Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (16) Deutsches Reich: Verwendung in Österreich
Henry Am: 12.11.2009 18:45:44 Gelesen: 10981# 1 @  
Ich habe 2 Belege mit Hindenburg-Marken frankiert, am 24.V.33 (?, könnte auch 38 lauten) und am 09.VI.38 abgestempelt in Graz und Wien.

In meinem MICHEL Briefekatalog und im Spezial finde ich keine Hinweise auf die Verwendungsmöglichkeiten in Österreich. Wer kann hier etwas zu den Verwendungszeiten und den evtl. Bewertungen solcher Belege etwas sagen?

Mit herzlichem Dank im Voraus für die Hilfe
Henry
 
Stefan Am: 12.11.2009 19:05:07 Gelesen: 10978# 2 @  
@ Henry [#1]

schaue bitte im Michel-Briefekatalog auf die Informationen nach der Deutsches Reich Mi-Nr. 661. Dort steht zumindest grob etwas zur Gültigkeit deutscher Marken nach der Besetzung ("Anschluss") Österreichs an das Deutsche Reich vom 13.03.1938.

Genauere Informationen sollen im Michel-Österreich-Spezial-Katalog stehen.

Gruß
Pete
 
Rainer HH Am: 12.11.2009 19:10:40 Gelesen: 10976# 3 @  
Österreich wurde am 13.03.1938 dem Deutschen Reich angegliedert (Ostmark). Im ANK-Österreich-Spezialkatalog werden die Marken Deutsches Reich 662 - 910 mit den unterschiedlichen Abstempelungen unterschieden.

Zwar waren die Hindenburg-Marken ebenfalls gültig, sind aber im genannten Katalog nicht aufgeführt, da zum Ausgabezeitpunkt Österreich noch eigene Marken ausgegeben hat.

Der Michel-Spezial verweist auf den Michel-Österreich-Spezialkatalog (nach Nr. 661), diesen besitze ich jedoch nicht.

Die gestempelt-Katalogwerte 662 - 908 schwanken zwischen 300% Aufschlag (bei Marken unter 1,- € Katalogwert) und etwa 20 % Aufschlag für höherwertige Marken mit Abstempelungen aus der Ostmark.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, auch ohne Deine Frage direkt beantworten zu können.
 
Sammelfreak Am: 12.11.2009 20:07:55 Gelesen: 10963# 4 @  
@ Henry [#1]

Falls dich das Thema interessiert kann ich Dir auch das Buch von Meschenmoser "Der Anschluss Österreichs" empfehlen.

Kostenpunkt ca 10 € bei Philabooks etc.

mfg
Martin
 
Henry Am: 13.11.2009 08:53:43 Gelesen: 10927# 5 @  
@ Pete [#2]
@ Rainer HH [#3]
@ Sammelfreak [#4]

Das hilft mir schon ganz enorm weiter. Danke.

Henry
 
Sammelfreak Am: 13.11.2009 09:19:34 Gelesen: 10922# 6 @  
Cantus Am: 30.10.2016 20:23:40 Gelesen: 8663# 7 @  
Hier eine Antwortpostkarte des Deutschen Reiches, verwendet am 11.2.1942 als Ortspost in Wien.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 30.09.2018 02:18:33 Gelesen: 7107# 8 @  
Anscheinend eine regulär am 30.1.1943 per Einschreiben von Graz nach Braunschweig beförderte Postkarte, tatsächlich aber nur ein Sonderstempel-Beleg.



Viele Grüße
Ingo
 
Stefan Am: 14.12.2019 14:04:20 Gelesen: 6270# 9 @  
Mit dem "Anschluss" Österreichs am 13.03.1938 und dem Inkrafttreten deutscher Portogebühren (04.04.1938) in dem besetzten Gebiet war es noch einige Monate lang möglich, Briefmarken aus Österreich aufzubrauchen (Umrechnungskurs 1,00 RM = 1,50 Schilling). Dabei entstand das Kuriosum, dass die Nachportobriefmarken aus Österreich gültig waren, während im Deutschen Reich generell keine Nachportomarken existierten.



Ortskarte aus Graz vom 10.06.1938, frankiert mit zwei Nachportomarken zu gesamt 0,10 Schilling

Bei der Karte des Stadtrechnungsamtes Graz als behördlicher Absender ist vermerkt, dass das Porto der Sendung bei dem Empfänger einzuziehen wäre.

Kennt sich Jemand mit der Porto-/nachportoberechnung österreichischer Sendungen aus dieser Zeit aus?

Danke.

Gruß
Pete
 
fogerty Am: 24.12.2019 21:39:54 Gelesen: 6215# 10 @  
Postkarte aus Margarethenbrücke/Gau Kärnten nach Lana über Post Abfaltersbach am 25.3.1941



Grüße
Ivo
 
cilderich Am: 25.12.2019 14:47:19 Gelesen: 6172# 11 @  
@ Pete [#9]

Hallo,

bei deiner Karte ergab sich kein Strafporto, sondern nur der "normale Tarif" hier für Ortspost, was seit dem 04.04.1938 in der Ostmark für Postkarten und Briefe (In- wie Ausland) der gleiche wie im Altreich war, Sondergebühren und Drucksachen wurden erst später angeglichen. Es wurden also 5 Rpf veranschlagt, umgerechnet in Groschen entsprach das 8. Es erfolgte kein Strafporto, da es sich um einen Behördenbeleg handelte. Das minimale "Strafporto" betrug eigentlich 12 Groschen, was aber auch nicht immer berücksichtigt wurde (solche Belege sind nicht so häufig).

