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Thema: Zurück und nachgeschickt
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klinhopf Am: 04.09.2016 14:01:20 Gelesen: 494695# 387 @  
@ volkimal [#386]

Ein "Annahme verweigert" steht nur dem Empfänger zu - hier wurde an "H." adressiert ohne nähere Wohnungsanschrift und ein im Ort wohnender "Hermann" Schulte "will nicht Empfänger sein" ist nicht gleichbedeutend mit "Annahme verweigert" - dieser Unterschied sollte auch heute noch beachtet werden, zumal der Absender ja dadurch eine weitergehende Information hat als nur ein "Annahme verweigert"

meint mit phil. Sonntagsgruß
Ingo Pfennig
 
volkimal Am: 04.09.2016 15:14:13 Gelesen: 494682# 388 @  
@ klinhopf [#387]

Hallo Ingo,

danke für die Ergänzung - das war mir nicht bewusst.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 25.09.2016 21:34:46 Gelesen: 492139# 389 @  
Hier ein Standardbrief, der 1977 von Schlitz nach Heringen an der Werra verschickt wurde. Der Brief wurde von dort nach Mödling (Österreich) nachgeschickt und wohl aus diesem Grund mit 20 Pfennig nachfrankiert. Ich denke aber, das wäre gar nicht nötig gewesen, weil doch zu dieser Zeit schon die Regelung galt, dass für Standardbriefe in die CEPT-Länder nur der Inlandstarif bezahlt werden muss. Oder galt dies nicht für Nachsendungen?


 
Eilean Am: 26.09.2016 09:41:06 Gelesen: 492059# 390 @  
@ stampmix [#379]

Nur weil es mir auffiel: Der Brief ging mit der "8b" über München. Warum allerdings der Brief am 6. (August) einmal um 17 Uhr, dann nochmal um 23 Uhr gestempelt wurde, erschließt sich mir nicht. Ggf. ging hier die Sache schief und er landete im Sack nach Griechenland.

Gruß
Andreas
 
GSFreak Am: 29.09.2016 22:21:39 Gelesen: 491510# 391 @  
Ich möchte hier einen schönen Beleg vorstellen und habe mal eine Beschreibung aus Sicht der Karte (ungarische Ganzsache) gewählt:

Ein einwöchiger Ausflug 1894 von Ungarn nach Belgien

Hallo,

ich bin eine ungarische 2 Kreuzer-Inlandspostkarte. Dennoch schickte mich mein Besitzer Herr Aurel Schwabik aus Miskolcz am 08.03.1894 (entsprechender Ortstagesstempel als Abgangsstempel) auf den Weg ins Ausland nach Antwerpen(Anvers)-Borgerhout in Belgien. Dort kam ich am 10.03.1894 an. Neben zwei Ortstagesstempeln als Ankunftsstempel erhielt ich auch einen großen schwarzen T(axe)-Stempel und eine handschriftliche 15 auf meine Vorderseite. Da mein 2 Kreuzer-Porto nicht ausreichte, sollte der Empfänger Thomas de Corte 15 Centimes Nachporto bezahlen. Dieser verweigerte deshalb die Annahme, was der Postbote auch handschriftlich links auf meiner Vorderseite vermerkte. Auf dem Postamt wurde das rechts mit dem zweisprachigen Rahmenstempel „REFUSÉ Geweigerd“ und am oberen Rand mit dem schwarzen großer Einzeiler „REBUT“ (=unzustellbar) amtlich bestätigt. Es wurde entschieden, mich wieder zurück auf den Weg nach Ungarn zu schicken. Dazu wurde ein weiterer zweisprachiger Rahmenstempel „ RETOUR À L'ENVOYEUR Terug aan afzender“ ganz links angebracht. Am 12.03.1894 ging ich wieder auf die Reise (Ortstagesstempel Anvers als Abgangsstempel). Der Zielort „Miskolcz“ und das Zielland „hongrie“ wurden extra noch mit einem blauen Stift groß auf meine Vorderseite geschrieben und die alte Adresse durchgestrichen, damit ich bloß auch den richtigen Weg nehme. Am 15.03.1894 war ich nach genau einer Woche wieder zu Hause in Miskolcz (entsprechender Ortstagesstempel als Ankunftsstempel).



Und das alles für zwei Kreuzer.

Insgesamt zieren mich nun neun Stempel auf der Vorderseite (was super meine Reise und meine Erlebnisse dokumentiert und sicher jedes Philatelisten-Herz erfreut) und sogar noch ein Zustellerstempel auf der Rückseite, mit dem sich auf meiner Reise auch noch ein Briefträger auf mir verewigte.
 
muemmel Am: 29.09.2016 22:33:56 Gelesen: 491508# 392 @  
@ GSFreak [#391]

Hallo Ulrich,

eine wunderbare Beschreibung!

Grüßle
Mümmel
 
klinhopf Am: 29.09.2016 22:57:11 Gelesen: 491500# 393 @  
@ muemmel [#392]
@ GSFreak [#391]

Auch das ist Philatelie, mal die Marken bzw. Belege "zu Worte kommen zu lassen"! Neben den 9 Stempeln: Wieviel Finger-/Daumenabdrücke mag die Karte wohl haben

fragt mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
bayern klassisch Am: 08.10.2016 10:28:59 Gelesen: 490212# 394 @  
@ volkimal [#288]

Hallo Volkmar,

das ist ein Traum!

Liebe Freunde,

dank der vornehmen Zurückhaltung eines lieben Sammlerfreundes konnte ich im Internet diesen hier schnappen, den ich euch nicht vorenthalten will, weil er doch ein bisschen lustig ist - schon von außen, auch von innen.





