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Thema: Neuheiten aus Österreich
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Brigitte Am: 21.08.2015 07:03:00 Gelesen: 979673# 444 @  
Serie “Design aus Österreich”
Sondermarke „Schiebel Camcopter® S-100‘“

Design (in) Austria

Design definiert die Schnittstelle zwischen Kreativität und Innovation und entscheidet damit nicht nur über die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen, sondern vor allem auch über deren wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit. Damit geht es längst nicht mehr um ein äußeres Erscheinungsbild, sondern um einen optimalen Beitrag zur Entwicklung und Positionierung von Marken. Gutes Design ist somit ein Instrument zur strategischen Gestaltung des Marktauftritts ebenso wie ein Botschafter von Qualität und Produktinnovation.

designaustria, Wissenszentrum und Interessenvertretung, ist Österreichs erste Adresse für Design. 1927 gegründet, ist designaustria Europas drittälteste Designorganisation, in dessen Zentrum die Vertretung heimischer Designschaffenden sowie die Vermittlung von Design und die Förderung des Dialogs zwischen DesignerInnen Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik steht.

CAMCOPTER® S-100

Mit Messgeräten, Kameras und anderen Instrumenten bestückt, ist dieser unbemannte Hubschrauber bis zu zehn Stunden im Einsatz und ermöglicht risikolose Ferndiagnosen. Die eigenständige Formensprache hebt den CAMCOPTER® S-100 klar von herkömmlichen Hubschraubern ab.

Die organische Grundform in Kombination mit geometrischen Horizontal- und Vertikalstabilisatoren drückt Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Präzision aus. Das für den zivilen und kommerziellen Bereich einsatzfähige Fluggerät zeichnet sich durch exzellente Aerodynamik, niedrigen Energieverbrauch, geringes Eigengewicht und Langlebigkeit aus.

Schiebel Aircraft GmbH

Schiebel steht seit rund einem halben Jahrhundert für Kompetenz, Innovation und erstklassige, international anerkannte High-tech-Produkte; ständige Weiterentwicklung und technisches Know-how garantieren beste Qualität auf höchstem Niveau, verbinden Technologie mit Design. In einem hochmodernen Werk in unmittelbarer Nähe zum öffentlichen Flugfeld in Wiener Neustadt wird sich ständig der Perfektionierung der Produkte gewidmet, um den individuellen Wünschen und vielfältigen Anforderungen der Kunden möglichst umfassend zu entsprechen.

DI Gerhard Heufler (1944–2013)

Gerhard Heufler, geboren 1944 in Dornbirn, war seit 1975 freiberuflich als Industriedesigner in Graz tätig. 1995 gründete er gemeinsam mit Gerald Kiska den Studiengang Industrial Design an der FH Joanneum in Graz, den er bis zu seinem Tod leitete und der 2006 vom US-Magazin Business Week unter die 60 besten Designschulen in Europa, Asien und Nordamerika gereiht wurde.

Heufler, einer der erfolgreichsten österreichischen Industriedesigner, erhielt 6 Staatspreise für Design, darunter für ein Minensuchgerät (1997) und den Camcopter S-100 (2005), beide auch in der ständigen Designsammlung des Museum of Modern Art in New York vertreten. Weiters wurde er 2005 mit dem USA Industrial Design Excellence Design Award Gold ausgezeichnet. Seine Designbücher darunter „Design-Basics. Von der Idee zum Produkt“ erschienen auf Deutsch, Englisch und Chinesisch.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 17.10.2015
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3234
 
Brigitte Am: 24.08.2015 07:07:00 Gelesen: 978123# 445 @  
Serie „Alte Meister“
Sondermarke „Tintoretto – ‚Susanna im Bade‘“

Als Sondermarke aus der Serie „Alte Meister“ präsentiert die Österreichische Post dieses berühmte Gemälde des venezianischen Malers Tintoretto, das die biblische Szene der Susanna im Bade zeigt.

Jacopo Robusto (1519–1594), genannt Tintoretto, war ein italienischer Maler aus Venedig. Der Name Tintoretto, der „kleine Färber“, bezieht sich auf den Beruf seines Vaters als Färber. Neue Forschungen weisen ihm auch den Familiennamen Comin zu.

Er zeigte schon früh großes künstlerisches Talent und entwickelte dieses selbständig weiter. Von den großen Malern seiner Zeit ließ er sich inspirieren: „Von Michelangelo die Zeichnung, von Tizian die Farbe“ soll sein Wahlspruch gewesen sein. Sein eigener Stil unterschied sich jedoch deutlich von seinen Vorbildern – Tintoretto wurde zu einem der bedeutendsten Vertreter des Manierismus. Seine Bilder sind von großer Bewegung, die Perspektiven oft ungewöhnlich und die hell-dunkel-Kontraste sehr stark. Er arbeitete rasch und oft wie besessen, seine Bilder wirken dramatisch und fast schon überladen mit Details, vor allem das Licht spielt dabei eine bedeutende Rolle, es wirkt dynamisch und unruhig. Es ging ihm weniger um die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe, sondern um die Darstellung einer Szene wie auf einer Bühne.

Tintoretto schuf eine Vielzahl von Werken, die in zahlreichen Kirchen und Palazzi in Venedig zu sehen sind. Unter anderem stattete er die „Scuola di San Rocco“, eine einflussreiche Bruderschaft in der Republik Venedig, mit einem mehr als 50 Werke umfassenden Bilderzyklus aus.

Die biblische Geschichte über die junge Susanna, die gerade ein Bad nimmt, war bei Künstlern von jeher sehr beliebt, weil diese einen legitimen Anlass bot, die weibliche Nacktheit unverhüllt darzustellen. Neben Malern wie Tintoretto, Rembrandt und Rubens haben sich auch Bildhauer, Komponisten und Schriftsteller mit diesem Motiv befasst. Auf dem Ölgemälde sind an den beiden Seiten der Rosenwand die beiden alten Männer zu sehen, die die junge Frau verführen wollen. Als sie sich dagegen wehrt, wird sie des Ehebruchs bezichtigt, verhaftet und zum Tode verurteilt.

Dem biblischen Propheten Daniel gelingt es jedoch, die beiden Männer der Lüge zu überführen und so Susanna zu retten. In Tintorettos Bearbeitung des Themas hat das Licht wiederum große Bedeutung, indem es durch den starken Hell-Dunkel-Kontrast den Blick auf den nackten Körper der Frau zieht und damit auch den Betrachter des Bildes zum Voyeur macht. Auffällig sind auch die unnatürlich wirkenden Proportionen der Figuren sowie die ausgeklügelte Tier- und Farbsymbolik, die die moralische Unschuld Susannas unterstreichen soll. Das großformatige Ölgemälde „Susanna im Bade“ stammt aus der Zeit um 1555/1556 und ist in der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum in Wien ausgestellt.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 21.10.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3235
 
Brigitte Am: 26.08.2015 07:11:00 Gelesen: 977376# 446 @  
Serie „Junge Kunst in Österreich“
Sondermarke „Svenja Deininger“

Harmonie und bewusste Irritationen, Struktur und Zufall – all dies und mehr charakterisieren das Werk von Svenja Deininger. Die Künstlerin, die 1974 in Wien geboren wurde, studierte in Münster und Düsseldorf und wurde neben diversen Stipendien unter anderem auch mit dem Georg-Eisler-Preis der Bank Austria, dem Strabag Artaward und der Steep Rock Arts Residency ausgezeichnet. Sie nahm an Gruppenausstellungen im 21er Haus des Belvedere Wien und in der Kunsthalle Wien teil und hatte Einzelausstellungen unter anderem in Rom, Wien (darunter in der Galerie Martin Janda) und New York.

Geometrische Formen sind ein beliebtes Motiv Deiningers. Sie werden in kontrastreichen Schichtungen und unterschiedlichen Oberflächenqualitäten verwendet.

Gerne setzt die Künstlerin die Farbe Weiß ein. Fast scheint es, als ob die Gemälde beginnen, sich zu bewegen. Doch die von Deininger genutzten Materialien sollen nichts erzählen, sie wirken auf den ersten Blick logisch und öffnen doch geheimnisvolle Bildräume. Deininger will nicht als abstrakt gesehen werden, aber auch nicht als figurativ. Vielmehr geht es ihr darum, eine höhere Idee zu visualisieren. „Sie hinterfragt Materialien, Techniken und Forderungen nach Gegenständlichkeit und Abstraktion und gewinnt dieser Konfliktsituation ästhetische Lösungen ab“, heißt es über sie in einem Text zu einer Ausstellung in der Kunsthalle Wien. So werden Dissonanzen und bewusst gesetzte Irritationen zum Teil der Arbeit. Bildideen, die vorab fixiert werden, sind nicht Deiningers Sache, vielmehr geht sie von Schatten, Farben, Situationen oder Zitaten eines anderen Gemäldes aus. Sie schichtet Lage über Lage, Farbe über Farbe, übermalt und legt wieder frei. Die vielen Schichten werden ab und zu sichtbar, unterschiedliche Materialien bringen Abwechslung.

Manchmal zitiert die Künstlerin durch eine unerwartete Linie oder eine Zeichnung auf der Bildfläche ein anderes Gemälde. Möglicherweise sind es genau diese Fremdkörper, die den Betrachter dazu animieren, näher zu kommen und das Bild genauer zu betrachten – um dann zu merken, dass die Erwartungshaltungen nicht eingelöst werden. „Aber möglicherweise vergisst man während des Weges, weswegen man eigentlich näher hingegangen ist, und sieht etwas anderes. Was sieht man aber, wenn man wieder zurück geht? Beides?“, wird Deininger zitiert. Sie interessiere sich, so die Künstlerin, dafür, wie sich ein Gemälde innerhalb des Arbeitsprozesses noch verändern kann. „Ich verfolge in einem Bild unterschiedliche Malweisen, die nebeneinander existieren. Sie sind teilweise nicht zu Ende geführt, ich zerstöre ihre Ergebnisse wieder, bis sie dann plötzlich wieder eine Verbindung eingehen“ – so beschreibt Deininger selbst ihre prozesshafte Arbeitsweise. Jenes Gemälde, das die vorliegende Briefmarke ziert, war heuer in einer Ausstellung in Rom zu sehen und entstand 2014.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 21.10.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Svenja Deininger
Grafik: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3236
 
Brigitte Am: 30.09.2015 07:03:00 Gelesen: 967074# 447 @  
Sondermarke „200 Jahre Technische Universität Wien”

Von Architektur über Bauingenieurwesen, von Elektrotechnik bis zu Informatik und Maschinenbau – mit rund 28.000 Studierenden und etwa 4.500 Mitarbeitern ist die TU, die Technische Universität Wien, hierzulande die größte Forschungs- und Bildungsinstitution im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Als „k. k. polytechnisches Institut in Wien“ wurde sie am 6.11.1815 gegründet, aus Anlass ihres 200. Geburtstags widmet ihr die Österreichische Post eine Sondermarke.

