Thema: Wertschätzung: Deutsches Reich
drmoeller_neuss Am: 22.01.2014 19:07:06 Gelesen: 58310# 29@  
Ich wollte eigentlich nicht antworten, da schon das wichtigste gesagt wurde:

Zum Material: Es ist deutlich über dem, was man unter "Opas Briefmarkensammlung" gewöhnlich erwartet. Auf der anderen Seite möchte ich auch keine Illusionen wecken: Der Mercedes oder die Weltreise sind nicht drin. So werden auch Auktionshäuser diese Einlieferung eher nüchtern sehen: Solche Posten werden fast täglich angeboten und das ist für Auktionshäuser Massengeschäft. Daraus entstehen vielleicht 3 - 4 Lose, das mittlere und kleine Material wird zu einem Sammellos zusammengefasst. Zwischen dem (Markt-)preis, den der Käufer zahlt und Deinem Erlös bleibt etwa ein Drittel für Spesen hängen.

Welche Alternativen gibt es? Das hängt in erster Linie von dem Zeitaufwand ab, den Du für den Verkauf spendieren möchtest. Wie bereits gesagt, handelt es sich um Standardmaterial. Der Vorteil ist, dass sich dafür fast immer ein Käufer findet, der bereit ist, den marktüblichen Preis zu bezahlen.

Die grossen Internetplattformen ebay (http://www.ebay.de) und delcampe (http://www.delcampe.de) eignen sich sehr gut für eine "Marktanalyse". Leider haben sich die gedruckten Katalogpreise von der Realität entfernt, deswegen empfehle ich, einfach nach ausgelaufenen Auktionen zu suchen, und über die Preise zu mitteln. Der Vorteil auf ebay ist, dass sich auch kleinere Lose problemlos einstellen lassen, für die der Arbeitsaufwand für den Auktionator zu gross ist. In der Summe wirst Du da einen höheren Erlös einfahren, zumal die Provision nur 10% vom Verkaufspreis beträgt. Auf der anderen Seite hast Du mehr Aufwand, Du musst Du Dich um den Versand kümmern, und wenn Du Pech hast, mit dreisten Käufern herumschlagen.

Wichtig ist, dass Du genau weisst, was und welche Qualität Du anbietest. Wenn Du "postfrisch" anbietest, musst Du auch "postfrisch" liefern. Hier schlage ich vor, einen Sammlerfreund um Hilfe zu bitten, und ihn dafür am Erlös zu beteiligen. Wenn alles ordentlich beschrieben ist, und die Abbildungen aussagekräftig sind, bekommst Du für dieses Material den üblichen Marktpreis. Alternativ kannst Du das Material auch auf die philaseiten-Auktion einstellen. Der grosse Vorteil ist, dass keine Spesen anfallen. Allerdings haben die philaseiten auch viel weniger Besucher als ebay.

Und zum Thema "Ortsverein": es gibt solche und solche. Ich kann nur sagen, dass in Rheinhausen alles ordentlich abläuft. Hier gibt sogar eine Ansprechperson für Nachlässe, entsprechend grosse Posten werden an ein Auktionshaus vermittelt, vorher versucht man das zu einem für beide Seiten anständigen Kurs im Verein zu verkaufen.

Mein Vorschlag: Zur genauen Beurteilung muss man das Material persönlich in Augenschein nehmen. Verrate uns die ersten beiden Ziffern Deiner Postleitzahl und dann wird sich vielleicht ein philaseiten-Mitglied aus Deiner Gegend als Berater zur Verfügung stellen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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