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Thema: Neuheiten aus Österreich
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Brigitte Am: 15.07.2016 07:01:00 Gelesen: 877853# 494 @  
Sondermarke „Lentia Stuhl“
Serie „Design aus Österreich“

Design ist kein Luxus. Design ist ein elementarer Bestandteil jedes Produkts und trägt ganz entscheidend zu seinem Erfolg bei, indem es Menschen zum Kauf motiviert und die Benutzung eines Produkts angenehm macht. Es beeinflusst entscheidend den Erfolg von Innovationen, die auf den Markt kommen. Bei Design geht es nicht nur um Neuheit und Äußeres. Es geht darum, neue Produktwerte zu schaffen und darum, wie Dinge verwendet, produziert und der Gesellschaft gegenüber kommuniziert werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Design somit der entscheidende Motor für Innovation ist. Es ist ein grundlegender Bestandteil in der Produktentwicklung und Produktion und muss unserer Lebensform Wert, Qualität und Sinnhaftigkeit verleihen; es formt daher die Welt, in der wir leben.

designaustria, Wissenszentrum und Interessenvertretung, ist Österreichs erste Adresse für Design. 1927 gegründet, ist designaustria Europas drittälteste Designorganisation, in dessen Zentrum die Vertretung heimischer Designschaffender sowie die Vermittlung von Design und die Förderung des Dialogs zwischen DesignerInnen, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik steht. Durch vielfältige Aktivitäten stärkt designaustria das Designbewusstsein und verdeutlicht den Nutzen von Design in Gesellschaft und Wirtschaft. http://www.designaustria.at

LENTIA
Weniger ein Stuhl, der dem exzentrischen Lebensstil frönt, eher ein Möbel, das sich der Leichtigkeit des Seins verschrieben hat. LENTIA steht auf Massivholzbeinen, Sitz- und Lehnfläche aus schichtverleimtem Holz sind leicht in Form und Gewicht. In LENTIA verschmelzen und umarmen sich Traditionen des klassischen Stuhlbaus und Erkenntnisse des zeitgenössischen Gestaltens – dafür wurde der stapelbare LENTIA für den Staatspreis
Design 2013 ausgewählt.

Tischlerei Pühringer
Die Tischlerei Pühringer ist ein Mühlviertler Familienbetrieb, gegründet im Jahr 1981. Klaus Pühringer ist begeisterter Tischlermeister und führt sein Unternehmen und seine 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Überzeugung und Leidenschaft. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Material Holz, das Verständnis für Design und die Zusammenarbeit mit namhaften aber auch jungen Gestalterinnen und Gestaltern prägen die tägliche Arbeit der Tischlerei und macht sie so erfolgreich. Klaus Pühringer und sein Team können was sie tun – und tun, was sie können. Das ist das Erfolgsrezept und wird auch in Zukunft die Ausrichtung des Unternehmens prägen. http://www.puehringer.at

MARCH GUT
Christoph March (*1983) und Marek Gut (*1978) studierten beide Industrial Design an der Kunstuniversität Linz. 2010 gründeten sie das Designstudio MARCH GUT mit Sitz in Linz. Grundlage für die beiden Designer ist eine interdisziplinäre und integrative Arbeitsweise, die im Austausch mit den jeweiligen Kunden auf das Projekt und den Nutzer fokussiert.

Analytisch in der Herangehensweise und auf der Suche nach neuen Wegen arbeitet das Studio funktionsorientiert. Neue Technologien werden von MARCH GUT mit dem Anspruch an einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen in ihre Arbeiten integriert. Die daraus resultierenden Erkenntnisse und Erfahrungen ermöglichen Neuentwicklungen, die in Form und Farbe einen hohen ästhetischen Anspruch haben. Beide Designer bevorzugen das Arbeiten mit natürlichen Materialien und loten laufend deren Grenzen aus. MARCH GUT arbeitet in den Bereichen Produkt- und Möbeldesign und gestaltet und kuratiert Ausstellungs- und Innenräume, darunter den Österreich-Pavillon im Rahmen der Mailänder Möbelmesse 2014, den Designsalon Linz 2014 und 2015, die Landesausstellung Salzburg 2016. http://www.marchgut.com





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 16.9.2016
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3284
 
Brigitte Am: 18.07.2016 07:03:00 Gelesen: 877218# 495 @  
Sondermarkenblock „Dirndl“

Auf die Lederhosen-Briefmarke vom Vorjahr folgt heuer als dazu passende Bekleidung für die Damen wieder eine ganz besondere Novität: die weltweit erste Briefmarke in Silhouettenstickerei in der traditionsreichen Form eines Dirndls.

Als „Dirndl“ bezeichnet man in manchen Gegenden in Österreich und Süddeutschland ein junges Mädchen, daher leitet sich wohl auch der Name für das Dirndlkleid ab. Heutige Dirndln haben mit traditionellen Trachtengewändern oft nicht mehr viel gemein: Kurze Röcke, tiefe Ausschnitte, raffinierte Schnürungen und gewagte Farbkombinationen findet man bei den sogenannten historischen Trachten nicht. Diese zeichnen sich durch traditionelle, regionalspezifische Farben und Muster und – zumindest bei den Werktagstrachten – meist schlichte Schnitte aus, denn das Dirndlkleid wurde und wird in vielen ländlichen Regionen heute noch als Alltagskleidung getragen. Für feierliche Anlässe oder Feiertage gibt es besonders aufwendig gestaltete und verzierte Festtagstrachten mit bestickten Bändern und Halstüchern, seidenen Schürzen, oft bodenlangen Röcken und passenden Kopfbedeckungen wie etwa den oberösterreichischen Goldhauben.

Lange Zeit galt das Dirndl als altmodisch und „verstaubt“, doch seit einigen Jahren sieht man vermehrt auch im städtischen Bereich Frauen wie Männer in Trachtenkleidung. Das hängt wohl auch mit der steigenden Popularität von Wiesenfesten zusammen, die sich vom Münchner Oktoberfest ausgehend weltweit immer mehr verbreiten. Dort werden eher die modernen Dirndlvarianten getragen – möglichst sexy und auffällig soll es sein. Die Dirndlmarke besticht im wahrsten Sinn des Wortes durch ihre spezielle Fertigung. Die Vorarlberger Firma Hämmerle & Vogel, in Lustenau beheimatet und Spezialist für Stickereikunst auf höchstem Niveau, zeichnet für das Design und die Herstellung verantwortlich. Jede Marke wird aus rund 40 Meter Faden in drei Farben gefertigt.

Die gestickte Silhouette, die verschiedenen Farben und unterschiedlichen Stiche lassen das Dirndl plastisch und zugleich filigran und luftig wirken. Sogar der Faltenwurf ist erkennbar. Die zierliche Bluse ist in gebrochenem Weiß gehalten, ebenso die Schürze, die eine andere Stichart aufweist. Das rote Dirndlkleid und die ebenfalls gestickte, gleichfarbige Aufschrift „Austria“ machen daraus ein rot-weiß-rotes kleines Kunstwerk. Die Schürzenschleife und der Nominalwert der Briefmarke in Grün sind ein besonderer Hingucker.

Hämmerle & Vogel ist ein traditionsreiches Vorarlberger Familienunternehmen, das seit über 100 Jahren hochwertige Stickereien für internationale Kunden fertigt, darunter Modehäuser wie Chanel, Marc Jacobs, Victoria’s Secret und Agent Provocateur.

Für die Dirndlmarken wurden insgesamt 5,6 Millionen Meter Faden verwendet. Hämmerle & Vogel stellte bereits mehrere Stickereimarken für die Österreichische Post her: ein Edelweiß- und ein Enzianmotiv sowie eine Petit-Point-Stickerei.





Nennwert: EUR 6,30
Ausgabetag: 22.9.2016
Blockgröße: 32 x 50 mm
Entwurf: Hämmerle & Vogel
Produktion: Hämmerle & Vogel / Silhouettenstickerei
Auflage: 140.000 Blocks
MiNr. 3285
 
Brigitte Am: 20.07.2016 07:08:00 Gelesen: 876642# 496 @  
Dauermarke „Glückwunschmarke "Danke"“

Sag’s durch die Briefmarke – mehr denn je gilt dieser Satz für die neue Glückwunschmarke der Österreichischen Post. Mehrere Varianten stehen auf ein und derselben Briefmarke zur Auswahl, und der Versender kann selbst angeben, wofür er sich bedanken möchte: für einen Brief oder eine Karte, für Glückwünsche, für eine Einladung oder einen Besuch oder für etwas anderes, das man selbst ergänzen kann – einfach ankreuzen und ausfüllen.

„Danke“ sagt die Briefmarke aber auch mit der orangefarben strahlenden Blume, die dem Betrachter fröhlich entgegenleuchtet – ein kleiner Blumengruß als Dank für eine nette Geste. Orange gilt als die Farbe der Freude und Geselligkeit – was wäre passender als diese Farbe, um seine Dankbarkeit auszudrücken? Damit ist das Schreiben von Dankesbriefen nicht mehr eine lästige Pflicht, sondern etwas, das Spaß macht – und der Empfänger erkennt schon an der Briefmarke, dass er jemandem eine Freude bereitet hat.

Ob nach einem Geburtstag, einer Hochzeit oder einem Jubiläum – mit der Danke-Briefmarke kann man sich einfach für Geschenke und Glückwünsche bedanken. Und jede Gastgeberin und jeder Gastgeber freut sich, wenn nach einem gelungenen Abend in fröhlicher Runde ein nettes Dankschreiben mit einer solchen speziellen Briefmarke eintrifft – damit ist man sicher auch zur nächsten Party wieder eingeladen!

Durch die freie Zeile auf der Briefmarke sind der Fantasie der Versender keine Grenzen gesetzt: danke für einen netten Abend, für deine Hilfe, für deine Freundschaft, für die schönen Fotos oder wofür auch immer man seine Dankbarkeit ausdrücken möchte. Ein kurzer Brief oder eine Postkarte, darauf eine fröhliche Briefmarke mit einer persönlichen Botschaft – eine schöne Art zu zeigen, dass man sich über etwas gefreut hat.

Die Glückwunschmarke „Danke“ ist eine Dauermarke, die in allen Postvertriebsstellen erhältlich ist. Sie trägt keinen Nennwertaufdruck, sondern gilt als Frankatur für eine Standard-Inlandsendung, also derzeit 0,68 Euro. 2013 gab es bereits eine Glückwunschmarke mit der Aufschrift „Alles Gute!“ – eine charmante Möglichkeit, ein Glückwunschschreiben zu frankieren. Die Briefmarke mit dem „Danke“ ist damit mehr als nur eine Postfreimachung, sie vermittelt selbst schon eine Botschaft: „Danke, dass du etwas Nettes getan hast, ich habe mich sehr darüber gefreut!“





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 22.9.2016
Markengröße: 40 x 33 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 550.000 Marken in Sets á 4 Stück
MiNr. 3286
 
Brigitte Am: 22.07.2016 07:07:00 Gelesen: 876080# 497 @  
Sondermarke „Maria Locherboden“
Serie „Kirchen in Österreich“

Ein wortwörtlich „wundervoller“ Ort vor der herrlichen Bergkulisse der Mieminge
Kette – das ist Maria Locherboden, eine neugotische Wallfahrtskirche und ein beliebtes Ausflugsziel in Tirol nahe der Orte Mötz und Stams, das die Österreichische Post in der Serie „Kirchen in Österreich“ präsentiert.