Damals sollte die Ausbildung von Ingenieuren für das Militär sowie von Bergbau- und Bauingenieuren verbessert werden. Kaiser Franz I. wollte ein nationales Spitzeninstitut für die Ausbildung in technischen Fächern schaffen, um die Wirtschaft des österreichischen Teils des Kaiserreichs zu stärken.

Erster Direktor wurde Johann Joseph Ritter von Prechtl, der die Angebote ausdrücklich nicht militärisch orientierte, sondern auf die Bedürfnisse der Bürgergesellschaft ausrichtete. Nach einem Hochverratsskandal rund um den Assistenten des Prechtl nachfolgenden Direktors wurde das Institut vorübergehend doch unter militärische Führung gestellt, ab 1858 wurde wieder ein Wissenschaftler Direktor und das Studium in der Folge vollständig reorganisiert.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts hatte das Institut 1.900 Hörer, allerdings nur 16 Professoren. 1872 wurde es in eine Technische Hochschule umgewandelt, aber erst 1901 erhielt man das Recht, den Titel „Dr. techn.“ zu verleihen, die ersten Promotionen fanden hier 1902 statt. Im Laufe der Jahrzehnte hatte man das 1818 bezogene Hauptgebäude immer wieder aufgestockt und weitere Gebäude zusätzlich genutzt, trotzdem stand Raummangel an der Tagesordnung – vor dem Ersten Weltkrieg zählte man mehr als 4.000 Hörer. Im Ersten Weltkrieg selbst wurde ein großer Teil des Lehrpersonals dienstverpflichtet, die Räumlichkeiten wurden teils als Kriegshilfsspital verwendet, die Labors dienten der militärischen Forschung. Das Ende der Monarchie brachte große Veränderungen, man verlor das „k. k.“ aus dem Namen und mit den Kronländern ein großes Einzugsgebiet. 1919 wurden erstmals Frauen als ordentliche Hörerinnen zugelassen. In den 1920er-Jahren florierte die Hochschule und wurde erneut ausgebaut. Im NS-Regime schied ein Zehntel des Lehrkörpers aus politischen oder „rassischen“ Gründen aus, Studenten jüdischer Herkunft wurde das Studium verboten. In dieser Zeit wurden auch die Titel „Dipl.-Ing.“ und „Dr. Ing.“ eingeführt. Noch größer war die Umwälzung, die das Ende des Krieges brachte – 41 der 56 Professoren waren politisch belastet und mussten gehen.

Die vormalige Technische Hochschule heißt seit 1975 Technische Universität Wien. Das Lehrangebot wurde neu geordnet und im Laufe der folgenden Jahre immer weiter ausgebaut. 2004 wurde die TU Wien vollrechtsfähig, sie hat acht Fakultäten und wird vom Rektorat und einem Universitätsrat geleitet. Mit Sabine Seidler ist seit 2011 erstmals eine Rektorin der TU Wien im Amt.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 6.11.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Nikolaus Schmidt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3237
 
Brigitte Am: 02.10.2015 07:01:00 Gelesen: 966534# 448 @  
Serie „Gastronomie mit Tradition“
Sondermarke „Rotes Haus“

Nicht nur wegen der feinen gutbürgerlichen Küche, sondern auch wegen seiner historischen und architektonischen Bedeutung ist das „Rote Haus“ heute das Wahrzeichen der Stadt Dornbirn. Die Österreichische Post widmet dem alteingesessenen Restaurant nun eine Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“.

Das Gebäude im Stil eines Rheintalhauses am Dornbirner Marktplatz wurde im Jahr 1639 im Auftrag von Michael Danner und seiner Frau Verena, einer geborenen Rhomberg, als Wohn- und Gaststätte sowie Tanzhaus an der Stelle des abgebrannten Pfarrhofs erbaut. Es war von jeher aber auch ein Ort, an dem gefeiert, Geschäften nachgegangen und Politik gemacht wurde. Die Familienwappen – die Tanne und der Löwe – schmücken heute noch den Giebel an der Frontseite des Hauses hoch über der großen Treppe. Diese Freitreppe hat auch historische Bedeutung: Hier wurde im Jahr 1771 offiziell verkündet, dass die Gemeinde Dornbirn sich aus der Herrschaft der Grafen von Ems freigekauft hatte.

Charakteristisch und namensgebend für das Rote Haus ist die rote Farbe, mit der der obere, hölzerne Teil des Hauses gestrichen ist – früher verwendete man dazu übrigens Ochsenblut. Reich verzierte Fensterläden sowie Schnitzereien an der Giebelunterseite verleihen dem Haus sein eindrucksvolles Aussehen. Auch im Inneren bietet das „Erlebnishaus“ ein stilvolles Ambiente: Dunkle Wandtäfelungen, Holzdecken, Schnitzereien, Jagdgewehre oder jahrhundertealte handbemalte Bauernschränke sorgen für eine urig-nostalgische Atmosphäre, auch Kunstgegenstände und Volkskundliches wie einen alten Schlitten oder ein Spinnrad findet man in den gemütlichen Gaststuben.

Im Jahr 1954 erwarben August Rhomberg, ein Nachfahre der Erbauer, und seine Gattin Elfriede das Haus und ließen es unter Beibehaltung der alten Stilelemente fachgemäß renovieren. Seit mehr als 50 Jahren steht das Haus nun unter Denkmalschutz.

2007 wurde es nochmals zeitgemäß adaptiert und restauriert, ohne dabei an Charme und Atmosphäre zu verlieren. Heute ist das Rote Haus ein äußerst erfolgreiches Restaurant, das in einem nostalgischen Rahmen nicht nur gutbürgerliche, traditionelle Küche, sondern auch internationale Spezialitäten bietet. Berühmt ist etwa die traditionelle Dornbirner Mohrenbier-Senfrahmsuppe, die mit Bratwurstscheiben und dunklem Brot serviert wird. Eine Eisdiele mit eigener Eisproduktion verwöhnt auch die Liebhaber süßer Leckereien, der geräumige Gastgarten befindet sich direkt auf dem Dornbirner Marktplatz.

Die Sondermarke zeigt das traditionelle Gasthaus mit dem unverkennbaren roten Anstrich, dem mächtigen Giebel und den dekorativen Fensterläden, im Vordergrund lädt ein Teller mit Kalbsmedaillons an Rotweinsauce mit überbackenen Kartoffeln zum Verweilen und Genießen ein.





Nennwert: EUR 1,50
Ausgabetag: 6.11.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3238
 
Brigitte Am: 05.10.2015 07:07:00 Gelesen: 965539# 449 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Tannenbaum”

Eine unkonventionelle und außergewöhnliche Weihnachtsmarke zu schaffen, die Modernität ausstrahlen und auch ein junges Publikum ansprechen sollte – das war das Anliegen der Österreichischen Post, das in dieser Marke Umsetzung fand.

Gestaltet wurde sie von Anita Kern. Diese wählte für ihren Tannenbaum „die größtmögliche grafische Reduktion, die zwar das Wesentliche sichtbar macht, aber eben stark reduziert“, wie sie selbst beschreibt. Der Baum ist aus vielen Dreiecken geformt. Die hellgrünen und dunkelgrünen stehen für die Zweige in unterschiedlichem Lichteinfall, die gelben für die Kerzenlichter, die weißen für den Schnee. Die beiden violetten Dreiecke außerhalb des Baumes symbolisieren das Dunkel der Nacht. So hat die Künstlerin für die Briefmarke einen funkelnden, schneebestäubten Weihnachtsbaum mit grafischen Mitteln geschaffen und damit auf eine lange Tradition Bezug genommen. Bäume zum keltischen Julfest aufzustellen, war bereits in vorchristlicher Zeit üblich.

Den immergrünen Bäumen wurde die Kraft zugeschrieben, die „dunkle“ Jahreszeit zu überstehen, wodurch sie Hoffnung symbolisierten. Es hieß, bösen Geistern könne durch die grünen Zweige, wie sie auch an die Häuser gehängt wurden, das Eindringen erschwert werden. Wann genau es den ersten Weihnachtsbaum gab, dazu gibt es verschiedenste Überlieferungen. War es die Freiburger Bäckerschaft, die 1419 den ersten Baum aufstellte, waren es Handwerker aus der Stadt Bremen, die die Idee hatten, unter einer Tanne Weihnachten zu feiern? Oder folgt man dem ersten urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster 1539 ein Weihnachtsbaum stand? Sicher ist, dass sich der Brauch von Deutschland aus nach und nach in der ganzen Welt ausbreitete.

Zuerst wurde der Baum noch mit Papierrosen, Äpfeln, Nüssen, Dörrobst und kleinen Geschenken geschmückt, der erste Tannenbaum mit Kerzen soll 1611 in Schlesien gestanden sein. Auch in Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ wird von einem aufgeputzten Baum berichtet, ebenso in E. T. A. Hoffmanns „Nussknacker und Mausekönig“. Aus deutschen Landen soll der Brauch des kerzengeschmückten Weihnachtsbaums Anfang des 19. Jahrhunderts schließlich auch nach Österreich gekommen sein – und zwar angeblich durch Henriette von Weilburg-Nassau, der Gattin Erzherzog Carls.

Der später auch Christbaum genannte Baum ist nach wie vor eines der wichtigsten Symbole für das Weihnachtsfest, auch wenn es heute meist elektrische Lämpchen sind, die den mit viel goldenem oder buntem, glänzendem Schmuck und Süßigkeiten oder mit traditionellen Strohsternen dekorierten Baum erhellen. Der Anblick des leuchtenden Weihnachtsbaums sorgt immer noch für strahlende Kinderaugen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.11.2015
Markengröße: 32 x 40 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 1.000.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3239
 
Brigitte Am: 07.10.2015 07:11:00 Gelesen: 964510# 450 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Flügelaltar Gampern, Mittelschrein”

„Gamperner Weckenfresser“ oder „Turmstutzer“ – diese Spitznamen für die rund 2.800 Bewohner der oberösterreichischen Gemeinde Gampern im Bezirk Vöcklabruck gehen auf die spätgotische Pfarrkirche zurück. Einerseits auf eine Darstellung des Kirchenpatrons St. Remigius mit einem Brotwecken auf der Bibel, andererseits auf ein Turmfenster, in dem die mittlere Säule nicht genau platziert wurde.

