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Thema: Postverhältnisse der DDR Volksmarine
Fips002 Am: 06.07.2017 22:12:52 Gelesen: 10038# 1 @  
Zu den Postverhältnissen der DDR-Marinen gibt es noch Unklarheiten, besonders bei den Postfach-Nummern der Volkspolizei See und zu den Seestreitkräften/Volksmarine bis zum 30.04.1973. Mit den Postverhältnissen befasse ich mich schon längere Zeit.

Die postalischen Gegebenheiten der DDR-Marinen können zur Marinepost gezählt werden, wie die Post ehemaliger anderer deutschen Marinen.

Eigene militärische Schiffspoststempel der DDR gab es nicht. Mit Gründung der Nationalen Volksarmee und somit mit Umbenennung der Volkspolizei See in Seestreitkräfte am 01.5.1956 wurden vierstellige Postfach Nummern eingeführt. Die Volkspolizei See hatte als Postfach Nummer eine Zahl und einen Buchstaben.

Die Post wurde durch die Deutsche Post der DDR befördert. Dienstsachen liefen über einen eigenen Kurierdienst der NVA, nicht über den Zentralen Kurierdienst der DDR-Post.

Post ist nur an der Adresse oder Absenderangabe erkenntlich. Die Anschrift bzw. der Absender musste stets mit Dienstgrad, Name, Dienstort und Postfach-Nummer angegeben werden. Die verschiedenen Verbände, Einheiten und Dienststellen waren nur an den unterschiedlichen Postfach-Nummern zu unterscheiden. Zur Unterscheidung der Untereinheiten wurden der vierstelligen Postfach-Nummer noch ein Buchstabe angehängt. Die Postfach-Nummer 4374 hatte die Küstenabschnittsflottille Saßnitz II, später 3.Flottille.

Ich zeige einen Brief mit der Postfach-Nummer 4374 TP vom Küstenschutzschiff "Karl Marx" in der Neptunwerft-Rostock vom 29.3.1958.



Gruß Dieter
 
hopfen Am: 06.07.2017 22:35:40 Gelesen: 10030# 2 @  
@ Fips002 [#1]

Danke, wieder einmal ein sehr interessantes Thema für den weltoffenen und wißbegierigen Philatelisten, so wünsche ich mir das Forum und nicht als Selbstdarstellung: "schaut mal, was ich Schönes habe" ohne (phil.) Hintergrundinformationen

meint Horst
 
rumburak Am: 07.07.2017 09:41:56 Gelesen: 9987# 3 @  
@ Fips002 [#1]

Hallo Fips002,

im Zusammenhang mit meiner Heimatsammlung Rostock bin ich auch mit dem interessanten Thema Volksmarine in Berührung geraten und freue mich auf Deine Beiträge.

In Rostock gab es zwei Standorte der Volksmarine mit jeweils eigenem nicht öffentlichem Postamt der Deutschen Post:

- das Kommando Volksmarine in Gehlsdorf Warnowrande, PF 18815, PA Rostock 10 (später umbenannt in PA Rostock 45)

- sowie den Standort der 4. Flottille der Volksmarine in Hohe Düne mit dem PA Rostock 13. (Eine Postfiliale 13 am auch heute noch genutzten Marinestützpunkt existierte hier bis weit in die 1990er Jahre hinein.)

Diese Postämter führten auch eigene Tagesstempel.

Gibt es eine Aufstellung von Postämtern/-stellen der Deutschen Post auf Geländen der Volksmarine bzw. der NVA?



NfD-Brief vom Standort Kommando Volksmarine an den ZKD-Teilnehmer VEB Schiffselektronik Rostock von 1983 mit dem Tagesstempel ROSTOCK 10 / 25 / a.

Viele Grüße
 
Fips002 Am: 09.07.2017 22:04:39 Gelesen: 9895# 4 @  
@ rumburak [#3]

Hallo rumburade,

mir ist keine Aufstellung über Postämter in den Flottillen bekannt und ich glaube auch nicht, dass derartige vorhanden waren.

Vom 01.5.1956 - 30 4.1973 waren die Postfach-Nummern vierstellig. Ab 01.5.1973 wurden fünfstellige eingeführt und es änderten sich die PFN der Standorte und Einheiten.

Hatte z.B. die 6. Flottille (Torpedo-Schnellboote und Raketen-Boote in Bug/Dranske bis zum 30.4.1973 die PFN 9072, so änderte sich diese in 25024. Es ist also möglich, dass ab 01.5.1973 in den Poststellen eigene Poststempel eingeführt wurden.