Über die Landesgrenzen hinaus berühmt wurde die Pilgerstätte durch zwei wundersame Vorkommnisse. Einerseits erzählt man sich die Geschichte eines Knappen namens Thaman Kluibenschädl, der 1740 möglicherweise im hiesigen Stollen eingeschlossen war und gerettet werden konnte. Eventuell brachte er aber auch nur als Dank dafür, dass beim Schürfen im Stollen nie etwas passiert war, ein Bild der Muttergottes über dem Eingang an. Jedenfalls erlangte Maria Locherboden bereits durch dieses Bild lokale Bedeutung als Wallfahrtsort. 1854 wurde ein neuer Steg zum erweiterten Stolleneingang angelegt, 1860 brachte man ein größeres Marienbild an. Zuerst hatte man vorgehabt, das ursprüngliche zu restaurieren, dann hängte man doch eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf von Lucas Cranach auf, das heute noch in der Kirche über dem Hochaltar zu sehen ist.

Wirklich berühmt wurde Maria Locherboden nach der Heilung der schwerkranken Maria Kalb aus der Nähe von Innsbruck. Die junge Frau war 1871 bereits mit dem Sterbesakrament versehen, als ihr die Muttergottes erschienen sein soll und ihr gesagt haben soll: „Du musst mich suchen im Oberland und den Rosenkranz zu meinen sieben Schmerzen beten!“ Sie wurde von ihrem Bruder nach Mötz gebracht und zur Grotte getragen, wo sie betete und die heilige Maria anrief. Danach fühlte sie sich plötzlich stark und geheilt und ging selbständig nach Mötz zurück. Maria Kalb soll noch bis 1925 gelebt haben.

Nun wuchs die Zahl der Pilger ständig, und die Gnadenkapelle beim Stolleneingang wurde errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts begann man auf dem Hügel oberhalb der Gnadenkapelle mit dem Bau einer neugotischen Wallfahrtskirche, um dem Ansturm der Wallfahrer gerecht zu werden. Baumeister war Heinrich Hörmann. 1901 wurde die Kirche feierlich eingeweiht, die Feier soll von seltsamen Lichterscheinungen begleitet worden sein. Seit den 1870er-Jahren gibt es auch Kreuzwegstationen entlang des Weges von Mötz nach Locherboden.

Die Kirche Maria Locherboden lockt heute mit einem Altaraufbau des Tiroler Bildschnitzers Josef Bachlechner, mit einer neuen Orgel und einer modernen Kapelle für Nachtwallfahrten. An den Wänden und im Gewölbe findet man ornamentale und figürliche Malerei zu den Themen Ostern, Weihnachten, Fronleichnam und Pfingsten, zahlreiche Mötzer Bürger wurden hier porträtiert. Beachtenswert sind auch die bunten Glasfenster. Bis heute gilt Maria Locherboden als Ort der Hoffnung auf Hilfe, denn viele Pilger nehmen ernst, was auf einem Spruchband in der Kirche steht: „Dies ist der Ort, wo du mich suchen musst“.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 23.9.2016
Markengröße: 34,8 x 42 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3287
 
Brigitte Am: 22.08.2016 16:26:51 Gelesen: 867394# 498 @  
Sondermarke „Gleichenberger Bahn“
Serie „Eisenbahnen“

Seit 85 Jahren werden die steirischen Orte Feldbach und Bad Gleichenberg durch eine normalspurige, elektrisch betriebene Eisenbahnlinie verbunden. Die Gleichenberger Bahn wird nun auf einer Sondermarke aus der Serie „Eisenbahnen“ präsentiert.

Die Zugverbindung zwischen den beiden Orten ist streckenmäßig deutlich länger als die Straße. Das liegt daran, dass die Eisenbahnstrecke so errichtet wurde, dass damit möglichst viele Orte an das Bahnnetz angeschlossen werden konnten: Auf der eingleisigen Strecke von rund 21,2 Kilometern gibt es immerhin elf Haltestellen zwischen den beiden Endbahnhöfen, die gesamte Fahrzeit beträgt etwa 35 Minuten.

Drei- bis viermal pro Tag verkehren Züge zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg und transportieren neben Fahrgästen auch Güter vor allem land- und forstwirtschaftlicher Art. Die Bahnlinie weist Steigungen bis zu 42 Promille auf und ist damit steiler als die Semmeringbahn und eine der steilsten Adhäsionsbahnen Europas. Der Betrieb erfolgt elektrisch mit ursprünglich 1.500, heute 1.800 Volt Gleichstrom. Aufgrund der kurvenreichen Strecke und der vielen Haltestellen erreicht der Zug eine Maximalgeschwindigkeit von nur 40 km/h.

Geplant wurde diese Eisenbahnverbindung bereits viel früher: Schon 1886 wurde ein solches Projekt überlegt, dennoch dauerte es bis in die 1920er-Jahre, bis die Bauarbeiten in Gang kamen. Am 15. Juni 1931 konnte schließlich der Betrieb aufgenommen werden. Eine geplante Verlängerung der Linie bis Bad Radkersburg wurde letztlich nicht durchgeführt. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts ging durch Busse und den steigenden Individualverkehr die Zahl der Fahrgäste stetig zurück, heute hat die Gleichenberger Bahn vor allem auch touristische Bedeutung: Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die damit einfach erreichbar sind, so etwa der Styrassic Park, wo man in die Geschichte der Dinosaurier eintauchen kann. Vom Zug aus kann man einen schönen Ausblick auf die umgebende herrliche Landschaft genießen. Der „Dschungelexpress“, wie die Bahn wegen ihrer Streckenführung durch Täler, Wald und Wiese auch genannt wird, bietet auch touristische Angebote wie kulinarische Reisen, die Mitnahme von Fahrrädern oder einen „Sternderlzug“ zum Adventmarkt. Auch den „Klängen der Natur“ kann im Zug auf Wunsch gelauscht werden.

Die Gleichenberger Bahn wird heute von den Steiermärkischen Landesbahnen betrieben. Eine Elektrolokomotive und zwei Elektrotriebwagen sind im Einsatz, sie alle stammen noch aus den 1930er-Jahren und wurden liebevoll restauriert. Das Markenmotiv zeigt den Elektrotriebwagen ET 2 im Bahnhof Maierdorf. Neben den fahrplanmäßigen Fahrten finden auch immer wieder Sonderfahrten für Betriebsausflüge oder Veranstaltungen statt. Entlang der Bahnstrecke laden zahlreiche Wege zum Wandern oder Radeln ein – eine gemütliche Rückfahrt mit dem Zug ist ein Genuss, den man sich danach guten Gewissens gönnen kann.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 7.10.2016
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Peter Sinawehl, nach einem Foto von Gerald Bendrien
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3288
 
Brigitte Am: 24.08.2016 07:08:00 Gelesen: 867058# 499 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1858“
Serie „Klassikausgabe“

Eine weitere Sondermarke aus der Serie „Klassikausgabe“ präsentiert die Freimarken aus dem Jahr 1858, die sogenannte „Kaiserkopfausgabe“, auf der der Kopf von Kaiser Franz Joseph I. nach links gewendet als Silhouette abgebildet ist.

Die Vorgeschichte, die zur zweiten Ausgabe österreichischer Briefmarken führte, ist sehr interessant: Die ersten Briefmarken Österreichs, die Freimarken von 1850, auch „Wappenausgabe“ genannt, wurden bekanntermaßen für das Kaisertum Österreich und als eigene, gleich aussehende Serie für das Königreich Lombardei und Venetien ausgegeben. Im Mai 1853 tauchten jedoch plötzlich Fälschungen dieser Ausgabe für Lombardo-Venetien auf, die sogenannten „Veroneser Postfälschungen“ – die Fälscher konnten aber bald gefasst werden. Die „Mailänder Postfälschungen“ aus dem Jahr 1857 führten dann in der Folge zur Ausgabe neuer Marken, eben der Freimarken aus 1858, die im Prägedruck hergestellt wurden und daher schwieriger zu fälschen waren.

Abgesehen vom Druckverfahren war ein weiterer Unterschied zu den ersten österreichischen Briefmarken, dass die Freimarken von 1858 erstmals gezähnt waren, und zwar mit einer Bogenzähnung. Die Marken wurden auf Maschinenpapier und ohne Bogenwasserzeichen gedruckt. Wie bisher gab es auch hier gleich aussehende Briefmarken für das Kaisertum Österreich mit Nominalen von 2, 3, 5, 10 und 15 Kreuzern sowie die Ausgabe für Lombardei und Venetien mit Werten von 2, 3, 5, 10 und 15 Soldi. Bei den unterschiedlichen Nominalwerten war das Muster der Ranken rund um den Kaiserkopf jeweils etwas anders gestaltet.

1859 wurde das Aussehen der Marken in kleinen Details verändert – Briefmarkenexperten sprechen daher von der Type I aus 1858 und der Type II ab 1859. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Schleife am Hinterkopf des Kaisers: Bei der Type I ist sie offen, also wie eine 3 geformt, bei der Type II geschlossen wie eine 8. Das lässt sich auch an den beiden auf der Sondermarke abgebildeten Kaiserkopfmarken erkennen: Die rote, österreichische Freimarke mit dem Wert 5 Kronen ist eine Type II, sie stammt also aus der Zeit nach 1859, die schwarze Ausgabe aus Lombardo-Venetien mit dem Aufdruck 3 Soldi ist eine Type I aus dem Jahr 1858. Die Lombardei wurde 1857 an Frankreich abgetreten, bis Juli 1859 durften die Kaiserkopfmarken jedoch verwendet werden. In Österreich waren die Freimarken 1858 bis 1864 gültig, die nächste Briefmarkenausgabe im Jahr 1860 zeigte wiederum den Kopf des Kaisers, allerdings diesmal zur rechten Seite gewendet.

Aufgrund der großen Unterschiede in der Farbe, im Druck und im Papier sind die Freimarken 1858 und auch die am Bogenrand angebrachten Andreaskreuze zur Entwertung „freier“ Markenfelder bei Briefmarkensammlern sehr beliebt.





Nennwert: EUR 2,88 (EUR 2,20 + EUR 0,68)
Ausgabetag: 12.10.2016
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 140.000 Blocks mit zwei Marken
MiNr. 3290 und 3291 (Block 91)
 
Brigitte Am: 26.08.2016 07:01:00 Gelesen: 866509# 500 @  
Sondermarke „Stille Helden - Rettung der Kunstschätze, Salzkammergut 1945“

Nicht nur Österreich, sondern die ganze Welt dankt: In den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945 wurden in einer dramatischen Rettungsaktion wertvolle Kunstschätze, die in den Stollen des Salzbergwerks Altaussee eingelagert waren, von couragierten Zivilisten vor der Vernichtung bewahrt. Den Bergleuten und allen, die damals ihr Leben riskierten, dankt die Österreichische Post mit dieser Sonderbriefmarke, die die Bergung von Michelangelos Brügger Madonna zeigt.

