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Thema: (?) (771) Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
Das Thema hat 787 Beiträge:
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westfale1953 Am: 10.11.2012 10:16:36 Gelesen: 731715# 63 @  
Hallo und guten Morgen an die Feldpost-Experten!

Ich habe in einer alten Sammlung einige Feldpost-Karten / Briefe gefunden, die ich hier einmal zeigen möchte. Bitte um Info, ob es sich um Massenware handelt oder ob da etwas Besonderes dabei ist.

Vielen Dank,

Bernhard














 
Germaniafan Am: 10.11.2012 15:27:00 Gelesen: 731690# 64 @  
@ westfale1953 [#63]

Ich hab mir die Stempel bzw. Belege angeschaut. Leider ist meiner Meinung nach nichts besonderes dabei.

Schöne Grüße
Guido
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.11.2012 17:58:12 Gelesen: 731674# 65 @  
Und doch ein Stück der Zeitgeschichte, die es zu bewahren gilt.

Viele Grüße

Werner
 
Lars Boettger Am: 14.11.2012 20:46:04 Gelesen: 731518# 66 @  
Ich habe mal gesagt, dass ich frankierte Feldpostkarten und -briefe besitze. Damit ich das belegen kann, werde ich hier immer mal wieder welche vorstellen.

Feldpostkarte aus Luxemburg - überfrankiert. Der Absender hat seinem Sohn eine Freude machen wollen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Lars Boettger Am: 14.11.2012 22:34:03 Gelesen: 731507# 67 @  
Luxemburger Ganzsache, in Deutschland als Formular verwendet. Streng genommen keine "frankierte" Feldpostkarte, aber trotzdem mit Wertstempel.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 15.11.2012 01:04:49 Gelesen: 731493# 68 @  
@ Lars Boettger [#66]

Hallo Lars,

der Ansichtskarte fehlen aber einige wichtige Details für eine Feldpostkarte und daher m.E. als gewöhnliche Postkarte einzustufen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 15.11.2012 06:50:47 Gelesen: 731488# 69 @  
@ Postgeschichte [#68]

Hallo Manfred,

das ergibt sich aus dem Text: Morgen geht es weiter zu Fuss. Das ist eindeutig von einem Soldaten geschrieben worden und die Karte wurde nicht zensiert. Aus den ersten Kriegstagen ist überwiegend Feldpost erhalten geblieben.

Beste postgeschichtliche Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 15.11.2012 10:37:27 Gelesen: 731465# 70 @  
@ Lars Boettger [#69]

Hallo Lars,

daß auf einer Karte steht "Morgen geht es weiter zu Fuss" weist nicht unbedingt auf einen Soldaten hin. In Urlauben, Freizeiten oder Ausflügen werden auch von Privatpersonen Spaziergänge zu Fuß unternommen. Dies kann also nicht das Kriterium sein, um die Karte als Feldpost einzustufen. Auch daß die Karte nicht zensuriert wurde ist kein Indiz für eine Feldpostbeförderung.

Bei der Karte fehlt u.a. der Vermerk "Feldpost", der für die Beförderung durch dieselbe erforderlich war. Daß er in Einzelfällen aus verschiedenen Gründen bei Feldpostsendungen nicht vorhanden ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Dies trifft m.E. hier in diesem Fall auch nicht zu. Außerdem waren Feldpostsendungen vom Vater zum Sohn Gebührenfrei. Für die Beförderung der Karte durch die Feldpost fehlen mir die Beweise.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Manne Am: 15.11.2012 12:25:40 Gelesen: 731455# 71 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief aus meiner Sammlung, gestempelt am 8.August 1915, sowie eine Karte vom 2.4.1915.

Gruß
Manne




 
Lars Boettger Am: 15.11.2012 16:04:22 Gelesen: 731428# 72 @  
@ Postgeschichte [#70]

Hallo Manfred,

dann ist das eine Glaubenssache - ich bin der Meinung, dass es Feldpost ist, Du bist der Meinung (mit guten Gründen), dass es keine Feldpost ist. Wie gesagt, aus den ersten Tagen der Besetzung sind mir keine Privatpostkarten bekannt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Latzi Am: 15.11.2012 18:18:12 Gelesen: 731410# 73 @  
@ Postgeschichte [#70]

Unter dem Stempel auf der Karte vom anderen Lars steht doch ausdrücklich "Feldpost". Es fehlt lediglich ein Stempel der Einheit, die der Absender angegeben hat.

Gruß
Lars
 
Postgeschichte Am: 15.11.2012 19:22:30 Gelesen: 731397# 74 @  
@ Latzi [#73]

Hallo Lars,

wo steht ausdrücklich "Feldpost"? Vielleicht kannst Du mir einen vergrößerten Ausschnitt davon zeigen. Meine Aussage bezog sich auf das Bild in Beitrag [#66]. Ich kann dort nicht den ausdrücklichen Vermerk "Feldpost" feststellen. Ich glaube, daß Du die Abbildung verwechselt hast.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Latzi Am: 15.11.2012 22:25:35 Gelesen: 731376# 75 @  
@ Postgeschichte [#74]

Hast recht - ich habe zu schnell (und daneben) geschossen. Soll hoffentlich nicht wieder vorkommen.

