Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 27.09.2014 07:08:00 Gelesen: 800056# 252@  
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Thema: „300 Jahre Fahrenheit-Skala“

Wenn Europäer bei 32 Grad ins Schwitzen kommen, kratzen Amerikaner fleißig Eis von den Autoscheiben. Da ist dann die klärende Frage angebracht: Fahrenheit oder Celcius? Zwei Wissenschaftler als Namenspaten, zwei Maßeinheiten für Temperatur.

Der aus Danzig stammende Physiker Daniel Gabriel Fahrenheit (1686–1736) hat 1714 das Thermometer entscheidend verbessert und es mit einer in Grade unterteilten Skala kombiniert. Auf seiner Skala legte er einen geeichten Höchst- und einen Tiefpunkt fest. Erstmals konnten absolute Temperaturen und nicht nur Temperaturdifferenzen angegeben werden. Wenige Jahrzehnte später, im Jahr 1742, stellte der schwedische Astronom Anders Celcius (1701–1744) aber die heute bei uns gebräuchliche Grad-Celcius-Temperaturskala vor.

Als Glasbläser stellte Fahrenheit Weingeist- und Quecksilberthermometer selbst her, die übereinstimmende Messwerte zeigten.

Damit war die Basis für die serienmäßige Produktion von Thermometern gelegt. Zum Nullpunkt seiner Skala bestimmte er die tiefste Temperatur des strengen Winters 1708/09 in Danzig. Der Danziger Winterrekord lag bei minus 17,8 ° Celcius und war durch eine Mischung aus Eis, Wasser und Salmiak jederzeit herstellbar. Am anderen Ende der Fahrenheit-Skala lag der Siedepunkt des Wassers bei 212 ° Fahrenheit.

Das Ende des Fahrenheit-Standards in Europa kam im 19. Jahrhundert. Nach dem Vorbild von Meter und Kilogramm wurden auf dem größten Teil des Kontinents die Maßsysteme vereinheitlicht und in Zehner- oder Hundertereinheiten unterteilt. So geriet die Fahrenheit-Skala ins Hintertreffen. Dafür nahm man selbst in Kauf, dass mit der Celcius-Maßeinheit – unterhalb von 32 ° Fahrenheit – regelmäßig Minustemperaturen zu vermelden waren. Die Fahrenheit-Skala ist dennoch eine Pioniertat und bis heute in den USA in Gebrauch.



Ausgabetag: 03.11.2014
Wert (in Euro Cent): 60
Motiv: Fahrenheitskala vor farblicher Visualisierung des Temperaturbereichs
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Poschauko und Martin Poschauko, Bad Feilbach
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security - Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 33 x 39 mm
MiNr. 3109
 
Quelle: www.philaseiten.de
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