Thema: Deutsche Besetzung WK 1 Rumänien: Landespost in Rumänien 1917-1918
Zinnenstadt
Am: 16.01.2019 12:00:49
Gelesen: 5347
# 1
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Landespost in Rumänien 1917-1918
Die von der Militärverwaltung herausgegeben Briefmarken für die von den Mittelmächten im besetzten Teil Rumäniens eingerichtete Landespost haben schnell das Interesse von Sammlern und Händlern geweckt.
Zu den aus diesem Interesse generierten philatelistischen Belegen gehört vermutlich auch der nachfolgend abgebildete Briefumschlag, welcher mit Briefmarken der 3. Ausgabe vom März 1918 freigemacht ist und (soweit erkennbar) am 22. April 1918 in Bukarest abgestempelt wurde. Adressiert an H. Bauer in Bucarest (die Vermutung liegt nahe, daß es sich dabei um einen Briefmarkenhändler handelt), trägt der Beleg links und in der Mitte unten mehrere Abkürzungen bzw. eine Nummerierung, deren Bedeutung ich gerne erschließen würde.
Sollten Philaseiten-Nutzer über weitere Belege dieser oder in vergleichbarer Art verfügen, so würde ich mich freuen, wenn Abbildungen davon hier veröffentlicht werden könnten. Mit einer gößeren Zahl von Belegen läßt sich die Systematik von Kürzeln und Nummern vielleicht enträtseln.
Zinnenstadt
Am: 19.08.2019 18:05:15
Gelesen: 5023
# 2
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Briefmarken schnell ausverkauft?
Am 01.06.1917 wurde die Landespost in Rumänien eröffnet und am selben Tag sind auch die ersten Briefmarken und Ganzsachen für diese Landespost erschienen. Diese Ausgaben scheinen auf großes Interesse gestoßen zu sein; einige der 4 Werte waren in Bukarest wohl bald ausverkauft. Darauf deutet zumindest eine Postkarte hin, welche Georg Hahn aus Bukarest an seinen Bruder Kurt Hahn in Dresden geschickt hat. Es handelt sich um eine Postkarte zu 10 Bani aus der ersten Ausgabe von Juni 1917 (Mi. P1), welche am 13. Juni 1917 – und damit weniger als zwei Wochen nach Erscheinen der ersten Landespost-Ausgabe - in Bukarest entwertet wurde und einen Zensurstempel (mit separatem Zensorenstempel) vom selben Tag trägt.
Der Text auf der Karte lautet:
„Lieber Kurt, Solltest Du in Dresden Deutsch-Rumänische Marken Marken zu 15, 25 + 40 Bani sehen, so kaufe davon 40 Bani, was Du bekommen kannst. Diese Marke ist hier völlig ausverkauft, wird sehr selten. Sollte sie nur im Satz zu haben sein, so kaufe Sätze. Auch 40 Bani nur gebraucht bitte. Ja so viel wie möglich. Aber bitte sofort.“ / „Bukarest den 12. 6. 17.Herzliche Grüße sendet Euch Euer Bruder und Schwager Georg“.
Ob der Bedarf zur Freimachung größer als bei der Planung der Auflage angenommen war, oder Sammler, Händler bzw. Spekulanten zu diesem „Ausverkauf“ beigetragen haben, bleibt vorerst ungeklärt. Hinweise auf mögliche Hintergründe werden dankbar entgegengenommen und sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Archidapifer
Am: 09.01.2020 09:44:31
Gelesen: 4743
# 3
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Hallo zusammen,
trotz Recherchen im Netz bin ich nicht so recht schlau geworden und hoffe nun, hier im Forum Hilfe zu finden.
Mich beschäftigt seit längerem die Frage, wie das
Briefporto im Gebiet der deutschen Militärverwältung Rumänien 1917/18
geregelt war.
Zuerst ein paar Belege, die mir Kopfzerbrechen bereiten:
Aufgabe-Poststempel Bukarest 24.12.1917, frankiert mit
65 Bani
, Ortsbrief
Aufgabe-Poststempel Bukarest 15.10.1917, frankiert mit
40 Bani
, Ortsbrief (Zensurstempel rückseitig)
Aufgabe-Poststempel Bukarest 29. Okt. 1918, frankiert mit
30 Bani
, Brief von Rumänien nach Deutschland
Aufgabe-Poststempel Bukarest 17.4.1918, frankiert mit
20 Bani
, Ortsbrief
Aufgabe-Poststempel Bukarest 25.10.1917, frankiert mit
35 Bani
, Ortsbrief
Warum hier bspw. ein Ortsbrief mit 65 Bani frankiert wurde und der "Auslands"brief lediglich mit 30 Bani ist für mich nicht nachvollziehbar. Sind diese Briefe überhaupt portogerecht frankiert oder (wie bei dem Umschlag mit 65 Bani) Gefälligkeitsfrankierung für einen Sammler?