Frohe Weihnachten
 
Stefan Am: 26.12.2019 10:08:28 Gelesen: 6121# 12 @  
@ cilderich [#11]

bei deiner Karte ergab sich kein Strafporto, sondern nur der "normale Tarif" hier für Ortspost

Alles klar, danke für die Info! Dann passt das verklebte Porto.

Gruß
Pete
 
Briefuhu Am: 15.05.2021 21:57:29 Gelesen: 4819# 13 @  
Hier ein R-Brief mit Luftpost vom 21.04.1942 von Wien nach Belgrad. Frankiert mit Marken aus dem Deutschen Reich. Geöffnet und geprüft vom Oberkommando der Wehrmacht. Ankunft Belgrad am 26.05.1942.



Schönen Gruß
Sepp
 
Quincy Am: 15.05.2021 22:25:48 Gelesen: 4811# 14 @  
Ein Expressbrief von Leobersdorf bei Wien nach Karlsruhe, abgesandt am 5. Juli 1938 und frankiert mit Hindenburg-Marken des Deutschen Reichs. Auf der Rückseite sind ein Durchgangsstempel von Wien und ein Ankunftsstempel von Karlsruhe klar abgeschlagen.

Den Absender, die Leobersdorfer Maschinenfabrik, gibt es noch heute [1], die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG in Karlsruhe jedoch nicht mehr.



Gruß
Hans-Jürgen

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Leobersdorfer_Maschinenfabrik
 
Briefuhu Am: 06.06.2021 20:14:10 Gelesen: 4562# 15 @  
Hier zwei Ortsbriefe aus Wien mit Frankaturen vom Deutschen Reich.

Einmal ein R-Brief von Februar (genaues Datum nicht lesbar) 1945 mit Hitlermarken



und einmal ein R-Brief frankiert mit einer Hindenburgmarke und einer Marke aus der Serie "Österreichische Volkstrachten) vom 27.04.1938



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 06.06.2021 21:30:09 Gelesen: 4552# 16 @  
Hallo zusammen,

leider nur ein Ganzsachenausschnitt:



Mariazell (Steiermark) vom 3.4.1942. Bei Philastempel habe ich gesehen, dass bei einem derartigen Stempel die Angabe Steiermark nach dem Krieg aptiert worden ist. Hier der Stempel, den Stiggi eingestellt hat:



Die Steiermark ist eines der neun Bundesländer der Republik Österreich. Der Zusatz Steiermark kommt auch heute noch in Stempeln vor.

Wer kann mir sagen, weshalb der Zusatz Steiermark im Stempel von 1959 entfernt worden ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 28.08.2021 18:15:46 Gelesen: 4030# 17 @  
Hier ein Brief 29.11.1944 von Hard/Vorarlberg nach Bregenz, frankiert mit zweimal 6 Pfennige Deutsches Reich, ein waagrechtes Paar.



Schönen Gruß
Sepp
 
dickijo Am: 08.03.2022 18:38:52 Gelesen: 3222# 18 @  


Hallo,

ich habe hier einen Teil von einer Paketkarte auf der Marken von Österreich sowie Hindenburg Marken sind.

Gibt es da eine Erklärung ?

Gruß
 
Stefan Am: 08.03.2022 19:32:14 Gelesen: 3206# 19 @  
@ dickijo [#18]

ich habe hier einen Teil von einer Paketkarte auf der Marken von Österreich sowie Hindenburg Marken sind.

Gibt es da eine Erklärung.


Deutsche Briefmarken waren ab dem 04.04.1938 im deutsch besetzten Österreich ("Ostmark") gültig. Österreichische Briefmarken waren in Österreich bis zum 31.10.1938 gültig. Mischfrankaturen beider Länder in Österreich waren zulässig, Umrechnungskurs 1,50 Schilling = 1,00 Reichsmark. Die Portomarken Österreichs waren ebenfalls bis zum 31.10.1938 gültig.

Da die Deutsche Reichspost keine Portomarken verausgabte, wurden vorhandene Bestände in Österreich weiterhin genutzt (wie auf deinem Briefstück ersichtlich), um den einzuziehenden Nachportobetrag zu kennzeichnen.

Gruß
Stefan
 
dickijo Am: 09.03.2022 10:14:20 Gelesen: 3180# 20 @  
Hall Stefan,

Danke für deine ausführliche Erklärung

Gruß
 
Briefuhu Am: 17.02.2023 10:09:24 Gelesen: 1715# 21 @  
R-Brief vom 12.05.1938 von Wien nach Oldenburg frankiert mit 6 Pfennig Deutsches Reich Michel Nr. 663 und Österreichischen Marken im Wert von gesamt 67 Groschen, davon zwei Marken auf der Rückseite, Michel Nr. 646, 567, 568, Ankunft in Oldenburg am 13.05.1938.



Schönen Gruß
Sepp
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.