Thema: (?) (80) Frankreich: Bedarfspost 1945 bis heute
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Cantus Am: 15.04.2018 02:58:35 Gelesen: 22777# 9 @  
Manche Verkäufer, hier einer von delcampe, verkleben massenhaft alte und ältere Marken auf ihren Umschlägen. Hier so ein Beispiel, das mir am 27.9.2003 von Maubeuge zugeschickt worden war. Der Umschlag ist so groß, dass er nicht in einem Stück auf meinen Scanner passt.



Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 05.10.2018 16:10:29 Gelesen: 22081# 10 @  
Heute in der Post dieses Einschreiben vom 2.10.2018 aus Brain Sur Allonnes nach Bargteheide, frankiert mit Marken in Franc-Währung (insgesamt 57 Franc). Umgerechnet sind das 6,86 Euro. Der Tarif für ein einfaches Einschreiben sollte 1,20 + 5,80 = 7,00 Euro betragen. Somit wäre das Einschreiben unterfrankiert.



Über die Bedeutung des Labels mit dem 2D-Matrixcode könnte ich bestenfalls spekulieren. Ich habe so etwas noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Michael
 
vals59 Am: 06.10.2018 15:41:13 Gelesen: 22058# 11 @  
@ Michael Mallien [#10]

Hallo Michael,

leider wurden diese Marken während der Periode von den "alten Franc" (Ancien franc) ausgegeben.

12 Fr Tour und Tassis: 1956
15 Fr Maubeuge: 1958
15 Fr Tag der Briefmarke: 1958
15 Fr Mme de Sévigné: 1950

Vor der Einführung des Euro und seit Januar 1960 benutzten die Franzosen den "neuen Franc"(Nouveau Franc).

1 alten Franc = 0.01 neuen Franc. Also 57 alten Francs = 5.7 neuen Francs = 0.87 €.

Obwohl der Absender hätte 5.80 € bezahlen müssen, hat der Postler nichts gesehen und hat den Brief als Einschreiben angenommen. Diese Situation kommt sehr oft an, weil die Postler die alten Francs nicht mehr kennen und mehrere können nicht die Francs und die Euros umrechnen.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
Heinrich3 Am: 06.10.2018 22:38:48 Gelesen: 22039# 12 @  
@ Michael Mallien [#10]

Hallo Michael,

nach meiner Ansicht ist beim Verwenden des Labels mit dem 2D-Matrixcode etwas schief gelaufen. Ich gebe den gekürzten Text um den fehlenden Teil ergänzt wider: ComPLémenT AFFranchissement LETTRE RECommandée INTERnationale = Zusätzliches Porto für Internationalen Einschreibe-Brief. Ich deute es so, daß eigentlich noch aufgezahlt hätte werden müssen, aber der Betrag ist null.

Auch beim Einschreibezettel selbst (links senkrecht) scheinen die 2 Streifen in der Mitte, die abgezogen werden sollen (LIFT = hochziehen, hochheben), noch vorhanden zu sein. Allerdings weiß ich nicht, für wen die Streifen gedacht sind.
Jedenfalls ein interessanter Beleg zu dene Problemen der internationalen Postbeförderung im 21. Jahrhundert.

Und das wichtigste: Der Brief kam gut an. (Oder nicht?)

Schönen Sonntag wünscht
Heinrich
 
Michael Mallien Am: 07.10.2018 00:20:32 Gelesen: 22032# 13 @  
@ vals59 [#11]
@ Heinrich3 [#12]

Hallo Emmanuel, hallo Heinrich,

ich danke euch für eure sehr interessanten Beiträge zu dem Beleg! Da hat der Versender gut gespart! Ich hatte mich schon etwas über das Einschreiben gewundert, weil die Portokosten, die mir in Rechnung gestellt worden waren, bei 2,50 Euro lagen.

