Thema: Oberschlesien: Aufdrucke echt oder falsch ?
Stefan Am: 09.03.2014 16:49:51 Gelesen: 6904# 2@  
@ hannu44 [#1]

Die Prüfzeichen Haertel, Müller bzw. Richter sagen absolut nichts über die Echtheit der Aufdrucke aus (wobei das Prüfzeichen Richter bei mir vorliegenden Stücken eher auf falschen Oppelner Notausgaben vorkommt). Seitens der vorkommenden Fälschungen ist besonders eine Aufdruckfälschung häufig vertreten (Anteil von gefühlt 50% bei ungeprüften Marken, welche echt oder falsch sein können), welche sich anhand bestimmter Unterschiede im Aufdruck (Zifferntype in der Jahreszahl "1921") erkennen lässt.

Weiterhin existieren Aufdruckfälschungen mit mehr oder weniger vollständig abweichenden Buchstaben bzw. Ziffern im Aufdruck, welche beim Abgleich mit BPP-geprüften Marken umgehend auffallen.

Die gefährlichste Gruppe der Fälschungen stellt jedoch jene Variante dar, welche mittels der Originaldrucklettern in der Druckerei Erdmann & Raabe in Oppeln produziert wurden. Laut vorliegender Literatur wurde direkt nach Druckabschluss der Originalmarken Mi-Nr. 30-40 der Druck von Fälschungen begonnen. Im Einzelfall lassen sich diese Fälschungen bereits vorab anhand der verwendeten Aufdruckfarbe identifizieren. Teilweise lassen sich aus dieser Gruppe auch Aufdruckfälschungen anhand der verwendeten Briefmarkenfarbe bzw. Papier bzw. Gummierung der Urmarken herausfiltern, welche mittels Nachauflagen der Urmarken erst nach März 1921 in der Pariser Druckerei Atélier des timbres für das Abstimmungsgebiet Oberschlesien hergestellt wurden. Beim zum Schluss verbleibenden Rest bleibt dann quasi nur der Gang zum BPP-Prüfer.

Bitte die vorliegenden Stücke vorder- und rückseitig scannen; dann können diese hier besprochen werden.

Gruß
Pete
 
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