Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 13.09.2017 13:15:23 Gelesen: 228968# 190@  
Liebe Freunde,

man braucht ab und zu auch mal Glück - ich hatte es, als ich auf ein Lot von 2 Briefen bot, wovon der andere noch vorgestellt werden wird (ein Brief mit Briefen!) und ich den anderen als Beifang verbuchte (ehe ich ihn hatte).





Er sei aber hier gezeigt und besprochen, weil er doch nicht so uninteressant ist, wie es auf den ersten Blick scheinen könnte.

Am Wiener Schalter für recommandirte Briefe gab man am 25.10.1859 einen einfachen Brief nach Schwaig auf, welches durch die Postexpedition Lauf bei Nürnberg versorgt wurde. Hierzu waren 15 Neukreuzer unter 1 Loth über 20 Meilen und 6 Neukreuzer Recogebühr zu frankieren (damals herrschte im Postverein noch Frankozwang bei der Recommandation - das fiel erst mit dem 1.1.1861).

2 Tage später war er in Lauf und wurde seiner Empfängerin, "Ihrer Wohlgeboren Fräulein Sidonie Goes Tochter des hochwohlgebornen Herrn Major Wilhel Goes" zugestellt.

Auf der letzten Seite lesen wir folgendes: "Deinen nächsten Brief, den ich recht lange & ausführlich erwarte, & den du recht bald nach Empfäng dieser Zeilen absenden willst, bitte ich nach Pest a/ Donau, Post restante zu adresiren; es ist so sicherer, da es mir sonst wie hier gehen könnte, wo ich nämlich in dem dir aufgegebenem Hotel zur STadt Frankfurt kein Zimmer frei fand & mich in ein Anderes begeben mußte; so muß ich jetzt jeden Tag in jenem Hotel nachfragen, ob keine Briefe für mich da sind."

Für mich ein kleiner Traum als Liebhaber von poste restante - Briefen.

Oben vorn noch die Reconummer von Wien mit 182 vermerkt - die blaue Tinte dürfte von einer bayer. Poststelle stammen, die es aber nur zu einem Tintenkrüppel geschafft hat. Auch egal, bei dem Inhalt!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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