Von 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ließ Adolf Hitler Gemälde, Plastiken und andere Kunstwerke, die das NS-Regime auf unterschiedliche Arten in seinen Besitz gebracht hatte, in den sicheren und verborgenen Stollen des Bergwerks einlagern. Ein Teil dieser Kunstschätze war für das Führermuseum, das Hitler in Linz errichten wollte, vorgesehen. Nicht nur aus Österreich, sondern aus vielen weiteren europäischen Ländern stammten die Werke – viele davon aus beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen oder von Zwangsverkäufen, andere schlichtweg aus Beutezügen in besetzten Gebieten.

Weltberühmte Gemälde von Künstlern wie Vermeer, Rembrandt, Tizian, Raffael, da Vinci, Rubens oder Brueghel wurden in leerstehenden Bergwerksstollen in einfachen Regalen gelagert, oft nur notdürftig in Decken eingehüllt, da Verpackungsmaterial rar war. Eines der wertvollsten Stücke war die Brügger Madonna von Michelangelo, eine Marmorskulptur, die NS-Truppen aus der Brügger Liebfrauenkirche mitgenommen hatten – sie war ebenfalls für das Führermuseum vorgesehen. Der Genter Altar aus dem 15. Jahrhundert von Jan van Eyck ist ein anderes berühmtes Kunstwerk, das geraubt und in den Stollen eingelagert wurde. Deutschland hatte nach dem Ersten Weltkrieg einige Tafeln des Altars, die es legal erworben hatte, an Belgien restituieren müssen; mit dieser „Rückholung“ wollte Hitler diese Schmach wiedergutmachen.

In der Endphase des Kriegs im April 1945, als eine Niederlage bereits absehbar war, fasste der Gauleiter von Oberdonau August Eigruber den Entschluss, unter allen Umständen zu vermeiden, dass die Kunstschätze in die Hände der Siegermächte fielen.

Dazu ließ er acht Fliegerbomben zu je 500 Kilogramm in die Stollen bringen, um durch eine Sprengung alle Kunstwerke zu vernichten. Dieser Plan sorgte für Entsetzen – bei Kunstexperten wie auch bei den Bergleuten, die um ihr Bergwerk und ihre Existenz bangten. Mit Deckung des SS-Funktionärs Kaltenbrunner gelang es den Bergmännern, die Bomben aus den Stollen zu schaffen und die Stolleneingänge durch Sprengen zu verschließen. Die US-amerikanischen „Monument Men“, eine Spezialeinheit zur Rettung von Nazi-Raubkunst, konnten schließlich die Kunstwerke bergen, die dann an ihre jeweiligen Eigentümer zurückgegeben wurden – diese Geschichte wurde kürzlich von George Clooney sogar in einem Hollywoodfilm verewigt.

Auch wenn sich heute nicht mehr genau feststellen lässt, wem die Rettung wirklich zu verdanken ist – in einer Festveranstaltung in Altaussee wird der mutigen Bergleute und ihrer Helfer gedacht, die diese wertvollen Kulturgüter vor der sicheren Zerstörung bewahrt haben.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 12.10.2016
Markengröße: 50 x 40,05 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3289
 
Brigitte Am: 29.08.2016 07:07:00 Gelesen: 865698# 501 @  
Sondermarke „50 Jahre Institut für Hochenergiephysik“

Das Institut für Hochenergiephysik – kurz HEPHY – ist Österreichs größtes Zentrum für Teilchenphysik. Zum 50. Geburtstag gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke, die einen Blick in das Innere des CMS-Detektors zeigt.

Gegründet wurde das HEPHY 1966 als eines von mittlerweile 28 Instituten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Derzeit sind rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Institut beschäftigt, die sich nicht nur der Grundlagenforschung, sondern auch der Ausbildung der nächsten Generation an Physikerinnen und Physikern widmen.

Das HEPHY liefert international bedeutende Schlüsselbeiträge zu den aktuellen Themen der Teilchenphysik. Elementarteilchen wie Quarks sind Bestandteile von Atomen, und es gibt noch viele weitere Teilchen, etwa Leptonen, Eichbosonen oder das Higgs-Teilchen, die das sogenannte Standardmodell bilden. Dennoch bleibt eine Reihe von Fragen offen, so etwa die Natur der Dunklen Materie, die den Großteil der Materie im Universum ausmacht. Die Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker versuchen daher unter anderem, mit dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN, dem weltweit größten Forschungszentrum für Teilchenphysik in der Schweiz, Erkenntnisse über die Entstehung unseres Universums zu gewinnen.

Das Tätigkeitsfeld des Instituts für Hochenergiephysik, das sich in Wien-Margareten befindet, umfasst die Erforschung der kleinsten Bausteine der Materie und der zwischen ihnen wirkenden Kräfte. Um die Eigenschaften dieser fundamentalen Elementarteilchen untersuchen zu können, bedarf es großer Beschleunigungsanlagen und Detektoren. Daher liegen die Schwerpunkte des Wiener Instituts in der Teilnahme an internationalen Großexperimenten. Das HEPHY ist maßgeblich an Experimenten am CERN (Schweiz), KEK (Japan) und Gran Sasso (Italien) beteiligt und ist Gründungsmitglied des CMS-Experiments des LHC am CERN. Dadurch hat sich das Institut unter anderem mit seinen technischen Innovationen einen Namen gemacht.

Aber nicht nur mit der international anerkannten Expertise in der Entwicklung von Detektoren und Rekonstruktionsalgorithmen haben sich die HEPHY-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Gehör verschafft. Daneben liefern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts durch neue theoretische Methoden und Vorhersagen neuer Modelle entscheidende Beiträge zu einer Vertiefung des Verständnisses der Natur.

Neben der vorrangigen Forschung und Ausbildung von Studierenden veranstaltet das HEPHY auch regelmäßig Konferenzen, Workshops und Seminare für ein Fachpublikum sowie Ausstellungen und Vorträge für interessierte Laien. Durch spezielle Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche versuchen die Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker, die nächste Generation für Forschung und Technik zu begeistern.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.10.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3293
 
Brigitte Am: 31.08.2016 07:03:00 Gelesen: 865029# 502 @  
Sondermarke „T-Center“
Serie „Moderne Architektur in Österreich“

Ein besonders auffälliges Gebäude ziert seit einigen Jahren einen Teil des Areals des ehemaligen Schlachthofs am Rennweg im dritten Wiener Gemeindebezirk: das T-Center, eines der bedeutendsten Bauwerke österreichischer Gegenwartsarchitektur, das auf dieser Sondermarke aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“ präsentiert wird.

Die Planung des T-Centers erfolgte durch die Architekten Günther Domenig, Hermann Eisenköck und Herfried Peyker vom Grazer Architekturbüro Architektur Consult ZT GmbH. Planungsbeginn war im Jahr 2000, zwei Jahre später wurde der Bau gestartet und nach einer Rekordbauzeit von 26 Monaten bereits beendet. Das T-Center ist das „Flaggschiff“ des Telekommunikationsunternehmens T-Mobile Austria und seines Schwesterunternehmens T-Systems, ihnen und den anderen Mietern stehen zahlreiche Handels- und Dienstleistungsbetriebe sowie Restaurants im Haus zur Verfügung. Insgesamt bietet das bis zu 60 Meter hohe Gebäude rund 119.000 Quadratmeter Nutzfläche, etwa 3.000 Menschen haben ihren Arbeitsplatz im T-Center.

Das Gebäude setzt sich aus vier Hauptbauteilen zusammen: aus der Sockelzone, der öffentlichen Zone auf Rennwegniveau, dem Flügel und den Fingern. In der Sockelzone sind jene Räumlichkeiten untergebracht, die kein Tageslicht benötigen, wie etwa Garage, Lagerräume oder Rechenzentrum. Geschäfte, Fuß- und Radwege befinden sich in der öffentlichen Zone. Der große, schräg emporragende Flügel mit der transparenten Aluminium-Glas-Fassade beherbergt die Büros des Hauptmieters und ist über ein zentrales Foyer zugänglich. Die mit Fassadenplatten verkleideten Finger können als Erweiterung des Kernbereichs oder als eigenständige, abgetrennte Büros genutzt werden.

Mit seiner horizontalen Lage wirkt das Gebäude beinahe wie eine liegende Skulptur: ein „architektonischer Flügelschlag“, wie die Architekten es nennen. In Abstimmung mit städtebaulichen Parametern wurde eine moderne, dynamische Gesamtstruktur entworfen, die als markantes Zeichen für das Entwicklungsgebiet St. Marx wirken soll.

Dieser Neu Marx genannte Stadtteil in zentrumsnaher Lage entwickelt sich zum modernen Wirtschaftsstandort für Medien, Forschung und Technologie. An den ehemaligen Viehmarkt und Schlachthof auf dem großen Areal erinnert heute noch die denkmalgeschützte historische Rinderhalle, die Ende des 19. Jahrhunderts nach den Plänen von Rudolf Frey errichtet wurde. Die Halle ist eines der wenigen noch vorhandenen Gebäude mit einer Schmiedeeisenkonstruktion, sie umfasst eine Fläche von etwa 20.000 Quadratmetern und wird heute als „Marx Halle“ für Veranstaltungen genutzt.

Die markante Architektur des T-Centers und seine Einbindung in den städtebaulichen Kontext wurden unter anderem mit dem Otto Wagner Städtebaupreis (2004) und mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur (2006) ausgezeichnet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.10.2016
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3292
 
Brigitte Am: 02.09.2016 07:11:00 Gelesen: 864675# 503 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke 2016“

Zum heurigen Tag der Briefmarke präsentiert die Österreichische Post die Steinamanger-Pinkafelder Lokalbahn, die ab 1888 grenzüberschreitend die beiden Orte Szombathely (Steinamanger) in Ungarn und Pinkafeld im Burgenland verband.

Die Bahnstrecke wird heute Pinkatalbahn genannt – der Name leitet sich vom Pinkatal ab, durch das die Eisenbahn über weite Teile geführt wurde. Am 16. Dezember 1888 wurde die Strecke von Szombathely über Rechnitz und Oberwart nach Pinkafeld im heutigen Burgenland feierlich eröffnet – damals gehörte das Burgenland als „Westungarn“ noch zum ungarischen Teil der Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Burgenland nach den Bestimmungen des Vertrags von Saint Germain an Österreich. 1925 wurde die Bahnlinie von Pinkafeld über Pinggau bis nach Friedberg in der Steiermark weitergeführt und über die Wechselbahn mit dem österreichischen Streckennetz verbunden.

