Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
merkuria Am: 16.08.2017 08:58:09 Gelesen: 410428# 211@  
Obwohl es sich bei den heute vorgestellten Unverausgabten nicht um eigentliche Briefmarken handelt, möchte ich sie in Anbetracht ihrer Bedeutung und Seltenheit trotzdem in dieser Rubrik zeigen.

Für das Frühjahr 1914 plante ein Komitee eine deutsch-englisch-holländische Luftschiffexpedition zur Erforschung des Inneren Neu-Guineas [1]. Es war vorgesehen, die Kosten der Expedition, welche auf etwa 3 Millionen Mark geschätzt wurden, unter Beteiligung der Staaten Deutschland, England und Holland mit je 1 Million Mark durch Spenden aufzubringen. Diese Mittel sollten durch den Verkauf von Spendenmarken beigebracht werden.

Von diesen Vignettenmarken, die als Spendenmarken konzipiert und gegebenenfalls als Verschlußmarken bei einer möglichen Postbeförderung über Deutsch-Neuguinea benutzt werden konnten, wurden insgesamt fünf Wertstufen (2 Pfennig in ultramarin (häufig) und 2 Pfennig in grün (selten) sowie 1, 20 und 1000 Mark) in vier verschiedenen Zeichnungen durch die Reichsdruckerei Berlin hergestellt.

Aus verschiedenen Gründen - unter anderem auch infolge Ausbruches des Ersten Weltkriegs – verunmöglichten die Durchführung der Expedition. Damit wurde auf den Verkauf der Spendenmarken verzichtet.





An der 32. Hardersbeck-Auktion vom April 2005 wurde unter Los 5539 eine Zusammenstellung dieser Vignettenmarken mit allen Motiven jedoch ohne die 2 Pfennig ultramarin für 5‘700 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.traditionsverband.de/download/pdf/luftschiff_expedition.pdf
 
Quelle: www.philaseiten.de
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