Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
muemmel Am: 11.11.2014 22:24:59 Gelesen: 4026593# 3477@  
@ inflamicha [#3476]

Moin Michael,

ein sehr schöner Beleg, der auch meiner Sammlung gut zu Gesicht stehen würde. :-)

Die Besonderheit dabei ist die Erwähnung der "Roggenmark", die es tatsächlich gab. Da mich neben der philatelistischen Seite auch alles andere bzgl. der Inflation interessiert, hier ein Ausschnitt des Buches von Richard Gaettens mit dem schlichten Titel "Inflationen":

So war man 1922 in rein landwirtschaftlichen Gebieten, wie Mecklenburg und Oldenburg, dazu übergegangen, Pachtverträge und Warenpreise auf Pfund Roggen zu basieren. Die Länder Oldenburg und Mecklenburg-Schwerin gaben Ende 1922 Anleihen heraus, die auf Roggenwert ausgestellt waren. Die Roggenanweisungen der Oldenburgischen Staatlichen Kreditanstalt lauteten auf 250 Pfd. Roggen pro Stück. Sie waren unverzinslich, waren aber nach fünfjähriger Laufzeit mit 300 Pfd. Roggen rückzahlbar. Eine eigene Roggenrentenbank wurde gegründet, die im Dezember 1922 ihre ersten Rentenbriefe auf Roggen emittierte. Diese Roggenpapiere machten Schule; auch andere wertbeständige Sachgüter, wie z.B. Kohle und Kali, wurden zu Unterlagen von Anleihen und Papieren.

Spätabendlichen Gruß
Harald
 
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