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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 931 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 14.12.2015 22:34:46 Gelesen: 621910# 57 @  
@ merkuria [#56]

Wenn wir hier munter "Kopfsteher" zeigen, möchte ich gleich fortfahren.



Russland Nr. 27, Ausgabejahr 1875, Mittelstück kopfstehend, im Michel 2010 mit Euro 50'000 gelistet. Das hindert nun aber einen französischen Händler nicht, munter Euro 100'000 für das gute Stück zu verlangen. Er schreibt, dass es von dieser Abart nur zwei Exemplare gäbe.

Russland hat einige sehr teure Marken und auch einige Abarten, ist also ein "teures Pflaster" für Raritätenjäger.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 15.12.2015 00:59:32 Gelesen: 621887# 58 @  
Eine weitere US-amerikanische Kopfsteher-Ausgabe wurde schon lange vor der weltbekannten „Inverted Curtiss Jenny“ produziert, nämlich die Wertstufen 1, 2 und 4 Cent der Ausgaben zur Panamerikanischen Ausstellung in Buffalo, NY. (Mi Nr. 132-134).

Diese Ausgaben wurden im Jahre 2015 in unterschiedlichster Erhaltung zum Angebot gebracht. Hier ein paar Beispiele der erzielten Verkaufsergebnisse:



1 Cent Mi Nr. 132 in perfekter Zentrierung, verkauft durch Robert Siegel Auction Galleries, April 2015 für 29‘000 US$.



1 Cent Mi Nr. 132 im Viererblock in etwas weniger perfekter Zentrierung, verkauft durch Robert Siegel Auction Galleries, Juni 2015 für 75‘000 US$.



2 Cent Mi Nr. 133 in perfekter Zentrierung, verkauft durch Robert Siegel Auction Galleries, Februar 2015 für 45‘000 US$.



4 Cent Mi Nr. 134 in perfekter Zentrierung, verkauft durch Robert Siegel Auction Galleries, Februar 2015 für 30‘000 US$.



4 Cent Mi Nr. 134 im Viererblock in perfekter Zentrierung, verkauft durch Robert Siegel Auction Galleries, Juni 2015 für 240‘000 US$.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Hornblower Am: 16.12.2015 17:38:34 Gelesen: 621807# 59 @  
Hallo zusammen,

alles tolle Stücke mit wunderbaren Hintergrundinformationen dazu, für die man allen Beteiligten nur danke sagen kann. Als Baden-Sammler muss ich aber natürlich eine Marke zeigen, die in diesem Rahmen keinesfalls fehlen darf:



Der Baden-Fehldruck, die wohl berühmteste und teuerste Marke Deutschlands, von der nur drei Stück existieren: ein Brief im Berliner Museum, ein weiterer in einer großen deutschen Privatsammlung und das lose Briefstück, das als erstes 1894 auftauchte. Der "freie" Brief wurde 1985 für 2,3 Mio. DM versteigert, was damals einsamer Rekord war.

Das hier gezeigte Briefstück stammt aus einer englischen Sammlung und kann im Juni 2016 auf der SÜDWEST in Heidelberg im Original bestaunt werden. Letztmals war es in Deutschland 1903 zu sehen, wer weiß, wann die Chance wieder kommt...

Beste Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 30.12.2015 22:13:00 Gelesen: 621342# 60 @  
@ Hornblower [#59]

Ja, Michael, der Baden-Fehldruck war und ist eine der "ganz grossen Granaten" in der Philatelie. Am 16.3.1985 konnte Köhler bei der ersten Boker-Auktion den Brief mit dem Baden-Fehldruck zu dem von Dir genannten Weltrekord-Preis verkaufen. Der Auktionskatalog zu dieser legendären Auktion ist ein Schmuckstück für jede Bibliothek!

Ich stelle Euch heute eine eher "unscheinbare" Rarität vor; ein Marke, die vermutlich die meisten Briefmarkensammler gar nicht als grosse Rarität erkennen würden.