Nach der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den 1950er-Jahren auf der ungarischen Seite die Gleise abgetragen und die Bahnlinie endete in Rechnitz. Strukturelle Veränderungen führten dazu, dass nach und nach immer mehr Streckenteile auch auf österreichischem Staatsgebiet stillgelegt wurden. Der Personenverkehr auf dem Abschnitt Oberwart–Friedberg wurde 2011 eingestellt und die Strecke mit rund 28 Kilometern Länge nur noch für den Güterverkehr genutzt, vor allem von der Holz- und Metallindustrie. Aktuell ist das Land Burgenland Betreiber der Bahnstrecke. Über eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs und des grenzüberschreitenden Verkehrs nach Ungarn wird bereits seit Jahren diskutiert: Das Projekt „GrenzBahn“ soll Österreich und Ungarn wieder bahnmäßig verbinden.

Die Sonderbriefmarke zeigt auf einer Seite den Bahnhof von Pinkafeld. Die südburgenländische Gemeinde war lange Zeit für ihre Textilindustrie bekannt, heute machen eine HTL und eine Fachhochschule Pinkafeld zu einem wichtigen Ausbildungsstandort. Auf dem oberen Abschnitt der Marke ist der Bahnhof von Szombathely zu sehen, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt gilt. Unter anderem treffen dort einige Linien der Raaberbahn zusammen, Intercity-Züge verkehren nach Budapest und Gyo˝ r und Schnellzüge direkt nach Wien. Szombathely ist eine mittelgroße Stadt in Westungarn mit Industrie und Gewerbe im Bereich Elektronik, Fahrzeugtechnik, Holz und Textilverarbeitung. Die beiden Gemeinden werden symbolisch durch eine Dampflok der Baureihe 377 verbunden, wie sie um 1900 im Einsatz war. Die Marke zum Tag der Briefmarke 2016 hat einen Nennwert von 2,88 Euro, der Zuschlag von 1,44 Euro wird für die Förderung der Philatelie verwendet.







Nennwert: EUR 2,88 + EUR 1,44
Ausgabetag: 21.10.2016
Markengröße 42 x 32,25 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3294
 
Brigitte Am: 04.09.2016 07:08:00 Gelesen: 864524# 504 @  
Sondermarke „Dachs“
Serie „Wildtiere und Jagd“

Dem auffällig gemusterten Dachs ist die diesjährige Sondermarke aus der Serie „Wildtiere und Jagd“ gewidmet. Der Europäische Dachs mit dem lateinischen Namen Meles meles ist in ganz Europa und somit auch in Österreich beheimatet und kann sogar in der Großstadt angetroffen werden.

Der durchaus friedfertige Dachs gehört zu den Raubtieren, und zwar zur Familie der Marder in der Überfamilie der Hundeartigen. Damit ist er entfernt mit Hunden und Bären, aber auch Robben verwandt. Dachse werden rund 90 Zentimeter groß und etwa 15 Kilogramm schwer, wobei die Männchen deutlich schwerer sind. Die Beine sind eher kurz und das Tier wirkt damit etwas gedrungen. Die großen Pfoten mit den langen Krallen sind ideal zum Graben. Das charakteristische Merkmal des Dachses ist aber sein Fell: Der Kopf ist weiß, links und rechts von der Schnauze zieht sich je ein schwarzer Streifen am Kopf entlang über die Augen bis zum Hals, wo sie in das grauschwarze Rückenfell übergehen. Weiße Ränder zieren auch seine Ohren.

Obwohl sie Raubtiere sind, ernähren sich Dachse zum Großteil pflanzlich. Obst, Wurzeln, Samen, Knollen, Pilze, Eicheln und Getreide werden durch tierische Kost wie Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Eier und hin und wieder auch kleine Säugetiere ergänzt. Die geselligen Dachse leben in großen Familienclans in meist selbstgegrabenen, aufwendigen Dachsbauen, die zahlreiche Kammern und Ausgänge haben. Der „Wohnkessel“ darin wird mit Farn und Moos ausgepolstert, als „Toilette“ dienen kleine ausgegrabene Erdlöcher außerhalb des Baus. Im Frühjahr kommen bis zu fünf Junge zur Welt, die anfangs ganz weiß und blind sind. Männliche Jungtiere verlassen meist im Herbst den Bau und suchen sich ihr eigenes Zuhause. Dachse halten Winterruhe und können bis zu 15 Jahre alt werden.

Der Lebensraum dieser Wildtiere sind hügelige, bewaldete Gebiete, wo es viele Sträucher und Hecken, aber auch offene Flächen wie Felder gibt. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber halten sie sich in ihrem Bau auf. Dachse sind sehr anpassungsfähig und auch offen für Nahrungsquellen in Parks und Gärten, wo sie Gemüse „ernten“, Komposthaufen durchwühlen oder gar einen Bau anlegen. Sogar in den Randbezirken von Großstädten siedeln sie sich an, auch in Wien gibt es Dachse. Oft sind sie wegen der Schäden, die sie anrichten, wenig willkommene Gäste – sie graben auch gerne unter Gartenhütten oder Terrassen. In der Zeit vom 1. Jänner bis zum 31. Mai dürfen Dachse nicht gejagt, getötet oder vertrieben werden, auch der Bau darf während dieser Schutzzeit, in der die Dachse ihre Jungen bekommen und aufziehen, nicht zerstört werden.

Aus den Haaren des Dachsfells stellte man früher Rasierpinsel her, das Fleisch wurde mancherorts auch verspeist. Auch in der Heilkunde hatte der Grimbart – wie er in Fabeln genannt wird – einst große Bedeutung: Dachsfett wurde als entzündungshemmendes Einreibemittel gegen Rheumatismus und bei Verletzungen verwendet.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 22.10.2016
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3295
 
Brigitte Am: 04.10.2016 11:28:31 Gelesen: 856506# 505 @  
Sondermarke „Gasthof Post, Lech“
Serie „Gastronomie mit Tradition“

Wo europäischer Hochadel, arabische Scheichs und erfolgreiche Unternehmer es sich gut gehen lassen, wenn sie im Nobelwintersportort Lech am Arlberg urlauben wollen: Das Hotel „Gasthof Post“ ist wohl das prominenteste Haus im Zentrum der Skidestination und eines der luxuriösesten in ganz Österreich. Seit mehr als 30 Jahren gehört das exklusive und geschichtsträchtige Hotel zudem zu der erlauchten Vereinigung „Relais & Châteaux“, die feine Hotels in aller Welt versammelt. Tradition wird hier groß geschrieben, die Familie Moosbrugger leitet das 5-Sterne-Hotel seit 1937. In dritter Generation wird es von Florian Moosbrugger geführt, der Franz und Kristl sowie Erich und Irma Moosbrugger folgte, wobei Kristl das Hotel nach dem Tod ihres Mannes alleine geführt und sich dabei sogar als erste Frau den Titel „Hotelier des Jahres“ verdient hatte. In den 1930er-Jahren bot das Haus 20 Zimmer, heute hat es 46 sowie zwei Appartements und drei Suiten.

Der Blick auf den ruhig angelegten Garten oder auf das herrliche Bergpanorama alleine lassen einen ins Träumen geraten. Das Gebäude ist in charakteristischem Altrosa gehalten und wird von den typischen Holzbalkonen der Gegend sowie von alpenländischen Malereien geziert. Mit lokalen Antiquitäten eingerichtet, hat sich das Haus einen unverwechselbaren Charme erhalten. Von der „Post“ heißt es, sie habe die gemütliche Atmosphäre eines Landgasthofs, biete aber die Annehmlichkeiten eines Luxushotels. Das besondere Ambiente wird gerade durch diese Kombination aus ländlichem Charme, liebevollen Details und bester Ausstattung erreicht. Ob der 15 Meter lange, beheizbare Outdoor-Pool, von dem aus man beim Schwimmen die Bergkulisse genießen kann, das neue Badehaus, offene Kamine oder Kachelöfen in den Suiten, geräumige Zimmer mit gemütlichen Sitzecken und Badewannen, die hauseigene Saunawelt mit Ruhe-Oasen und Fitnessraum sowie Soledampfbad, die Suiten für Kosmetikbehandlungen und Massagen – hier findet jeder seinen persönlichen Luxus, und all das liegt eingebettet in einen botanischen Garten.

Wer sportlich aktiv werden möchte, findet zahlreiche Möglichkeiten – nicht nur im Winter. Im Sommer kann man an Touren des hauseigenen Bergführers teilnehmen oder mit dem Mountainbike unterwegs sein, golfen und vieles mehr. Für Kinder gibt es ein eigenes Schwimmbecken mit Wasserrutsche, ein Spielzimmer, Ganztagesbetreuung, Schaukel, Trampolin sowie ausgebildete Animateure. Und für Gourmets werden in den renommierten Feinschmeckerrestaurants raffinierte Gerichte ebenso gekocht wie Hausmannskost auf höchstem Niveau. Andere geraten beim Anblick der Weinkarte ins Schwärmen. Die Einzigartigkeit des Hotels „Gasthof Post“ machte es schon in den 1960er-Jahren zum Anziehungspunkt für Prominenz, darunter auch Königin Juliana der Niederlande, deren Familie bis heute ebenso hier urlaubt wie der Scheich von Katar und bekannte Großindustrielle.





Nennwert: EUR 0,68)
Ausgabetag: 7.11.2016
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Foto: Mathias Forstner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3296
 
Brigitte Am: 06.10.2016 07:08:00 Gelesen: 856075# 506 @  
Sondermarkenblock „Comicmarken-Puzzle Xmas“
Serie „Comicmarken-Puzzle“

Jedes Jahr zu Weihnachten fragen sich manche: Kommt denn nun das Christkind oder der Weihnachtsmann zu uns? Wer bringt denn nun die Geschenke? Auf dieser ganz speziellen Weihnachts-Puzzlebriefmarke ist das ganz einfach: Da kommen einfach beide und erledigen die „Weihnachtsarbeit“ gemeinsam – heimlich beobachtet von den Kindern.

In unseren heimischen Wohnzimmern bringt üblicherweise das Christkind die Gaben zur Weihnachtszeit: Es fliegt, natürlich ohne gesehen zu werden, in das Zimmer, in dem die Bescherung stattfindet, und legt dort die Geschenke unter den Weihnachtsbaum.

Wie das Christkind aussieht, weiß man nicht so genau, aber meist stellt man es sich wie ein kleines Engerl mit blonden Löckchen, einem weißen Kleid und Flügelchen auf dem Rücken vor. Das Christkind verdanken wir eigentlich dem Reformator Martin Luther: Früher wurden Kinder am 6. Dezember vom heiligen Nikolaus beschenkt. Luther war jedoch mit der katholischen Verehrung von Heiligen – und damit auch der des heiligen Nikolaus – nicht einverstanden und „verlegte“ die Bescherung daher auf den Heiligen Abend, den Tag des heiligen Christus. Im Laufe der Zeit verbanden die Menschen diesen Brauch mit dem neugeborenen Jesuskind, dessen Geburt durch einen Engel verkündet wird, und so entstand schließlich die Symbolfigur des Christkinds, das die Geschenke bringt.

