Thema: Luxemburg bis 1900
zockerpeppi Am: 16.09.2014 20:48:00 Gelesen: 127929# 128@  
@ Cantus [#126]
@ Lars Boettger [#127]

Da bin ich mit Lars einer Meinung. Schön ist der nicht. Selbst bezahle ich nicht mehr als 25 €, ausser es gäbe eine Besonderheit.

Ich erlaube mir euch einen Postauftrag mit Besonderheit vorzustellen. Nach dieser Besonderheit habe ich sehr sehr lange gesucht:



Postauftrag über 30 Franken ab Ettelbrück nach Boxhorn über Clerf (Clervaux) datiert vom 5 mai 1882. Ankunft in Clervaux am gleichen Tag. Der Postauftrag ging retour und war am 11.5 wieder in Ettelbrück.

Was nun ist die Besonderheit? Die Annahme wurde nicht etwa vom Empfänger verweigert, sondern vom Briefträger! Sehr deutlich der Vermerk auf dem Verso: refusé par le facteur

Hier nun die dazu gehörige Geschichte in kurzer Form:

Durch einen Streit zwischen 2 Banken, welche beide ein Emissionsrecht in Luxemburg hatten, kam es, dass die Luxemburger Regierung die Annahme gewisser Geldscheine an öffentlichen Schaltern verweigerte. So auch bei der Post. Es war u.a den Briefträgern ab Oktober 1873 untersagt, BIL Internationale Bank Scheine anzunehmen. Wollte nun ein Empfänger im Falle eines Postauftrags mit solchen Scheinen bezahlen, musste der Briefträger die Annahme verweigern und dies war Ende 1883 noch üblich. Erst 1884 lenkte die Regierung ein.

Gruß
Lulu
 
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