USA 1910-1911, 3 Cents violet, "Orangeburg" coil, Scott no. 398, gezähnt 12 senkrecht; hier als ungebrauchtes Paar. Wenn ich das richtig "übersetze" ist dies Michel Nr. 180 G, mit einem Katalogwert von immerhin Euro 50'000 (Michel 2010, für DIESE Zähnung; eine ähnliche Marke mit ANDERER Zähnung kosten nur Euro 55).

Aufmerksam wurde ich auf diese Marke, weil sie 1957 an einer Auktion das höchste Ergebnis erzielte: ein einmaliger Viererstreifen erzielte einen Preis von US$ 4'300. Dies war 1957 sehr viel Geld! Zum Vergleich: Eine "Jenny Inverted" (Michel 250 I; heutiger Katalogwert: Euro 200'000) hatte DAMALS einen Katalogwert von US$ 4'000. Diese Marke war in der Sammlung auch vorhanden (Los 607) und erzielte respektable US$ 3'900. Aber wie erwähnt: der Viererstreifen der Scott no. 398 kam noch US$ 400 höher.

Die hübsche Sammlerin ist übrigens früh verstorben; sie wurde nur ca. 56 Jahre alt (und ist damit gleich alt wie ich...).

.

Ihre USA-Sammlung erhielt höchste Auszeichnungen an Internationalen Ausstellungen 1926, 1936 und 1947.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 19.01.2016 22:14:58 Gelesen: 620394# 61 @  
@ merkuria [#50]

Hallo Jacques,

China überrascht immer wieder mit hohen Preisen. Spink China hat soeben eine sehr erfolgreiche Auktion durchführen können!



Meiso Mizuhara, The Exhibition Collections, The Chinese Customs Post
Lot: 1682

China
1878-83 The Large Dragon Issue
Foreign Post Office Covers
United States Post Office
1878 (20 Dec.) envelope from Warren, U.S.A. to Shanghai bearing 1875 5c. Taylor tied by the despatch duplex. The 5ca. inland mail is made up of 1ca. deep green [18] and [19] with 3ca. brownish red [15] with right margin (trimmed perfs. at foot) tied by " customs/shanghai" 1879 (6 Feb.) c.d.s. in red with a further, clear strike on the lower corner.

A delightful and very important cover with many desirable attributes including being the earliest incoming cover bearing Large Dragon stamps and the only 5ca. rate cover with 1ca. and 3ca. franking.

Believed to be the only incoming U.S. Plus Large Dragon combination cover

Angeblich gibt es elf Briefe mit "Large Dragon" Marken, die mit der USA etwas zu tun haben, zwei davon sind "incoming" aus Sicht von China (also USA -> China): Sicherlich sehr begehrenswert. Dass der Brief aber HK $ 4'800'000 erzielte, ist doch sehr beeindruckend (Gegenwert ca. CHF 600'000).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.03.2016 22:31:36 Gelesen: 618415# 62 @  
@ merkuria [#58]

Wir haben in dieser Rubrik schon viele "Kopfsteher" gesehen. Einer der berühmtesten (und auch teuersten) fehlt aber bislang.



Michel Nr. 7 K; Ausgabe 1854. Achteckiger Rahmen mit Kopf der Königin, kopfstehendes Mittelstück.

Katalogwert: gestempelt Euro 40'000 8-eckig geschnitten, Euro 120'000 4-eckig geschnitten.

Das hier gezeigte Exemplar wurde 2010 vom Raritätenhändler Behr (Paris) angeboten als "le plus bel exemplaire connu". Auf englisch heisst es dann "one of the best copy known". Es ist Exemplar XXII der Dokumentation von Williams: "Rare and famous Stamps". 27 Exemplare sind dort gelistet, plus ein paar wenige weitere unsichere.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.04.2016 21:39:52 Gelesen: 617148# 63 @  
Ein weiterer Kopfsteher, der im Katalog aber nicht ganz hoch ausgepreist ist:



Österreich 1919, 4 Kreuzer rosakarmin/schwarz, kopfstehendes Mittelstück. Michel Nr. 287 K. Gemäss meinem Katalog (2010) nur Euro 1'200 (in einer aktuellen Auktionsbeschreibung aber nun offenbar Euro 3'000; stimmt das?).