Der wahre Schatz der Pfarrkirche ist der Hochaltar, ein gotischer, geschnitzter Flügelaltar, der zwischen 1497 und 1507 entstanden ist und zu den berühmtesten seiner Art in Oberösterreich gehört. In seinen Bildern stehen die Muttergottes und die Botschaft von der Menschwerdung Jesu im Mittelpunkt. Bei geöffneten Flügeln zeigt der Gamperner Altar die Krönung Mariens, den Kirchenpatron St. Remigius und den heiligen Arzt, Nothelfer und Märtyrer Pantaleon. Auf den Flügeln sind Themen aus dem Leben der Muttergottes zu sehen: die Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt Christi und eine Darstellung im Tempel. Oben im Gesprenge finden sich Heiligendarstellungen und der Auferstandene zwischen Maria und Johannes. An gewöhnlichen Tagen abseits der Kirchenfeste respektive während der Fastenzeit blieb der Altar stets geschlossen, dann präsentierte er das Leiden Christi samt Ölberg, Ecce homo, Kreuztragung, Kreuzigung und Erlösung. Natürlich sind auch auf der Rückseite des Altars, auf den rückseitigen Flügeln und auf der Hinterseite der Predella (der Sockelzone) Darstellungen aus der Bibel sowie von Heiligen zu sehen.

Die Rückseite des Altars wird „Gamperner Hölle“ genannt, da sie das Jüngste Gericht darstellt mit Jesus Christus als Weltenrichter, der auf einem Regenbogen thront. Auf einer Seite lässt Petrus jene, die nach christlichen Prinzipien gelebt haben, in den Himmel ein, auf der anderen werfen Teufel die Verdammten in die Hölle. Wie jeder Flügelaltar aus dem Mittelalter führt er also dem Kirchenvolk, das weder lesen noch schreiben konnte, Heilsgeschichten und Fixpunkte des Kirchenjahres vor Augen.

Wer den kunstvoll gearbeiteten Flügelaltar geschaffen hat, ist unklar, es gibt dazu mehrere Theorien: Er wird Passauer Kunstwerkstätten ebenso zugeschrieben wie Johannes Baierlein d. Ä., Lienhart Astl (der auch den Hallstätter Altar schuf), Martin Schongauer, Martin Kriechbaum oder Michael Wohlgemuth, einem Lehrer Dürers.

Auch als Stifter kommen mehrere Gönner in Frage, man geht zumeist vom Passauer Domherren und späteren Dompropst Canonicus Wilhelm IV. von Nothaft (oder Nothafft) aus, er soll auch auf der Predella kniend neben seinem Wappen dargestellt sein.

Die Sondermarke zeigt einen Ausschnitt aus dem geöffneten Mittelschrein des prachtvollen Gamperner Flügelaltars: die gekrönte Muttergottes mit dem Jesuskind auf ihrem Arm.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.11.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Bild: fotohumer.com
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 1.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3240
 
Brigitte Am: 09.10.2015 07:03:00 Gelesen: 963848# 451 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Salzburg-Liefering, Geburt Christi”

Die Geburt Christi steht im Mittelpunkt einer Bildtafel der alten Pfarrkirche Liefering – und dieses Gemälde ziert eine Sondermarke, die anlässlich der Weihnachtszeit herausgeben wird. Das Werk stammt von einem anonymen Künstler, der „Meister von Liefering“ genannt wird, was aber nicht zwingend heißt, dass er auch dort gelebt hat. Liefering ist seit 1939 Teil der Stadt Salzburg. Es liegt im Nordwesten der Salzachmetropole.

Einst war es ein kleines Fischerdorf, seit 1493 hatten die Lieferinger Schiffer das Recht, im Winter in der Salzach zu fischen. Zudem hatte der Ort einige Fischweiher. Schon vor der heutigen Kirche stand am selben Ort ab dem 8. Jahrhundert immer ein Gotteshaus, wie archäologische Grabungen Ende der 1970er-Jahre bewiesen. Die heutige Pfarrkirche in Liefering feiert 2016 den 500. Jahrestag ihrer Weihe, denn am 17. August 1516 wurde sie vom Bischof von Chiemsee, Berthold Pürstinger, eingeweiht, wann genau sie gebaut wurde, steht nicht fest. Als Patrone wurden Petrus und Paulus, die Schutzheiligen der Fischer, gewählt.

Zwischen der ersten und der heutigen Kirche gab es zudem noch ein etwa in der Zeit von 1150 bis 1200 errichtetes Gotteshaus – und aus eben diesem stammen ursprünglich die gotischen Bildtafeln, zu denen das Gemälde von Christi Geburt zählt. Sie dürften um 1465 entstanden sein. 1978 wurden sie restauriert und an ihrem heutigen Platz an der linken Längswand aufgehängt. Die Weihnachtsszene, die 72 mal 57 Zentimeter groß und in Temperamalerei gefertigt ist, zeigt die Gottesmutter Maria in einem weiten Kleid, auf dem das Jesuskind liegt, sowie Josef an ihrer Seite.

Ochs und Esel blicken durch das Fenster, im Hintergrund sind weitere Personen zu sehen. Das Gemälde ist auf Goldgrund gefertigt. Auf den weiteren Bildtafeln sind die Kreuzigung des heiligen Petrus, die Enthauptung des heiligen Paulus, die Verkündigungsszene sowie die heiligen Petrus und Paulus, Katharina, Maria mit Kind, Barbara, Margareta, Ulrich und Nikolaus abgebildet. Diese Tafelbilder stammen vom ursprünglichen spätgotischen Hochaltar.

Die Lieferinger Pfarrkirche, in der sich diese Gemälde befinden, hat einen barocken Westturm, der durch die erhöhte Lage der Kirche weithin zu sehen ist. Seine ungewöhnliche Kuppel sorgt für den besonderen Charakter der Kirche und für die leichte Wiedererkennbarkeit. Urkundlich erwähnt wurde sie bereits 790, die ältesten noch vorhandenen Bauteile reichen bis ins frühe 8. Jahrhundert zurück. Heute ist der Kern romanisch und das Gewölbe gotisch, die Portalvorhalle und die Altäre stammen aus der Barockzeit. Das Kirchenschiff wird von einem Netzrippengewölbe bekrönt.

Bemerkenswert sind auch die Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Seit 1940 ist das Gotteshaus eine eigenständige Pfarrkirche, vorher gehörte es zur Pfarre Siezenheim.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 27.11.2015
Markengröße: 33 x 45 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Bild: Norbert Philippi
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 2.250.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3241
 
Brigitte Am: 12.10.2015 07:07:00 Gelesen: 962801# 452 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Why Nachten?”

„Why Nachten?“ fragt das Rentier auf dieser Briefmarke. Jenes Tier, das im angloamerikanischen Raum Santa Claus durch die Lüfte zieht, scheint sich hier zu wundern, warum viele um das Fest zu Christi Geburt einen solchen Rummel machen.

Es fragt sich – frei übersetzt: „Wozu Weihnachten?“ So sehen jedenfalls die Konzepterin und Texterin Petra Radel und die Grafikdesignerin Anita Kern den von ihnen entworfenen und für die Marke adaptierten Cartoon. „Der Wortwitz entsteht dabei phonetisch: Wenn man ‚Why Nachten?‘ ausspricht, ertönt der Begriff Weihnachten und wird gleichzeitig in Frage gestellt“, so Kern.

Petra Radel hat nicht nur diese Grafik zu „Why Nachten?“ entworfen, sondern gleich ein ganzes Büchlein, das sich auf philosophisch-humoristische Art mit Fragen rund um das Fest der Feste beschäftigt. „Wo war der Karpfen in der Krippe?“, fragt sie da beispielsweise – oder: „Wenn niemand Bock auf Weihnachten hat, wieso gibt’s dann Weihnachtsbock?“, oder aber: „Hätten sich Maria und Josef auch über ein Mädchen gefreut?“ Sie sorgt sich um den Weihnachtsmann und überlegt, wann er denn in Pension geht und wie viel Rente er bekommt. Auch „Kommt Lametta von lamentieren?“ oder „Wieso wird das Christkind nie erwachsen?“ sowie „Wie kann das Kindlein schlafen, bei dem Lärm?“ und „Warum sind Ochs und Esel Schimpfnamen?“ – all das sind Radels Fragen, die sie teils mit kleinen Cartoons versehen hat.

Und ihre Konklusion lautet schließlich: „That’s WHYnachten: Love, Love, Love …“ Petra Radel arbeitete nach den Studien des Grafik-Designs bei Tino Erben und der Werbung bei Walter Lürzer an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien für unterschiedliche Auftraggeber, teils freiberuflich, teils als Art-Direktorin namhafter Agenturen. Die Kampagnen „Ist da jemand?“ von Licht ins Dunkel und „Ganze Männer machen halbe/halbe“ des Frauenministeriums sowie „Lichtfahrer sind sichtbarer“ des Verkehrsministeriums wurden beispielsweise von ihr mitgestaltet.

Sie war und ist sowohl als Art-Direktorin als auch als Texterin tätig und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem London International Advertising Award und dem AME Award New York. Ihre besondere Liebe gilt den kleinen, skurrilen Zeichnungen, die sie zum Spaß immer wieder anfertigt. Ihre Kollegin Anita Kern arbeitet als Gestalterin, Autorin, Universitätslektorin, Kuratorin und landwirtschaftliche Facharbeiterin. Sie studierte Grafikdesign bei Kurt Schwarz und Tino Erben, Werbung sowie Kultur- und Geistesgeschichte, alles an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie arbeitete in Werbeagenturen und Grafikateliers und betreibt seit 2008 ein eigenes Studio namens Kerndesign.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 27.11.2015
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Bild: Petra Radel
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 3.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3242
 
Brigitte Am: 14.10.2015 07:01:00 Gelesen: 962296# 453 @  
Christkindl Sonderstempel 2015

4411 Christkindl
Weihnachtstempel
27.11.2015 bis 26.12.2015
32 x 37 mm



4411 Christkindl
Dreikönigsstempel
27.12.2015 bis 06.01.2016
Ø 37 mm


 
Brigitte Am: 30.11.2015 15:11:08 Gelesen: 947665# 454 @  
Sondermarke „200 Jahre Oesterreichische Nationalbank”

200 Jahre ist es 2016 her, dass die „privilegirte oesterreichische National-Bank“ als heimische Notenbank gegründet wurde. Dieses Jubiläum würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Hauptanliegen derselben war es damals, das nach den Napoleonischen Kriegen zerrüttete Geldwesen in Österreich neu zu ordnen. Schon vorher hatte es Experimente der Habsburger gegeben, ein Institut mit der Emission von Papiergeld zu beauftragen. Die Nationalbank – erster Gouverneur war übrigens Adam Graf Nemes – bekam aber eine besonders privilegierte Stellung verliehen: Sie hatte das alleinige Recht zur Banknotenausgabe. Dieses „erste Bankprivilegium“ erhielt das Institut 1817, die Konstituierung der definitiven Bankleitung erfolgte 1818. Die gleichmäßige Geld- und Kreditversorgung sollte damit sichergestellt werden. Von ihren Anfängen bis heute war es die Aufgabe der Oesterreichischen Nationalbank, die Währung zu stabilisieren – und dies unabhängig von der Regierung, was vor allem in den Anfangszeiten ein ständig zu verteidigendes Recht war. 1878 wurde aus der Oesterreichischen die Oesterreichisch-ungarische Nationalbank, die Zweigstellen in allen Teilen der Donaumonarchie führte. Zu ihren Aufgaben gehörte unter anderem die Einführung der Krone 1892, die den Gulden nach und nach ablöste.

