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Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Das Thema hat 3369 Beiträge:
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bignell Am: 11.12.2016 14:08:15 Gelesen: 757579# 520 @  
Schrift entziffern

Liebe Freunde,



Könnt Ihr hier irgendetwas entziffern? Ich tu mir da echt schwer.

Vorderseite: Continnatio Pro???

Rückseitig ist das Datum klar, 22.4.1664 (22 Aprili Anno 1664), sieht für mich irgendwie aus wie "Dr Tubby @ Toughby", könnte somit englisch sein.

Bin für jede Hilfe dankbar.

Lg, harald
 
briefefan (RIP) Am: 11.12.2016 22:59:07 Gelesen: 757531# 521 @  
@ bignell [#520]

Hallo Harald,

einige Wörter:

linkes Blatt erste Wörter:
Continuatio (= Fortsetzung?) Protocole

rechts Blatt drittletzte Zeile:
Exceptung (richtig eigentlich Excepting?), klingt nach Englisch.

Die Schrift ist schwierig.

Gruß von briefefan.
 
Richard Am: 12.12.2016 09:21:40 Gelesen: 757495# 522 @  
Im Namen des Königs - fast 200 Jahre alte Schreiben

Liebe Mitglieder und Freunde der Alten Schrift,

für einen Heimatsammler in meinem Wohnort Leutkirch habe ich die beiden nachfolgend abgebildeten Schreiben erworben, kann aber den Text auch nicht ansatzweise lesen.

Ich würde mich über eine Hilfe freuen, den Inhalt bestimmen zu können.

Schreiben 1 vom 30.6.1819:






Schreiben 2 vom 25.6.1819:






Schöne Grüsse, Richard
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 10:59:02 Gelesen: 757467# 523 @  
Hallo Richard,

an der ersten Seite will ich mich Versuchen. Mehr Zeit ist gerade nicht.

Auf den Bericht vom 19. d. über das Guthaben der
Stiftungen des dortigen Bezirkes, deren Nachweisung
dem Stiftungs Administrator Zöschinger in Kempten
obliegt, wird der K. Stiftungs Verwaltung er=
öffnen, das man unterm heutigen den Hof-Kom=
missär, Regierungs Rath Remmelin Augsburg
veranlaßt habe, bei dem K. Bairischen Bevoll=
mächtigten ehnverzüglich(?) die Einleitung zu treffen,
daß der quieszirte(?) Stiftungs-Administrator
Zöschinger zu der geeigneten Nachweisung streng
angehalten, und das, was sich aus diesen als zum
Besten der Kemptener Stiftungen verwendet,
ergeben würde, von diesen mit den verfallenen
Zinsen ersetzt, was aber dem Administrator
Zöschinger zur Last bleibt, aus dessen Vermögen
bezahlt werde.
Dem K. Stiftungs Verwalter wird dabei


Stiftungsverwaltung
Leutkirchen


Weiter am Nachmittag
Gruß
Joachim
 
volkimal Am: 12.12.2016 13:37:28 Gelesen: 757436# 524 @  
@ Saguarojo [#523]

Hallo Joachim,

sehr gut übersetzt!

Zu den beiden Fragezeichen:
Das erste Wort ist ohnverzüglich (=unverzüglich)
quieszirt = der Dienstfunktion enthoben (Nachzulesen in Google Books: Grundlage des jetzigen Staatsrechts des Kurfürstenthums Hessen, Band 2)

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 12.12.2016 13:56:17 Gelesen: 757431# 525 @  
@ Richard [#522]

Hallo Richard,

hier ist der zweite Teil des ersten Schreibens:

Aufgegeben ungesäumt auf privativem
Wege Notizen über den Vermögens Zustand
des Zöschinger und seines Sohnes einzuziehen,
und längstens in 14 Tagen Anzeige darüber
zu machen, und in dieser sich darüber zu
äussern, wie der Sohn des vormaligen Stiftungs-
Administrators mit diesen Stiftungen in
Berührung(?) komme, so zwar, daß er für sich
ca. 16,513 ? 55 ?? Aktiv Ausstände nachweisen
solle.
Ulm, den 30ten Juni 1819
????
????


Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 15:19:50 Gelesen: 757408# 526 @  
Der zweite Brief, erste Seite:

Nach dem von mehreren Stiftungs = Verwaltun=
gen vorliegenden Anzeigen sind von den Stiftungen
der durch den Staats = Vertrag von 1810 von
Baiern an die Krone Würtemberg abgetrete=
nen Landes = Parzellen Beiträge zu den Königl=
Bairischen Land- Anlehen gelistet worden.
Um nun die Summe dieser Beiträge in dem Donau
Kreise näher zu kommen, hat die Stiftungs = Verwal=
tung über folgende Gegenstände umfänglichen
und dokumentirten Bericht zu erstatten.
a./ Wie viele Beiträge jede einzelner Stiftung
ihres Bezirks zu dem K. Bairischen Land An=
lehen geleistet haben.
b./ Ob von diesen Beiträgen die Zinße bisher
richtig eingegangen, und nach welchem Zins = Fuße.
c./ Ob die einzelnen Stiftungen in dem Besitze
der Land = Anlehen Obligationen sich befinden,
und wenn dies der Fall nicht seyn sollte, in wel=
chen Händen diese sind, und welche Dokumen=
te die Stiftungen zum Beweise der geleisteten
Land = Anlehen = Beiträge besitzen.
Diesen Bericht erwartet noch(?) immer
(?) Wahen(?)

Der Rest folgt bald.

Gruß
Joachim
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 15:32:00 Gelesen: 757401# 527 @  
Der Rest:

und die Stiftungs - Verwaltung wird dem=
selben die vorhandenen Anschreiben und
sonstigen, zur Herstellung des Bairisches
gehörigen Dokumente in Abschrift beilegen.

Ulm den 25ten July 1879

(Unterschrift)?
?

Schlechtes Deutsch. Habe es aber so übertragen, wie es dort steht.
Ich hoffe, etwas geholfen zu haben.

Viele Grüße

Joachim
 
Max78 Am: 12.12.2016 17:33:49 Gelesen: 757386# 528 @  
Und noch zur Vervollständigung:

... Diesen Bericht erwartet man inner 4 Wochen und die Stiftungs-Verwaltung wird demselben die vorhandenen Ausschreiben und sonstigen, zur Herstellung des Beweises gehörigen Dokumente in Abschrift beilegen.

Grammatikalisch 1 a, schön kompliziert, typisch Amtsmann. ;-)

Unterschrift ganz unten: Schlotterbeck
Unterschrift mittig: eventuell Schengber oder Schengberg, die zweite ?

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 12.12.2016 17:44:23 Gelesen: 757375# 529 @  
Die Währungen hinter den Zahlen

ca. 16,513 f(lorin) 55 xr = Kreuzer

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Saguarojo Am: 12.12.2016 17:44:53 Gelesen: 757375# 530 @  
@ Max78 [#528]

Ja, stimmt, "inner 4 Wochen"

Meine Augen taten mit schon etwas weh.

Gruß
Joachim
 
Max78 Am: 12.12.2016 17:47:22 Gelesen: 757372# 531 @  
@ Saguarojo [#530]

Da hast Du ja auch EINIGES umgesetzt! Gute Leistung!
 
bignell Am: 18.12.2016 14:54:53 Gelesen: 756848# 532 @  
Hallo,



hierbei handelt es sich um einen Briefbogen, München, Quittung über 12500 Gulden an Prinzessin Gisela von Bayern [1] unterschreiben Max du Jarrys Freiherr von La Roche. Somit bekam die Tochter des österreichischen Kaisers 50000 Gulden im Jahr, mehr als nur ein Taschengeld für den Sprössling. Leider sind mir zwei Worte nicht klar, bitte um Eure Hilfe.

Das Hofmarschallamt Seiner königlichen Hoheit des PRINZEN LEOPOLD von Bayern bescheinigt hiermit mittelst Anweisung an die bayerische Vereinsbank in München:
12,500 fl.öster.
Zwölftausend fünfhundert Gulden öster: Währung als Einlage zur Bestreitung des Haushaltes von den ??? Ihrer Kaiserlichen Königlichen Hoheit der durchlauchtigsten Frau Prinzessin Gisela von Bayern für die Zeit vom 1ten April bis Ende Juni 1885 aus der Allerhöchsten ???kassa Seiner Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph I. von Österreich erhalten zu haben.
München, den 2ten April 1885
unterschrieben Max du Jarrys Freiherr von La Roche, Oberst, Hofmarschall und Adjutant des Prinzen Leopold

Danke, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_von_%C3%96sterreich
 
Magdeburger Am: 18.12.2016 15:11:30 Gelesen: 756841# 533 @  
Hallo Harald,

das 2. Wort ist Privatkasse

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.12.2016 15:25:23 Gelesen: 756837# 534 @  
@ bignell [#532]

... von den Interessen ...

Interessen waren Zinsen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.12.2016 15:48:45 Gelesen: 756830# 535 @  
@ Magdeburger [#533]
@ bayern klassisch [#534]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank, das passt genau.