Und ja, Heinrich, der Beleg kam gut und schnell bei mir an. Am 2.10. gestempelt und am 4.10. bei mir abgeliefert. :)

Viele Grüße
Michael
 
Manne Am: 07.10.2018 09:18:19 Gelesen: 22015# 14 @  
Hallo,

heute ein Brief aus Paris vom 15.06.1966 an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Einen schönen Sonntag wünscht
Manne


 
Heinrich3 Am: 07.10.2018 10:29:10 Gelesen: 22003# 15 @  
Hallo,

hier kann ich mal etwas aus meiner Kiste zeigen:



Das Krankenhaus Hôpital de Bellevue in St.-Etienne schreibt einer Dame und vermerkt zugleich links "Bitte zustellen".

Offensichtlich war dies der Post nicht möglich und der Brief ging zurück (linker Rechteckstempel RETOUR A L'ENVOYEUR. Den rechten Rechteckstempel kann ich nicht lesen.

Vermutlich hat sich das Fräulein durch den Umzug Geld gespart, denn der Brief enthielt wohl eine Rechnung über Zuzahlung(en).

Die Nr. links oben ist nach meiner Vermutung die lfd. Nr. des Briefes, denn derartige Briefe wurden sicherlich viele geschrieben.

Schöne Grüße für einen angenehmen Sonntag
Heinrich
 
vals59 Am: 07.10.2018 13:27:14 Gelesen: 21981# 16 @  
@ Heinrich3 [#12]

Hallo Heinrich, hallo Michael,

dieses Label kommt aus einem Schalter-Mikrocomputer (Micro-Ordinateur de Guichet, oder MOG) und aus einem Drucker Brother TD-4100N her. Dieser Drucker kann Frankier-Label oder zusätzliches Portolabel drucken.

Hier ist der Betrag null, weil der Postler gedacht hat, daß die Marken die Ganzheit des Portos deckten. Die Ausgabe dieses Labels ist verbindlich, um das Einschreiben im Informatiksystem zu schaffen.

Der "IP" Code neben dem Betrag zeigt an, daß der Brief ein Sendungsverfolgung-Brief (Inland oder Ausland) oder ein Einschreiben (Inland oder Ausland).

Das Einschreibezettel ist aus 2 Teilen zusammengestellt, von denen eine im Falle der Abwesenheit des Empfängers abtrennbar ist. In diesem Fall in Frankreich ist der Brief mit den anderen Einschreiben geordnet, die sie auf Empfänger warten. Dieser Teil ist auf einem Formular geklebt, das diese Einschreiben in ein Verzeichnis aufnimmt.

Wenn der Empfänger ins Postamt kommt,um sein Einschreiben zu nehmen, unterschreibt er das Formular neben dem Zettel.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
vals59 Am: 07.10.2018 13:42:41 Gelesen: 21977# 17 @  
@ Heinrich3 [#15]

Hallo Heinrich,

der andere Stempel bedeutet " PARTI SANS LAISSER D'ADRESSE" (weggegangen ohne Adresse zu hinterlassen).

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.


 
Heinrich3 Am: 07.10.2018 18:00:37 Gelesen: 21963# 18 @  
@ vals59 [#16]
@ vals59 [#17]

Hallo Emmanuel,

vielen Dank für die Erläuterungen. Bei dem Rechteckstempel habe ich das geahnt, jedoch ist er zu verschwommen zum wirklichen Lesen.

Schöne Grüße aus München
Heinrich
 
Heinrich3 Am: 08.10.2018 14:14:41 Gelesen: 21934# 19 @  


Diese 2 Briefe gingen 1949 von Paris nach Bern an den gleichen Empfänger. Der Absender wäre fast reif fürs Sonntagsrätsel, doch das Internet hilft. Es ist das Internationale Komité für den Kampf gegen den Kartoffelkäfer. Der Brief vom 18.12.1949 ist mit der Mi.Nr. 870 75 Jahre Weltpostverein frankiert und beim Postamt Paris, rue Taitbout abgestempelt, der Brief vom 20.10.1949 ist mit Mi.Nrn. 800 und 857 Marianne und dem Schloß St. Bertrand de Comminges frankiert und vom Postamt Paris, rue Ballu entwertet.

Heinrich
 
Heinrich3 Am: 09.10.2018 10:31:22 Gelesen: 21911# 20 @  


Hallo,

heute wieder 2 Briefe. Sie gingen 1950 aus Frankreich in die Schweiz, genauer gesagt an das gleiche Amt in Bern.