Als die Monarchie zerfiel, wurde 1922 die Oesterreichische Nationalbank neu gegründet, wieder mit dem Ziel, die zerrütteten Geldverhältnisse zu sanieren und der Nachkriegsinflation entgegenzuwirken. 1925 bekam das Land abermals eine neue Währung, der Schilling wurde eingeführt. In der Zeit des Deutschen Reiches wurde das eigenständige Institut liquidiert, die Gold- und Devisenbestände mussten nach Berlin gebracht werden. Doch 1945 konnte die Oesterreichische Nationalbank ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, das sogenannte „Schillinggesetz“ machte den Schilling wieder zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Eine wirklich endgültige Regelung brachte der Staatsvertrag und mit ihm das Nationalbankgesetz von 1955. Mit der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999 gingen die geld- und währungspolitischen Kompetenzen der Nationalbank zwar an die Europäische Zentralbank über, die OeNB ist aber integraler Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken und agiert in personeller, finanzieller und institutioneller Unabhängigkeit. Die wesentliche Aufgabe der OeNB ist heute die operative Umsetzung der Geldpolitik in Österreich.

Sie trägt zur Stabilität der Preise sowie der Geld- und Kreditmärkte bei, verwaltet die Währungsreserven, wickelt den Euro-Zahlungsverkehr ab und versorgt Österreichs Bevölkerung mit sicherem Bargeld.

Die Oesterreichische Nationalbank ist seit 1925 in einem herrschaftlichen Gebäude am Otto-Wagner-Platz in Wien-Alsergrund untergebracht, das auf der Sondermarke abgebildet ist. Im Vordergrund sind zwei Figuren aus dem Relief am Haupteingang zu sehen: Merkur, der Götterbote und Gott des Handels, und Fortuna, die Göttin des Schicksals und des Wohlstandes.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 18.1.2016
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Herbert Wähner
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck, Goldfolie, Blindprägung
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3243
 
Brigitte Am: 02.12.2015 07:03:00 Gelesen: 947292# 455 @  
Sondermarke „120 Jahre ÖAMTC“

Der ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub) feiert heuer das 120-jährige Jubiläum seines Bestehens: 1896 wurde der Österreichische Touring-Club (ÖTC) gegründet, 1898 dann der Österreichische Automobil-Club (ÖAC). Diese beiden schlossen sich 1946 zum ÖAMTC zusammen, der heute die Interessen von Auto- und Zweiradfahrern vertritt und seinen Mitgliedern zahlreiche Services bietet. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke zu diesem besonderen Jubiläum. Der ÖAMTC hat heute rund zwei Millionen Mitglieder, für deren Mobilität er sorgt.

Seit 1954 gibt es die Pannenhilfe, die seit 1986 mit der Notruftelefonnummer 120 österreichweit erreichbar ist – damit hat die Zahl 120 im Jahr 2016 sogar doppelte Bedeutung für den Club. Die „Gelben Engel“ – der Name kommt von den gelben Beiwagen-Motorrädern, mit denen die ersten Helfer unterwegs waren – sind seitdem unermüdlich und heute sogar rund um die Uhr im Zeichen der Mobilität unterwegs. Neben Fahrtechnikzentren, dem aktuellen Verkehrsdienst, einem Reisebüro, verschiedenen Versicherungsangeboten und zahlreichen technischen Diensten in den 120 Stützpunkten bietet der ÖAMTC seinen Mitgliedern auch Rechtshilfe an.

Besondere Bedeutung hat die ÖAMTC-Flugrettung: Die „Christophorus“-Hubschrauber sind seit 1983 im Einsatz und haben bereits unzählige Menschenleben gerettet. Mit dem „Schutzbrief“ stehen den Mitgliedern umfangreiche Dienstleistungen des Vereins bei Unfällen und anderen Zwischenfällen im In- und Ausland zur Verfügung – für das „gute Gefühl, beim Club zu sein“ ist somit gesorgt.

Etwa so alt wie der Verkehrsclub ist der auf der Briefmarke abgebildete legendäre Marcus-Wagen. Siegfried Marcus (1831–1898) war ein Automobilpionier, innovativer Erfinder und genialer Konstrukteur, der neben seinen Motorwagen zahlreiche Motoren und andere technische Apparate, Werkzeuge und Instrumente herstellte.

Sein zweiter Marcus-Wagen aus 1888/89 (der erste Motorwagen existiert nicht mehr) gilt als das älteste, im Original erhaltene und fahrfähige Automobil der Welt und steht heute unter Denkmalschutz. Der Wagen hatte einen Einzylinder-Viertaktbenzinmotor mit einem Hubraum von 1.570 Kubikzentimetern und einer Leistung von etwa 0,75 PS, damit konnte er rund sechs bis acht Kilometer pro Stunde zurücklegen.

Seit 1898 ist der Marcus-Wagen im Besitz des ÖAMTC und seit 1915 als Leihgabe im Technischen Museum in Wien ausgestellt. 2006 stellte das Museum gemeinsam mit dem ÖAMTC eine Replik des Wagens her, die hin und wieder an Oldtimerfahrten teilnimmt. Das Markensujet der Sonderbriefmarke, gestaltet vom Designer David Wuchte, zeigt den legendären Marcus-Wagen im Vergleich mit einer transparenten Studie eines modernen Fahrzeuges und spiegelt dabei den enormen technischen Fortschritt in den 120 Jahren seit Bestehen des ÖAMTC wider.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 20.1.2016
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Cornelia Seirer / David Wuchte
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3244
 
Brigitte Am: 04.12.2015 07:08:00 Gelesen: 947120# 456 @  
Sondermarke „Dorothee Golz“

Aus der Serie „Fotokunst Österreich“ präsentiert die Österreichische Post ein Werk der vielseitigen Künstlerin Dorothee Golz. Die Sondermarke zeigt das Sujet „Turmhutfrau“, eines der „digitalen Gemälde“ von Dorothee Golz, die eine Einbettung von historischen Motiven in ein zeitgenössisches Umfeld darstellen. Dorothee Golz wurde 1960 in Mühlheim an der Ruhr in Deutschland geboren.

1986 machte sie ihren Diplomabschluss an der École Nationale Supérieure des Arts Plastiques in Straßburg, parallel dazu studierte sie Ethnologie und Kunstgeschichte in Freiburg. Seit 1988 lebt und arbeitet sie in Wien. Fotografie und Zeichnungen sowie skulpturale Arbeiten sind ihre wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel.

Durch ihre Teilnahme an der documenta X 1997, wo ihre Skulptur „Hohlwelt“ sowie Zeichnungen ausgestellt waren, erlangte sie internationale Bekanntheit. Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Asien und den USA folgten. 2013 erhielt sie den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst. Im gleichen Jahr wurde ihr umfassendes Werk in einer Retrospektive in der Tiroler Landesgalerie gezeigt.

Seit 2004 befasst sich die Künstlerin mit digitalen Gemälden. Dabei entlehnt sie Porträts aus ihrem inhaltlichen und historischen Kontext und holt sie in unsere Zeit. Das gemalte Gesicht wird dazu zur Gänze fotografisch nachgebaut und in ein neues, minutiös geplantes Setting eingebaut: Kleidung, Accessoires, Raum und Körpersprache stammen aus der Gegenwart und umrahmen die „historischen“ Gesichtszüge. Obwohl das Gesicht in die Fotografie harmonisch eingefügt wird, irritiert es. Golz dazu: „Dass das Gesicht diese zeitliche Distanz behält, ist schon interessant. Wir bringen auch da wieder unser ganzes Wissen, unser kulturelles Gedächtnis ein.“

So kommt es zu Bildern von Madonnengesichtern, die mit einem zeitgenössischen Körper versehen und in Jeans gekleidet sind, oder etwa von Albrecht Dürer in einer Lederjacke, der mit seiner Freundin an einer mit Graffiti dekorierten Wand lehnt. Die Realisierung eines solchen aufwendigen Projekts kann bis zu zwei Jahre dauern.

Das Gesicht der „Turmhutfrau“ aus dem Jahr 2005 ist aus dem Gemälde „Portrait der Maria Baroncelli“ von Hans Memling um 1470 entnommen. Dorothee Golz zeigt die komplexe Psyche hinter dem Antlitz auf: „Indem ich das Portrait weiterschreibe und es durch eine zeitgenössische Körperhaltung ergänze, kommt eine selbstbewusste, moderne Frau zum Ausdruck, die einen amüsierten Blick auf ihr Umfeld zu werfen scheint und der man zutraut, dass sie jederzeit zu schnellen, schlagfertigen Bemerkungen bereit ist.“ Ihre anderen Arbeiten wie etwa Skulpturen sind oft von bekannten Gebrauchsobjekten inspiriert und wirken dennoch surreal, so etwa fellbezogenes Kaffeegeschirr oder lebensgroße Interieurs in transparenten Kunststoffblasen.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 28.1.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Dorothee Golz
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3245
 
Brigitte Am: 07.12.2015 07:07:00 Gelesen: 946659# 457 @  
Sondermarke „Faktor Zukunft“

„Die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Sie ist, was wir daraus machen!“ Mit diesem Slogan hat das Gestalterduo Anna Liska und Andreas Wesle den heurigen Briefmarkenwettbewerb der Österreichischen Post AG und der Tageszeitung „Die Presse“ für sich entschieden. Thema desselben war diesmal „Faktor Zukunft“: Was macht einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Österreich in Zukunft aus? Das war die Frage, zu der sich die kreativen Bewerber ein Briefmarkenmotiv ausdenken sollten, das in einer Größe von 35 mal 35 Millimetern grafisch, illustrativ oder typografisch gestaltet werden sollte. Dem Sieger winkten 5.000 Euro.