Interessant: das kopfstehende Mittelstück der gleichen Serie, 20 Kreuzer, Michel 291 K bringt es hingegen auf stolze Euro 75'000. Ein Bild dazu liefere ich Euch nach Möglichkeit noch nach.

Der dritte Wert der Serie mit einem Kopfsteher ist die 2 Kreuzer Marke (284 K). Sie hat einen KW von Euro 3'500 (alle Preise für ungestempelt).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.04.2016 22:02:49 Gelesen: 617135# 64 @  
Und gleich noch einer...



Ich denke, die Wenigsten von uns haben diese Marke schon einmal gesehen. An einer Auktion wird sie nun für US$ 475 angeboten. Es soll nur zwei solche Stücke geben.

1998 150L International Day, center inverted and misplaced, the right single from the souvenir sheet of two, cancelled on piece. A spectacular variety, incorporating elements of both stamps, one of only two (!) reported, with 2006 APS certificate (�2703b, incorporating elements of 2703a in inverted position, used on piece, genuine in all respects�), with a regular stamp and souvenir sheet included for comparison

Ein Sammlerfreund hat über solche Dinge nur die Nase gerümpft und gesagt: "Makulatur! Wertlos!". Viele Abarten werden heute "so" betrachtet...

So gesehen sollte ich diesen Kopfsteher wohl gar nicht unter diesem Thema zeigen.

Heinz
 
merkuria Am: 08.04.2016 00:35:49 Gelesen: 617112# 65 @  
@ Heinz 7 [#63]

Lieber Heinz,

der dritte Wert dieser Kopfsteher ist die 2 Kronen (nicht Kreuzer) Marke Mi Nr. 284K.



Ein solches postfrisches Stück wird gerade im Nachverkauf der 155. Felzmann-Auktion mit Attest zu 5000 Euro angeboten.



http://www.philasearch.com/de_tvgbk0hn2v73495eaouo8v0oe2/i_9107_36226/countryurl/12-A155-4287.html?breadcrumbId=1460067840.0305&row_nr=19

Was die 4 Kronen Marke Mi 287K anbelangt, so scheint dies die häufigst angebotene Marke dieser drei Ausgaben zu sein. Zur Zeit werden bei Schwanke gleich zwei Exemplare zu 750 resp. 800 Euro angeboten. Ein wirklich seltenes Angebot ist diese Marke auf Brief: für den unten abgebildeten Brief wurden bei Felzmann 17'000 Euro bewilligt.



Grüsse
Jacques

[Redaktionell eingefügt: Testat aus der 155. Felzmann Auktion, Los
4287, Österreich Mi. 284 K. Beschreibung: 2 Kr Parlament mit kopfstehendem
Mittelstück in postfrischer Luxuserhaltung, sign. Wallner sowie Fotoattest
Soecknick "... einwandfrei"]
 
Vernian Am: 08.04.2016 11:37:46 Gelesen: 617027# 66 @  
@ Heinz 7 [#64]

Hallo,

mir fehlt in diesem Beitrag sowohl Herkunftsland der Marke wie auch die Info, wie die reguläre Marke aussieht oder wo zu finden ist (also Land, MiNr.), und das Bild ist hier auch mal wieder nicht-vergrößernd, es lässt sich also nicht viel erkennen.

LG

Vernian
 
Heinz 7 Am: 08.04.2016 12:36:55 Gelesen: 617004# 67 @  
@ Vernian [#66]

Hallo Vernian,

ja, Du hast recht. Ich habe vergessen, das Land anzugeben; das ist ja auf der Marke gar nicht vermerkt. Es ist die Türkei. Eine Michel-Nummer kann ich Dir im Moment nicht geben, ich nehme an, die Nummer 2703 bezieht sich auf den Scott Katalog.



