Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
juni-1848 Am: 07.09.2014 02:05:19 Gelesen: 4061097# 3275@  
@ stempel [#3274]

Am 25.11.1920 gehörte Memel nach dem Artikel des Versailler Vertrages (10.1.1920) nicht zum deutschen Reich. Somit ist das Paket ins Ausland verschickt (nach meinem Verständnis).

Moin Dieter,

in der Zeit vom 6.5.1920 bis 30.6.1923 und vom 1.8.1923 bis 31.12. galten für den Postverkehr vom Deutschen Reich nach Memel Inlandsgebühren.

Die Gebühren Deiner Paketkarte wie folgt:

8,00 Mark = Paket Berlin-Memel über mahr als 75 Entfernungs-Kilometer mit Gewicht >7,5 bis 15 kg.
Zusätzlich als Wertpaket (Wert rund 2.600 M):
0,50 Mark = Einschreibegebühr.
6,00 Mark = 2 Mark Versicherungsgebühr je 1000 Mark Wertangabe.
Folglich wurde mit 14,50 Mark korrekt frankiert.

Zolltechnisch gesehen war das Memelland Ausland.

Übrigens befand sich seinerzeit ein Zollamt in der Koethenerstr. in Berlin Kreuzberg: " Zollamt \ Berlin \ Koethenerstr. Nr. 7"

Der Leitweg über Königsberg ist ungewöhnlich. Die meisten Pakete nach Memel wurden über das Zollamt am Schlesischen Bahnhof abgewickelt

Und zur Einstimmung auf den Sonntag noch eine unauffällige Mehrfachfrankatur aus der PP 5 (6.5.1920 bis 31.3.1921):



(Datenbank # 6497)

Auslandsbrief bis 20g vom 10.12.20 ab Bad Kissingen nach Abo (Finnland).
Eine schöne Mehrfachfrankatur mit waagerechtem Viererstreifen der Mi. 122 (20 Pf Abschiedsserie).

Rückseitig nur der Absenderstempel der Fränkischen Heimindustrie Ludwig Kießling sowie Teilabschlag des Ankunftsstempels aus Abo vom 16.12.20.

Schönen Sonntag noch,
Werner
 
Quelle: www.philaseiten.de
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