Thema: Zurück und nachgeschickt
reichswolf Am: 14.07.2013 03:20:40 Gelesen: 612873# 146@  
Die folgende Karte kann ich nicht hundertprozentig sicher erklären. Klar ist soviel: Am 05.04.1905 wurde die Karte in Aachen aufgegeben. Sie erhielt dort den Gittersegmentstempel AACHEN * 2 c. Leider hat die Absenderin vergessen, in der Anschrift der Empfängerin, eines Fräulein von Heisters, deren Wohnort anzugeben und nur Straße und Hausnummer genannt (Cavalleriestraße 2).

Alles weitere reime ich mir wie folgt zusammen: Noch in Aachen scheint ein Postler den Text gelesen zu haben, denn die Karte wurde wohl nach Boppard geschickt, weil die Stadt im Text erwähnt wird. Der Postbeamte hat das im Text auch mit Blaustift markiert. Von dort sollte dann der Kreisstempel vom 06.04. stammen, der leider sehr schwach ist und dazu von einem anderen Stempel (dazu gleich) überdeckt wird. In Boppard wurden dann scheinbar diese Ortsangabe gestrichen und die Vermerke wo? und Zurück notiert. Zurück in Aachen bekam die Karte den zweimal abgezeichneten Aufkleber

Ohne Wohnungsangabe oder son=
stige nähere Bezeichnung ist der rich=
tige Empfänger nicht zu ermitteln.
Kaiserl. Postamt Aachen 1.
(Kapuzinergraben.)


Irgendwer scheint dann das Rätsel doch noch gelöst zu haben, denn schließlich wurde das Zurück wieder gestrichen und in Düsseldorf vermerkt. Von dort schließlich stammt der schwache Gittersegmentstempel, der den Kreisstempel aus Boppard überlagert. Das Datum ist hier leider nicht zu erkennen, ich glaube zwar ganz vorne eine 1 zu sehen (also ein Datum zwischen dem 10. und 19.04.), aber das kann auch Einbildung sein. ;-)



Falls jemand meine Deutung korrigieren oder ergänzen kann, ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Beste Grüße,
Christoph
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4087
https://www.philaseiten.de/beitrag/68969