Thema: Altdeutschland Bayern: Ganzsachen der Kreuzerzeit
bayern klassisch Am: 20.06.2009 07:18:35 Gelesen: 47768# 2@  
Wenn man sich auch nicht sicher war, wie die GU zu stempeln waren, so war doch eines klar: einen Stempel mussten sie vorne mindestens tragen, damit man wenigstens wußte von wo und wann das Poststück abgegangen war.



Wir wissen so wenig wie die Abgabepost 1872 in Augsburg, wann und von wo diese U2 abgegangen war. Da alle Poststücke bei der Aufgabe zu stempeln waren, zeigt diese hier einen klaren Verstoß gegen Postvorschriften. Es ist zu vermuten, dass sie einem Bahnpostwaggon mitgegeben wurde und auf die kurze Distanz keine Stempelung mehr erfolgen konnte.



Weil auch die Humorfraktion zu ihrem Recht kommen soll, zeige ich mal dieses Stück von 1871, welches folgende Anschrift aufweist:

Passau
Eleonore Freifräulein von Schleich
Sollte dem Absender ein weiterer Brief auf der Route Passau verloren gehen,
so wird selber beim K(öniglichen) Oberpostamte Klage stellen ???

Wir stellen also fest, dass auf der 170 km langen Strecke von Neumarkt nach Passau ab und zu ein Briefchen verschütt ging, was den Absender und sein Freifräulein wenig erbaut haben dürfte.

Eine Klage beim zuständigen Oberpostamt in Nürnberg zu stellen dürfte die dortigen Beamten aber nicht zu Schweißausbrüchen genötigt haben, denn für den Verlust nicht qualifizierter Poststücke haftete man nicht (bei Einschreiben oder Wertbriefen sah das natürlich anders aus).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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