Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
juni-1848 Am: 05.02.2014 16:18:17 Gelesen: 4168748# 2852@  
@ inflamicha [#2851]

Gerade in der extrem kurzen PP22 (1.11. bis 4.11.23) wobei der 1.11. Allerheiligen und der 4.11. ein Sonntag war, mag der ein oder andere Postbedienstete nicht ständig auf die neue Tarifliste geschaut haben sondern sich an die groben Faustregeln gehalten haben:

10x Porto Briefsendungen PP21 = Porto Briefsendungen PP22 (mit einigen exotischen Ausnahmen)

5x Gebühr Zusatzleistungen PP21 = Gebühr Zusatzleistungen PP21.

Der Rohrpostbrief bis 20 g innerhalb Berlins kostete in der PP21 noch 28 Millionen. Vorderseitig frankiert sind 100 Millionen - also das 5-fache von 20 Millionen. Der Rest musste auf die Rückseite - und dabei wird unser Postbediensteter gestört worden sein. Nach der Störung erinnerte er sich, dass die 8 Millionen aus der PP21 noch zu verkleben waren und multiplizierte kurzerhand mit dem Faktor 10 = 80 Millionen, ohne sich an die umseitig notierte "Rohrpost" zu erinnern.

Ähnliche "Rechenfehler" habe ich bei anderen beidseitig frankierten Belegen mit "krummen" Frankaturen beobachtet.

Der Aspekt "Annahme nach Schalterschluß" kommt nicht zum Tragen: Die Gebühr hierfür galt meines Wissens nur für Einschreibebriefsendungen und gewöhnliche Pakete.

Mathematische Grüße,
Werner
 
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