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Thema: FIP Literatur Ausstellungen: Ein Griff in die Tasche des Ausstellers
Richard Am: 09.11.2017 09:15:46 Gelesen: 2910# 1 @  
Ein unverhohlener Griff in die Tasche

(wm) Literatur-Aussteller, die sich mit einem oder mehreren Exponaten bei Internationalen Philatelie-Ausstellungen beteiligen wollen, sind so einiges gewohnt. Exponatgebühren von 80 Euro je Objekt oder zusätzliche Kommissarsgebühren des BDPh von 30 Euro sind bereits die Regel. Die Ausstellungen fordern zusätzlich zweimal das jeweils angemeldete Buchobjekt ein, sie geben es aber nicht zurück, obgleich im FIP-Reglement unter „Regel 5“ deutlich zu lesen ist, dass dies nur gestattet ist, sofern der Aussteller sein Exponat nicht zurückhaben will.

Das Reglement der FIP-Ausstellung ISRAEL 2018, die im Mai 2018 in Jerusalem stattfindet, geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie verlangt bei Buchexponaten, deren Wert 75 US-$ übersteigt, sogar noch 20 % VAT! Zuerst nötigt man also den Aussteller sein Literaturexponat als „Geschenk“ der Ausstellung zu überlassen, dann legt man ihm noch die Einfuhrumsatzsteuer auf, was bei teuren Büchern durchaus zu Buche schlagen kann!

Die AIJP, der Weltverband der Philatelie-Autoren und -Journalisten rät ihren Mitgliedern, gerade im Falle aufwändig hergestellter und damit teurer Buchexponate, diese nur unter Vorbehalt der gemäß FIP-Reglement gestatteten Rückgabe anzumelden, sofern man diese nicht stiften will, ansonsten Interessensfortfall für sich zu beanspruchen.

Kurios wirkt auch ein Hinweis im Reglement der PRAGA 2018, dass von den zwei einzubehaltenden Exemplaren eines Buchexponates eines an die Bibliothek der FIP gehe. Von einer solchen Bibliothek ist nichts bekannt (auch wenn dies immer wieder in Reglements von Ausstellungen unter FIP-Patronat wiederholt wird), selbst auf der Internetseite der FIP [1] findet sich dazu keine Information.

[1] http://www.f-i-p.ch/
 
HWS-NRW Am: 09.11.2017 10:51:53 Gelesen: 2862# 2 @  
Es stimmt zum Teil, daß die ausgestellten Bücher gerne einbehalten werden (tolle Ausnahmen in Leverkusen 2017 und bei der Multilateralen in den Niederlanden), ansonsten sollte man es sich vorher "ausrechnen", ob einem die Medaille nebst Urkunde dann soviel wert ist und man muß ja nicht unbedingt auf jeder Weltausstellung dabei sein.

Ich habe es bei meinen letzten Ausstellungs-Teilnahmen so gehandhabt, daß z.B. die dort ansässigen Philatelistischen Bibliotheken die Bücher bekamen oder ich wurde auf der Ausstellung direkt angesprochen und habe sie dann gleich weiter gegeben.

Bei hochwertig hergestellten Werken (sie z.B. Wolfgang Maassens Werke) würde ich sie natürlich zurückfordern oder dann dort nicht ausstellen. Man sollte auch möglichst schon bei der Anmeldung darauf hinweisen, daß das Exponat später nicht für die "Ausstellungsleitung" vorgesehen ist.

mit Sammlergruß
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 09.11.2017 20:21:11 Gelesen: 2698# 3 @  
@ Richard [#1]

Dass FIP-Ausstellungen mit ihren teilweise horrenden Gebühren und seltsamen Ausstellungsbedingungen einzelner Veranstalter bei vielen Ausstellern Kopfschütteln hervorrufen, ist nichts Neues.

Bei Ausstellungen in Deutschland bis zum Rang 1, sind in aller Regel nur die Gebühren für einen Rahmen je Literaturexponat zu entrichten. Hinzu kommen gegebenenfalls Rücksendekosten für das Literaturexponat. Wie Werner es selbst praktiziert, spenden viele Aussteller ihre Bücher an Bibliotheken und verlangen keine Rücksendung.

Der BDPh-Vorstand diskutiert gerade die Durchführung einer ArGe-Literaturausstellung in 2018, nachdem im Jahr 2016 die gewaltige Zahl von 174 Exponaten im Wettbewerb war.

Neuigkeiten dazu wird es wohl im Dezember geben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
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