Es gab in den Stützpunkten kleine Poststellen, die Karten und Briefmarken verkauften, auch Geldüberweisungen waren möglich. Briefe und Karten wurden in die Briefkästen der Poststellen eingeworfen.

Bei der 4. Flottille in Rostock II, Hohe Düne, befand sich die Post im östlichen Seitenflügel des Hako-Gebäudes. Es gab dort Fächer mit den Buchstaben zur Vereinfachung der Verteilung, aber auch der Abholung durch Beauftragte von Bord bzw. aus den Einheiten.

Die angehängten Buchstaben bzw. Ziffern waren Dienststellen (Flottillen)-intern und hatten innerhalb der Flottille bzw. Dienststelle den Sinn der reibungslosen Postverteilung. Wie die Listen zu den vierstelligen Postfach Nummern, wurden auch diese Listen (Fächer für die Postverteilung) vernichtet.

Leider sind die alten Listen im Militärarchiv in Freiburg nicht vorhanden. Mit Einführung der fünfstelligen PFN wurden diese wohl alle vernichtet.

Heute zeige ich eine Karte vom Minen-Such und Räumschiff, Typ Habicht, mit der Postfach-Nr. 5308/R . Die 4.Flottille hatte die Nummer 5308 und der Buchstabe R führte das Schiff Schwerin in Warnemünde. Die durchgestrichenen Buchstaben LE wurde von diesem Schiff in Tarnewitz geführt.

Die Karte wurde mit Stempel Rostock 2 am 5.10.1961 entwertet.







Karte vom Küstenschutzschiff "Karl Liebknecht" Das Schiff führte die PFN 4374/AF auf der Auslandsreise nach Kronstadt. Poststempel Saßnitz 19.8.1962

Gruß Dieter
 
rumburak Am: 10.07.2017 15:18:49 Gelesen: 9850# 5 @  
@ Fips002 [#4]

Hallo Fips002,

vielen Dank für Deine Antwort!

„mir ist keine Aufstellung über Postämter in den Flottillen bekannt und ich glaube auch nicht, dass derartige vorhanden waren.“

Meinst Du damit, daß Dir keine derartige Liste solcher PÄ bekannt ist oder eher daß es diese Ämter auf den Geländen nicht gab?

Die Tagesstempel Rostock 10 und 13 habe ich bis dato nur auf Belegen mit Absender Volksarmee/-marine gesehen. Beide PÄ sind bereits im Postleitzahlenverzeichnis von 1964 gelistet und in Verzeichnissen werden keine Adressen zu diesen PÄ angegeben. Der ehemalige Leiter des HPA Rostock Siegfried Abraham erwähnte in einem Aufsatz zur Rostocker Postgeschichte, daß sich das PA 10 in einem Gebäude der Volksmarine befand, mehr allerdings nicht. Bei Manfred Kramer [1] finden sich die Angaben, daß sich beide PÄ auf Marine-Gelände befanden und Angaben zur Nutzungszeit der Stempelgeräte.



Vor längerer Zeit stieß ich bei Ebay auf einen ähnlichen Beleg, wie ich ihn schon oben zeigte, jedoch aus dem Jahr 1971 mit Stempel ROSTOCK 10 / 25 / a und der hier nun vierstelligen PSF-Nr. 3902. Der Beleg ist nicht in meiner Sammlung.

Bei weiterer Recherche bin ich im online gezeigten Exponat „Die Organisation des Postwesens in der NVA“ von Günter Heinemann [2] auf zwei weitere Belege mit derselben PSF-Nr. 3902 gestoßen. Zum einen ein Kurierbrief der Zeitschrift „Marinewesen“ (Seite 1, Bild 7) und ein ZKD-Brief des Militärstaatsanwaltes des Kommandos Volksmarine (Seite 3, Bild 11); beide aus Rostock 10. Letzterer datiert auf 1966 und trägt den mir bisher unbekannten Tagesstempel:

ROSTOCK WARNOWRANDE / a

Dabei muß es sich also um den Vorgängerstempel des Obigen vom PA 10 handeln! Dieser Stempel trägt keine PLZ, daher wird das PA wohl geraume Zeit vor 1964/65 auf dem Gelände des Kommandos Volksmarine eingerichtet worden sein? Der Stempel ist auch bei Manfred Kramer [1] unbekannt.

