Thema: Neuheiten aus Österreich
Brigitte Am: 06.02.2013 07:12:00 Gelesen: 1149744# 306@  
Porsche 356 Nr. 1 Gmünd

Mit dem legendären Porsche 356 Nr. 1 findet die beliebte Serie „Autos“ nun ihre attraktive Fortsetzung, der kultverdächtige Sportwagen gehört ohne Zweifel zu den absoluten Klassikern seines Genres.

Zur Geschichte: Man befand sind inmitten der Wirrnisse des Zweiten Weltkriegs, als der österreichisch-deutsche Automobilkonstrukteur und Gründer der Firma Porsche in Stuttgart, Ferdinand Porsche, auf Anordnung von NS-Regierungsstellen im November 1944 den Sitz des Konstruktionsbüros in das von Bombenangriffen weniger bedrohte Kärnten verlegte, wo das Unternehmen sodann bis 1950 in Gmünd unter dem Namen „Porsche-Konstruktionen-Ges.m.b.H.“ firmierte. Und eben hier, in Gmünd, entstand im Jahre 1948 mit dem sportlich-eleganten Roadster „Porsche 356 Nr. 1“ das erste unter dem Namen Porsche gebaute Fahrzeug (und mit ihm die Konstruktionsgrundlage für den späteren Porsche 356, dem ersten Serienmodell dieses Herstellers).

Die Basis des ästhetischen Prototyps war ein selbst gefertigter Stahl-Gitterrohrrahmen samt Fahrwerk des allseits bekannten VW Käfer. Auf diese Plattform wurde eine selbst entworfene Karosserie aus händisch über Holzformen getriebenen Aluminiumblechen montiert. Auch den luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit einem Hubraum von 1131 cm³ und einer Leistung von ursprünglich 24,5 PS lieferte VW aus Wolfsburg. Er wurde vor dem Einbau durch „Tuning“-Maßnahmen auf eine Leistung von immerhin 35 PS bei 4000/min gebracht und leistete ein Drehmoment von maximal 69 Nm bei 2600/min. Die Maschine wurde längs vor der Hinterachse eingebaut – somit war der erste Porsche ein echter Mittelmotor-Sportwagen; gebremst wurde er indes über vier Trommelbremsen.

Elf Monate nach Beginn der Arbeiten zum ersten Porsche erhielt der Roadster im Juni 1948 von der Kärntner Landesbaudirektion die Einzelgenehmigung zum Betrieb und startete am 8. Juni 1948 mit dem Kennzeichen „K 45-286“ (siehe Markenmotiv) seine Jungfernfahrt. Dabei erreichte der 585 kg leichte Sportwagen eine Geschwindigkeit von bis zu 135 km/h, mit abgedecktem Beifahrersitz sogar 140 km/h. Als Ferdinand Porsche nach seiner Entlassung aus der französischen Kriegsgefängnishaft das Fahrzeug beurteilte, soll er das Ergebnis für absolut zufriedenstellend befunden und wortwörtlich gesagt haben: „Keine Schraube hätte ich anders gemacht.“

– Später wurde der Wagen für 7000 Schweizer Franken an einen Züricher Autohändler verkauft, der ihn für 7500 Franken an den ersten Porsche-Kunden weiterverkaufte. Den Erlös investierte Porsche in den Bau neuer Sport- und Rennwagen. 1953 erwarb Porsche das edle Stück zurück; heute steht es, gemeinsam mit vielen anderen Klassikern, im Porsche-Museum von Zuffenhausen, nördlich von Stuttgart, und kann dort bewundert werden.





Sondermarke „Porsche 356 Nr.1 Gmünd“
Serie „Autos“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 28.2.2013
Auflage: 415.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 42 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ÖSD, Offset
 
Quelle: www.philaseiten.de
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