Der erste vom 14.1.1950 ist mir Mi.Nr. 805/803 frankiert und in Mareuil sur Belle in der Dordogne abgestempelt, der untere mit Mi.Nr. 858 Abtei von St. Wandrille ging in Clairegoutte in Hochsavoyen am 18.11.1950 zur Post. Nichts besonderes, eben Bedarfsbriefe.

Heinrich
 
Heinrich3 Am: 11.10.2018 08:20:06 Gelesen: 21884# 21 @  


Guten Morgen,

heute ein Bedarf aus Paris nach Hamburg, den ich schon einmal an anderer Stelle gezeigt habe. Hier werden die Hunde (nicht die Halter!) angehalten, ihre Spuren nur im Rinnstein zu hinterlassen (nicht auf dem Fußweg).

Heinrich
 
filunski Am: 13.10.2018 00:08:38 Gelesen: 21836# 22 @  
Hallo zusammen,

von mir ein Brief aus aktuellem Posteingang mit gemischter Währungsfrankatur FF/Euro:



Solche Frankaturen sind in Frankreich immer noch zulässig und auch gar nicht so selten. Hier wurden zwei Marken in Franc Nominale verklebt, 4,40 + 2,80 (der Zuschlag zählt nicht für die Frankatur), ergibt 7,20 FF = 1,09 €. Der Absender ergänzte diese Frankatur noch mit einer 1 €-Cent Marke auf insgesamt, 1,10 €.

Sehr schön, aber wenn ich richtig gerechnet habe und die Tariftabelle von La Poste richtig lese kostet ein Brief in die EU (lettre prioritaire) 1,20 €. Also fehlen wohl noch 0,10 €. La Poste scheint da aber sehr großzügig zu sein, der Brief wurde ohne Beanstandung befördert, Tintenstrahlentwertung im Briefzentrum (CTC PAGNY LES GOIN LORRAINE) und kam nach nur zwei Tagen bei mir an! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
vals59 Am: 13.10.2018 12:13:10 Gelesen: 21816# 23 @  
@ filunski [#22]

Hallo Peter,

in Frankreich ist diese Art von Frankatur im Briefmarkenhandel (Auktionshäuser, Auktionsseiten) sehr üblich. Es ist möglich, Marken zu Francs unter dem Nominalwert zu kaufen und so, eine kleine Einsparung auf den Frankierungskosten zu realisieren. Die Markenbeständen sind noch sehr groß, und die Sammler verschwinden nach und nach.

Bezüglich Deines Briefes, glaube ich, daß der Zuschlag in die Frankierungsberechnung berücksichtigt war. Aber Du hast recht, der Zuschlag soll nicht für die Frankatur gelten.

Also, 4,40+2.80+0.60 = 1.19€ + 0.01€ = 1.20€

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
Heinrich3 Am: 13.10.2018 13:43:35 Gelesen: 21809# 24 @  


Hallo,

ein Beleg geht heute noch: Brief vom 29.3.1947 von der Domäne von Truttenhausen im Elsaß - abgestempelt mit Sechsseckstempel der Post in Dachstein im Elsaß, nach Basel. Die Domäne firmiert heute als "Ferme", also Gutshof. Damals bemühte man sich vermutlich vor allem um Schweizer Touristen.

Schönes Wochenende wünscht
Heinrich
 
filunski Am: 13.10.2018 19:38:57 Gelesen: 21789# 25 @  
@ vals59 [#23]

Salut Emmanuel,

Merci für deinen Kommentar und die Bestätigung meiner "Rechnung". Die Einbeziehung des Zuschlags erkärt die erfolgte Höhe der Zusatzfrankatur. Der Absender hätte das aber besser wissen müssen. ;-)

A bientot,
Peter
 
vals59 Am: 13.10.2018 23:37:53 Gelesen: 21774# 26 @  
@ filunski [#25]

Der Absender hätte das aber besser wissen müssen - aber auch der Postler.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
Cantus Am: 14.10.2018 00:22:45 Gelesen: 21772# 27 @  
Von mir ein Brief vom 6.11.2012, frankiert mit Mi. 3802 sowie zwei Ergänzungswerten zu je 0,01 Euro.



