Thema: Post an Prominente oder von Prominenten
drmoeller_neuss Am: 29.12.2012 23:19:51 Gelesen: 100162# 62@  
Dieser Umschlag ist mir auf dem Tauschtag in Oberhausen-Buschhausen sofort aufgefallen: Statt aus dem holzigen, vergilbten DDR-Behördenpapier besteht er aus aus schneeweissen gutem Papier und ist sogar gefüttert. Solch edles Briefpapier stand nur den obersten Behörden der DDR zu. Absender ist das Oberste Gericht der DDR aus Berlin.

Empfänger ist Heinrich Rathke (geboren am 12. Dezember 1928 in Mölln), der von 1971 bis 1984 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und von 1977 bis 1981 leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in der DDR (VELK) war.

Der Rest ist Spekulation. Unter dem Absender ist ein Aktenzeichen angegeben. Es wird sich also nicht um nachträgliche Geburtstagsglückwünsche oder um Weihnachtsgrüsse handeln.

Bischof Rathke hat sich in dieser Zeit verstärkt in der Friedensarbeit, für Menschenrechte und Umwelt eingesetzt. Er kritisierte die Einführung des Wehrkundeunterrichts und die verschärfte Strafverfolgung pazifistischer Jugendlicher und hat sich damit bei der SED-Führung keine Freunde gemacht.

Interessant ist auch der Lebenslauf: Nach der Schulausbildung und Studium im Westen ist Rathke in die DDR im Jahr 1953 übergesiedelt. Parallelen zu unserer Bundeskanzlerin sind unübersehbar.


 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/418
https://www.philaseiten.de/beitrag/58859