Thema: Rumänien Ganzsachen
volkimal Am: 18.06.2014 19:38:52 Gelesen: 221394# 38@  
Hallo Heinz,

aus meiner Familiensammlung kann ich auch eine Karte aus Rumänien zeigen:



Meine Tante Gisela bekam ihre erste Stelle als Lehrerin in Niederholthausen bei Hattingen. Dort lernte sie Maria Rehner kennen, mit der sie bis zu ihrem Tode befreundet war. Frau Rehner, die aus Siebenbürgen in Rumänien stammte, unterrichtete an der Grundschule in Hattingen. In den Sommerferien 1944 fuhr Frau Rehner zu ihrer Mutter nach Agnita in Siebenbürgen. Von dort schickte sie diese Postkarte an Tante Gisela.

Maria Rehner hat diese Karte am 11.8.44 als Einschreibesendung in Agnita, Kreis Tarnava-Mare (Einschreibestempel) aufgegeben. Das Porto betrug 32 Lei, die Marke zu 2 Lei ist eine Poststeuermarke (Zwangszuschlagsmarke). Die Karte wurde zuerst in Rumänien bei der Auslandszensurstelle Bukarest zensiert (schwarzer Rahmenstempel ohne Ortsangabe „ZENSURAT 9“).

Die zweite Zensur stammt aus Wien (sehr schwacher roter Handprüfstempel über dem rumänischen Zensurstempel). In Wien erhielt sie auch die blauen Streifen auf der Rückseite - damit wollte man evtl. vorhandene Geheimschriften erkennen. Diese farbigen Streifen kommen bei der Zensurstelle Wien relativ selten vor. Ich vermute, daß diese Karte untersucht wurde, weil sie als Einschreiben verschickt wurde.

In Dortmund erhielt die Karte am 30.8.44 einen Nachsendevermerk nach Bad Hofgastein, obwohl Tante Gisela gar nicht dort war. In Bad Hofgastein machten meine Großeltern und meine Urgroßmutter eine Badekur. Urgroßmutter war schon 80 Jahre alt. Sie war von den Alpen, die sie das erste Mal sah, ganz begeistert.
Da Frau Rehner auf der Karte die Anschrift meiner Großeltern in Dortmund Kirchhörde angegeben hatte, wurde die Karte mit der anderen Post nach Bad Hofgastein nachgeschickt.

Viele Grüße
Volkmar
 
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