Thema: (?) (673) Perfins - die Firmenlochungen
juni-1848 Am: 26.06.2013 20:17:57 Gelesen: 702534# 367@  
@ Michael D [#366]

Ein Erklärungsversuch:

Den Beleg zieren Tagesstempel von Elberfeld (6.5.23 also aus der PP13: 1.3. bis 30.06.23).

Der Brief ging von Elberfeld nach Vohwinkel (heute beides Ortsteile von Wuppertal). Damals galt hier die Portohöhe für den Nachbarortsverkehr (= 40 Mark wie bei Ortsbriefen) - Fernbriefe kosteten 100 Mark Porto.

Der Vordruckbrief wurde offensichtlich von einer der Banktöchter des seit 1790 bestehenden Bankhauses J. Wichelhaus, P. Sohn A.G. mit Absenderstempel (...kasse) versehen und mit dem Ortsporto von 20 Mark (die Perfin-Marke) in der vorangehenden Portoperiode PP12 bis Ende Februar 1923 beklebt.

Als das Couvert dann endlich verwendet wurde, frankierte ein fleißiger Bankbediensteter nach - und übersah dabei die günstigere Nachbarortsgebühr.

Übrigens war im Jahre 1960 die Deutsche Bank zu 100 % am Kapital dieses Bankhauses beteiligt und hat das Traditionsunternehmen später geschluckt. Das Stammhaus ist im "Inventar ehemaliger Bauwerke in Wuppertal" gelistet und wurde um 1975 herum abgerissen.

In der Regel wurden immer ganze Markenbögen durchlocht. Dass es dabei wie bei Zähnungen oder Aufdrucken schon mal zu technischen Unregelmäßigkeiten kam, ist nicht auszuschließen.

Kann jemand eine größere Einheit von Marken zeigen, die nicht alle mit Firmenlochung versehen sind ?

Bis bald, Werner
 
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