Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
Markus Pichl Am: 08.09.2017 13:48:53 Gelesen: 194179# 56@  
@ Max78 [#55]

Nein, bei Gerhards linken Marke habe ich daneben gehauen, weil ich mich von der Papierfarbe habe leiten lassen. Die passt so gar nicht zu den Marken der ersten Auflage, siehe E und Kopf des R und der "2" von "12". Wenn Gerhard eine Type I haben sollte und zusammen mit den beiden Marken auf dem Brief einscannt, dann werden wir eine dritte Papierfarbe erkennen können. Aber er sendet mir den Brief sowieso zu und dann kann ich bessere Bilder mit Vergleichsstücken erstellen. Die stark unterschiedlichen Papierfarben, vor allem bei MiNr. 77 viele Tönungen vorkommend, sind herstellungsbedingt bzw. beruht auf eine offenbar nicht gleichmäßige Farbzugabe bei der Papierherstellung (siehe Kohl- und Sem-Handbuch).

Nachstehend eine Ersttagskarte der MiNr. 77 I (hat einmal mir gehört).



Hier zwei soeben eingescannte Marken. Links I. Auflage 1911 (Type I), rechts eine Marke aus einer späteren Auflage (Type II).



Die MiNr. 77 wurde im Jahre 1911 wahrscheinlich dreimal aufgelegt und eine weitere Auflage gab es im Jahre 1912 (Jahresauflage-Nummer "2" in Bogen rechts oben). Insgesamt wurden von der 5 Pfg-Marke 524 Millionen Marken gedruckt. Ein Druckbogen beinhaltete vier Schalterbogen. Die Anzahl der verwendeten Druckplatten ist immens und wahrscheinlich ergeben sich daraus verschiedene wiederkehrende Typen, die nur anhand von kleinsten Merkmalen unterscheidbar sind. Wahrscheinlich ist das ganze ein Faß ohne Boden, soll heißen, Sortierspaß bis ans Lebensende, ohne das dabei wirtschaftlich etwas real greifbares hängen bleibt und daher wird es im Sinne des Prüfwesens bei Type I und II bleiben.

MfG
Markus
 
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