Viele Grüße
Ingo
 
Michael Mallien Am: 06.02.2019 19:54:38 Gelesen: 21119# 28 @  
Aus aktuellem Posteingang ein Einschreiben vom 1.2.2019 aus St. Maur des Fosses nach Bargteheide, frei gemacht mit 2,60 Euro.



Viele Grüße
Michael
 
olli0816 Am: 02.05.2019 15:16:19 Gelesen: 20726# 29 @  
Hallo,

nachdem Frankreich leider immer mehr zu einem gierigen Markenraubland mutiert, habe ich das sammeln von neuen französischen Marken schon lange aufgegeben. Bei dem Brief war ich in Kontakt mit einem älteren Paar, dass mir den folgenden Brief mit zwei kurios geformten Briefmarken gesendet hat:



Da drauf sind zwei Marken aus dem Block 75 zu sehen, die Michel-Nummern 4241 und 4242. Der Block erschien 2007 und es geht um französische Gärten. Insgesamt ist er sehr schön anzusehen und in dieser Form sicher nicht ganz häufig. Freigemacht ist er mit 5,46 € und zusätzlich 50 Centimes. Ich nehme mal an, man wollte auf 5,50 € kommen.

Grüße Oliver
 
Franz88 Am: 09.05.2020 14:06:34 Gelesen: 18928# 30 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Inlandsbrief von Paris nach Chalampe. Der Brief wurde am 9.6.1952 in Paris aufgegeben. Die 15 Franc Marke wurde mit einen schönen Stempel entwertet.

Liebe Grüße
Franz


 
Vernian Am: 09.05.2020 14:31:31 Gelesen: 18921# 31 @  
@ olli0816 [#29]

0,50 FF = ungefähr 0,07 € - also etwa 3 Eurocent mehr. Allerdings wurde die gesamte Frankatur ja noch um 1,35 € mittels Schaltermarke ergänzt - k.A. was jetzt der tatsächlich fällige portobetrag war, aber ich behaupte mal so ganz stimmt das am Ende nicht.
 
Gerhard Am: 09.05.2020 20:04:40 Gelesen: 18906# 32 @  
@ olli0816 [#29]

Habe den Beitrag jetzt erst gesehen, stimme Dir voll zu, daher sammele ich nur noch bis 2004. Die Überhandnahme von Aussgaben, die nur per Internet oder sonstigem Gedöns bestellt werden müssen, dass man zum erlauchten Kreis der Bezieher gehört ist absolut das Letzte. Nur abzocke und die Ausgaben nehmen derart mengenmäßig zu, dass mir niemnand erzählen kann, dass das noch irgend etwas mit Bedarf zu tun hat.

Ich habe bis vor 15 Jahren sehr gerne und intensiv Frankreich gesammelt.

MphG
Gerhard
 
Vernian Am: 10.05.2020 00:34:57 Gelesen: 18884# 33 @  
@ Gerhard [#32]

Das war bei mir genauso: Ich habe zu Jahresende 2005 Frankreich Neuheiten eingestellt, besorge mir nur noch gelegentlich Neuausgaben, wenn sie mir optisch und thematisch was bedeuten (Deutschland genauso). es war schon schwierig genug 2004-2005 die speziellen "Personalisierten" und "Großkunden"-Konfektions-Dauerwerte mit "perso" zu bekommen un die Jahrgänge komplett zu haben. Was damals anfing und bis heute anhält bei der französischen Ausgabenpolitik ist reine bunte-Papierchen-Vermarktung vom Feinsten. Ich glaube es gibt - auch in Frankreich nicht - kaum noch einen Frankreich-Sammler der nach 2005 bis heute tatsächlich "vollständig" ist. Es sind in den Jahren damals nahezu alle Sammler, inländische wie ausländische - abgesprungen, der eine früher, der andere später. Scheinbar reicht aber die Nachfrage des verbliebenen kleinen Rests um all das Papier an den Mann oder Frau zu bringen.

Best

V.
 

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