Thema: Zurück und nachgeschickt
GSFreak Am: 13.07.2017 23:32:15 Gelesen: 442522# 462@  
Die (Fa.) Walther May (Einrichtungshaus) im Zeppelinhaus in Köln hatte am 17.12.1945 ein Einschreiben nach Köln-Zollstock geschickt - ohne sich auf dem Briefumschlag als Absender zu outen. Frankiert ist der R-Brief portogerecht mit Alliierte Besetzung Mi-Nrn. 5 und 29, entwertet mit Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten KÖLN 2, UB e, nachverwendeter Feldpost-R-Zettel von der 1.000er Rolle mit aufgestempeltem "PA Köln 2" in Grotesk.

Am 18.12. hat vermutlich der Briefträger auf der Rückseite handschriftlich mit Bleistift notiert (soweit ich das richtig entziffert habe): "Adr.(essat) zu angegebener Wohnung nicht zu ermitteln". Der Brief musste folglich zurückgesendet werden.



Da kein Absender auf dem Briefumschlag vorhanden war, wurde

- zunächst der Stempel "Absender auch nach der äusseren Beschaffenheit nicht zu ermitteln" aufgebracht,
- dann der Brief geöffnet,
- die innen gefundene Adresse (möglicherweise auf einer Rechnung) in roter Schrift vorne auf den Brief geschrieben,
- der Brief wieder verschlossen mit einem Klebezettel "Zur Ermittlung des Absenders amtlich geöffnet durch die Reichspostdirektion Köln".
- bestätigt durch Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten KÖLN 1, UB c und Bo vom 20.12.1945,
- die alte Adresse durchgestrichen,
- der Stempel "Zurück" (in Fraktur) angebracht
- und der Brief zurückgeschickt.

Der Brief war vermutlich am 27.12. wieder beim Absender (Einrichtungshaus Walther May) zurück.

Der handschrifliche Vermerk "ausgeb." auf der Vorderseite stammt sicherlich vom Einrichtungshaus nach Wiedererhalt des Briefes und dürfte für "ausgebucht" stehen.

Gruß Ulrich
 
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