Gruß
Lars
 
Lars Boettger Am: 15.11.2012 22:46:24 Gelesen: 731371# 76 @  
Diesmal ein unstrittiger Beleg - wobei es für die deutsche Feldpost unerheblich war, dass die Karte frankiert war. In den ersten Kriegstagen ist es nicht unüblich, dass die Soldaten schon vorfrankierte Karten verwenden.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 16.11.2012 01:55:31 Gelesen: 731357# 77 @  
@ Latzi [#75]

Kein Problem. Wenn zwischen den Antworten zwischenzeitlich weitere Beiträge gepostet wurden, hat man den Zusammenhang schnell übersehen. Ist mir auch schon passiert.

Gruß
Manfred
 
wuerttemberger Am: 16.11.2012 13:39:07 Gelesen: 731322# 78 @  
@ Lars Boettger [#76]

Eine Feldpostkarte von Lisbeth? War das eine Zivilistin, die die Feldpost benutzen durfte?

Gruß

wuerttemberger
 
Lars Boettger Am: 16.11.2012 15:38:33 Gelesen: 731307# 79 @  
@ wuerttemberger [#78]

Ja. War mir aber noch nicht aufgefallen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Cantus Am: 17.11.2012 16:19:39 Gelesen: 731213# 80 @  
Ich habe hier eine Ansichtskarte mit Hafenansicht, gelaufen am 7.4.1916 als Feldpostkarte von Wilhelmshaven nach Markneukirchen in Sachsen. Neben dem Poststempel findet sich darauf der Briefstempel der Kaiserlichen Marine.







Viele Grüße
Ingo
 
Lars Boettger Am: 17.11.2012 19:49:05 Gelesen: 731191# 81 @  
Feldpostkarte aus der 3. Kriegswoche. Obwohl es nicht notwendig war, wurde sie mit 10 Centimes freigemacht und in Junglinster entwertet.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 17.11.2012 20:14:46 Gelesen: 731182# 82 @  
@ Lars Boettger [#72]

dann ist das eine Glaubenssache - ich bin der Meinung, dass es Feldpost ist, Du bist der Meinung (mit guten Gründen), dass es keine Feldpost ist. Wie gesagt, aus den ersten Tagen der Besetzung sind mir keine Privatpostkarten bekannt.

Hallo Lars,

nein, Feldpost ist keine Glaubenssache. Ich stelle mir vor, in einer Ausstellungssammlung werden mit Luxemburger Marken frankierte Belege gezeigt mit der Beschreibung "Ich glaube, daß dies ein Feldpostbeleg ist". Wenn der Juror es nicht weiß, könnte es eventuell keine Probleme geben. Aber wie ist das in einem Attest, wo die Echtheit dann mit dem Text "Ich glaube, daß dieser Feldpostbeleg portogerecht frankiert und echt ist" bescheinigt wird. Dies dürfte m.E. nicht nur auf Philaseiten eine rege Diskussion auslösen. In meinen über 1100 Beiträgen hier auf PhilaSeiten.de habe ich mein Wissen in postgeschichtlichen Beiträgen wiedergegeben, die ich größtenteils mit Primärliteratur und darüber hinaus zumindest mit Sekundärliteratur beweisen könnte. Ich muß also noch nicht meinen Glauben hinzuziehen und kann bei einem meiner Spezialgebiete auf mein in 45 Sammlerjahren angeeignetes philatelistische Wissen zurückgreifen.

Hinsichtlich der von Dir gezeigten Karten habe ich erhebliche Zweifel, ob die von Dir gezeigten Belege zu diesem Thema passen, was ich Dir auch begründen kann.

1. Feldpost war unter bestimmten Voraussetzung portofrei. Waren die Bedingungen nicht erfüllt, waren sie portopflichtig. Bedingungen bzw. eine Vorschrift (es gibt noch mehr) hierfür hatte ich in Beitrag [#274] und [#28] beschrieben und gezeigt. Der Personenkreis, der zum Feldpostverkehr berechtigt war, war beschränkt. Die Zulassung war in der Feldpostordnung bzw. in Feldposterlassen geregelt, ebenso die Voraussetzungen für die Nutzung der Feldpost (ggf. Frankaturpflicht, Stempel der Einheit, Absenderangabe usw.).



Ein frankierter Feldpostbrief, der alle vorgeschriebenen Kriterien enthält

2. Zur Frankatur der portopflichtigen Feldpost waren Marken des Deutschen Reiches, Bayrische Marken, Marken der Besetzten Gebiete und in einem Fall auch österreichische Marken zulässig. Luxemburger Marken gehörten nicht dazu.

3. Bei der Benutzung der Feldpost mußten die Betriebsbedingungen berücksichtigt werden. Im Generalgouvernement Belgien zum Beispiel waren bestimmte Briefkästen für Feldpostsendungen vorgesehen, im Generalgouvernement Warschau waren bestimmte Postämter auch für die Feldpost zuständig.