Liebe Grüsse, harald
 
Richard Am: 20.12.2016 09:57:06 Gelesen: 756688# 536 @  
@ Saguarojo [#523]
@ volkimal [#524]
@ Max78 [#528]
@ Magdeburger [#529]

Herzlichen Dank euch allen für die Übersetzung. Dem Heimatsammler, der sich riesig gefreut hat, konnte ich die beiden Schriftstücke inzwischen übergeben und auf die Übersetzung im Forum hinweisen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Max78 Am: 10.01.2017 19:03:24 Gelesen: 755111# 537 @  
Hallo zusammen,

jetzt brauche ich eine Hilfe. Und zwar habe ich bei einem anderen Thema folgenden Brief vorgestellt:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=135634#M8

Es ist ein Brief von Leer Ostfriesland 1848 nach Bordeaux. Am Textanfang heisst es:



Beim letzten Mal übersetzte ich: ... und sandte Ihnen Holz 2400 in drei Stücken zu bester Verwaffelung ..., was völliger Blödsinn ist. Das letzte Wort heisst wahrscheinlich Verwechselung und dürfte so viel wie Ummünzung bedeuten. Ich habe einfach noch ein Problem mit dem Wort oder besser gesagt der Abkürzung vor der Zahl 2400. Sind das eventuell holländische Gulden (abgekürzt hol. fl. (florin) ???

Würde mich über eine hilfreiche Antwort sehr freuen, mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 10.01.2017 19:38:30 Gelesen: 755095# 538 @  
@ Max78 [#537]

Lieber Max,

ich habe den Brief vorher nicht gesehen und will versuchen, die Stelle zu transkribieren:

Leer d(en) 8. August 1848

"Am 29. Juli schrieb ich zuletzt und sandte Ihnen hol(ländische) f(lorin) in drei Stücken zu bester Verwechselung."

Er hatte das Geld = 2.400 holländische Gulden bekommen und wollte es zu gutem Kurs ("Wechselkurs") wieder gegen heimische Münze eintauschen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 10.01.2017 20:25:32 Gelesen: 755085# 539 @  
@ bayern klassisch [#538]

Vielen Dank, Ralph, für Deine Umsetzung! Wenn man sich lange mit diesen alten Schreibereien beschäftigt hat, fallen einem die Masseinheiten/ Währungen usw. bestimmt ein wenig leichter. Aber es ist ja auch ein Wahnsinn, was es damals nicht alles gab durch die regionalen Unterschiede. Es ist eine Wissenschaft für sich.

Eventuell könntest Du hierzu noch mit Deiner Erfahrung beitragen (ebenfalls ein Schreiben an einen Weinhändler in Bordeaux, Pasewalk 1832):



Es geht mir hauptsächlich um die Maßeinheiten. Also bei Weizen, Roggen, Gerste und Hafer dürfte es sich um Zentner handeln. Dann kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Hohlmaß für die Tauschware Wein, eventuell so etwas ähnliches wie Oxhoft ?, und schließlich noch die Berliner (Preussischen) Scheffel.

Hoffe ich liege da nicht allzu weit entfernt :-),

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 10.01.2017 20:52:26 Gelesen: 755076# 540 @  
@ Max78 [#539]

Lieber Max,

zu viel der Ehre - ich lese:

Weizen 54 bis 60 x per Wispel von 25 Berliner Scheffel
Roggen 40 bis 44 x per Wispel von 25 Berliner Scheffel
Gerste 30 bis 32 x per Wispel von 25 Berliner Scheffel
Hafer 20 bis 22 x per Wispel von 26 Berliner Scheffel.

1 Wispel waren i. d. R. 24 Scheffel.

1 Scheffel war 40 Stof; 1 Stof war 1,145 Liter Volumen.

Das "x" habe ich gesetzt, weil ich das Kürzel nicht kenne.

Man kann halt nicht alles wissen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
becker04 Am: 12.01.2017 15:10:57 Gelesen: 754976# 541 @  
Hallo zusammen,

es wäre schön wenn jemand den Empfangsort entziffern könnte.

Vielen Dank im voraus.

Klaus

 
bayern klassisch Am: 12.01.2017 15:47:22 Gelesen: 754968# 542 @  
@ becker04 [#541]

Hallo Klaus,

Kleinspiegel.

http://gemeinde.klein-spiegel.kreis-saatzig.de/

Liebe Grüsse,
Ralph
 
becker04 Am: 12.01.2017 16:23:21 Gelesen: 754960# 543 @  
@ bayern klassisch [#542]

Danke nochmals.
 
Heinrich3 Am: 12.01.2017 18:34:32 Gelesen: 754936# 544 @  
@ Max78 [#539]

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob ich das Zeichen, das Ralph mit x kennzeichnet, als Pfennigzeichen erkenne. Bitte den gesamten Text daraufhin überdenken.

Hier ein Link dazu: http://www.duensser.com/pc_pfennig_de.htm

Gruß
Heinrich
 

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