Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 14.12.2013 23:47:25 Gelesen: 4158863# 2687@  
Guten Abend,

in der Hoffnung dass es nicht langweilig wird heute 3 weitere Briefe nur mit 20 Mrd.-Marken. Zunächst in Fortsetzung zu gestern wieder ein Auslandsbrief mit 4 Exemplaren, dieser sollte am 25.11. 1923 von Berlin-Lichterfelde nach London gehen. Das Porto betrug 80 Mrd. Mark, zunächst war der Brief also richtig frankiert. Dummerweise hat jemand nachgewogen und festgestellt, dass der Brief über 20 Gramm wog und mithin 40 Mrd. Mark fehlten.



Der Brief erhielt den bereits gestern erwähnten Klebezettel, zum Glück schickte der Absender die Sendung nicht erneut los und beließ den Zettel auf dem Umschlag.

Der 2. Brief ist vom 29.11.1923 und wurde von Dresden nach Prag versandt. Da hierhin ein ermäßigtes Auslandsporto von 240 Mrd. Mark galt (im Gegensatz zu 320 Mrd. Mark ins "normale" Ausland), genügten die 3 aufgeklebten Marken, da zum vierfachen Nennwert verwendet.



Der 3. Brief von Selb nach Buenos Aires des bekannten Porzellanherstellers Rosenthal vom 26.11.1923 muss ebenfalls über 20 Gramm gewogen haben, da die hierfür nötigen 480 Mrd. Mark mit 24 Exemplaren der 20 Mrd.-Marke erbracht wurden. Gereicht hätten allerdings 6 Marken, da diese ja ab 26.11.1923 zum vierfachen Nennwert verkauft und verwendet wurden. Solche Irrtümer kamen durchaus vor, sind aber relativ selten zu finden.



Der Brief wurde erst sehr spät aufgegeben (Stempel 9-10 N), nur die vorderen Marken erhielten zunächst den Tagesstempel. Erst am nächsten Tag bemerkte man die rückseitigen unentwerteten Marken und holte die Stempelung nach. Auch vorne kam noch ein Stempel vom 27.11. drauf, Zeit jetzt 5-6 V.

Einen schönen 3. Advent!

Gruß Michael
 
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