Viele Grüße

[1] Manfred Kramer, Briefmarkenmotive und Poststempel vom Rostocker Postwesen
[2] http://www.exponate-online.de/e_exponat.asp?a=1&e=48
 
Fips002 Am: 10.07.2017 17:37:54 Gelesen: 9813# 6 @  
@ rumburak [#5]

Hallo rumburak,

ich war in der 1. Flottille in Peenemünde und in der 4. Flottille in Warnemünde/Hohe Düne bei den Fahrenden Einheiten. Es gab dort Poststellen, wie ich schon geschrieben habe. Mir sind aber keine Listen über Postämter bei den Seestreitkräften und der Volksmarine bekannt. Wenn es diese gab, so waren es Verschlusssachen.

Ich zeige einen Kurierbrief von der Verwaltung der Seestreitkräfte mit Postfach-Nummer 3902/M die später auch das Kommando der Volksmarine führte. Dieses Kommando hatte seinen Sitz nicht in der Dienststelle der 4. Flottille in Warnemünde/Hohe Düne, also wurde der Stempel Rostock 10 dort nicht verwendet, sondern in Rostock. Um genaue Aussagen über Poststempel in den Flottillen zu erhalten, sind Belege von Besatzungsangehörigen und anderen Angehörigen in den Standorten wichtig.



Gruß Dieter
 
rumburak Am: 10.07.2017 19:42:53 Gelesen: 9796# 7 @  
@ Fips002 [#6]

Hallo Fips002,

„Dieses Kommando hatte seinen Sitz nicht in der Dienststelle der 4. Flottille in Warnemünde/Hohe Düne, also wurde der Stempel Rostock 10 dort nicht verwendet, sondern in Rostock.“


Das hatte ich doch auch eingangs geschrieben:

In Rostock gab es zwei Standorte der Volksmarine mit jeweils eigenem nicht öffentlichem Postamt der Deutschen Post:

- das Kommando Volksmarine in Gehlsdorf Warnowrande, PF 18815, PA Rostock 10 (später umbenannt in PA Rostock 45)

- sowie den Standort der 4. Flottille der Volksmarine in Hohe Düne mit dem PA Rostock 13. Eine Postfiliale 13 am auch heute noch genutzten Marinestützpunkt existierte hier bis weit in die 1990er Jahre hinein.



Zur Ergänzung noch ein Beleg aus Hohe Düne mit dem Tagesstempel

ROSTOCK 13 / 25 / a von 1989 (bei Kramer belegt erst ab 1986 bis 1990)

Der oben gezeigte Stempel vom Standort Kommando Volksmarine in Gehlsdorf Warnowrande

ROSTOCK 10 / 25 / a (bei Kramer belegt ab 1973 bis 1990), oben von 1971 und der wahrscheinliche Vorgänger ROSTOCK WARNOWRANDE / a von 1966

Da ich keinerlei weitere Infos (neben den oben genannten) fand, hatte ich hier angefragt; mich interessieren nicht nur die beiden Rostocker Standorte sondern auch die generelle Situation um Postämter der Deutschen Post auf Standorten der Volksmarine/NVA. Vielen Dank für Deine Hilfe ich werde weiterhin mitlesen!

Viele Grüße
 
Detlev0405 Am: 10.07.2017 21:31:50 Gelesen: 9770# 8 @  
@ Fips002 [#1]

Hallo Dieter,

es gibt eine tolle Aufstellung der vier- und fünfstelligen PSF für die jeweiligen Einheiten mit den notwendigen Zuordnungen zu den Standorten im Klartext. Das Marineforum ist eine super Quelle für weitere Nachforschungen und Zuordnungen.

Vierstellige PSF Nummern : http://www.vierte-flottille.de/hp/4psf/4psf.html
Fünfstellige PSF Nummern : http://www.vierte-flottille.de/hp/5psf/5psf.html

Viel Spaß beim suchen für eure Zwecke.

Viele Grüße
Detlev
 
Fips002 Am: 11.07.2017 11:29:33 Gelesen: 9727# 9 @  
Hallo Detlev,

vielen Dank für Deinen Hinweis zu den vierstelligen Postfach-Nummern. Diese Aufstellung stammt von mir. Es sind meine Forschungen zu den vierstelligen Nummern bis zum 30.04.1973. Diese habe ich in den Foren der 1. und 4.Flottille eingestellt.

