Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 16.07.2017 18:51:54 Gelesen: 589928# 181@  
@ Hornblower [#59]

Michael hat uns einen Farb-Fehldruck gezeigt, den in Deutschland wohl bekanntesten. Es gibt aber weltweit einige Farb-Fehldrucke, deren Wert zum Teil immens ist!

Wir haben gesehen, dass einige dieser Fehldrucke in der Studie Schubert berücksichtigt waren (z.B. eben der Baden-Fehldruck auf Platz 10!). Haas hat auf seiner Haupt-Liste 1905 (siehe Beitrag 149+150) die Fehldrucke aber weggelassen.

Ich muss aber ergänzen, dass Theodor Haas die Fehldrucke nicht einfach ganz aus seinen Betrachtungen ausschloss, sondern er erstellte eine ZWEITE Tabelle, lautend: "Die vierzig seltensten Fehldrucke": (Seite 480-482 seines Lehrbuches).

Auf Platz 8 dieser Liste wurde aufgeführt:

"Kap der Guten Hoffnung 1861, 1 P. blau, sogenannter Holzschnitt"
und, Platz 13:
"Kap der Guten Hoffnung 1861, 4 P. rot, sogenannter Holzschnitt"

Donna O'Keefe publizierte ab 1987 interessante Studien: "Linn's Philatelic Gems". In Band 1 wurden auch die zwei "Woodblock" - errors besprochen (Seite 39-40): 1 d blau (statt rot) und 4 d rot (statt blau). Die Zahl der bekannten Marken wurde nicht genannt, aber die Katalogpreise:

Scott (1985?):
1 d - blue: unused: -.- used: US$ 35'000
4 d - red: unused: US$ 100'000, used: US$ 37'500

Michel 2010 wertete die Marken wie folgt:
1 Penny hellblau: *: -.-, gest. Euro 40'000 = Michel 5 F
4 Pence rot: *: Euro 200'000, gest. Euro 65'000 = Michel 6 F I
4 Pence hellkarmin: *: -.-, gest. Euro 130'000 = Michel 6 F II

Natürlich wollen wir auch wissen, wie Schubert 1913 diese Marken sah (bzw. Senf 1912). Tatsächlich: wir finden beide Marken!

24. Platz: Kap der GH: Senf 6b: 4 Pence rot: Mk. 2'000
33. Platz: Kap der GH: Senf 5b: 1 Penny blau: Mk. 1'500.

Wichtig: beide Marken werden mit "-.-" bewertet für "ungebraucht".

Die 1 d hellblau gibt es ungebraucht nur 2 x. (Katalog Stanley Gibbins: 13 c).



Wir sehen hier das Exemplar, das 1982 in der Auktion von Sotheby's London zum Verkauf kam. Los 731. Wir sehen: das Stück ist fehlerhaft (Ränder unten und Büge).



Auch dieses Stück ist nicht fehlerlos, aber zweifellos das schönere der Beiden. Es war Teil der Sammlung "Lady Hope", die 2003 bei David Feldman zur Versteigerung kam. Der Ausruf (Schätzpreise) war stolze CHF 140'000-180'000. Der Hammer fiel dann aber erst bei CHF 200'000 + 18% Aufgeld = CHF 236'000.

Damit sind die frühen hohen Bewertungen von Schubert/Haas auch 100 Jahre später voll bestätigt!

Heinz
 
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