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Thema: Schweiz Ganzsachen
knieper1954 Am: 13.08.2010 22:57:29 Gelesen: 7678# 1 @  
Ich habe 2 Ganzsachen als Briefkuvert mit eingedrucktem Wappen darüber Brieftaube 2 die 5 C in braun mit einer Zuschlagfrankatur abgestempelt am 7. VII 74 !

Nun meine Frage: Ist noch ein Stempel zu sehen dort ist drauf die zwei Buchstaben "PD". Was soll das bedeuten ?

Auf der Rückseite ist das Hotel "HOTEL & PENSION SONNENBERG A ENGELBERG" und unter dem Bild steht "TENU PAR A.LANDRY PROPRIETAIRE" dort ist auch ein Stempel zu erkennen "AUSGABE 9"

Wer kann mir dazu etwas schreiben ? Noch nie gesehen nach 30 Hobbyjahren.

Habe davon noch einige aber nur mit 2 Rückseite Motive.

Also warscheinlich gar nicht so teuer ... oder ?

Bin gespannt auf einige Antworten.

Wünsche Ihnen einen schönes Wochenende
 
Jürgen Witkowski Am: 14.08.2010 00:05:13 Gelesen: 7669# 2 @  
@ herbertderostfriese [#1]

Nachdem Dein Text einigermaßen unverständlich ist, wäre ein Scann der betreffenden Ganzsachen ein probates Mittel ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Deiner Schilderung nach liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Ganzsache mit Zudruck auf Basis der MiNr. U10 oder U14 handelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
stephan.juergens Am: 14.08.2010 09:10:09 Gelesen: 7655# 3 @  
Jürgen, du wirst alt. :-)

Scanns wären natürlich wünschenswert. Aber einen PD (payé destination) Stempel aus der Zeit kann man auch so erklären; dass heißt, dass dass Porto bis zum Bestimmungsort bezahlt war. Deshalb sicherlich die Zusatzfrankatur, denn vermutlich geht der Brief ins Ausland. Ausgabe-Stempel kenne ich hauptsächlich aus den deutschen Großstädten.

Und noch was: Amtliche Bildzudrucke hat es um die Zeit noch nicht gegeben. Also vermutlich private Zudrucke, die aber - je nach Motiv - insbesondere von Ansichtskartensammlern als "Vorläufer" gesucht werden.

Dazu kommt, dass es m.E. z.Zt. einen "Hype" auf amtliche Ganzsachen mit privaten Zudrucken gibt.

Kurz: Sehen wollen. Und wenn das mein Hauptsammelgebiet = Italien wäre auch haben wollen. :-)

Gruß Stephan
 
knieper1954 Am: 14.08.2010 11:41:56 Gelesen: 7650# 4 @  
Ich freue mich auf eine Antwort


 
stephan.juergens Am: 14.08.2010 12:10:21 Gelesen: 7643# 5 @  
Wie vermutet. Der Ausgabe - Stempel stammt vom Zielort.

Vom Klappenschnitt ist dass U10.

Zum Zudruck: So passgenau wie das Bild ist, würde ich vermuten, dass dies erst aufgebracht worden ist, nachdem der Umschlag verschlossen worden ist. Könnte natürlich dann gedruckt sein, würde dort aber eher einen Stempel vermuten.

Wenn das gedruckt ist, dann haben wir vermutlich eine Werbesendung vor uns, was bei einem Hotel nicht ganz ungewöhnlich wäre.

Danke für den Scan.

Gruß Stephan
 
knieper1954 Am: 14.08.2010 16:52:05 Gelesen: 7634# 6 @  
Was schätzen Sie den Verhandlungspreis denn für so eine Ganzsache ?
 