Es wird aber nicht möglich sein alle vierstelligen Postfach-Nummern zu ermitteln. Viele Zeitzeugen haben die Umschläge mit den Postfach-Nummern weggeworfen und nur den Inhalt aufgehoben. Belege mit den PFN sind sehr selten.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 21.07.2017 19:09:06 Gelesen: 9648# 10 @  
Heute ein Brief mit vierstelligen Postfach Nummern und einem angehängten Buchstaben von Neuhausen (Erzgebirge) am 27.7.1956 an einem Matrosen der Seestreitkräfte der DDR.

In den größeren Dienststellen wurden zur weiteren Untergliederung Kennbuchstaben an die Postfach-Nummer angehängt, um Untereinheiten zu kennzeichnen.

Der Brief aus Neuhausen (Erzgebirge) wurde nach Saßnitz mit der PFN 1686/O = Grundausbildung gesandt. Da er in Saßnitz nicht zugestellt werden konnte wurde er nach Parow PFN 1708/H = Maschinenausbildung, weitergeleitet, konnte nicht zugestellt werden und ging wieder nach Neuhausen zurück.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 15.10.2017 21:27:33 Gelesen: 9381# 11 @  
Zur Deutschen Marinegeschichte gehört auch die ehemalige DDR-Marine mit der "Seepolizei", "Volkspolizei-See", "Seestreitkräfte" und "Volksmarine". Neben den vierstelligen Postfach Nummern der Seestreitkräfte und der Volksmarine, befasse ich mich auch mit den Postverhältnissen der "Volkspolizei-See".

Postbelege gibt es leider so gut wie nicht mehr. Viele Zeitzeugen sind auf ihre letzte Reise gegangen. Von drei ehemaligen Kameraden erhielt ich einige Belege und sehr wichtige Hinweise zu den Postverhältnissen der Volkspolizei-See. Die Verbände/Einheiten der Standorte hatten Tarnzahlen, die vom Absender bzw. in der Anschrift angegeben werden mussten. Diese Tarnzahl bestand in der Dienstelle Saßnitz aus 1 Zahl-1 Buchstabe, Dienststelle Wolgast aus 2 Zahlen-1 Buchstabe und in der Dienststelle Stralsund aus 3 Zahlen-1 Buchstabe.

Ich zeige einen Brief mit Tarnzahl 65 B im Absender mit Poststempel Peenemünde über Zinnowitz a. Usedom, 21.2.56 von der Dienststelle Wolgast, Baubelehrung und ein Brief mit der Tarnzahl 5R nach Saßnitz. Diese Nummer war für die Grundausbildung der Volkspolizei-See in Saßnitz/Dwasieden bestimmt. Das Datum im Sonderstempel von Zwickau ist der 14.6.1956. Obwohl die Seestreitkräfte am 1.5.1956 gebildet wurden, wurde die PFN der Volkspolizei-See oft noch verwendet und nicht die neue vierstellige Postfach-Nummer.

In Saßnitz gab es 1952 auch einen Sonderlehrgang (U-Boot) mit der Tarnzahl 7S, wurde nach dem 17.Juni 1953 nicht mehr weitergeführt. Das Anfang der fünfziger Jahre eingeführte System der Numerierung der Einheiten (Tarnzahlen) wurde ab Ende 1953 nicht mehr konsequent weitergeführt, so dass viele Einrichtungen keine Tarnnummern mehr erhielten bzw. diese nur noch sporadisch geführt wurden.

So kommen auch folgende Anschriften vor:

Z.B. Herr Hans Stein
OU Peenemünde
OU = Ortsunterkunft als Anschrift.





Mützenband

Gruß Dieter
 
Ameise Am: 03.07.2018 09:56:45 Gelesen: 7970# 12 @  
Durch Zufall habe ich einen kleinen Posten Marine-Post der DDR bekommen. Die Briefe sind alle mit Inhalt und das Gute ist, man kann die Schrift auch lesen. Da hier schon ein paar Beiträge geschrieben worden, möchte ich einmal die Belege abbilden, damit man mal ein paar Beispiele mehr sehen kann.

Der 1. Brief ist vom 22. oder 23.11.1956 - hier ist leider die Marke abgelöst und dadurch der Stempel nicht mehr lesbar. Sicher ist, der Stempel war von Stralsund. Der Inhalt ist aber vom 22.11.1956. Absender: Maat B. Röber Parow ü./Stralsund 73/72 E

Der 2. Brief ist vom 30.11.1956 - diesmal ist die Marke nicht abgelöst, Absender: Maat B. Röber Parow ü./Stralsund 73/72 E



Der 3. Brief ist vom 21.12.1956 - auch wieder Stempel Stralsund, Absender: Maat B. Röber Parow ü./Stralsund 73/72 E

Der 4. Brief ist vom 06.01.1957 - diesmal ist der Stempel von Wolgast und Absender: Ob. Maat B. Röber Wolgast Postf. 56

Der 5. Brief ist vom 08.01.1957 - der Stempel ist von Wolgast und Absender: Ob. Maat B. Röber Wolgast Postf. 56



Der 6. bis 8. Brief wie der vierte Brief.

