Thema: Altdeutschland Bayern: Ganzsachen der Kreuzerzeit
Erdinger Am: 07.08.2009 14:43:20 Gelesen: 47388# 9@  
Man wird es mir wohl nicht verübeln, wenn ich diesen schönen Thread wieder nach vorne hole.



Als ich dieses Stück seinerzeit unbesehen bei einer Auktion ersteigerte, konzentrierte sich mein Interesse vor allem darauf, dass es aus Taufkirchen/Vils stammte.

Der doppelte Stempelabschlag - auch auf dem Werteindruck - freute mich seinerzeit. Die Abnutzung des Stempelgeräts belegt, dass in Bayern - äh Taufkirchen schon immer etwas härter zugelangt wurde (frei nach dem unsterblichen Ministerpräsidenten Max Streibl zitiert), und der Abschlag zeigt, dass der sparsame Expeditor seine Stempelfarbe vorschriftswidrig wohl mit etwas Öl gestreckt hat. Für Taufkirchen übrigens ein hervorragender Abschlag - mir sind noch viel schlechtere bekannt, die dank eines trockenen Stempelkissens ohne weiteres als Blindprägungen durchgehen können.

Heute freut mich mehr, dass der Absender "NB Ein Druckbogen mitkommend im Kreuzband" auf die Vorderseite geschrieben hat!

Bei diesen Ganzsachenumschlägen muss man praktisch immer Abschläge bei der Erhaltung in Kauf nehmen. Das Papier (damals sehr modernes, holzschliffhaltiges, maschinenglattes Material) ist dünn und lappig. Es dürfte schon zur Ausgabezeit sehr empfindlich gegen Einrisse etc. gewesen sein. Mehr als "Pracht" ist fast nicht zu finden!

Liebe Grüße vom
Erdinger
 
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