Cantus Am: 16.08.2010 00:22:14 Gelesen: 7602# 7 @  
Zwischen Sammlern vielleicht so ab 30 Euro aufwärts, je nach finanzieller Möglichkeit des Käufers, bei großen niedergelassenen Auktionshäusern wie Gärtner-Auktion (Deutschland), Rapp (Schweiz), Öphila (Wien), Roumet (Paris) und anderen mehr vielleicht ab 150 Euro aufwärts, je nachdem, wie der einzelne Auktionator die Chancen zum Verkauf einschätzt.

Es ist sehr schwer bis fast unmöglich, einen festen Wert für so einen Brief anzugeben, denn letztlich kann nur das verkauft werden, für das sich ein Käufer findet.

Viele Grüße
Cantus
 
Heinz 7 Am: 08.04.2022 13:00:46 Gelesen: 2299# 8 @  
@ knieper1954 [#4]

Das sind interessante Privat-Ganzsachen. Leider kommt meine Antwort etwas spät, 11 3/4 Jahre nach Ihrer Fragestellung. Solche Ganzsachen werden vermehrt in Ausstellungssammlungen eingebaut, und sind dann immer ein "Hingucker". In einer Heimatsammlung mit Inhalt "Engelberg" zahlt ein Sammler dann gerne CHF 100 oder CHF 200.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.04.2022 13:25:08 Gelesen: 2295# 9 @  
Die Ganzsachen fristen oft ein vernachlässigtes "Dasein" in der Philatelie. Viele Sammler kennen nicht die Vielfalt und die Bedeutung der vielen verschiedenen Ganzsachen.

Relativ beliebt sind noch die Ganzsachen "Bundesfeier-Postkarten" der Schweiz. Offizielle Bundesfeierpostkarten wurden erstmals vor mehr als 100 Jahren herausgegeben (1910) und die Abbildungen waren mehrheitlich patriotisch beeinflusst, besonders natürlich in den Kriegsjahren.

Die Bundesfeier-Postkarte von 1931 bestand aus zwei Motiven, die auf der Seite des Wertzeichens jedoch einige Varianten aufwies: das Motiv "Knabe mit Fahne" ist im Schweizer Briefmarken Katalog (Schweizer Briefmarken-Händlerverband SBHV) als Nr. 53 abgebildet.



Im Normalfall waren diese Karten Inland-Postkarten mit der Nominale:

5 Rappen (1910-1917)
7.5 Rappen (1918-1920)
10 Rappen (1921-1937)

Es gibt aber auch Karten, die wurden für die Flugpost vorgesehen. Sie sind recht selten und entsprechend hoch bewertet.



Die vorliegende Karte hat das Motiv "Sturmschäden bei Dallenwil (Nidwalden)" und hat die Nummer 53 I d. Karten, die am Nationalfeiertag abgestempelt wurden (dem 1. August), sind besonders beliebt, und darum extra hoch bewertet.

Die vorliegende Karte hat nach dem Katalog SBHV einen Wert von CHF 250!

Ich will mich nun nicht "reich-rechnen", aber ich möchte die Leser ermuntern, den oft vernachlässigten Ganzsachen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die Raritäten zu suchen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.11.2023 14:55:41 Gelesen: 398# 10 @  
Im Schweizer Briefmarken-Katalog SBHV ist das hier gezeigte Wertzeichen unter einem Spezialkapitel aufgelistet:

"Vorfrankierte Adress-Klebeetikette".

Die Frage ist berechtigt, ob dies den Briefmarken zugeordnet werden sollte, oder doch eher den Ganzsachen?

Diese Wertzeichen wurden 1994 in relativ kleinen Auflagen herausgegeben; der Wert zu CHF 3.00 hatte eine Auflage von 142'000 Stück, die anbei gezeigte Etikette mit Nominale CHF 3.50 gar nur 92.000 Stück.



Solche Vorfrankierten Adress-Klebeetiketten gab es bisher von der Schweizer Post nur zwei, im Jahre 1994.

Echt verwendete Exemplare sollten gehütet und gesammelt werden. Man sieht diese Wertzeichen selten echt postalisch verwendet.

Heinz
 
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