Thema: Stiftung Philatelie: Wo sind die Millionen hin ?
Richard Am: 29.05.2017 11:51:30 Gelesen: 36003# 35@  
Auf Ihrer Internetseite [1] teilte die Stiftung Philatelie soeben mit:

Einige Einträge in philatelistischen Internetforen, sowie auch Artikel in der philatelistischen Presse, setzen sich in den letzten Wochen und Monaten mit dem Anlageverhalten zurückliegender Jahre (2007-2015) der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte auseinander. In diesen Beiträgen wurden sowohl haltlose Mutmaßungen geäußert als auch einzelne Sachverhalte aus dem Zusammenhang gerissen. Bemerkenswerter Höhepunkt dieser Diskussion war zuletzt die rechtswidrige Veröffentlichung stiftungsinterner Dokumente.

Obwohl die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte allein den zuständigen (Aufsichts-)Behörden gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet ist, machen wir zur Versachlichung der Diskussion auf die nachstehenden Sachverhalte aufmerksam:

Die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Als solche ist sie einzig den in der Stiftungsverfassung niedergelegten Stiftungszwecken unterworfen. Zur Verwirklichung dieser Zwecke fördert die Stiftung philatelistische und postgeschichtliche Bestrebungen aller Art; sie ist nicht an bestimmte Förderempfänger gebunden.

Die zur Förderung verwendeten Mittel werden unter anderem durch den Einsatz des Stiftungskapitals erwirtschaftet. Das hierzu angelegte Stiftungskapital ist deshalb finanzmarktabhängigen Wertschwankungen unterworfen, die sich zwar in den Jahresabschlüssen wiederfinden können, größtenteils jedoch nicht realisiert werden und deshalb im Wesentlichen Momentaufnahmen darstellen.

Die Anlageentscheidungen der Stiftung wurden von einem Vermögensberater begleitet. Sämtliche Anlageentscheidungen wurden im Rahmen der bestehenden Anlagevorgaben getroffen und sind gemäß den geltenden Kompetenzvorgaben genehmigt worden.

Die Stiftung hat in den Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise als Anleger von Kapital, ebenso wie sonstige Finanzmarktteilnehmer, Wertverluste erlitten und diese zum Teil realisiert. Zugleich waren sinkende Erträge aus Finanzanlagen zu verzeichnen. Gleichwohl hat die Stiftung zur Verfolgung ihrer Zwecke und zur Vermeidung harter Einschnitte auf Seiten der Förderempfänger die jährlichen Förderausgaben nur vorsichtig an die wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst, was einen gewissen Vermögensrückgang zur Folge hatte. Dieser Vermögensrückgang wurde in den vergangenen Jahren signifikant wiederaufgeholt.

Unabhängig von der Entwicklung des Finanzmarktes hat die Stiftung in den betreffenden Jahren zudem erhebliche Anschaffungen (insbesondere Ausstellungsrahmen) getätigt und Abschreibungen auf Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung vorgenommen, die ebenfalls Auswirkungen auf die Bewertung des Stiftungsvermögens hatten.

Obwohl hierzu nicht verpflichtet, lässt die Stiftung seit geraumer Zeit freiwillig ihren Jahresabschluss von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen. Jedem dieser Abschlüsse wurde ein uneingeschränktes Testat erteilt. Darüber hinaus legt die Stiftung diese Abschlüsse sowohl der Stiftungsaufsicht als auch der Finanzverwaltung vor. Von keiner Seite wurden Bedenken geäußert.

Angesichts dessen ist es nicht zielführend, allein aus einem Vergleich der Jahresabschlüsse 2007 und 2015 Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stiftung und ihre Finanzlage zu ziehen. Dies gilt umso mehr, als die Finanzlage der Stiftung in den zurückliegenden Jahren der Finanzkrise keinerlei Beachtung erfahren hat, nunmehr aber – in einem geänderten Umfeld – plötzlich Anlass zur Besorgnis bieten soll.

Die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Die Stiftung fördert mit ihrem Vermögen philatelistische und postgeschichtliche Bestrebungen aller Art. Sie wird auch in Zukunft ihrer satzungsgemäßen Aufgabe in Abhängigkeit von der Entwicklung der Kapitalmärkte nachkommen.

[1] http://www.philatelie-stiftung.de/2014/02/03/website-2/
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/9977
https://www.philaseiten.de/beitrag/153572