Ich habe die Marke nicht selber gescannt, sondern das Bild kopiert und dann bei Philaseiten hochgeladen. Offenbar ist das Bild so nicht mehr vergrösserbar. Ich versuche es nochmals, und lade den Scan aus dem Katalog Cherrystone hoch (Los 1543).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.04.2016 12:42:06 Gelesen: 617003# 68 @  
@ merkuria [#65]

Hallo Jacques,

Deine Ergänzungen sind sehr interessant. Dass die 4 Kronen-Marke die häufigste ist, scheint klar zu sein und widerspiegelt sich ja auch in den Katalogpreisen.

Die 4-Kronen-Marke auf Brief ist nun sicher ein guter Grund, diese Marke auch in diesem Thread zu besprechen. Danke also für Deinen Beitrag!

Heinz
 
merkuria Am: 08.04.2016 14:00:25 Gelesen: 616969# 69 @  
@ Heinz 7 [#67]
@ Vernian [#66]

Hier eine vergrösserte Abbildung der besagten Marke, dazu die Abbildung der Originalausgabe vom 5. Juni 1998 (Mi Nr. 3150-3151).



Anhand der Abbildung der beiden Originalmarken ist auch zu erkennen, welcher Teil des Gelbdruckes aus der Marke 3150 irrtümlich auf die Marke 3151 gedruckt wurde. Sicher hat dieser Fehldruck ein Anrecht hier präsentiert zu werden, vor allem wenn dieser noch postalisch benutzt wurde!

Die meisten solcher Drucke, gerade Marken mit kopfstehendem Mittelstück oder kopfstehendem Aufdruck sind eigentlich Makulatur, welche aber (Gott sei Dank) durch die Kontrollen gerutscht sind und uns heute diese philatelistischen Besonderheiten bescheren!

Grüsse
Jacques
 
merkuria Am: 08.04.2016 15:46:01 Gelesen: 616944# 70 @  
Eine echte Rarität der modernen Deutschen Philatelie stellt die Ausgabe „Brot für die Welt“ (MiNr. X) dar.



Die Ausgabe dieser Marke war für November 1961 vorgesehen, doch das Motiv des ausgehungerten Kindes mit dem Essnapf rief dann doch gewisse Bedenken hervor und die Marke wurde im letzten Moment vor der Ausgabe zurückgezogen.
Eine unbekannte Anzahl dieser Briefmarke wurde mit der Bezeichnung „Muster“ versehen und der Presse mit einer Vorinformation zur Ausgabe verschickt.
Auf der 56. Deider-Auktion am 24. und 25. April 2016 wird eine solche „Muster“-Ausgabe zusammen mit dem Presse-Ankündigungsblatt für 3.600 Euro angeboten.



Bis 2007 waren keine dieser Briefmarken ohne den Aufdruck „Muster“ im Handel. Richard Stücklen, damaliger Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, erhielt 1961 als Einziger vorab einen 50er Bogen zur Ansicht. Somit handelt es sich hier um die einzigen Marken ohne Muster-Aufdruck, bei denen die Herkunft geklärt ist. Der Stücklen-Bogen zählt zu den Welt-Raritäten der Philatelie und befindet sich in einem tadellosen Zustand. Auf der 1. Briefmarken-Auktion des Berliner Traditionshauses Schlegel wurde am 19.November 2007 der legendäre Stücklen-Bogen bei einem Ausrufspreis von 200‘000 € für 290‘000 € verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 01.05.2016 21:34:27 Gelesen: 615903# 71 @  
Im Buch von L.N. Williams "Encyclopedia of Rare and famous stamps" werden von einigen weithin anerkannten Weltraritäten genaue Verzeichnisse der bekannten Stücke wiedergegeben. Unter den auserlesenen Raritäten ist auch ein Fehldruck einer Marke aus Western Australia enthalten.

1854 wurde eine schöne Serie mit schwarzen Schwänen herausgegeben in 5 verschiedenen Wertstufen, von 1 Penny bis zu 1 Shilling (Michel Nrn. 1-5). Die Marke zu vier Pence hellblau wurde versehentlich auch mit kopfstehendem Rahmen produziert. Die Marke ist sehr selten und ist schon seit "ewig" sehr berühmt und teuer. Sie wird als "inverted swan" bezeichnet, obwohl dies meines Wissens nicht ganz richtig ist, denn nicht der Schwan wurde kopfstehend gedruckt, sondern der Rahmen.