Eine Wasserwaage, die im Lot bleibt, war einer der Entwürfe, der Spruch „Schau’ ma mal“, vor Berggipfeln gruppiert, ein weiterer. Auch Adler, die einen Skispringer tragen, wurden eingereicht, ebenso Sprechblasen, die daran erinnern sollen, dass durch das Gespräch Konflikte und Probleme gelöst werden können. 96 Gestalter beteiligten sich an dem Wettbewerb, sie mussten mindestens 18 Jahre alt sein und durften nur je einen Entwurf vorlegen. Ansonsten stand der Wettbewerb allen Kreativen offen.

Eine Vorjury aus Grafik- und Kommunikationsfachleuten sowie Vertretern der Tageszeitung „Die Presse“ und der Österreichischen Post wählte 15 Finalisten aus, diese wurden in der „Presse am Sonntag“ und auf der Webseite der Zeitung präsentiert. Dabei wurden auch die kreativen Menschen hinter dem Entwurf vorgestellt und ein Text zu ihrer Gestaltungsidee veröffentlicht.

Um den Einzug ins Finale zu schaffen, war weniger mehr: „Die Botschaft muss auch auf dem kritischen kleinen Format funktionieren“, so Jörg Pribil, Leiter der Philatelie der Österreichischen Post. Für Grafikdesigner Erwin K. Bauer (Buerobauer) zeigte sich daher die Qualität der Motive „in der grafischen Reduktion“. Auch Humor war gefragt: „In Zeiten der Krise lässt es sich mit Humor deutlich besser nach vorne blicken, gerade Designideen mit ironischem Augenzwinkern motivieren dazu. Oft war es auch der neue, überraschende Blick auf das Alltägliche, der überzeugt hat“, so Bauer weiter. Zudem sollte der Siegerentwurf eine Geschichte erzählen, um bei Philatelisten gut anzukommen und auch einer längeren Betrachtung standzuhalten. „Philatelisten achten vor allem auf die Details in der Gestaltung“, so Jörg Pribil.

Der Gewinnerentwurf von Liska und Wesle zeigt den eingangs zitierten Satz, der Weiß auf Weiß mit Lack auf die Briefmarke gedruckt wurde. Die Briefmarke wird somit sinnbildlich zum weißen Blatt und soll alle zum Mitgestalten der Zukunft aufrufen, wie die beiden Künstler kommentieren. Das Atelier Liska Wesle arbeitet in Wien und Berlin an grafischen und artdirektiven Lösungen im Kunst- und Kulturbereich, zu seinen Kunden zählen Tanzquartier Wien, Secession Wien, MUMOK Wien, Kunstraum Niederösterreich, 21er Haus, „Spex“ – Magazin für Popkultur und viele mehr.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 28.1.2016
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Atelier Liska Wesle
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck, weiße Folie, Blindprägung
Auflage: 350.004 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3246
 
Brigitte Am: 09.12.2015 07:11:00 Gelesen: 946502# 458 @  
Sondermarke „Wiener Trompete“

Wer kennt nicht den Triumphmarsch aus der Verdi-Oper „Aida“, in der eine Trompete so eindrucksvolle Fanfaren spielt? Wer bewundert nicht das Können von Louis Armstrong oder Miles Davis auf ebendiesem Instrument, die damit in der Jazzmusik so imposante Klänge produzierten?

Die Trompete gehört zu den Blechblasinstrumenten, die so genannt werden, weil sie aus Metall hergestellt sind. Innerhalb der Trompeten gibt es zwei Bauarten: Auf der vorliegenden Briefmarke ist eine Trompete abgebildet, wie sie in Österreich und Deutschland gebaut wird. Sie unterscheidet sich von den beispielsweise in den USA verwendeten Trompeten durch die Ventile. Erstere hat Drehventile, keine Périnet-Ventile, wie Pumpventile auch genannt werden. Zusätzlich werden die Ventilstöcke der Drehventile an einer anderen Stelle angebracht als jene der Périnet-Ventile, nämlich in anderer Entfernung zum Mundstück. Diese Positionierung sorgt ebenso wie die Ventilart selbst dafür, dass die Klangfarbe der heimischen und deutschen Trompeten eine andere ist als jene der Trompeten, die im Rest der Welt verwendet werden. Auch werden heimische Trompeten eher für klassische Musik, Périnet-Trompeten eher für Jazzmusik herangezogen. Die Ventile erfüllen eine wichtige Rolle beim Spielen: Durch das Drücken derselben werden beim Hineinblasen in das Instrument die Naturtöne um einen Halbton (beim zweiten Ventil), zwei Halbtöne (beim ersten Ventil) und drei Halbtöne (beim dritten Ventil) vertieft, denn sind die Ventile gedrückt, so muss die Schallwelle einen längeren Weg durch das Rohrstück zurücklegen als in Leerstellung.

Doch was ist nun das speziell Wienerische, wo doch auch in Deutschland eine Trompete mit Drehventilen erzeugt wird? Der Unterschied liegt weniger am Instrument als am Klangstil. Das „Institut für Wiener Klangstil“ spricht von einer spezifischen Art der Interpretation, „die sich bezüglich der stilistischen Ausführung und der klanglichen Präferenzen von internationalen Gepflogenheiten deutlich unterscheidet“. Dies ist wohl auf das besondere Traditionsbewusstsein der hiesigen Instrumentalisten zurückzuführen: Der Wiener Klangstil kam zustande, weil Wiener Musiker nicht gewillt waren, alle im 19. Jahrhundert aufkommenden Neuerungen in der Instrumentenbautechnik mitzumachen, die ein größeres Klangvolumen und leichtere Spielbarkeit bringen sollten – Wien war wie immer anders. Es geht also nicht allein darum, ob nun mit einer heimischen Trompete eine teiltonreichere oder teiltonärmere Klangfarbe erzeugt werden kann, ob die Trompete hier oder anderswo in der Welt heller oder dunkler klingt und ob weichere oder klarere, abruptere Tonverbindungen möglich sind – all das unterscheidet Trompeten im deutschsprachigen Raum allgemein von jenen anderer Herkunft. Darüber hinaus geht es vor allem um die Wiener Spieltradition und um Instrumentenbauer wie Lechner,
Schagerl und Co, die von hiesigen Musikern bevorzugt werden.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 28.1.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck, Blindstich, Matt- und Glanzlack
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3247
 
Brigitte Am: 07.01.2016 12:27:31 Gelesen: 937905# 459 @  
Sondermarke „Fritzelack”
Serie „Klassische Markenzeichen“

Ach herrje, das tat weh: Ein armer Handwerksbub liegt am Bauch auf dem Boden, Arme und Beine weit von sich gestreckt, er ist gestürzt, hat einen „Fritzelack“ gemacht. Vor ihm sieht man purzelnde Blechdosen und verschüttete rote Farbe, die sich schon in einer großen Lacke vor ihm ergießt und auf seiner Nase und Wange Spuren hinterlassen hat. Sogar einen Schuh hat der Gestürzte verloren.

Der arme Malerlehrling ist wohl auf einem frisch lackierten Boden ausgerutscht, handelt es sich bei dem Bild doch um das Werbeplakat der Firma Fritze Lacke, die den, so will es die Reklame, besten Fußbodenanstrich herstellt. Aus dem Logo des Unternehmens mit langer Tradition wurde ein geflügeltes Wort: Einen „Fritzelack“ zu machen ist in der Wiener Umgangssprache gebräuchlich für einen spektakulären Sturz jeder Art. Auch im Skifahrerjargon wird „Fritzelack“ verwendet, nämlich für einen Sturz des Sportlers, der die Kontrolle über seinen Körper verloren hat und ebenso daliegt wie der junge Handwerksbursch auf dem Werbeplakat, das als Vorlage für diese Sondermarke der Österreichischen Post aus der Serie „Klassische Markenzeichen“ diente.

Das Originalplakat stammt von dem österreichischen Grafiker Adolf Karpellus, der 1869 in Galizien geboren wurde und um die Jahrhundertwende ein viel beschäftigter Vertreter seiner Zunft war. Er wurde an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Pariser Académie Julian ausgebildet, war Mitglied des Künstlerhauses und auf Porträts, Landschaften, Stillleben und Genreszenen spezialisiert, aber auch als Postkartenmaler und Plakatkünstler sowie als Illustrator gefragt. Er wurde zu einem der frühen Experten für die Plakatkunst, die er auch in Paris studiert hatte.

„Unerschöpflich ist Karpellus in seinen bunten Einfällen, die ohne durch Aufdringlichkeit aufzufallen, bald für eine schöne Gegend, bald für eine Kaufmannsware Stimmung machten“, schrieb der Sammler und Experte Ottokar Mascha in seinem Werk „Österreichische Plakatkunst“. An diesem besonderen Stil seiner Plakate fanden offensichtlich viele Auftraggeber Gefallen, Karpellus wurde zu einem Werbeprofi und eben 1908 mit der Reklame für Fritze Lacke beauftragt.

„Denn in Lacken ist bestimmt Fritze an der Spitze“ war einer der Slogans dieser Firma, die auf ein 1876 gegründetes Unternehmen zurückgeht. Otto Fritze, der in Kleinhöfel im heutigen Polen geboren wurde und zu Beginn der 1870er-Jahre nach Wien übersiedelte, hatte es damals als „Hetzendorfer Lack-, Farben- und Firniß-Fabrik O. Fritze“ gegründet, die Erzeugnisse wurden in alle Teile der Monarchie verschickt.

Sogar das Kaiserhaus bezog Produkte der Firma, die später von Otto Fritzes Frau, danach von seinen Söhnen und bis in die Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts von direkten Nachkommen weitergeführt wurde. Seit 2012 ist Fritze Lacke kein eigenes Unternehmen mehr, sondern Teil der Firma Rembrandtin Farbexperte. Doch dem „Fritzebub“ in vielen Varianten als kreisrundes Markenzeichen ist man treu geblieben.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 18.2.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3248
 
Brigitte Am: 11.01.2016 07:03:00 Gelesen: 936928# 460 @  
Sondermarke „UNICEF - Für jedes Kind eine faire Chance“

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF – United Nations International Children’s Emergency Fund, heute United Nations Children’s Fund) wurde am 11. Dezember 1946 gegründet, um Kindern im zerstörten Nachkriegseuropa Nothilfe zu leisten. Die Österreichische Post unterstützt mit dieser Sondermarke UNICEF Österreich – der Zuschlag von 2,32 Euro kommt den Flüchtlingshilfeprojekten von UNICEF in Syrien und der umliegenden Region zugute.