Viele Grüße
Archidapifer
Regis
Am: 09.01.2020 14:56:10
Gelesen: 4713
# 4
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@ Archidapifer
[#3]
Der 1. Brief, Ortsbrief über 20 Gr., sonst 15 Bani, benötigt nur eine Zwangssteuermarke - der Rest ist Phila.
Brief 2 kostet 25 Bani, schwerer käme 40 Bani. Zwangszuschlag in das Ausland nicht erforderlich.
Brief 3 Zwangszuschlag überflüssig, sonst o.k.
Brief 4 5 Bani zuviel.
Brief 5 guter Bedarf 2. Gewichtsstufe.
Bei MViRumänien sind die überwältigende Mehrheit philatelistisch orientierte Belege in Umlauf. Bedarfspost, besonders von anderen Orten, außer Bukarest ist ziemlich selten. Andererseits müssen wir akzeptieren, ohne diese überfrankierten geschönten Belege hätten wir fast nichts im Album. Deshalb trotzdem viel Spaß damit, Anderes gibt es nicht ausreichend.
MfG Regis
Archidapifer
Am: 09.01.2020 17:13:46
Gelesen: 4686
# 5
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@ Regis
Vielen Dank für deine rasche Antwort, das hat mir sehr weitergeholfen!
Viele Grüße
Archidapifer
10Parale
Am: 13.09.2020 20:56:00
Gelesen: 4138
# 6
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@ Zinnenstadt
[#1]
Dann will ich mich auch mit einem Beleg zu diesem Thema melden.
Diese ausgeschnittene Briefvorderseite liefert authentische Informationen zu einer Postsendung, die unter Umständen vom ROTEN KREUZ in Bukarest am 28. September 1917 nach Giurgiu auf den Weg gebracht wurde. Die Stempel sind schwach abgeschlagen, die Daten jedoch zu erkennen.
Freigemacht mit einer Zwangszuschlagsmarke zu 10 Bani Michel 2x graues Papier und einer dieser ominösen Germania Marken mit rotem Aufdruck M.V.i.R. und die Wertangabe 40 Bani in schwarz.
Aus der kurzen Porto-Abhandlung von Archidapifer und Regis
[#3]
und
[#4]
leite ich aus folgendem Satz ab:
"Brief 2 kostet 25 Bani,
schwerer käme 40 Bani
. Zwangszuschlag in das Ausland nicht erforderlich."
Es musste sich also um einen schwereren Inlandsbrief gehandelt haben, bei dem Zwangszuschlag erforderlich war.
Authentisch der GEPRÜFT Stempel der Postüberwachungssstelle vom 29. September 1917.
Liebe Grüße
10Parale
Stephan
Postgeschichte
Am: 14.09.2020 11:19:51
Gelesen: 4120
# 7
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Hallo Stephan,
schade, dass es nur eine Vorderseite ist, trotzdem ein schönes Stück. Es handelt sich um einen Inlandsbrief 2. Gewichtsstufe (über 20 bis 40 g). Für Inlandsbriefe bis 20 g fielen 25 Bani an, jede weitere 20 g kosteten 15 Bani. Bis zum 31.12.1917 waren für Briefe und Postkarten von Ort zu Ort innerhalb des Landespostgebietes 10 Bani als Stempelsteuer zu entrichten. Mit dem Zensurstempel von Bukarest ein Beleg, den man auch ohne Rückseite gut ansehen kann.
Liebe Grüße
Postgeschichte
10Parale
Am: 14.09.2020 14:05:16
Gelesen: 4109
# 8
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@ Postgeschichte
[#7]
Vielen Dank für die weiteren nützlichen Informationen, die auch andere Sammler dieses Gebietes sehr interessieren werden.
Ich schließe vorerst meine Beiträge mit 2 weiteren Belegen, u.a. eine Ganzsache mit Zusatzfrankatur der Zwangszuschlagsmarke für Inlandpost vom 7. August 1917 (Michel 2x). - zwar diesmal mit Rückseiten, jedoch ohne AK-Stempel.
Liebe Grüße
10Parale
hajo22
Am: 14.09.2020 17:25:08
Gelesen: 4091
# 9
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Ganzsache Rumanien Deutsche Militärverwaltung P5 aus Bukarest vom 12.5.1918 R. Sarat. Geprüft Postüberwachungsstelle (Bukarest) am gleichen Tag.
Bedarfsmäßig verwendet und geschrieben am 11.5.18.
Bedarfspost ist gar nicht so häufig.
hajo22