Um die Belege als Feldpost einordnen zu können, sind diese Bedingungen zu prüfen. Alleine die Frankatur mit Luxemburger Marken sind schon ein Indiz dafür, daß es sich um Souvenir-Belege handelt. Auch wenn die Karten ggf. mit der Feldpost befördert worden sind, ist es keine frankierte Feldpost, da mit nicht frankaturgültigen Marken versehen. Souvenir-Belege hat es auch während des Krieges auch bei anderen Kriegsschauplätzen gegeben. Diese als Feldpost zu bezeichnen fällt schwer. Auf keinen Fall sind solche Machwerke, die den Postvorschriften nicht entsprechen (ob Luxemburger Marken o.a.), als echt und portogerecht zu bezeichnen. In ähnlichen Beiträgen anderer Forenmitglieder hast Du zu solchen Belegen eine andere Einschätzung abgegeben.

Mit postgeschichtlichen Grüßen
Manfred
 
Lars Boettger Am: 18.11.2012 00:37:35 Gelesen: 731151# 83 @  
@ Postgeschichte [#82]

Hallo Manfred,

Luxemburg ist ein Sonderfall. Alle anderen von Dir genannten Länder waren durch die Deutsche Armee besetzt oder Reichspostgebiet bzw. Bayern. Luxemburg passt nicht dazu. Luxemburg ist neutral, es gibt keine Besatzungsmarken. In den ersten Kriegstagen haben die deutschen Soldaten alles beschrieben, was sie in die Finger bekamen und über Postämter versandt, die offen hatten. Anbei ein Beleg aus den ersten Kriegstagen, der als Feldpostsendung über ein Luxemburger Postamt aufgegeben wurde. Das kann ich nicht bloss als "Spielerei" abtun. Soll ich noch mehr Belege zeigen?

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 18.11.2012 09:31:11 Gelesen: 731132# 84 @  
@ Lars Boettger [#83]

Hallo Lars,

die Karte ist ja auch als Feldpost gelaufen und eine Frankatur war nicht erforderlich. Hast Du denn Vorschriften, daß Luxemburger Marken für portopflichtige Feldpostsendungen verwandt werden durften?

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 18.11.2012 10:52:36 Gelesen: 731118# 85 @  
@ Postgeschichte [#84]

Hallo Manfred,

nein, ich kann hier nur über das Belegstudium auf eine Vorschrift schliessen, denn weder in den Zeitungen noch in den Gesetzestexten ist hier zu eine explizite Vorschrift zu finden. In den ersten Kriegswochen wurde unfrankierte Feldpost von den Luxemburger Postanstalten akzeptiert, auch wenn das nach jetzigem Kenntnisstand nicht zulässig war. Schliesslich waren die Luxemburger Postämter nicht im Krieg, denn Luxemburg war neutral geblieben. Aber diese Postämter hatten noch die Verbindungen nach Deutschland. Also mussten grundsätzlich alle von Privatpersonen bei der Post vorbeigebrachten Sendungen frankiert sein.

Im Anhang eine Feldpostkarte aus Deutschland, die in Luxemburg mit 5 Centimes Nachporto belegt wurde.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 19.11.2012 19:41:16 Gelesen: 731022# 86 @  
@ Lars Boettger [#85]

In den ersten Kriegswochen wurde unfrankierte Feldpost von den Luxemburger Postanstalten akzeptiert, auch wenn das nach jetzigem Kenntnisstand nicht zulässig war. Schliesslich waren die Luxemburger Postämter nicht im Krieg, denn Luxemburg war neutral geblieben. Aber diese Postämter hatten noch die Verbindungen nach Deutschland. Also mussten grundsätzlich alle von Privatpersonen bei der Post vorbeigebrachten Sendungen frankiert sein.

Genau so ist es. Da wird ein Schuh draus. Feldpost war nicht zulässig. Wenn das Postamt mal eine unfrankierte Feldpostsendung weitergeleitet hatte, OK. Aber grundsätzlich mußten alle Sendungen (mit Luxemburger Marken) frankiert werden. Auch die zuvor vielleicht als Feldpost gefertigte Postsendung. Es handelt sich, wie ich bereits mehrfach ausgeführt habe, um eine Privatsendung und nicht um eine frankierte Feldpost, auch wenn Feldpost darauf stand. Eine frankierte Feldpost habe ich in Beitrag [#82] gezeigt. Die Praxis wird ja auch durch den von Dir zuletzt gezeigten Beleg gestützt. Damit sind wir uns einig.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Sachsendreier53 Am: 28.11.2012 15:53:34 Gelesen: 730645# 87 @  
Ich habe eine Frage.

Ist die vorliegende Karte Feldpost, oder ist der Briefbeutel/fahne später aufgeklebt worden ?



mit Sammlergruß,
Claus
 

Das Thema hat 787 Beiträge:
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