Seit einigen Jahrzehnten hält aber auch bei uns immer mehr der Weihnachtsmann Einzug in die weihnachtlichen Traditionen – darin spiegeln sich wohl auch viele amerikanische Filme und Fernsehsendungen wider, die uns ja zur Weihnachtszeit fast rund um die Uhr Geschichten erzählen, in deren Mittelpunkt Santa Claus steht. Der Weihnachtsmann hat ja optisch rein gar nichts mit dem zarten Christkind gemein: ein alter Mann mit weißem Rauschebart und dickem Bauch, gekleidet in ein rotes Gewand mit einer Zipfelmütze. Die Geschenke verteilt er, indem er – trotz seiner eher unsportlichen Figur – durch den Rauchfang ins Haus kommt. Dafür stellen ihm die Menschen Milch und Kekse bereit – ein Weihnachtsmannbauch muss schließlich gefüllt werden! Für den Transport der Geschenke hat er seinen Rentierschlitten, angeführt von Rudolph mit der roten Nase. Auch der Weihnachtsmann hat seinen Ursprung beim heiligen Nikolaus, daher auch der Name Santa Claus. Europäische Auswanderer brachten den Brauch nach Amerika, wo die Figur schließlich ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt, das nicht zuletzt durch eine unglaublich erfolgreiche Werbekampagne eines berühmten Limonadenherstellers aus den 1930er-Jahren geprägt ist.

Den Kindern ist es wohl egal, wer die Weihnachtsgeschenke bringt. Und wenn Christkind und Weihnachtsmann sich zusammentun, so ist das ein besonders schöner Gedanke für das Weihnachtsfest: Gemeinsam geht es einfacher als alleine, nicht nur beim Geschenkeverteilen! Und dass das Schreiben der Weihnachtspost noch mehr Spaß macht, dafür sorgt die Weihnachts-Puzzlemarke, mit der man seine Weihnachtsgrüße ganz besonders kreativ gestalten kann.





Nennwert: EUR 2,96 (2x EUR 0,68 + 2x EUR 0,80)
Ausgabetag: 11.11.2016
Markengröße: ca. 40 x 40mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Grafikentwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 140.000 Blocks mit vier Marken
MiNr. 3297 (0,68 - Mädchen), MiNr. 3298 (0,68 - Junge), MiNr. 3299 (0,80 - Christkind) und MiNr. 3300 (0,80 - Weihnachtsmann) (Block 92)
 
Brigitte Am: 08.10.2016 07:01:00 Gelesen: 855398# 507 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Christbaumkugel“

Alle Jahre wieder schmücken wir unseren Weihnachtsbaum mit allerlei glitzernden Kugeln, Glöckchen, Figuren und Lametta, rustikal mit Strohsternen und Nüssen oder süß mit Schokoladesternen und Windringen. Dazu kommen natürlich noch die Kerzen oder heute meist elektrische Lichterketten, die den Baum zum Strahlen bringen.

Ein klassischer Schmuck für den Weihnachtsbaum sind Christbaumkugeln aus Glas oder heute oft auch aus weniger leicht zerbrechlichem Kunststoff. Die Form der Kugel als Baumschmuck leitet sich wohl davon ab, dass man anfangs den Weihnachtsbaum vor allem mit Äpfeln, Nüssen und feinem Gebäck schmückte – für viele Menschen damals unerschwinglicher Luxus. Im deutschen Thüringen sollen daher Mitte des 19. Jahrhunderts findige Glasbläser erstmals Kugeln aus Glas gefertigt haben, die als Dekoration an den Weihnachtsbaum gehängt wurden. Das Glas wurde anfangs mit Blei und Zinn verspiegelt, später dann mit Silbernitrat. Heute werden hochwertige gläserne Christbaumkugeln traditionell mundgeblasen, eine sehr aufwendige Handwerkskunst, die auch einen entsprechend hohen Preis mit sich bringt.

Zusätzlich werden sie oft noch bemalt oder mit Glitter verziert. Auch andere Formen wie Tiere, Glocken oder Engel werden aus Glas hergestellt, indem die noch heißen, weichen Glaskugeln in einer Form gepresst werden. Günstigere Kugeln werden industriell aus Glas oder Kunststoff gefertigt. Farben, Formen, Dekorationen – der Fantasie sind heute kaum mehr Grenzen gesetzt. Wurde früher der kostbare Weihnachtsschmuck liebevoll von Generation zu Generation weitergegeben, so haben viele heute „Weihnachtssets“ in unterschiedlichen Farben und Stilen zur Auswahl oder kaufen einfach jedes Jahr neue Weihnachtsdekoration, etwa bei einem Weihnachtsmarkt, wo die große Vielfalt an glitzerndem Weihnachtsschmuck beinahe überwältigend ist.

Das Sujet der Weihnachtsmarke zeigt die klassische Form einer Christbaumkugel in der charakteristischen Weihnachtsfarbe Rot. Jedoch ist diese Kugel nicht aus Glas geformt, sondern besteht aus vielen kleinen Bildern und Motiven: Sterne, Schneeflocken, Äpfel, Tiere, ein Schneemann, eine Rodel, ein Mistelzweig, eine Glocke, ein Geschenkpäckchen, Weihnachtsschmuck und natürlich die Weihnachtspost, mit der man seinen Lieben ein frohes und friedliches Weihnachtsfest wünscht – all das gemeinsam macht Weihnachten aus. Eine grafisch reduzierte, piktogrammartige Darstellung, die mit Hilfe einer klaren Bildsprache die traditionelle weihnachtliche Kugelform mit Inhalten füllt: Erinnerungen, Wünsche und Traditionen, die man mit dem Weihnachtsfest verbindet. Ein besonderer Hingucker ist der Nominalwert der Briefmarke, der gleichzeitig die Aufhängevorrichtung der Weihnachtskugel bildet. Gestaltet wurde diese moderne Weihnachtsbriefmarke von der renommierten Designerin Anita Kern.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 11.11.2016
Markengröße: 32,59 x 40 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 750.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3301
 
Brigitte Am: 10.10.2016 07:03:00 Gelesen: 854775# 508 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Geburt Christi, Meister von Raigern“

Liebevoll beugt sie sich über ihr Kind, Maria, die Mutter Gottes. Ihr Knabe liegt vor ihr, sie kniet und faltet die Hände. Auch die Engel mit riesigen Flügeln huldigen dem Jesuskind, während einer der ihren den Hirten die frohe Kunde mit Hilfe eines Schriftbands überbringt. Ochs und Esel fressen im Hintergrund im strohbedeckten Stall, der von einem hellen Stern erleuchtet wird. Es ist ein Gemälde aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, das als Vorlage für diese Sonderbriefmarke dient. „Geburt Christi“ heißt es schlichtweg, es wird einem Künstler zugeschrieben, der Meister von Raigern genannt wird. Über diesen gibt es wenig zu erfahren, er war im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in Südböhmen tätig.

Die Böhmische Malerschule nennt man in der Kunstgeschichte gemeinhin eine Gruppe von Malern, die in dieser Zeit in Böhmen arbeiteten. Sie begannen einen eigenen gotischen Malstil zu entwickeln und machten Prag und dessen Umgebung zum Zentrum der Kultur, nicht zuletzt durch die Förderung vom Hofe Karls IV. und Wenzels IV. Zahlreiche Tafelbilder und andere Arbeiten für Kirchen und Klöster in der Gegend wurden geschaffen. Von besagtem Meister von Raigern oder auch Meister des Altars von Raigern stammen Tafelbilder, die maßgeblich für diese Epoche wurden.

Das Gemälde „Geburt Christi“, das zu einem Altarretabel gehört, wurde um 1425 erschaffen. Das Wort Altarretabel bezeichnet einen Altaraufsatz oder eine Altarrückwand. Das Kunsthistorische Museum Wien besitzt auch ein zweites Bild aus demselben Altarretabel des Meisters von Raigern, dieses zeigt die Einschiffung der Gebeine des Heiligen Jakobus des Älteren nach Spanien und wurde im gleichen Jahr angefertigt. Das Bildnis „Geburt Christi“ ist 81 mal 75 Zentimeter groß und wurde 1910 von der Österreichischen Galerie, gemeinhin bekannt als Belvedere, erworben. 1922 kam es dann in den Besitz des Kunsthistorischen Museums Wien. Die Geburt Christi wird hier, so hat man als Betrachter den Eindruck, besonders leuchtend dargestellt.

Einerseits scheint die Krippe, in der das Jesuskind liegt, goldähnlich zu sein, andererseits hat auch der Himmel dieselbe Farbe wie der weithin sichtbare Stern und der Heiligenschein von Maria und Jesus. Die jeweils zweifärbigen Flügel der Engel, die ihr Haupt vor dem Neugeborenen neigen, wirken besonders prachtvoll, ebenso Marias langes, dunkelgrünes Gewand. Das Jesuskind selbst ist nackt dargestellt. Sogar die Hirten sind in Stoffe gehüllt, die zu leuchten scheinen. Es war dem Meister von Raigern wohl ein Anliegen, diese heilige Nacht als eine besonders erleuchtete zu zeigen. Wenn schon die Umstände, unter denen das Jesuskind geboren wurde, ärmlich waren, so soll diese Umgebung umso strahlender wirken.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 11.11.2016
Markengröße: 40 x 33 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3302
 
Brigitte Am: 12.10.2016 07:07:00 Gelesen: 853986# 509 @  
Sondermarke „Flugpolizei in Österreich“

Im März 1956 fand der erste Rettungseinsatz in alpinem Gelände statt – heuer feiert die Österreichische Flugpolizei ihr 60-jähriges Bestehen. Zur Geschichte der Flugpolizei wurde das Buch „Flugpolizei in Österreich – einst und jetzt“ im März 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Österreichische Post gratuliert zu diesem Jubiläum mit einer Sondermarke.

Nach Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags im Jahr 1955 wurde das Flugverbot aufgehoben, und die Abteilung der Flugpolizei konnte im Bundesministerium für Inneres eingerichtet werden. Anfangs stand das Rettungswesen im Vordergrund. Ab 1956 mit Flächenflugzeugen im Einsatz, verwendete man mit Beginn der Sechzigerjahre verstärkt Hubschrauber. Im Jahr 2001 wurden die Rettungs- und Ambulanzflüge aus dem unmittelbaren Aufgabenbereich des Innenministeriums an einen privaten Flugrettungsverein ausgegliedert. Ausgehend von der alpinen Rettungsfliegerei wurden innerhalb von zwei Jahrzehnten im gesamten Bundesgebiet sogenannte Flugeinsatzstellen errichtet, deren Besatzungen und Hubschrauber nicht nur für Hilfs- und Rettungseinsätze, sondern auch für Flugeinsätze im Dienste der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit eingesetzt werden.

Besondere Sicherheitsaufgaben werden auch im Bereich des Zivilschutzes wahrgenommen, so etwa die Unterstützung von Feuerwehren durch die Brandbekämpfung aus der Luft oder bei sonstigen Naturkatastrophen. Nach wie vor werden im Zuge von Hilfs- und Rettungseinsätzen Seilbergungen im schwierigen alpinen Gelände oder die Suche nach abgängigen Personen durch die Flugpolizei durchgeführt. Auf europäischer Ebene kommt der Mitwirkung an Einsätzen im Rahmen der bilateralen polizeilichen Zusammenarbeit sowie der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX eine immer größere Bedeutung zu.