„Wenn Europa eine Zukunft haben soll, so muss für diese Kinder etwas getan werden“, meinte 1946 Herbert Hoover, Mitbegründer von UNICEF. Er bezog sich damit auf die zahllosen Kinder Europas, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter Mangelernährung, Tuberkulose, Rachitis oder Anämie litten, keine warme Kleidung hatten oder heimatlos waren. Mit Hilfe von UNICEF konnten diese Kinder mit Nahrung, Kleidung und medizinischer Hilfe versorgt werden – auch das Überleben vieler österreichischer Kinder wurde so gesichert. 1953 wurde UNICEF als ständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen eingerichtet und war in der Folge vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien für bedürftige Kinder im Einsatz.

Gesundheit, Ernährung, sauberes Wasser, Schulbildung, Kinderschutz und Nothilfe sowie Hilfe zur Selbsthilfe sind auch heute noch wichtige Anliegen der Organisation. 1989 wurde die UN-Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet, die die Bedürfnisse und den Schutz von Kindern bei allen Entscheidungen in Politik und Gesellschaft in den Vordergrund stellt. Heute ist UNICEF in rund 190 Ländern weltweit aktiv. 1962 wurde UNICEF Österreich als Teil des weltweiten UNICEF-Netzwerks gegründet, der Verein wird ausschließlich durch Spenden und mit dem Erlös aus dem Verkauf von Grußkarten finanziert.

Weltweit gibt es heute mehr Krisengebiete denn je, in denen Krieg, Gewalt oder Naturkatastrophen die Menschen in die Flucht treiben. Die meisten Flüchtlinge bleiben in den Nachbarländern ihrer Heimat – UNICEF hilft hier direkt vor Ort mit Nahrung, Kleidung, Gesundheitsstationen, Heizungen und winterfesten Notunterkünften.

Noch nie waren so viele Kinder auf der Flucht: So sind etwa mehr als die Hälfte der syrischen Flüchtlinge Kinder. Sie sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu werden, und die traumatischen Erlebnisse in der Heimat und auf der Flucht hinterlassen tiefe seelische Spuren. „Für jedes Kind eine faire Chance“ fordert UNICEF – jedes Kind muss die Chance auf ein Leben in Sicherheit und unter menschenwürdigen Bedingungen haben. Dazu gehört auch Schulbildung, denn sie ist der Schlüssel für die Zukunft dieser Kinder. UNICEF organisiert daher vor Ort Notschulen und Unterrichtsmaterial, um den Kindern Halt und eine Perspektive im Leben zu geben.

Vor 70 Jahren konnten europäische Kinder von der Unterstützung durch UNICEF profitieren. Jetzt ist es unsere Aufgabe, jenen zu helfen, die in Not sind – Kinder auf der Flucht brauchen diese Hilfe ganz besonders dringend.





Nennwert: EUR 0,68 + 2,32
Ausgabetag: 18.2.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Foto: ©UNICEF/ Haidar
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3249
 
Brigitte Am: 13.01.2016 07:11:00 Gelesen: 936216# 461 @  
Sondermarke „Schiffsschraube - Josef Ressel“
Serie „Österreichische Erfindungen“

Aus der Serie „Österreichische Erfindungen“ präsentiert die Österreichische Post einen großen Erfinder, der die Schifffahrtstechnologie nachhaltig verändert hat. Josef Ressel konnte jedoch zu seinen Lebzeiten nicht vom weltweiten Erfolg seiner Schiffsschraube profitieren. Am 29. Juni 1793 wurde Josef Ressel in Chrudim in Böhmen geboren. An der Universität in Wien studierte er ab 1812 technische Fächer wie Mechanik und Hydraulik.

Als das „Polytechnische Institut“, die spätere Technische Universität Wien, 1815 eröffnet wurde, fehlte ihm jedoch das Geld für ein weiteres Studium. Ein Freund verhalf ihm zu einem Stipendium, und so konnte er an der Forstakademie in Mariabrunn einen Abschluss erwerben. Ab 1817 war er als Förster tätig – in Krain, in Laibach und schließlich in Triest, wo er als Marineforstintendant die Forste der k. k. Kriegsmarine verwaltete. Diese Arbeit befriedigte ihn wenig, und so befasste er sich nebenbei mit Erfindungen verschiedenster Art. Er entwickelte beispielsweise ein Verfahren zur Extraktion von Farbstoffen, neue Methoden der Holzbearbeitung, ein Rohrpostsystem zwischen Wien und Triest und ein neues Kugellager – insgesamt erwarb er zehn Patente, sogenannte Privilegien.

Ein besonderes Anliegen war ihm aber immer die Entwicklung einer Antriebsschraube für Dampfschiffe, die die bisher verwendeten Schaufelräder oder auch Segelschiffe ersetzen sollte. 1827 erlangte er ein „Privileg“ für seine Schiffsschraube, bereits zuvor hatte er mit dem Bau eines Schiffs, der Civetta, zum Testen der Schraube begonnen. Nach einigen Schwierigkeiten kam es 1829 schließlich zur ersten Probefahrt, die grundsätzlich gelang, jedoch platzte ein Rohr der Dampfmaschine, und die Behörden untersagten weitere Probefahrten. Obwohl die Schiffsschraube einwandfrei funktioniert hatte, wurde das Ergebnis des Tests von Gegnern Ressels anders dargestellt.

Ressel verlor daraufhin seinen Geldgeber und musste versuchen, seine Erfindung selbst zu vermarkten – in seiner Gutgläubigkeit überließ er seine Pläne einer französischen Firma, die dann damit Gewinne machte, ohne ihn daran zu beteiligen. Die Schiffsschraube setzte sich bald international durch, Ressel wurde jedoch keine Anerkennung dafür zuteil. Als die britische Regierung einen Preis von 20.000 Pfund für den „wahren Erfinder“ der Schiffsschraube ausschrieb, sandte Ressel seine Unterlagen ein, erhielt jedoch keine Antwort. Angeblich war seine Sendung verloren gegangen, und der Preis wurde unter vier britischen Bewerbern aufgeteilt.

Josef Ressel verstarb am 9. Oktober 1857 auf einer Dienstreise in Laibach. Auch wenn manche in Frage stellen, dass er der einzige Erfinder der Schiffsschraube war – es gab gleichzeitig auch andere Entwicklungen ähnlicher Art –, so ist sein Einfluss auf die internationale Schifffahrt wohl nicht zu leugnen. 1863 wurde ihm im Resselpark am Karlsplatz in Wien auch ein Denkmal gewidmet, das seine Erfindung würdigt.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.2.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 470.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3250
 
Brigitte Am: 28.01.2016 13:29:32 Gelesen: 930926# 462 @  
Sondermarke „400 Jahre österreichischer Erzherzogshut”

Die eigentliche Krone Österreichs wird 2016 400 Jahre alt – dieses Jubiläum feiert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Dem Namen nach ein Hut, handelt es sich in Wahrheit um die Landeskrone des Erzherzogtums Österreich, mit der man den Herrschaftsanspruch der Habsburger sichtbar machen wollte.

Dieser geht sogar noch weiter in der heimischen Geschichte zurück als eben diese vier Jahrhunderte: Kaiser Karl IV. regelte 1356, wie und von wem in Zukunft der römisch-deutsche Kaiser gewählt werden sollte – Österreichs Herrscher Rudolf IV. wurde dabei übergangen. Um dem entgegenzuwirken, legte er das angeblich von seinem Schwiegervater Kaiser Karl verfasste „Privilegium maius“ vor, das sich später als Fälschung herausstellte und in dem er sich den Kurfürsten gleichstellen wollte.

Zusätzlich erfand er schon damals eine eigene Krone: den Erzherzogshut. Erst 1453 wurden die von Rudolf IV. angestrebten Privilegien von Friedrich III. bestätigt, als er die Herrschaft im Heiligen Römischen Reich erlangte, und aus dem Herzogtum Österreich wurde ein Erzherzogtum. Herzöge gibt es in der Welt viele, Erzherzöge nur in den Habsburgerlanden – mit der Nutzung der Vorsilbe wollte man sich von den anderen Reichsfürsten unterscheiden und die Bedeutung der eigenen Dynastie unterstreichen.

Der österreichische Erzherzogshut, das Symbol der Einheit der österreichischen Erblande, ist bis heute erhalten. Er ist das Prachtstück der Sammlung des Stifts Klosterneuburg und sollte das Erzherzogtum Österreich, das Kernland des Habsburgerreiches, repräsentieren. Erzherzog Maximilian III., Regent in Tirol und Bruder Rudolfs II., übergab ihn 1616 als Weihegeschenk an das Stift, wo er gemeinsam mit der Schädelreliquie des heiligen Leopold aufbewahrt wurde. Davon versprach man sich, dass himmlische Kräfte auf den damit „gekrönten“ Herrscher übergehen sollten.

Unter Androhung des Kirchenbannes ist in der Stiftungsurkunde festgelegt, dass der Erzherzogshut nur zu ganz besonderen Anlässen und nur für maximal 30 Tage das Stift verlassen darf, vor allem zur Erbhuldigung, der Machtübergabe an einen neuen Herrscher. Dies geschah zuletzt 1835 für Kaiser Ferdinand I. Das letzte Mal offiziell ausgeführt wurde der Hut 1989 beim Begräbnis von Kaiserin Zita.

Wie es sich für ein absolutes Herrschaftszeichen gehört, das noch dazu ein Pendant zur ungarischen Stephanskrone und zur böhmischen Wenzelskrone sein sollte, ist der Erzherzogshut prachtvollst verarbeitet – kostbare Materialien wie Email, Edelsteine, Perlen, Samt und Hermelin wurden dazu verwendet. Die Zackenkrone mit überkreuzten Bügeln ist mit Rubinen, Smaragden, Diamanten und Perlen besetzt, und ein in Gold gefasster blauer Saphir sowie ein kleines goldenes Kreuz befinden sich darauf. Künstler und Ort der Herstellung sind unbekannt. Das Stift Klosterneuburg widmet dem österreichischen Erzherzogshut von März bis November 2016 eine Sonderausstellung.