Im Michel Kataloge "Wertvolle Briefmarken aus aller Welt" von 2010 wurde die Marke mit Euro 90'000 bewertet. Das ist, wenn man früher erzielte Preise dieser Weltrarität zu Rate zieht, nicht einmal extrem viel. Und auch die Tatsache, dass Williams 1997 nur noch 12 Exemplare auflisten konnte, hätte uns vielleicht sogar einen höheren Katalogwert vermuten lassen. Nun - vielleicht ist das ja auch nicht so wichtig.

Schön ist sie auf jeden Fall, diese geheimnisvolle Marke! Alle 12 Marken sind gestempelt.



Bereits 1949 schrieb L.N. Williams (damals noch mit seinem Bruder Maurcie Williams) ein viel beachtetes Buch: "Stamps of Fame", worin die Brüder in 48 Kapiteln die wertvollsten Briefmarken beschrieben. Damals kamen die Brüder noch auf 14 Exemplare des "Inverted swan", doch schreibt Williams 1997, dass die frühere Nummer X sich als Fälschung herausstellte! Im Buch von 1997 werden nur noch 12 Exemplare gezeigt.

Ich wünsche allen eine gute neue Woche!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.05.2016 18:21:26 Gelesen: 615690# 72 @  
Eine Marke, die wegen ihrem riesigen Nennwert (GB £ 25.00 des Jahres 1904) schon etwas ganz Besonderes ist, muss wohl auch unter dieser Rubrik eine Erwähnung finden. Die Marke hat einen Katalogwert von immerhin Euro 65'000 (Michel 2010).



Wieviele Exemplare davon existieren, weiss ich nicht, aber sie scheint nur ungebraucht vorzukommen (keine Bewertung bei gestempelt). Gemäss Michel: "...wahrscheinlich nur fiskalisch verwendet"

Heinz
 
10Parale Am: 06.05.2016 21:51:42 Gelesen: 615528# 73 @  
@ Heinz 7 [#72]

In dem Werk "Rare Stamps" - Pleasures and Treasures 1967 by George Weidenfeld and Nicolson Ltd. konnte ich nachlesen, dass solch eine ungebrauchte Marke mit den Nennwert von 25 Pfund am 27. November 1964 bei Harmer, Rooke & Co. Ltd. bei einer Auktion für 4.500 Pfund über den Tisch ging.

Es soll lt. diesem Buch sogar eine $500 Briefmarke von Straits Settlements (Malaya) geben violett und orange, herausgegeben im Jahr 1910.

Eine Abbildung habe ich vorliegen, bin aber nicht sicher, ob es rechtmäßig ist, sie aus dem Buch abzuscannen.

Liebe Grüße

10Parale
 
merkuria Am: 07.05.2016 00:48:06 Gelesen: 615496# 74 @  
@ 10Parale [#73]

Ich habe hier Abbildungen der Straits Settlements Ausgaben 500 Strait $ aus dem Jahre 1910 (Mi Nr. 137) und 500 Strait $ aus dem Jahre 1912 (Mi Nr. 154) sowie einige Angaben zum Handelspreis solcher Exemplare. Bei beiden Ausgaben wird im Michel notiert: Ausschliesslich fiskalisch verwendet!



500 Strait $ Ausgabe 1910 (Mi Nr. 137) ungebraucht mit Attest

Diese Marke wurde im August 2015 in der Spink-Auktion in Singapur für 220'000 SG$ (142‘000 €) verkauft.



500 Strait $ Ausgabe 1910 (Mi Nr. 137) fiskalisch entwertet mit Attest

Wurde am 9. Mai 2014 in ebay für 845 US$ verkauft!



500 Strait $ Ausgabe 1912 (Mi Nr. 154) Eckrandstück ungebraucht mit Attest

Wurde am 12. Dezember 2014 in der Bollaffi-Auktion unter Los 4294 angeboten, Startpreis 25‘000 €.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.05.2016 22:19:40 Gelesen: 615405# 75 @  
Heute wenden wir uns auf unserer Suche nach seltenen und teuren Briefmarken einem Sammelgebiet zu, bei dem man Raritäten dieses Ausmasses nicht unbedingt erwartet: Modernes Indien.