Das Motiv der Sondermarke zeigt dasselbe Bild, das auch auf dem Titelblatt der Jubiläumsbroschüre „Flugpolizei in Österreich – einst und jetzt“ abgebildet ist. Der Grafiker Mag. Robert Sabolovic und die Fotografin und Mitarbeiterin des Wirtschaftsministeriums Mag. Stefanie Grüssl haben das Motiv unter Verwendung einer eigens dafür fotografierten historischen Aufnahme des BM.I gestaltet. Das Motiv soll den Zeitbogen der 60-jährigen Geschichte der Flugpolizei in Österreich durch die Kombination der beiden Fotos optisch darstellen. Dafür wurden eine historische Fotografie des Hubschraubers Agusta Bell 47 G2 und als aktuelles Bild ein Eurocopter EC 135 P2+ Multirole Standard Hubschrauber verwendet.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 16.11.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic / Stefanie Grüssl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3303
 
Brigitte Am: 14.10.2016 07:11:00 Gelesen: 853385# 510 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Der holde Knabe im lockigen Haar - Mariapfarr“

„Holder Knabe im lockigen Haar“ – wer kennt sie nicht, die Zeile aus dem bekannten Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“? Joseph Mohr, der den Text ursprünglich als Gedicht geschrieben hatte, war 1816 in Mariapfarr im Salzburger Lungau als Hilfspriester tätig. Zwei Jahre später wurde „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ am 24. Dezember von ihm und dem Arnsdorfer Lehrer Franz Xaver Gruber, der die Melodie verfasste, in Oberndorf erstmals vorgetragen.

Den Text hatte Mohr jedoch bereits 1816 in Mariapfarr verfasst. Ebendort hängen auf dem Altar der Pfarrkirche einige Tafelbilder, von denen eines das Jesuskind mit besonders üppiger Haarpracht zeigt. Die Heiligen Drei Könige huldigen darauf dem neugeborenen Kind und bringen Geschenke. Die Farbpracht des Gemäldes lässt deren Gewänder besonders wertvoll erscheinen. Im Hintergrund ist fast versteckt Joseph zu sehen, der die Gruppe beobachtet, während Maria ergeben die Augen senkt und das Jesuskind sich zu ihr wendet.

Dieses Gemälde, das Joseph Mohr möglicherweise als Inspirationsquelle für die bekannte Verszeile aus „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ diente, stammt wie die sieben übrigen Tafelbilder von einem spätgotischen Hochaltar der Kirche. Die Gemälde sind als starre Flügel angebracht, es gibt eine Festtagsseite und eine Werktagsseite.

Heute wird die Festtagsseite ständig gezeigt, zu deren Bildern gehört auch die Anbetung der Könige. Alle acht Tafelbilder zeigen Szenen aus dem Leben Marias: Verkündigung, Tod, Krönung sowie Begegnung an der Goldenen Pforte, Geburt, Tempelgang, Vermählung und eben die Anbetung der Weisen. Die Tafelbilder werden laut Kirchenfolder („Christliche Kunststätten Österreichs“) einem unbekannten steirischen Meister um 1500 zugeschrieben, aber auch eine Verbindung mit dem „Meister von Mondsee“ wird hier erwähnt. Andere Quellen ordnen die Werke einem Maler der Donauschule zu, hier werden die Namen Erhard Altdorfer sowie Jörg und Erhard Breu als Schöpfer genannt – die Herkunft lässt sich demnach nicht wirklich feststellen.

Die Wallfahrtskirche von Mariapfarr „Zu unserer lieben Frau“, deren ältester Teil wohl auf die Zeit um 1220 zurückgeht, wurde zuletzt umfassend renoviert und erstrahlt in neuem Glanz. Derzeit wird die Entscheidung des Vatikans über die angestrebte Erhebung zur Basilika erwartet. Die Wallfahrt in dieser Kirche geht viele Jahrhunderte zurück, ab dem 14. Jahrhundert gibt es dazu schriftliche Quellen. Bedeutend sind auch der reich geschnitzte Annenaltar und der Georgsaltar sowie 1946 freigelegte romanische und gotische Fresken. Die Pfarrkirche von Mariapfarr gilt als Ur- und Mutterpfarre des Lungaus, dadurch hat sie einen hohen Rang und verfügt wohl auch deshalb über besonders viele Reliquien, liturgische Geräte und Votivgaben.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 25.11.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3304
 
Brigitte Am: 17.10.2016 07:08:00 Gelesen: 852304# 511 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Stille Nacht Liedtext“

„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ Das wohl bekannteste Weihnachtslied der Welt nahm seinen Ursprung in drei kleinen Gemeinden im Salzburger Land. Es war zu Weihnachten 1818, als der Hilfspriester Joseph Mohr zum Lehrer Franz Xaver Gruber kam und ihn bat, eine Melodie zu seinem gleichnamigen Gedicht zu komponieren. Dieses hatte Mohr jedoch nicht, wie lange angenommen wurde, 1818, sondern bereits 1816 geschrieben, weshalb zumindest der Text des bekannten Liedes 2016 einen runden Geburtstag feiert.

1816 war Joseph Mohr Hilfspriester in Mariapfarr im Lungau, jener Gemeinde, wo der „Holde Knabe im lockigen Haar“ auf dem Altarbild der Kirche zu sehen ist, was Mohr wohl als Inspiration für die bekannte Zeile seines Gedichts diente. Franz Xaver Gruber war wiederum 1818 in Arnsdorf als Lehrer tätig, im dortigen Schulhaus dürfte er seine Komposition angefertigt haben. Gruber beschrieb selbst in der bis heute erhaltenen „Authentischen Veranlassung“, wie Mohr am 24. Dezember 1818 an ihn herantrat und ihn bat, ein Lied für zwei Solostimmen, Chor und Gitarren zu komponieren.

Noch am selben Abend ging Gruber ans Werk und spielte Mohr, der selbst ein sehr musikalischer Mensch war, im Anschluss das Lied vor. Die beiden entschlossen sich, die Uraufführung noch in derselben Nacht stattfinden zu lassen. Manche Anekdoten erzählen, dass das Positiv, also die kleine Version der Orgel, der Pfarrkirche St. Nikola von Oberndorf nicht funktionierte. Dies sei der Grund dafür gewesen, warum man dringend ein Lied mit Gitarrenbegleitung brauchte, das Gruber nun komponierte. Ob dem wirklich so war oder ob diese zu den vielen romantischen Geschichten gehört, die rund um die Entstehung des Liedes kursieren – wer weiß das schon? Als dann in der Christnacht das heute so bekannte Weihnachtslied erstmals vorgestellt wurde, waren es Mohr und Gruber selbst, die die Solostimmen sangen. Es ist überliefert, dass die Uraufführung auf „allgemeinen Beifall“ der Oberndorfer stieß.

Diese hatten nach der Neuordnung des Wiener Kongresses und der neuen Grenzziehung entlang der Salzach mit unsicheren Zeiten zu kämpfen, wozu die weniger bekannten Strophen gut passten. Ursprünglich waren es nämlich sechs Strophen, heute werden landläufig nur drei von diesen gesungen: die erste, die zweite und jene, die im Original die sechste war. Das Weihnachtslied ging in der Folge in alle Welt, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und zählt heute zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Zum runden Geburtstag des Gedichts „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ zeigt nun eine Sonderbriefmarke einen Ausschnitt einer Handschrift, die sich im Salzburg Museum befindet. Es handelt sich zwar nicht um die Originalfassung von 1818, aber um das einzige erhaltene Stille-Nacht-Autograph von Joseph Mohr. Das Autograph mit Text und Melodie wird mit 1824 datiert und trägt schlicht den Titel „Weihnachtslied“.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 25.11.2016
Markengröße: 40 x 32,59 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 2.350.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3305
 
Brigitte Am: 17.11.2016 14:49:01 Gelesen: 843606# 512 @  
Dauermarkenausgaben Jänner 2017
Serie „Heraldik Österreich“
Selbstklebende Dauermarken



Will man Österreichs Bundesländer grafisch in einer Briefmarkenserie darstellen, so eignet sich nichts besser als bereits bestehende uralte grafische Codes heranzuziehen: Die Wappen der neun österreichischen Bundesländer, die auf ihre Ursprünge bis zurück ins 12. Jahrhundert verweisen, als die Herolde – gekleidet in den weithin sichtbaren Wappenrock – in den zahllosen Schlachten des Mittelalters die Aufgabe inne hatten, Freund und Feind nach Wappen und Fahne zu unterscheiden, und den Ausgang der Schlacht zu beurkunden (Peter Diem). Diese Wappen 1:1 abzubilden, wie es etwa in der Sondermarkenserie von 1976 zuletzt der Fall war, würde dem heutigen, modernen Österreich nicht mehr gerecht werden. Die Dauerbriefmarkenserie „Heraldik Österreich“ zeigt die österreichischen Länderwappen in grafischer Bearbeitung.

Die Designerin der Serie, Anita Kern, wählte Ausschnitte, die ungewöhnliche Ansichten und Einsichten ermöglichen. Wie in Nahaufnahmen wird in die Wappen „hineingezoomt“, um unbekannte Details sichtbar zu machen und dabei gleichzeitig dem Briefmarkenformat gerecht zu werden.

Dabei eröffnet sich ein Reichtum an Bildern und neuen Perspektiven. So sieht man etwa auf einer der 68-Cent-Marken in Grün den rotgehörnten Steirischen Pantherkopf, feuerspeiend, oder auf der 25-Cent-Zusatzmarke in Gold (Gelb im Druck) die rotbewehrte schwarze Löwenpranke des Salzburger Landeswappens. Ob Wappenfiguren oder das Montfortische Banner Vorarlbergs: alle Wappendetails wirken in ihren kraftvollen Farben und Formen, meist ornamental, manchmal geometrisch.

Die originalen Formen der Wappen-Elemente wurden nicht verändert, die heraldisch korrekte Farbgebung, die „Tinkturen“ und „Metalle“, beibehalten. In der Tönung der Farben hingegen wurde der Gesamtwirkung der Briefmarke als Druckwerk Rechnung getragen.

Die Wappen, in der feudalen Tradition Europas entstanden, sind stark von der Habsburger Zeit geprägt und weisen neben historischen und geografischen Merkmalen auch religiöse Motive auf, wie etwa die Kirchenfahne der Montforter im Vorarlberger Wappen. Grundsätzlich gehen die Bundesländerwappen auf jene Adelsgeschlechter zurück, die im jeweiligen Land – vom Kaiser eingesetzt – Herrscher und Lehnsherren waren. Nach dem Zerfall der Monarchie 1918 – und ein weiteres Mal nach 1945 – wurden Wappen neu geschaffen oder verändert. Dieses kulturelle Erbe berücksichtigend, bleiben auch in der Republik Österreich bis heute feudale visuelle Merkmale wie Kaiseradler, Fürsten- und Herzogshüte, Hermelin oder ritterliche Turnierhelme erhalten. Diese Elemente und die damit verbundenen Inhalte sind jedoch durch das „Hineinzoomen“, das Betrachten durch ein imaginäres Vergrößerungsglas, zurückgenommen.

