Thema: Bund: Echte Bedarfsbelege selten und teuer ?
EdgarR Am: 18.07.2017 13:30:36 Gelesen: 13258# 21@  
@ achim11-76 [#17]

Hallo Achim,

ungeachtet aller Behauptungen zum Gegenteile: "Bedarf" ist zunächst, und zwar völlig unabhängig von den drauf klebenden bunten Papierle alles, was bei einem regulären Beförderungsvorfall durch die Post zustande kam. Punkt.

Nun gibt es, zweifelsohne, den berühmten "philatelistisch verursachten Bedarf". Damit verhält es sich so ein bisschen wie mit der Pornografie: keiner kann eine unzweideutige und alle Fälle abdeckende Definition geben was das denn sei, aber jeder erkennt sie wenn er sie vor sich hat, als solche (Der Brief aus Beitrag [#1] scheint mir sehr wohl in diese Schublade zu passen).

ABER: Es wird, nicht nur von "Edelsammlern", sondern insbesondere von Käufern bzw. Kaufinteressierten, gern und häufig die Keule "philatelistisch verursachter Bedarf" geschwungen. Aus einem einleuchtenden Grund: um den Preis zu drücken. So wie jeder Hauskäufer hier, da und dort Bauschäden und Wertminderndes zu entdecken vermeint. Normales Handelsgebaren also. Der gleiche Mensch, so er denn dann den angeblich unkoscheren Bedarfsbrief billig erwarb und später verkauft wird sich nicht genug darin tun können, die reine, pure und echte Bedarfseigenschaft zu preisen und die Seltenheit hervorzuheben. Ebenfalls normales Handelsgebaren.

Es gab in Deutschland viele Anlässe, bunte "sehr verdächtige" Frankaturen zusammenzustoppeln: Bis 1969 jedes Jahr, wenn im Dezember Oma Käthe aus Hintertupfingen ihre Küchenschublade ausfegte, weil sie, sparsame Hausfrau die sie war, natürlich wußte, dass zu Silvester Marken ungültig wurden.

Und zweimal im großen Stil, 1990-1991, als angekündigt war, dass DDR-Marken, Deutsche Post-Marken und Bundespost Berlin-Marken demnächst ungültig werden sollten, und (bisher !) noch ein zweites Mal 2000-2001, als dasselbe auf die DM-Nominale zutraf.

Da gab es übrigens große Posten von "postfrischer Bogenware", die sich verspekuliert habende Sammler UND Händler zu weit unter Portowert auf den Markt warfen -- und pfiffige Vielversender, die solche Sonderangebote dankbar nutzten. WER aber will da behaupten, die so günstig zustandegekommenen Postbelege seien nicht bona fide "Bedarf"?

Phile Grüße
EdgaR
 
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