Die Ausgabe vom 15. August 1948 zur Unabhängigkeit Indiens mit dem Bid von Mahatma Gandhi (Mi Nr. 187-190 ) kennen die meisten Philatelisten. Diese Ausgabe, vielmehr der Höchstwert von 10 Rupien bildet die Grundlage für die zur Zeit teuerste Briefmarke des Landes.

Wenige Tage nach Erscheinen wurden 100 Briemarken des 10 Rupien Wertes (2 Bogen à 50 Stück) mit dem Audruck " Service" für die Dienststelle des Generalgouverneurs hergestellt. Der Verbleib dieser hundert Marken stellt sich nach heutigem Wissenstand wie folgt dar:

50 Stück wurden als kompletter Bogen ins Nationale Philatelistische Museum in Neu-Delhi abgegeben.
20 Stück wurden dem Generalgouverneur zum Verbrauch übergeben.
4 Stück gingen an die Königliche Sammlung, London (Eckrand-Viererblock)
5 Stück gingen an den Generaldirektor der Indischen Post (5er- Streifen)
11 Stück sind in Privatbesitz (mit vorhandenen Attesten)
10 Stück haben einen unbekannten Verbleib
 




Im September 2013 versteigerte David Feldman in Genf ein postfrisches Exemplar dieser Marke (Los 40968), der Zuschlagspreis betrug 144‘000 € ! Es darf angenommen werden, dass es sich dabei um eines der 10 Exemplare mit unbekanntem Verbleib handelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heinz 7 Am: 07.05.2016 22:30:20 Gelesen: 615395# 76 @  
@ 10Parale [#73]

Hallo 10 Parale,

GB£ 4'500 für 1964 wären ein absoluter Hammerpreis gewesen. Am 27.11.1964 führte Harmer Rooke in London tatsächlich eine Auktion durch; ich habe den Katalog und werde einmal nachsehen, ob ich etwas dazu finde. Danke für den Hinweis!

Die Marke war meines Wissens auch auf der Titelseite von Rapp, anfangs 1980er-Jahre, als er grosse Erfolge feierte (20-Millionen-CHF-Auktionen). Auch dort finde ich vielleicht sogar ein Auktions-Ergebnis.

Dass die Marke zu den Top-Raritäten gehört, zeigt auch ein Blick in das alte Buch von John Nicklin: "Fabulous Stamps" von 1939. Auf der 38-seitigen "Check List of Rare Stamps" ist die Northern Nigeria £25 von 1904 auch erwähnt. Katalogwert damals: US$ 2'500.

Zum Vergleich:

Eine ungebrauchte Doppelgenf stand damals bei US$ 1'400,
ein Sachsendreier ungebraucht bei $ 500,
eine Toskana 3 Lire 1860: US$ 2'750,
die einmalige British Guiana, One cent black on magenta: US$ 50'000 (= teuerste Marke der Welt).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2016 22:40:14 Gelesen: 615391# 77 @  
@ 10 Parale (73)

Ein Nachtrag noch:

In der Bücherreihe: "Philatelic Gems" von Linn's aus der Feder von Donna O'Keefe wurde in Band 2 auf Seite 119 und 120 die Northern Nigeria 1904: £25, behandelt. Dort wird gesagt, dass die Marke kaum einem Bedürfnis entsprach und darum schon bald nach Herausgabe wieder zurückgezogen wurde. Sie soll nur in wenigen Exemplaren überhaupt existieren.

Damals (das Buch kam 1985 heraus) wurde die Marke offenbar mit US$ 45'000 bewertet.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.05.2016 23:12:40 Gelesen: 615136# 78 @  
@ Heinz 7 [#72]

Ich habe mich richtig erinnert (Beitrag [#76]), die Nth. Nigeria war bei der "Weltrekord-Auktion" von Rapp im November eine von 4 Marken auf der Titelseite.