Die Namen der einzelnen Briefmarken setzen sich aus den heraldischen Bezeichnungen der abgebildeten Wappenfiguren und dem jeweiligen Bundesländernamen zusammen. Diese Bezeichnung hilft dem Betrachter, die Ausschnitte dem ganzen Wappen zuzuordnen und vermittelt gleichzeitig heraldisches Vokabular.






Nennwerte: EUR 0,25; EUR 0,68; EUR 0,80; EUR 1,25; EUR 1,70; EUR 1,75; EUR 2,10; EUR 2,50; EUR 4,00
Ausgabetag: 1.1.2017
Markengrößen: 25 x 25 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: EUR 0,25 (Salzburg) und EUR 0,68 (Niederösterreich) nach Bedarf auf Rollen á 50 und 100 Marken, alle anderen Werte nach Bedarf in Sets á 4, 10, 25 und 50 Marken
Salzburg EUR 0,25 MiNr. 3306
Burgenland EUR 0,68 MiNr. 3307
Niederösterreich EUR 0,68 MiNr. 3308
Tirol EUR 0,68 MiNr. 3309
Steiermark EUR 0,68 MiNr. 3310
Kärnten EUR 0,80 MiNr. 3311
Niederösterreich EUR 0,80 MiNr. 3312
Salzburg EUR 1,25 MiNr. 3313
Oberösterreich EUR 1,25 MiNr. 3314
Burgenland EUR 1,70 MiNr. 3315
Tirol EUR 1,25 MiNr. 3316
Steiermark EUR 2,10 MiNr. 3317
Vorarlberg EUR 2,50 MiNr. 3318
Wien EUR 2,50 MiNr. 3319
Vorarlberg EUR 4,00 MiNr. 3320
 
Brigitte Am: 15.12.2016 15:03:44 Gelesen: 834614# 513 @  
Sondermarke „150 Jahre Fasching in Villach“

Am Faschingsdienstag 1867 wurde in der Kärntner Stadt Villach der Fasching mit einer „gelungenen Corsofahrt“ mit hunderten maskierten Teilnehmern beendet – das war die Geburtsstunde des bekannten Villacher Faschings. Die Österreichische Post gratuliert zum 150. Geburtstag mit einem „Lei-Lei“ und mit einer Sondermarke, die das Symbol der Villacher Faschingsgilde zeigt: einen kleinen Narren mit Narrenkappe.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es die „Bauerngman Villach“, die den Villacher Bauernball als Faschingsveranstaltung organisierte. Die Bauerngman ist heute noch als gemeinnütziger Verein in Villach tätig und führt unter anderem den Villacher Kirchtag und andere wohltätige Veranstaltungen durch. 1955 wurde aus dem Bauernball schließlich der Villacher Fasching, und als die Faschingsbegeisterung der Villacher immer größer wurde und die ersten „Faschingssitzungen“ durchgeführt wurden, löste man die Organisation des Villacher Faschings aus der Bauerngman Villach heraus und gründete dafür einen eigenständigen Verein.

Dieser Verein, die Villacher Faschingsgilde, besteht heute aus über 200 aktiven Mitgliedern, die das ganze Jahr über ehrenamtlich an der Organisation der Faschingsveranstaltungen arbeiten: Texte werden geschrieben, Rollen gelernt, Choreographien einstudiert und wieder und wieder geprobt, bis dann in der Faschingszeit die Faschingssitzungen vor Publikum veranstaltet werden. Bis zu 16.000 Zuseher kommen so jährlich in den Genuss einer Live-Aufführung. Dazu kommen natürlich noch tausende von Fernsehzuschauern, die alljährlich am Faschingsdienstag einen zweistündigen Zusammenschnitt des Programms der Villacher Faschingssitzungen zu sehen bekommen – ein Dauerbrenner mit wiederkehrend hohen Einschaltquoten. Im österreichischen Fernsehen werden die Faschingssitzungen übrigens seit 1963 – zumindest mit Ausschnitten – übertragen, damit ist der Villacher Fasching eine der ältesten Fernsehsendungen im Lande!

Höhepunkt der Faschingssaison ist der große Festumzug am Faschingssamstag, an dem rund 150 Faschingsgruppen mit über 3.000 verkleideten Närrinnen und Narren teilnehmen. Die schönsten Maskierungen werden in unterschiedlichen Kategorien von einer Jury bewertet und prämiert. Ganz Villach ist an diesem Tag in das närrische Treiben involviert, überall sind die Menschen verkleidet und tausende Besucher kommen, um sich das Spektakel anzusehen. Neben dem Umzug sind die Faschingssitzungen ein Fixpunkt jedes Faschings.

Legendäre Protagonisten wie etwa der „Apotheker“ – mittlerweile in Pension –, „Noste“ oder der „EU-Bauer“ kommentieren die aktuelle politische Lage, die Garde tanzt und die Hofkapelle spielt. Jährlich werden ein Prinzenpaar und ein Kinderprinzenpaar ernannt, seit 50 Jahren gibt es auch eigene Kinderfaschingssitzungen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 7.1.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3321
 
Brigitte Am: 17.12.2016 07:08:00 Gelesen: 834041# 514 @  
Sondermarke „Ausblick 2050 – Visionen von Österreichs Zukunft – ,Zerreißprobe‘“

Kreativität und die Fähigkeit, ein abstraktes Thema ästhetisch ansprechend und aussagekräftig darzustellen, das sind Voraussetzungen, die beim Design einer Briefmarke wesentlich sind. Im Rahmen des Markenwettbewerbs, der alljährlich von der Österreichischen Post gemeinsam mit der Tageszeitung „Die Presse“ veranstaltet wird, wurde das Motiv „Zerreißprobe“ zum diesjährigen Sieger gekürt.

Eine „Briefmarke mit Vision“ wurde gesucht – das Thema war „Visionen von Österreichs Zukunft“: Wie wird sich Österreich wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Diese Vision auf einer Briefmarke im Format 35 mal 35 Millimeter darzustellen, das war die Herausforderung des Wettbewerbs.

Dieser Herausforderung stellten sich insgesamt 77 Designerinnen und Designer und sandten bis 1. Juli 2016 ihre Entwürfe ein, die sich in grafischer, illustrativer oder typografischer Form mit dem Thema der Zukunft Österreichs befassten. Auffallend war, dass viele Einsendungen Bezug auf aktuelle politische Themen wie die Flüchtlingskrise oder die Bundespräsidentenwahl in Österreich nahmen. So gab es etwa Entwürfe zum Thema Vielfalt, Gleichberechtigung, Ökologie oder das Erweitern des Horizonts. Wieder andere versuchten, durch Symbole das Miteinander verschiedener Nationen darzustellen. Aus den Einreichungen wurden 15 Finalisten ermittelt, aus deren Entwürfen eine Fachjury schließlich den Sieger des Wettbewerbs wählte.

Das Sujet der siegreichen Briefmarke mit dem Titel „Zerreißprobe“ zeigt den roten Schriftzug „Österreich“. Ein tiefer Riss, der von zwei Klammern zusammengehalten wird, zieht sich durch die Schrift hindurch. Der Gestalter des Motivs, Hannes Glantschnig, erklärt dazu, dass die Idee zu diesem Entwurf aus den Schlagzeilen der Medien entstand, die nach der ersten Stichwahl zur Bundespräsidentenwahl im Mai 2016 von einer „tiefen Spaltung des Landes“ sprachen. „Auch wenn durch Österreich ein tiefer Riss geht, müssen wir alles daran setzen, diesen Bruch zu kitten, damit die Einheit unseres Landes auch in Zukunft erhalten bleibt“, so der Designer. Als besonderes Detail ist der Nominalwert der Briefmarke von 68 Cent typografisch in die letzten beiden Buchstaben des Schriftzugs integriert.

Hannes Glantschnig gründete 2008 als Creative Director gemeinsam mit Doris Steiner die Werbeagentur Studio5 kommunikations Design mit Sitz in Baden bei Wien. Jeder Auftrag wird bei ihnen zu einem maßgeschneiderten Projekt nach dem Prinzip „kein Design ohne Konzept“. Nationale und internationale Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen werden in den Bereichen Corporate Design und Markenentwicklung, Editorial Design und Verpackungsdesign, Werbung und Promotion sowie digitale Medien und Webdesign unterstützt und persönlich betreut.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 18.1.2017
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Hannes Glantschnig
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 6 Stück
MiNr. 3322
 
Brigitte Am: 19.12.2016 07:01:00 Gelesen: 833465# 515 @  
SONDERMARKE „500 Jahre Reformation“

Vor 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen gegen den damals praktizierten Ablasshandel der katholischen Kirche und setzte damit einen Reformprozess in der christlichen Welt in Gang. Die Österreichische Post würdigt das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation mit einer Sondermarke.

Die Reformation war ein Ereignis, das über den rein kirchlichen Rahmen weit hinausging und die gesamte Sozial- und Kulturgeschichte wesentlich beeinflusste. Bereits vor Luther hatte es Bestrebungen gegeben, die Kirche zu erneuern, jedoch gilt das Jahr 1517 als Beginn des Reformprozesses. Dieser erfolgte in unterschiedlichen Ausprägungen, die innerhalb der neu entstandenen evangelischen Kirchen zu verschiedenen Konfessionen führten.

In Österreich sind die drei größten evangelischen Kirchen die Evangelische Kirche AB (Augsburger Bekenntnis), auch lutherische Kirche genannt, der die Mehrheit der protestantischen Bevölkerung angehört und die sich primär an Luthers Lehren orientiert, die Evangelische Kirche HB (Helvetisches Bekenntnis) oder reformierte Kirche nach den Reformatoren Ulrich Zwingli und Johannes Calvin sowie die Evangelisch-Methodistische Kirche nach John Wesley. Alle drei Kirchen feiern das Reformationsjahr 2017 gemeinsam unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“: Die Freiheit zeigt sich in der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben, auch über Konfessionsgrenzen hinweg.

Die Geschichte der protestantischen Kirche in Österreich begann kurz nach der Reformation 1517. Zu Beginn der Gegenreformation, die zu umfangreichen Vertreibungen protestantischer Gläubiger führte, waren rund 80 Prozent der Bevölkerung Niederösterreichs evangelisch. Wer bleiben wollte, musste seinen Glauben im Verborgenen leben. Erst durch das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. im Jahr 1781 wurde den protestantischen Gläubigen eine – wenn auch eingeschränkte – Religionsausübung gestattet. Die Gemeinden, in denen sich trotz gegenreformatorischer Maßnahmen 100 Familien oder 500 Personen zum reformatorischen Glauben bekannten, wurden zu sogenannten Toleranzgemeinden, in denen ein Bethaus und Schulen errichtet werden durften. Insgesamt entstanden so 48 Toleranzgemeinden in ganz Österreich.

