Thema: Bund: Postanweisungs-Stempelmaschinen
DL8AAM Am: 31.03.2014 18:08:11 Gelesen: 10372# 1@  
Da mit den Saarbelegen die "Themengrenze" Deutsches Reich bereits durchbrochen wurde - und ich hierfür keinen eigenen Thread eröffnen möchte (ggf. können diese später bei Bedarf gesplittet werden, sollten mehr Beiträge kommen) - möchte ich ein paar halbmoderne Belege aus der Zeit der DBP zeigen. Auch das ist Postgeschichte! Postgeschichtliche Belege die über den Kontoauszug der Hausbank "zugestellt" wurden ;-)

Bis Anfang der 1990er Jahre wurden Überweisungen z.T. noch beleghaft abgewickelt, d.h. der Zahlungsempfänger bekam einen Durchschlag bzw. einen Teil des originalen Überweisungsauftragsformulares zusammen mit dem Kontoauszug ausgehändigt. Wenn der Zahlungspflichtige dabei ein Postscheckkonto bzw. Postgirokonto (Postanweisung) genutzt hatte, kam also der Abschnitt über den Umweg der jeweiligen kontoführenden Bank zum Empfänger. Da diese Abschnitte nicht die übliche postkartenähnliche Bankform hatten und deshalb auch nicht (bank-) maschinenbedruck- und lesbar waren, mussten diese hierfür in eine passende "Adapter"-Hülle eingetütet werden:



Bei der Kopfangabe "Postgiroamt Hannover" handelt es sich um das für den Empfänger zuständige Postgiroamt, nicht um das des Absenders. Das Formular selbst wurde aber anscheinend vom Sparkassenverbund gedruckt, trägt es doch einen entsprechenden Druckvermerk mit dem Sparkassen "S-Logo" ("923 364 018-9 S 5.84-8765432 149,9 x 105,8 Kl.711"; 149,9 x 105,8 ist dabei das Formularformat).



Abschnitte mit Maschinen-Kreisstempel (wahrscheinlich auch Hochdruckstempel) der Postgiroämter "PGiroA" Hamburg und Hannover mit den UB nh/nf/ni (Hamburg) und nk (Hannover) aus 1989. Zum Teil wurden hier alte Formulare mit dem Titel "Post scheckkonto-Nr." statt "Post girokonto" aufgebraucht. 1984 wurden die bisherigen Postscheckämter bekanntlich in Postgiroämter umgewandelt. Bei dem dort angegebenen Postgirokonto 2738-309 handelt es sich scheinbar um eine Art von Verrechnungskonto beim PGiroA Hannover ("-3xx"; 3: Hannover, 2: Hamburg) für abgehende Zahlungen in Fremdnetze.

Nach dem Einstellen der Stempel in unsere Stempeldatenbank wurden die Einträge vom freigebenden Redakteur dankenswerterweise um den Passus "Fabrikat: Standard" ergänzt, so dass sich meine erste Frage damit bereits erledigt hatte. Nun zum Punkt zwei, was besagen die römischen Ziffern II (bei Hannover) und III (bei Hamburg), Postgiroämternummern scheinen das nicht zu sein?

Leider ist wohl auch hier, wie in den meisten Bereichen der modernen Postgeschichte, fast alles ist seinerzeit philatelistisch einfach übersehen bzw. nicht beachtet und somit ärgerlicherweise entsorgt worden. Was nicht alt aussieht ist nichts wert. :-(

Der letzte derartige Beleg aus meiner Sammlung stammt übrigens vom 31.01.1990 (Hamburg/ni).

Mit postgeschichtlichen Grüßen
Thomas

[Redaktionell gleich in ein neues Thema überführt, später macht das erhebliche Zusatzarbeit]
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/6537
https://www.philaseiten.de/beitrag/82887