Los 6172 = Startpreis CHF 30'000 (bei Katalogwert von GB£ 24'000) = Zuschlag: CHF 75'000. Gemäss Ergebnis-Liste war 1 GB£ damals CHF 4.00 wert; d.h. Zuschlag plus Aufgeld (15 %) = CHF 86'250 = ca. 90 % des Katalogwertes.

Mit diesem Resultat wurde die Bedeutung dieser seltenen Marke sicherlich bestätigt.

Es war aber auch eine verrückte Auktion! Die Auktion fand an 8 Tagen statt und spielte ein Ergebnis von über CHF 33 Mio. ein! Das war ein neuer Rekord. Die Nachfrage nach Briefmarken war damals sehr gross, nicht nur für die grossen Raritäten, sondern auch für die modernen Ausgaben. Der Naba-Block Schweiz 1934 postfrisch wurde 12 x einzeln angeboten und erzielte Ergebnisse von CHF 1200 bis CHF 1500 (plus Zuschlag)!

Vergangene Zeiten!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.05.2016 23:27:47 Gelesen: 615133# 79 @  
@ Heinz 7 [#78]

Auch ein paar grosse Altschweiz-Raritäten wurden an dieser Auktion hoch bezahlt! Der schöne Brief mit dem Paar der Zürich 4 Rappen, (waagrecht) Los 1539 ging in die Sammlung Alma Lee, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Sie bezahlte den stolzen Preis von CHF 240'000 (+ 15 %) dafür.



Damit reihte sich das Ergebnis unter die höchsten Ergebnisse, die je für einen Altschweiz-Brief bezahlt wurden.

Heinz
 
merkuria Am: 13.05.2016 09:34:41 Gelesen: 614963# 80 @  
Hier eine interessante Geschichte um eine Markenausgabe von Jamaica:

Innerhalb der Freimarkenausgabe mit dem Bildnis König Georg’s VI. erschien am 15. August 1949 der Höchstwert 1 £ mit dem Motiv Zigarrenmacher (Mi Nr. 135).



Nach der Krönung von Elisabeth II. sollte 1956 eine neue Freimarkenausgabe mit den gleichen Motiven und Farben, jedoch mit dem Portrait von Elisabeth II. im Medaillon erscheinen.



Aus nicht bekannten Gründen wurde das 1 £ Motiv Zigarrenmacher für diese Ausgabe abgelehnt, obwohl die Marken bereits gedruckt waren. Als Ersatz für dieses Motiv wurde dann das Wappen der Insel gewählt und am 15. August 1956 ausgegeben (Mi Nr. 176).



Die vorhandenen 1 £ Zigarrenmacher wurden vernichtet. Gemäss Britischer Nationalbibliothek, bei der sich ein Exemplar befindet, sollen jedoch noch weitere 6 Stück dieser Marke existieren. Nähere Angaben zum Verbleib werden jedoch nicht gemacht, auch sind meines Wissens noch keine Exemplare im Handel aufgetaucht. Obwohl diese unverausgabte Marke weder im Michel noch im Scott erwähnt oder katalogisiert wird, hat sie nach meiner Meinung einen Platz in dieser Rubrik verdient!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.05.2016 18:20:35 Gelesen: 614900# 81 @  
Besondere Frankaturen und dazu noch seltene Destinationen haben ihren Preis:



ungebrauchte 90 Cent Marke (Mi Nr. 35)



Der „Ice House“ Brief (benannt nach der Empfängeradresse in Calcutta) gehört zu dieser Gattung. Dieser Brief ist der einzig bekannte Beleg mit einer Frankatur der 90 Cent Marke (Mi Nr. 35). Aufgegeben am 8. August 1873 in Boston, fand er seinen Weg zum Empfänger in Calcutta/Indien.

Dieser Brief wurde 1914 entdeckt und letztmals 1943 an einer Auktion angeboten. Kurz an Ausstellungen gezeigt, blieb der Brief seit 1967 verschwunden. Am 13. Juni 2009 verkaufte das Auktionshaus Siegel in New York den Beleg unter Los Nr. 130 für 431‘000 US$ !

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Das Thema hat 931 Beiträge:
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