Mitte des 18. Jahrhunderts waren evangelische Holzknechte aus Altaussee und Gosau in die holzreiche Gegend um Lilienfeld eingewandert – ob ihrer handwerklichen Fähigkeiten vom Stift gerufen, das nichts von ihrem Glauben wusste. So kam es nach dem Toleranzpatent zur Entstehung der einzigen Toleranzgemeinde Niederösterreichs: Mitterbach am Erlaufsee. Das Mitterbacher Bethaus wurde 1785 errichtet, den Vorschriften entsprechend durfte es keine runden Fenster, keinen Turm und keinen Eingang zur Straße haben. Ihre deutschsprachige Lutherbibel hatten die Holzknechte heimlich mit in den Ort geschmuggelt. Diese sogenannte Mitterbacher Bibel aus der Zeit um 1650, die auf der Jubiläumsbriefmarke „500 Jahre Reformation“ abgebildet ist, wird auch heute noch im evangelischen Pfarrhaus des Ortes aufbewahrt und an hohen Festtagen benutzt.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 24.1.2017
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Alfred Gugerell
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3323
 
Brigitte Am: 11.01.2017 15:08:09 Gelesen: 825356# 516 @  
Sondermarke „Margherita Spiluttini”
Serie „Fotokunst Österreich“

Eine der renommiertesten Fotografinnen Österreichs wird auf einer Sondermarke aus der Serie „Fotokunst Österreich“ vorgestellt: die Salzburger Künstlerin Margherita Spiluttini. Die Briefmarke zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie vom Hochtannberg im Sommer aus dem Jahr 1992, Baryt-Print auf Aluminium kaschiert.

Die Fotografie stammt aus dem Projekt „Nach der Natur – Konstruktionen der Landschaft“ aus den Jahren 1991 bis 2003. Es handelt „von der Ambivalenz zwischen der ergreifenden Schönheit des Gebirges und der drückenden Bedrohung, die von ihm ausgehen kann. Von dem, was entsteht, wenn die Menschen das Gigantische und Unwegsame der Berge überwinden, beherrschen und benutzen wollen und wie sich die „Oberfläche“ Berg dadurch verändert.“ Arbeiten daraus waren etwa in der Architekturgalerie Luzern, im Technischen Museum Wien oder im Fotografins Hus Stockholm zu sehen.

Margherita Spiluttini wurde 1947 in Schwarzach in Salzburg geboren und war von 1981 bis 2014, als ihre Multiple Sklerose sie schließlich an den Rollstuhl fesselte, als freischaffende Fotografin tätig. 1998 bis 1999 hatte sie einen Lehrauftrag an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, danach eine Gastprofessur an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Mehrere Jahre lang war sie Mitglied im Vorstand der Wiener Secession. 2006 wurde die in Wien lebende und arbeitende Künstlerin mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet, 2016 mit dem Österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie.

Zur Fotografie kam sie über ihren Beruf als medizinisch-technische Assistentin am AKH: „Meine ersten Fotos waren radioaktive und radiologische Innenraumfotografien vom Körper“, sagt die Künstlerin in einem Interview für die Zeitung „Der Standard“ anlässlich der Verleihung des Staatspreises 2016. Auf Landschaftsfotos, die stark vom Beruf ihres Vaters als Baumeister geprägt sind, folgte die Architekturfotografie: „Für mich ist Architekturfotografie nichts anderes als eine aufmerksame Kenntnisnahme der Welt. Ich nehme Architektur soziologisch als Repräsentation der Menschheit wahr.“ Durch ihre Krankheit wurde das Fotografieren schließlich unmöglich, und die Künstlerin begann, sich mit ihrem Archiv zu befassen, das rund 120.000 Diapositive und Negative umfasst. 2015 übergab sie ihr Fotoarchiv, in dem über 4.000 Bauten und Objekte dokumentiert sind, dem Architekturzentrum Wien.

Margherita Spiluttini überschreitet in ihrem fotografischen Zugang fortwährend die Grenzen zwischen angewandter und künstlerischer Fotografie. Die Architektur- und Landschaftsfotografin fokussiert in ihrem Werk den dramatischen Dialog von Natur, Architektur und Technik und reflektiert in aus Linien und Farben komponierten Bildern, die sie oft „Ornamente“ nennt, auf menschliche Eingriffe in die Umwelt. Ihre Bilder wurden vielfach in Fachzeitschriften, Büchern und Ausstellungen publiziert.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 8.2.2017
Markengröße: 50 x 40,5 mm
Foto: Margherita Spiluttini
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3324
 
Brigitte Am: 13.01.2017 07:01:00 Gelesen: 825142# 517 @  
Sondermarke „60. Geburtstag Falco“

Der erfolgreichste österreichische Musiker der neueren Zeit wäre heuer 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet die Österreichische Post dem Ausnahmekünstler Falco eine Sondermarke.

Falco wurde als Johann Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien geboren. Zu seiner Mutter Maria hatte er sein Leben lang eine sehr innige Beziehung. Der kleine Hans zeigte schon früh großes musikalisches Talent: Er lernte mit vier Jahren Klavierspielen und spielte Stücke nach Gehör nach. Mit 17 Jahren wurde er Bassist in der Band „Umspannwerk“, kurze Zeit studierte er am Jazzkonservatorium in Wien. Eines seiner Idole war David Bowie – seinetwegen zog Hans für ein Jahr nach Berlin, wo er in verschiedenen Bands auftrat. In Wien wurde er schließlich von Wickerl Adam, dem Gründer der „Hallucination Company“, entdeckt und als Bassist engagiert. In dieser Zeit legte er sich seinen Künstlernamen Falco zu – in Anlehnung an den damals erfolgreichen Skispringer Falko Weißpflog –, und auch sein Outfit änderte sich: Er trat im Anzug, mit gegeltem Haar und Sonnenbrille auf und wirkte immer etwas arrogant und exzentrisch. Falco wechselte schließlich zur legendären Anarcho-Band „Drahdiwaberl“, nebenbei sang er auch erstmals, wobei er schon seinen später so charakteristischen Stil entwickelte. 1980 schrieb er seinen ersten eigenen Song „Ganz Wien“ – der im Rundfunk schnell Spielverbot erhielt.

1981 erfolgte schließlich sein Durchbruch als Solokünstler mit dem „Kommissar“, der auch außerhalb Österreichs in den Charts und den Clubs äußerst erfolgreich war.

Die Mischung aus Hochdeutsch, Wienerisch und Englisch und sein eigenwilliger Gesangsstil machten ihn zum „Godfather des weißen Rap“. Die erste LP „Einzelhaft“ wurde ein Riesenerfolg, jedoch stieg damit auch der Erfolgsdruck. Nach „Junge Römer“ wechselte Falco den Produzenten und wurde 1985 mit „Rock me Amadeus“ endgültig zum internationalen Superstar. Als erster deutschsprachiger Popmusiker erreichte er sogar die Spitze der US-Charts. Weitere Hits wie „Jeanny“ oder „Emotional“ folgten, Falco zog es jedoch wieder in die Heimat: „Ich hätte oftmals Gelegenheit gehabt, nach Amerika zu gehen. Ich habe es nicht getan, weil das Schönste an der amerikanischen Fahne die rotweißroten Streifen sind.“

Körperlich und psychisch ging es ihm nach den großen Erfolgen weniger gut. Private Rückschläge trafen ihn hart, neue Platten verkauften sich schlecht. 1992 gelang ihm jedoch ein Comeback – so begeisterte etwa das legendäre Regenkonzert beim Donauinselfest 1993 über 100.000 Fans. Er veränderte seinen Stil immer wieder, etwa 1995 mit „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“, das er selbst als „nonkonformistische Provokation“ bezeichnete.

Am 6. Februar 1998 kam Falco bei einem Autounfall in seiner Wahlheimat
Dominikanische Republik ums Leben. Selbstzweifel, sein Hang zum Perfektionismus und seine Schwermut hatten immer wieder zu Alkohol- und Drogenproblemen geführt, dennoch ist er für viele immer noch einer der größten „Helden von Heute“.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.2.2017
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Entwurf: Philipp Neuhaus / Bernhard Kronberger
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3325
 
Brigitte Am: 16.01.2017 07:03:00 Gelesen: 824744# 518 @  
Sondermarke „Harfe“
Serie „Musikinstrumente“

Eines der größten und schwersten Instrumente in einem Orchester ist die Harfe, die auf dieser Sondermarke aus der Serie „Musikinstrumente“ vorgestellt wird. Sie wird zu den Zupfinstrumenten gezählt.

Alle Harfen, unabhängig von ihrer Bauweise, haben drei wesentliche Elemente gemeinsam: den Schallkasten, auch Korpus genannt, den Hals und die Saiten. Die rund 1,80 Meter hohe Harfensäule ist sozusagen ihr Rückgrat, sie bildet mit dem Korpus und dem Hals annähernd ein Dreieck. Die Saiten verlaufen parallel zur Säule. Der Hals ist der geschwungene obere Teil der Harfe – er erinnert an eine aufgerichtete Schlange und ist oft mit mythologischen Figuren dekoriert. Am Hals sind auch die Stimmwirbel und Drehscheiben angebracht, mit denen die Harfe gestimmt wird. Der Korpus verbindet den Hals mit dem Fuß der Harfensäule, er sorgt für die Erzeugung des Klangs. Im Fuß befinden sich auch die Pedale, mit denen die Töne beim Spielen erhöht werden können.

Die Harfe ist nicht nur eines der größten, sondern auch eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit. Abbildungen von Bogenharfen aus der Zeit des Alten Ägyptens, etwa 3000 vor Christus, finden sich vor allem auf Grabmalereien. In Europa gibt es Überlieferungen von Harfen etwa ab dem 8. Jahrhundert nach Christus. Berühmt sind die Keltischen Harfen: Einige solcher Harfen mit der charakteristischen geschwungenen Säule aus dem 15. Jahrhundert sind heute noch in Großbritannien und Irland erhalten. Die Keltische Harfe ist das Symbol der Republik Irland, sie ist auf deren Wappen sowie auf den irischen Euromünzen abgebildet.

Heutige Konzertharfen sind sogenannte Doppelpedalharfen, diese Art entwickelte Sébastian Erard um 1820 in Paris. Sie haben sieben Pedale, mit denen jeder Ton – je nachdem, ob man einmal oder zweimal tritt – um einen bzw. zwei Halbtöne erhöht werden kann. Konzertharfen haben 47 Saiten und einen Umfang von sechseinhalb Oktaven. Sie sind sowohl als Soloinstrumente als auch in einem Orchester oder als Singstimmenbegleiter universell einsetzbar. Ein berühmtes Musikstück ist etwa Mozarts Doppelkonzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur (KV 299). Auch Komponisten wie Mahler, Debussy und Bartók schrieben viele Stücke für Orchester und Harfe. Harfen haben ein großes Klangrepertoire. Tiefe Töne klingen mehrere Sekunden lang nach und werden daher manchmal mit den Händen abgedämpft, um ein Verschwimmen mit der nachfolgenden Harmonie zu vermeiden.

In vielen Ländern werden besondere Formen von Harfen gespielt, etwa in Lateinamerika, wo die Harfe eine große Rolle in der traditionellen Musik spielt. Die Tiroler Volksharfe, auch Liederharfe genannt, ist eine Einfachpedalharfe, die in der alpenländischen Volksmusik sehr verbreitet ist.





Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 22.2.2017
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3326
 

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