Thema: Wahlbriefumschläge, Wahlbenachrichtigungen, Wahlkarten und Wahlstempel
sonne-hh Am: 23.08.2013 12:04:20 Gelesen: 99790# 30@  
Nicht alle Wahlbriefumschläge sind rot. Diese Farbe ist offensichtlich seit 1957 für Bundestagswahlen und seit 1979 für Wahlen zum Europa-Parlament festgelegt worden. Die rote Farbe gewann auch eine besondere Bedeutung, als es im Juni 1994 zu einem Warnstreik bei der Deutschen Bundespost kam: Gewerkschaft und Postbedienstete verpflichteten sich, die Wahlunterlagen zur Europawahl am 12. Juni auch in den bestreikten Dienststellen zu bearbeiten und zu befördern!

Wer aber in einem Flächenstaat wohnt, wird schon erlebt haben, dass am selben Termin Kommunalwahlen stattfanden, und dann die Wahlumschläge zu den Kreis- und Gemeindevertretungen sowie zu Bürgermeisterwahlen völlig andere Farben aufwiesen. Natürlich sollten die Wahlhelfer erst die roten Umschläge öffnen und auszählen, damit noch am selben Abend das „vorläufige amtliche Endergebnis“ durch den Bundeswahlleiter veröffentlicht werden konnte.

Im Stadtstaat Hamburg gibt es keine Kreise und Gemeinden. Aber seit 1998 finden Volksentscheide zeitgleich mit Bundestags- oder Bürgerschaftswahlen statt. Hier wurden bisher die Farben Gelb und Grün verwendet. Auch heißt es in der Aufschrift Abstimmungsbrief statt Wahlbrief.




Am 27. September 1998 fand nicht nur eine Bundestagswahl statt, sondern auch der erste Volksentscheid in Hamburg. Es ging um die Einführung von Volksentscheiden auf Landes- und Bürgerentscheiden auf Bezirksebene. Die Abstimmungsumschläge waren blassgelb (Dieser ist auf der Lieblingsinsel der Hamburger abgestempelt). Sinnigerweise war auch die Benachrichtigungskarte gelb eingefärbt.



Am 29. Februar 2004 fanden zeitgleich eine Bürgerschaftswahl (hier ein Umschlag aus Kenia) und ein Volksentscheid statt. Für die Abstimmungsumschläge benutzte man eine leuchtend grüne Farbe.

sonne-hh
 
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