Der 9. Brief ist vom 26.1.1957 und ist in Cottbus 1 abgestempelt. Absender aber trotzdem Ob. Maat B. Röber Wolgast Postf. 56



Der 10. bis 12. Brief sind wie Nr. 9.

Der 13. (16.03.1957) und 14. Brief (30.03.1957) sind diesmal in Rostock abgestempelt und haben jetzt den Absender: Obermaat B. Röber Parow ü./Stralsund 73/72 E



Viele Grüße aus Gersdorf
Enrico (Ameise)
 
Fips002 Am: 11.07.2018 16:58:07 Gelesen: 7840# 13 @  
@ Ameise [#12]

Hallo Enrico,

vielen Dank für das Zeigen der Belege.

Wie ich aus den Absenderangaben ersehe, diente der Maat bei der Volkspolizei-See und bei den Seestreitkräften

Am 1. Mai 1956 wurden vierstellige Postfach Nummern eingeführt. Wie bei Deinen Briefen durch die zweistellige Postfach Nummer zu ersehen ist, wurde diese anfangs oft noch verwendet, ohne Beanstandungen.

Die Postfach Nummer 73/72 E wurde nicht richtig geschrieben. So ist die vierstellige Nummer 7372 E richtig. In Wolgast wurden bei der Volkspolizei-See zweistellige Nummern benutzt. Die Nummer 56 wurde wahrscheinlich in der Werft von Wolgast verwendet. Die 7372 wurde in der Dienststelle Stralsund-Parow und in der Hilfsschiffsabteilung verwendet, auch in der Schulbootabteilung in Parow. 3 MLR-Boote Habicht wurden nach Parow abgestellt und waren der 6. Flotille unterstellt. Ich habe einen Beleg mit der Postfach-Nummer 7372 C von 1957, diese Nummer wurde auf dem Logger der Hilfsschiffsabteilung in Parow verwendet.

Ist aus den Briefinhalten ersichtlich wo der Maat gedient hatte?

Gruß Dieter
 
Ameise Am: 12.07.2018 10:54:36 Gelesen: 7780# 14 @  
Hallo Dieter,

ich werde Anfang nächster Woche die Briefe lesen und Dir Bescheid geben. Ich habe sie zwar schon einmal gelesen, leider aber ein wenig oberflächig. Wenn ich Zeit habe, scanne ich die Briefe vielleicht auch und zeige sie hier.

Melde mich also Ende nächster Woche noch einmal.

Viele Grüße aus Gersdorf, Enrico
 
Fips002 Am: 15.04.2022 17:35:09 Gelesen: 2958# 15 @  
Brief aus Wolgast 04.7.1955 nach Erfurt.

Die Absenderangabe Wolgast Postschließfach (PSF) 52/IE wurde für die Bauaufsicht in der Peenewerft Wolgast für das Minenleg- und Räumschiff (MLR) Typ "Habicht" geführt.

Dieses Schiff wurde am 06.8.1955 für die Volkspolizei See mit der Bordnummer 622 in Dienst gestellt.

Am 15.7.1956 bekam sie die Bordnummer 6-112 nach der Änderung von Volkspolizei See in Seestreitkräfte ab 01.05.1956.

Bis zur Außerdienststellung am 28.10.1970 führte das Schiff noch weitere 7 verschiedene Bordnummern.

!965 wurde der Name "Frankfurt/Oder" zusätzlich zur Bordnummer 234 verliehen.

Die letzte Bordnummer bis zur Außerdienststellung war die 212.

Der erste Kommandant des Minenleg- und Räumschiffes war der Absender des Briefes.

Für die spätere Umrüstung erhielten die 12 MLR-Schiffe eine modernere Bewaffnung von je ein 85 mm-Geschütz von der UdSSR.

Beim Bau des Schiffes mit Typennamen "Habicht" waren Erfahrungen mit Minensuchbooten der Kriegsmarine zur

Anwendung gekommen. Es ähnelte in seinem Aussehen dem Typ M43 der Kriegsmarine.





Dieter
 
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