Thema: Deutsches Reich: Rheinlandbesetzung 1918 bis 1930
Postgeschichte Am: 11.11.2009 14:07:42 Gelesen: 53892# 5@  
@ Lars Boettger [#4]

Hallo Lars,

ja, auch in Trier gab es eine Zensurstelle. Ob diese vor der in Koblenz eröffnet wurde, weiß ich nicht. Zensurstempel der beiden Stellen belegen, daß beide im Dezember 1918 eingerichtet wurden.



Hier ein Auslandsbrief von Wendelsheim (Bez. Darmstadt) nach Berkeley/Californien, USA, vom 22.8.1919, mit dem Zensurstempel "Opened / by / U.S / Censor / 371" von Trier.

Im September 1919 wurde der Regierungsbezirk Trier von den Amerikanern geräumt und die Zensur ausschließlich in Koblenz durchgeführt.

Sieht man sich die verschiedenen Zensurstempel der belgischen Besatzungszone an, sind die Zensurstempel der amerikanischen Besatzungszone in der Tat wenig. Von der Zensurstelle Koblenz sind mir 4, von der Zensurstelle Trier 5 verschiedene Zensurstempel bekannt. Hinzu kommt ein Zensurstempel mit dem U.S. Wappenadler, der für die Feldpost, aber auch für die Zivilpost verwendet wurde. Wenn Dir darüber hinaus mehr Stempeltypen bekannt sein sollten, bitte hier zeigen.

Es gibt sicher Belege die bei der Zensur "durchgeschlüpft" sind und keinen Zensurstempel tragen. Auch muß man die Zensurbestimmungen der einzelnen Besatzungszonen beachten. Die Bestimmungen in der Amerikanischen Besatzungszone lautete "Alle Post unterliegt der Zensur, ob sie aus Briefen, Paketen, Einschreiben oder Wertbriefen besteht". Daher gehe ich von einer Zensur aus, gleichgültig ob ein Zensurstempel abgeschlagen wurde oder nicht. Ist zwar für einen Sammler nicht reizvoll, aber es ist nun mal so.

Mit philatelistischem Gruß
Manfred
 
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