Nennwert: EUR 1,50
Ausgabetag: 4.3.2016
Markengröße: 50 x 34,5 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3251
 
Brigitte Am: 02.02.2016 07:11:00 Gelesen: 929557# 463 @  
Sondermarke „100. Todestag Marie von Ebner-Eschenbach“

Heuer jährt sich der Todestag einer der größten Schriftstellerinnen zum einhundertsten Mal: Marie von Ebner-Eschenbach verstarb am 12. März 1916 im Alter von 85 Jahren in Wien. Sie hinterließ ein beeindruckendes Werk, das hauptsächlich Erzählungen und Romane umfasst. Die Österreichische Post ehrt die große Dichterin mit einer Sonderbriefmarke.

Am 13. September 1830 wurde sie als Marie Baronesse Dubský auf Schloss Zdislavice bei Kremsier in Mähren geboren. Ihre Stiefmutter erkannte bereits früh das Talent des Mädchens und förderte es auch – Marie begann schon als Kind Gedichte zu schreiben, erst auf Französisch, später auf Deutsch. Als Adelige hatte sie Einblick in aristokratische Kreise, sie interessierte sich jedoch stets auch für die „kleinen Leute“ und deren Schicksale, und Gerechtigkeit war ihr immer ein Anliegen: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ Mit 18 Jahren heiratete sie ihren 15 Jahre älteren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, nach einigen Jahren zog das Ehepaar nach Wien. Marie versuchte sich vorerst als Dramatikerin, jedoch nicht besonders erfolgreich, und zog sich damit den Spott so mancher Neider zu. 1879 machte sie – für ihre Zeit äußerst ungewöhnlich – eine Ausbildung zur Uhrmacherin, ein Jahr danach erschien ihre Erzählung Lotti, die Uhrmacherin, die erstmals öffentliche Anerkennung fand. Damit hatte sie ihr Format gefunden. Es folgten Prosawerke wie Aphorismen, Glaubenslos?, der Roman Das Gemeindekind und die Dorf- und Schlossgeschichten. Letztere beinhalten die weltbekannte Erzählung Krambambuli – sie handelt von einem Hund, der am Konflikt seiner Treue zu seinem alten und seinem neuen Herrn zugrunde geht. Weitere Romane, Erzählungen und dialogische Novellen folgten, und Marie von Ebner-Eschenbach feierte große literarische Erfolge. Sie wurde mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet, 1900 erhielt sie als erste Frau das Ehrendoktorat der Universität Wien.

Am 12. März 1916 verstarb sie in Wien, sie teilt damit sowohl ihr Geburts- als auch ihr Todesjahr mit Kaiser Franz Joseph. Bestattet wurde sie in der Familiengruft der Grafen Dubský in Zdislavice. Ihre Uhrensammlung kann man übrigens heute im Uhrenmuseum in Wien bewundern.

Als sie ihre erfolgreichen Erzählungen schrieb, war Marie von Ebner-Eschenbach bereits rund 50 Jahre alt. Ihr Leben lang war sie sich der Kluft zwischen Arm und Reich bewusst und auch ihrer sozialen Verantwortung: „Haben und nichts geben ist in manchen Fällen schlechter als stehlen.“ Ihre Erzählungen sind detailgetreue Milieustudien aus dem Schloss und aus dem Dorf, die von lebendigen Charakteren bevölkert sind, oder befassen sich mit dem Spannungsfeld der menschlichen Seele. Ihre weisen, aber auch humorvollen Aphorismen werden heute noch gerne zitiert.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 5.3.2016
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3253
 
Brigitte Am: 04.02.2016 07:07:00 Gelesen: 929018# 464 @  
Sondermarke „Feuerlilie - Treuebonusmarke 2015“

Strahlend orange und prachtvoll sieht man sie im Frühsommer in vielen Gärten blühen – kaum zu glauben, dass es die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) in Österreich auch in freier Natur gibt. Die Österreichische Post hat diese farbenfrohe Lilie als Motiv für die Treuebonusmarke 2015 gewählt und bedankt sich mit diesem bunten Blumengruß bei ihren treuen Kunden.

Lilien zählen wohl zu den schönsten und artenreichsten Blumen der Welt. Neben den unzähligen Hybridzüchtungen existieren auch über 100 wildwachsende Arten, die auf der Nordhalbkugel in Asien, Europa und Amerika gedeihen. Auch in Österreich gibt es wildwachsende Lilien: etwa die rosa blühende, turbanartige Türkenbundlilie oder eben die leuchtend orange Feuerlilie. Letztere kann man mit etwas Glück im Alpenraum auf Bergwiesen und an Waldrändern bis in subalpine Lagen finden, auch in anderen süd- und mitteleuropäischen Gebirgszügen ist sie beheimatet.

Die Feuerlilie wird bis über einen Meter hoch, sie hat längliche Blätter und trägt bis zu fünf orangerote Blüten an einem Stängel. Wie bei allen Lilien sind immer sechs Blütenblätter und sechs recht lange Staubblätter gleichmäßig angeordnet. Die Blütenblätter, die im Gegensatz zu vielen anderen Lilien nur leicht aufgebogen sind, zeigen oft dunkle Papillen und feine Härchen. Anders als die meisten anderen Lilienarten duftet die Feuerlilie nicht. Bestäubt wird sie vor allem von Tagfaltern.

Eine Besonderheit der Feuerlilie ist ihre Fähigkeit, an den Blattachseln sogenannte Bulbillen auszubilden, das sind kleine Brutzwiebelchen, die später von der Pflanze abfallen und so für die Vermehrung sorgen. Diesen Bulbillen verdankt die Feuerlilie auch ihren lateinischen Namen Lilium bulbiferum.

Die Feuerlilie wird gerne mit der Taglilie, deren Blüten ähnlich aussehen und ebenfalls orangefarben oder gelb sind, verwechselt. Die langen, schmalen Blätter der Taglilie gehen jedoch nicht wie bei der Feuerlilie vom Stängel aus, sondern direkt von den Wurzeln. Taglilien gehören übrigens gar nicht zur Familie der Lilien, sondern zu den Grasbaumgewächsen. Auch die Lilie, die in der Wappenkunde so oft verwendet wird, ist eigentlich keine echte Lilie, sondern eine Iris oder Schwertlilie.

Im Garten lassen sich Feuerlilien an einem sonnigen oder halbschattigen Standort problemlos ziehen, sie stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die Blumenzwiebeln können im Winter in der Erde verbleiben. Mit ihren großen, farbenprächtigen Blüten sind Feuerlilien ein echter Blickfang in jedem Beet. Aber nicht nur im Garten, sondern auch in einem Blumenstrauß wirken die leuchtenden Blüten prachtvoll, in der Blumensprache ist die Feuerlilie übrigens – ihrem Namen entsprechend – das Symbol für Leidenschaft.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 5.3.2016
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 370.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3252
 
Brigitte Am: 06.02.2016 07:01:00 Gelesen: 928426# 465 @  
Sondermarke „125 Jahre KHM“

Ob Caravaggios „Rosenkranzmadonna“, Rubens’ „Das Pelzchen“, Raffaels „Madonna im Grünen“, Bruegels „Bauernhochzeit“, Arcimboldos „Sommer“ oder Vermeers „Die Malkunst“ – unzählig sind die bedeutenden Gemälde, die das Kunsthistorische Museum, kurz KHM, beherbergt. Auch die 2013 nach langem Umbau neu eröffnete Kunstkammer sowie die Ägyptisch-Orientalische und andere Sammlungen haben viele Schätze zu bieten. 2016 feiert das Haus, das zu den meistbesuchten Wiener Sehenswürdigkeiten zählt, sein 125-jähriges Bestehen. Diesen besonderen Anlass würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Es war am 17. Oktober 1891, als Kaiser Franz Joseph I. das neu errichtete Gebäude, in dem die Sammlungen des Kaiserhauses zusammengeführt und fortan der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten, feierlich eröffnete. Seither gehört das Kunsthistorische Museum zu den bedeutendsten Museen der Welt. Im Zuge der Ringstraßengestaltung erfolgte die Planung des Hauses durch die Architekten Gottfried Semper und Carl von Hasenauer, 1871 wurde mit dem Bau begonnen.

Zu Beginn hieß das Haus übrigens Kunsthistorisches Hofmuseum, dann Kunsthistorisches Staatsmuseum Wien, seit 1921 trägt es den aktuellen Namen. Nach der Enteignung des Hauses Habsburg-Lothringen gingen die Sammlungen des KHM in Staatsbesitz über und wurden neu geordnet. Während nach dem Ersten Weltkrieg Werke an einige Nachfolgestaaten der Monarchie übergeben werden mussten, kamen 1938 bis 1945 welche aus jüdischen Sammlungen dazu. Diese werden bis heute in Restitutionsverfahren auf ihre Provenienz geprüft.

Nicht nur die ausgestellten Werke des KHM sind hohe Kunst, auch an der Ausstattung waren mit Gustav und Ernst Klimt, Franz Matsch und Hans Makart wichtige Künstler dieser Zeit beteiligt. Von Gustav Klimt stammt das Motiv dieser Briefmarke, das sich hoch oben an der Nordwand des Stiegenhauses des Museums befindet und Teil eines Zyklus ist, der die Geschichte der bildenden Kunst darstellt: Das Wandgemälde „Ägypten“ zeigt eine weibliche Gestalt, die Anch, das Lebenssymbol der Ägypter, in der Hand hält. Sie steht vor Götterbildern von Horus und Thot und dem Geier der Göttin Nechbet.

Im KHM sind heute Gemäldegalerie, Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Antikensammlung, Kunstkammer Wien, Münzkabinett und eine Bibliothek untergebracht. Im Laufe der Jahre wurde der Platz im Haupthaus immer wieder zu klein, woraufhin Teile der Sammlungen ausgelagert wurden. Das führte dazu, dass das Theatermuseum, das Weltmuseum Wien, der Theseustempel, die Schatzkammer, die Wagenburg und das Schloss Ambras in Innsbruck zum Kunsthistorischen Museum gehören.

