Thema: Zurück und nachgeschickt
filunski Am: 10.11.2012 12:09:58 Gelesen: 622573# 116@  
Hallo zusammen,

um dieses schöne Thema wieder zu beleben hier ein Beleg mit wechselvoller Irrfahrt.

Zuerst die Vorderseite:



Einschreiben aus Pirna, damals sowjetische Besatzungszone, am 1.12.1945 an eine Adresse in München, Absender ist eine Frau Müller aus Ebersbach in Sachsen (ob das ursprünglich schon so da stand wie hier in roter Schrift zu lesen darf bezweifelt werden).

Jetzt aber die Rückseite:



Der Brief kam in München an! Erster Nachweis dazu der Transitstempel der Briefzuschreibungsstelle für nachzuweisende Sendungen (Einschreiben) "MÜNCHEN 2 / BZ" vom 6.1.1946, also über vier Wochen nach Aufgabe.

Anscheinend hatte man zwischenzeitlich erfolglos versucht die Adressatin zu ermitteln. Ein weiterer Stempel derselben Stelle, München 2 BZ, zwei Tage später. Dann ging der Brief wieder zurück nach Sachsen, Eingangsstempel von Pirna 1 (dort wurde der Brief ursprünglich aufgegeben) vom 14.1.1946. Die Anschrift der Absenderin schien nicht bekannt gewesen zu sein (siehe Zweifel oben!) und der Stempel "Nicht ermittelt Ausruf erfolglos" mit Datum vom 15.1. wurde angebracht. Dann wurde der Brief wohl durch die Oberpostdirektion Dresden geöffnet (Verschlussmarke mit kaum mehr sichtbarem Postsiegel). Dadurch ließ sich wohl die Adresse der Absenderin in Ebersbach ermitteln und der Brief landete schließlich am 18.1.1946 beim dortigen Postamt (Eingangsstempel).

Grob dürfte das wohl der Verlauf gewesen sein. Verschiedene weitere handschriftliche Anmerkungen auf der Rückseite oben und unten konnte ich nicht restlos entziffern.

Gruß,
Peter
 
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