Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 22.10.2017 13:21:55 Gelesen: 2922838# 6456@  
Hallo,

ich bleibe erst mal bei Magdeburg:



Der philatelistische Teil ist schnell abgehakt: Kartenbrief K 17 von Bremen nach Magdeburg-Friedrichstadt mit Bahnpoststempel MAGDEBURG-HANNOVER ZUG 6008 vom 11.2.1919 (PP 3), Porto 15 Pfennig. Interessanter sind Absender und Text, Leutnant Kläbe von der Marinebrigade teilte Herrn Hauptmann gehorsamst mit, dass er und Vizefeldwebel Günther zur Marinebrigade gegangen seien um den Bolschewismus zu bekämpfen. In Bremen war im Februar 1919 die Bremer Räterepublik niedergeschlagen worden.

Auf einer beliebten Internet-Wissensplattform findet man u.a. Folgendes:

Die Marine-Brigade Ehrhardt, auch Brigade Erhardt genannt, war ein Freikorps der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, das am 17. Februar 1919 als 2. Marine-Brigade in Wilhelmshaven aus Angehörigen der ehemaligen Kaiserlichen Marine – überwiegend Offizieren und Deckoffizieren – unter der Führung von Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt aufgestellt wurde.

Die Marinebrigade wurde vor allem bei der Niederschlagung der Münchner Räterepublik sowie beim „Grenzschutz Ost“ in Oberschlesien eingesetzt. Im März 1920 gehörte die Marinebrigade zu den wesentlichen Stützen des Kapp-Putsches und besetzte Berlin. Nach der im April 1920 erfolgten Auflösung der Brigade bildeten Angehörige der Brigade unter der Führung Hermann Ehrhardts die Geheimorganisation Organisation Consul, die zahlreiche Attentate und Morde verübte, um die Weimarer Republik zu stürzen, etwa die Attentate auf Walther Rathenau und Matthias Erzberger.

In Wilhelmshaven hatte sich während der Novemberrevolution am 11. November 1918 ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, der die vollziehende Gewalt übernahm. Am 7. November wurde als Exekutivgremium ein 21-er Rat gegründet, als dessen Vorsitzender Bernhard Kuhnt fungierte. Er war am 11. November an der Ausrufung des Freistaates Oldenburg beteiligt und wurde sogar der erste Präsident dieses Landes, das nach Wahlen am 19. Januar von der Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands und bürgerlichen Parteien regiert wurde. Trotzdem trat Kuhnt der USPD bei und hatte zusammen mit dem von der USPD beherrschten 21-er Rat in Wilhelmshaven offensichtlich Sympathien für einen drohenden kommunistischen Umsturz.

Diesen führten am 27. Januar Bremer Kommunisten mit Wilhelmshavener Genossen aus. Die Putschisten eroberten wichtige Gebäude der Stadt Wilhelmshaven und raubten aus der Reichsbankfiliale 40.000 Reichsmark. Sie erklärten Wilhelmshaven zur sozialistischen Räterepublik. Als die Putschisten vereinzelt auf Widerstand stießen, verschanzten sie sich in der 1000-Mann Kaserne. [1] Mittlerweile hatten sich viele Bürger vor dem Tagungsort des 21-Rates versammelt und die Beendigung des Putsches gefordert. Der 21-Rat versprach zwar, Maßnahmen gegen die Verschanzten zu ergreifen, verhielt sich allerdings zurückhaltend, um eine unblutige Kapitulation zu erreichen. [2]

Inzwischen hatten sich etwa 300 Offiziere und Berufssoldaten der früheren Kaiserlichen Marine unter Beteiligung von Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt zusammengefunden, die sich gewaltsam bewaffneten und zum Sturm auf die Kaserne ansetzten. Sie beschossen die Kaserne mit Geschützen und Maschinengewehren. Morgens am 28. Januar ergaben sich die 400 Putschisten. Bei der Erstürmung gab es 8 Tote und viele Verletzte. Der 21-Rat war durch seine Tatenlosigkeit und die Duldung der Putsches kompromittiert. Sein Vorsitzender Kuhnt flüchtete und wurde noch am gleichen Tag verhaftet. Der „Sturm auf die 1000-Mann Kaserne“ galt der Brigade später als ihre Geburtsstunde.[3]

Die Reichsregierung, beunruhigt durch gleichzeitige Putsche in Bremen und anderen Städten, schickte am 20. Februar einen Teil der Division Gerstenberg nach Wilhelmshaven, die Anfang Februar schon die Bremer Räterepublik beseitigt hatte. Das Landesschützenkorps Röder übernahm zusammen mit dem sozialdemokratischen Reichskommissar Paul Hug die Macht und löste den Arbeiter- und Soldatenrat auf und entwaffnete das Arbeiterbataillon.[4] Schon vorher hatte die Reichsregierung beschlossen, zur Bekämpfung von Räterepubliken freiwillige Truppen in Wilhelmshaven aufzustellen. Der Grund dafür war, dass Wilhelmshaven als Reichskriegshafen voller Soldaten war und dass viele Soldaten dort gegen linksradikale Bestrebungen eingestellt waren. Soweit Wikipedia.

Gruß Michael
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1155
https://www.philaseiten.de/beitrag/164402