Thema: Stiftung Philatelie: Wo sind die Millionen hin ?
Richard Am: 19.06.2017 09:50:39 Gelesen: 34437# 48@  
@ Lars Boettger [#45]

Kein Mensch beklagt sich darüber, dass das Stiftungsvermögen sich um 7 oder 8 Millionen bis 2008 im wesentlichen aus Kursgewinnen erhöht hat.

Hallo Lars,

solange Du die Rechenschaftsberichte und zusätzlich die in diesen nicht enthaltenen wichtigen Zahlen über Einnahmen und Ausgaben kennst, sind das doch wohl nur nicht belegbare Vermutungen.

Ich würde gerne die Aufteilung wissen, welche Einnahmen die Stiftung besonders in den letzten 10 Jahren hatte, aufgeteilt nach Erlösen aus Plusmarken, Spenden, Zinsen, Dividenden, Kursgewinnen usw. und natürlich bereinigt um Zinszahlungen und Kursverluste. Mein Wunsch wird wohl vorerst Wunsch bleiben, weil die Stiftung zu einer solchen Veröffentlichung nicht verpflichtet ist.

@ BSC Villingen [#43]

Ich würde gerne eine Kapitalflussrechnung erstellen und den internen Zinsfuß in diesem Zeitraum errechnen.

Hallo Jürgen,

da bist Du nicht der Einzige. Die Stiftung ist zwar zur jährlichen Veröffentlichung verpflichtet, hat diese Verpflichtung aber in den Jahren ab 2008 (nach Spekulationsverlusten von fast 9 Millionen Euro) anscheinend nicht eingehalten. Zumindest ist mir nichts bekannt geworden, obwohl ich intensiv an vielen Stellen nachgefragt habe.

Lese bitte meinen Beitrag [#32] und alle anderen Beiträge. In 2008 wurden nach meinen Berechnungen 7,221 Mio. Euro oder 40 % nicht etwa in Anleihen angelegt, sondern in hochspekulativen Derivaten mit Risiken von über 90 % - tatsächlich führten sie in 2008 zu einem Verlust von 62 % der in diesen Finanzderivaten angelegten Gelder. Ob und welche spektakulären Gewinne dem in anderen Jahren gegenüberstehen, wurde nicht veröffentlicht.

Mein Vorwurf sind nicht die Börsenverluste, sondern die von mir vermutete Täuschung einer beauftragten Vermögensverwaltung gegenüber dem Stiftungs-Geschäftsführer Krenkel, ODER, falls Herr Krenkel die Risiken der Derivate kannte, die vermutete Täuschung der Mitglieder des Kuratoriums über das tatsächliche Risikopotential. Ich gehe davon aus, dass die Kuratoriumsmitglieder gute Philatelisten waren und sind oder gute Verwaltungsfachleute, aber nichts von strukturierten Derivaten verstanden haben - sonst hätten sie dem Hochrisikogeschäften vermutlich nicht zugestimmt.

Ich hoffe, dass im Interesse der Philatelie die Hintergründe besonders im Jahr 2008 noch rechtzeitig aufgeklärt werden können, bevor sie verjähren. Mein Eindruck ist, das es eine Reihe von Beteiligten gibt, die Angst vor einer vollständigen Aufklärung und den persönlichen Konsequenzen haben und diese Aufklärung mit aller Gewalt verhindern wollen. Aber: Ich bin kein Jurist und nur solche können eventuelle zivil- und strafrechtliche Folgen bewerten.

Schöne Grüsse, Richard
 
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