Das Jubiläumsjahr 2016 wird mit der Sonderausstellung „Feste Feiern“ begangen: Von 8. März bis 18. September werden dabei Werke der Sammlungen des Hauses präsentiert, die sich mit Festmählern, Krönungen, Tanzfesten, Hochzeiten, Karnevalsfeiern und vielem mehr beschäftigen. Zudem lädt das KHM jeden Besucher an dessen Geburtstag ein, das Haus bei freiem Eintritt zu besuchen.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 8.3.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3254
 
Brigitte Am: 08.02.2016 07:08:00 Gelesen: 927908# 466 @  
Sondermarke „Esther Stocker“
Serie „Junge Kunst in Österreich“

Schwarz-weiße Raster und Linien, die durch Brüche und Verschiebungen der Erwartungshaltung des Betrachters widersprechen – das ist typisch für Esther Stocker. Die 1974 in Schlanders in Südtirol geborene Malerin und Installationskünstlerin liebt es, Berechenbares zu erstellen und es dann zu brechen, wie in dem namenlosen Werk von 2015, das für diese Briefmarke aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ verwendet wurde. Oft zeigt sie in ihren Arbeiten Ordnung und löst diese im nächsten Schritt wieder auf. Diese Methode wendet sie sowohl in der Malerei als auch in Videoarbeiten, Rauminstallationen und Interventionen an Fassaden an. Ihr Interesse gilt auch der Wahrnehmung von Kunst, die sie herausfordert, wenn sie scheinbar strenge Regeln für ihre Werke aufstellt und diese selbst nicht einhält.

Esther Stocker studierte ab 1994 an der Akademie der Bildenden Künste Wien in der Klasse von Eva Schlegel. Später bildete sie sich an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand und am Art Center College of Design in Pasadena in Kalifornien weiter. 2001 erhielt sie das Staatsstipendium für Bildende Kunst. Auch mehrere Auszeichnungen kann Esther Stocker vorweisen, den Anton-Faistauer-Preis konnte sie ebenso erringen wie den Msgn. Otto Mauer-Preis – eine der größten Auszeichnungen für bildende Kunst in Österreich – und den Preis der Stadt Wien für bildende Kunst sowie den Paul-Flora-Preis.

Die erste Solo-Exposition fand 1997 in der Galerie Trabant in Wien statt. Die Galerie Krobath (Wimmer), auch heute Stockers Heim-Galerie, und die Galerie Antonio Ferrara in Reggio Emilia folgten 2001. Weitere Einzelausstellungen gab es über die Jahre beispielsweise im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien, im Künstlerhaus Hannover, im Kunstraum Dornbirn, im Center for Contemporary Non-Objective Art in Brüssel, im Museum 52 in London und an vielen anderen Orten.

An Gruppenausstellungen nahm Esther Stocker beispielsweise in der Österreichischen Galerie Belvedere teil, ebenso im Wiener Parlament, im Vasarely Museum Budapest, im MUAC Mexiko City, im 21er Haus im Belvedere, im Austrian Cultural Forum New York, im Essl Museum Klosterneuburg, im Künstlerhaus Wien, im BA-CA Kunstforum und in der Secession sowie bei der Biennale in Venedig. Heute arbeitet sie in Wien – und an der Grenze zwischen Malerei, Raum und Objekt.

Ihre Farben sind die Nichtfarben Schwarz und Weiß. Wenn sie beispielsweise ihre Gitterstrukturen auf Papier erstellt und diese im Anschluss zu riesigen Knäueln faltet und zerknüllt, die zu Skulpturen werden, lotet sie auf allen Ebenen die Möglichkeiten einer abstrakten Formensprache aus. Sie bringt die Abstraktion in den Raum. Die Grenze zwischen Malerei und Installation verschiebt sich bei ihr ständig, ein Bezug auf die Tradition der abstrakten Malerei ist aber eine Konstante in ihrem OEuvre, das Ordnung und Unordnung gleichermaßen thematisiert.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 16.3.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Esther Stocker
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3256
 
Brigitte Am: 10.02.2016 07:08:00 Gelesen: 927292# 467 @  
Sondermarke „Martha Jungwirth“
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Rosita Desmoliano – so wurde Martha Jungwirth von ihrem Ehemann, dem „20er-Haus“-Museumsdirektor und Kunsthistoriker Alfred Schmeller, liebevoll und ironisch genannt, sagte sie doch beim Anblick der Werke großer Meister gerne: „Des mol i a no!“ Die Österreichische Post widmet der großen Künstlerin nun eine Sondermarke, die ein titelloses Werk aus 2013 aus der Serie „Fundraising“ zeigt.

Martha Jungwirth, die 1940 in Wien geboren wurde, von 1956 bis 1963 an der Hochschule für angewandte Kunst studierte und in den 1960er-Jahren auf erste Erfolge verweisen konnte, ist in der heimischen Kunstszene eine Einzelgängerin.

Und das, obwohl sie ab 1968 gemeinsam mit Franz Ringel, Peter Pongratz, Wolfgang Herzig und anderen gemeinsame Ausstellungen unter dem Titel „Wirklichkeiten“ machte. Die Künstler wurden einerseits teils als lose Gruppe gesehen, andererseits meinte Jungwirth selbst, dass es darum ging, „wie jeder die Welt wahrnimmt – nicht darum, dass alle an einem Strang ziehen“. Während die anderen Künstler der „Wirklichkeiten“ einen Gegensatz zur damals vorherrschenden abstrakten Malerei aufzeigen wollten und eine gesellschaftsrelevantere, realistischere Malerei als Ziel proklamierten, arbeitete Jungwirth doch gerade an der Grenze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei. Konsequent beschritt sie stets ihren eigenen Weg, der sich teilweise auch um das soziokulturelle Umfeld der Frau drehte: So schuf sie beispielsweise für die documenta 6 in Kassel ihre bekannte „Indesit-Serie“. In dieser wurden wie Röntgenbilder anmutende Zeichnungen von Haushaltsgeräten gezeigt.

Mit der Serie wurde Jungwirth erstmals auch international wahrgenommen. Doch nicht nur damals, auch später wurden ihr Alltagsgegenstände und -situationen oftmals zur Inspirationsquelle, ihre Arbeiten sind stets Reflexionen auf die Wirklichkeit, nicht deren Reproduktion.

Martha Jungwirth liebt Farbexperimente, ihre Arbeiten sind stets energiegeladen – egal, ob sie Aquarelle malt, die ihren Schwerpunkt darstellen, oder mit Öl oder Tusche agiert. Gerne lässt sie den Betrachter Spuren des Malerischen erkennen. Sie trägt die Farbe mit Schwung auf und malt gerne und oft in der Natur – ja, die Natur wird förmlich in Kolorit und reine Malerei transformiert, wie Experte Florian Steininger einmal beschrieb. Hans-Peter Wipplinger, der Jungwirth die erste große Retrospektive in der Kunsthalle Krems widmete, formulierte es so: „Jungwirths charakteristische Kompositionen, die sich durch ihren eruptiven gestischen Duktus und ihr kraftvolles Kolorit auszeichnen, sind poetische wie dramatische Notationen von Erfahrungen, Stimmungen und Erinnerungen, die aufgrund ihres hohen Abstraktionsgehalts Raum für zahlreiche Assoziationen lassen.“ Martha Jungwirth, die in Wien und Neumarkt an der Raab lebt und arbeitet, wurde 2012 mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet; den Theodor-Körner-Preis und den Joan-Mirò-Preis erhielt sie bereits zu Beginn ihrer Karriere.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 16.3.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Martha Jungwirth
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3255
 
Brigitte Am: 12.02.2016 07:08:00 Gelesen: 926275# 468 @  
Sondermarke „Melker Kreuz – Stift Melk“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“

Das Melker Kreuz gilt als der kostbarste Schatz des Stiftes Melk: Es enthält ein Holzstückchen, das vom Kreuz Christi stammen soll, und ist damit eine wertvolle Reliquie der römisch-katholischen Kirche. Die Österreichische Post präsentiert in der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ das wertvolle Melker Kreuz auf einer besonderen Stichmarke.

Die Partikel, so nennt man einen Splitter des Kreuzes Christi, wurde um 1040 von Markgraf Adalbert den Babenbergern gestiftet, die in der Burg Melk residierten. Das Melker Kreuz erlebte eine wechselvolle Geschichte. 1169 wurde es von einem Geistlichen gestohlen und tauchte schließlich im Wiener Schottenkloster wieder auf.

Der Legende nach bewegte sich das Kreuz bei einem anschließenden Gottesurteil – man war sich nicht einig, wem es denn nun gehöre – wie von selbst zum Abt des Klosters Melk hin. Ein Boot mit dem Kreuz darin schwamm wie durch ein Wunder von Wien auf der Donau stromaufwärts, und so wurde es schließlich wieder nach Melk gebracht. 1362 gab Herzog Rudolf IV. die heutige kostbare Fassung für das Kreuz in Auftrag. Während diese noch in Arbeit war, wurde der wertvolle Holzsplitter ein weiteres Mal gestohlen – der Dieb wurde jedoch gefasst und die Reliquie kehrte wieder in das Stift zurück. Die neue Fassung wurde von Wiener Goldschmieden aus vergoldetem Silber kunstvoll gefertigt und mit Edelsteinen, Kameen, Email und Perlen reich verziert. An den Enden des Kreuzes sind auf der Rückseite die vier Evangelisten abgebildet, in der Mitte ist der gekreuzigte Jesus zu sehen. Um den Kreuzsplitter sichtbar zu machen, kann die Rückseite der Kreuzfassung geöffnet werden – die Fassungen der Edelsteine sind dazu als Schrauben ausgeführt.

Melk war schon um 1000 n. Chr. ein Machtzentrum der Babenberger. Leopold II. gründete 1089 das Kloster und übergab es dem Benediktinerorden, der das Stift Melk bis heute führt. Bereits seit dem 12. Jahrhundert führt das Kloster auch eine Schule und eine eigene Schreibstube, in der wertvolle Handschriften entstanden.

Ein Brand zerstörte 1297 das gesamte Kloster, das daraufhin lange Zeit um das Überleben kämpfte, sich schließlich aber zu einem Zentrum der Gegenreformation entwickelte. Im 18. Jahrhundert wurde das nur notdürftig wiederhergestellte Kloster unter der Leitung des Barockbaumeisters Jakob Prandtauer völlig neu errichtet.

Künstler wie Paul Troger und Johann Michael Rottmayr gestalteten die Fresken im Inneren. Das Stift Melk, markant auf einem Berg hoch über dem Ufer der Donau gelegen, wurde so zu einem der bedeutendsten Barockbauwerke Österreichs. Die prachtvolle Stiftsbibliothek Melk mit einem Deckenfresko von Paul Troger beherbergt wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter, unter anderem auch ein Fragment einer Handschrift des Nibelungenlieds aus dem 13. Jahrhundert. Im Stift Melk befindet sich heute auch das Grab des heiligen Koloman.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 17.3.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3257
 

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