Verfasst hat ihn das königliche Montur- und Rüstungs - Depot in München und gerichtet war er an den Magistrat der kgl. Stadt Herzogenaurach. Unter der Franchise R(egierungs) S(ache) mit der E(xpeditions) - N(ummer) 23411 wurde er bei der Hauptbriefpostexpedition München I am Mittag des 25.3.1871 aufgegeben. Er entsprach in allen Bereichen (Siegel, R.S., Exped. - Nr. und vorderseitig obige Absenderbehördenennung) den Anforderungen für einen portofreien Dienstbrief in Bayern.

Jedoch hat ihn München mit 7 Kr. Porto belastet und auf seine Reise nach Franken geschickt, warum auch immer.

Ausweislich seiner Siegelseite kam er am 26.3. in Erlangen und noch am selben Tag in Herzogenaurach an. Der dortige Magistrat nahm den mit Porto belasteten Brief erst gar nicht an, womit sich der Vermerk auf der Siegelseite "Wird unfrankirt nicht angenommen. Stadtmagistrat Herzogenaurach. Seeberger" erklärt.

Die Weigerung der Zahlung eines Portos auf einem Brief war der Annahmeverweigerung gleich gestellt, so dass die Post den Brief mit "retour" versah und zurück schickte. Nun also wieder Erlangen 27.3. und München 28.3. (danke für den netten Einkreiser, einen meiner Lieblingsstempel von Bayern!), so dass er jetzt mit 7 Kr. in München belastet der Absenderbehörde per Briefträger Numero 43 zugeleitet wurde.

Diese sah nicht ein, 7 Kr. zu zahlen, strich selbst die Taxe der Post (man hatte wohl die Schnauze voll) und notierte unten frontseitig "portofreie Dienstsache.

Ohne neuen Postaufgabestempel, wie es richtig gewesen wäre (= Contravention von München durch Absender und Empfänger!) lief er wieder nach Erlangen (30.3.) und kam dann auch in Herzogenaurach an (30.3.). Da jetzt portofrei, war die Annahme der Sendung nicht zu verweigern.

Aus dem Inhalt: "Lieferung von Schuhwerk betreffend. Der Schuhmacher Ulrich Mauser von Herzogenaurach hat 400 Paar Halbstiefel für Cavalerie und 500 Paar Bundschuhe für Infanterie in Lieferung übernommen, wofür der Ablieferungstermin schon seit Ende Januar 1871 abgelaufen war. Hierauf hat aber der Herr Mauser bis jetzt kein Paar abgeliefert und auch um eine Termins - Verlängerung nicht nachgesucht. Ich stelle daher das ergebene Ersuchen, demselben zur Erfüllung seiner Verbindlichkeit anzuhalten dessen Erklärung anher bekannt zu geben und zugleich über die Vermögensverhältnisse desselben Aufschluß zu ertheilen".

Der Auftrag des Montour - und Rüstungs - Depots von Bayern in München dürfte also noch zu aktiven Kriegszeiten Ende 1870 ergangen sein und die Lieferung war sicher dringend, denn Soldaten ohne Schuhwerk dürften gerade im Winter ziemliche Probelme bekommen haben. Herzogenaurach war wohl schon in früher Zeit ein Zentrum der bayer. Schuhindustrie und heute kennen wir vor allem die beiden großen Sportschuhhersteller Puma (Rudolf Dassler) und adidas (Adolf Dassler), welche beide aus diesem Ort einen weltbekannten, kleinen Ort gemacht haben.

Wir wissen nicht, wie der Streit ausgegangen ist, aber der Krieg wurde gewonnen und das auch ohne die Schuhe aus Herzogenaurach, obwohl 900 bayerische Soldaten noch immer auf ihr ersehntes Schuhwerk aus Herzogenaurach haben warten müssen (und die Post in München durch Fehltaxierung noch ihr Schärflein dazu beigetragen hatte).

Das sind die Briefe und Geschichten, die unser Hobby ausmachen - weniger eine blaue Mauritius, oder eine British-Guyana-1-Cent. Just my 2 cents.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 08.10.2016 13:27:54 Gelesen: 490177# 395 @  
Neudorf - Luxemburg:

Die auffrankierte Ganzsache ging von Feuerbach an den Brauereibesitzer Henry Funk. Jetzt gibt es die Ortsbezeichnung "NEUDORF" wirklich wie Sand am Strand. In diesem Fall wurde die Karte zuerst an das NEUDORF in der Nähe von Straßburg im Elsass geleitet. Von dem dortigen Postamt erhielt die Karte einen Ankunftsstempel (KOS). Der Postbeamte unterstrich das "Luxemburg" in der Adressbezeichnung und leitete die Karte dann weiter. Am 9.9. kam die Karte schon in Luxemburg an. Ich finde es bemerkenswert, dass die Karte erst am 8.9. losgeschickt wurde.


@ Ralph

Mein Retour- und Weiterleitungspost-Exponat Luxemburg liegt derzeit auf "Halde". Mir hat eine vergleichsweise schlechte Bewertung in Paris momentan die Lust am Ausstellen genommen. Obwohl ich erstmalig mit dem Plan zufrieden war. Nichtsdestotrotz sammele ich die Belege ein, da sie oft für sehr kleines Geld zu haben sind.



Beste Grüße!

Lars
 
bayern klassisch Am: 08.10.2016 16:06:51 Gelesen: 490139# 396 @  
@ Lars Boettger [#395]

Lieber Lars,

nicht verrückt machen lassen - der wichtigste Satz im Leben eines Sammlers ist immer noch der, dass man sammeln soll, wie es einem Spaß macht. Deckt sich das nicht 100%ig mit irgendwelchen Ausstellungsrichtlinien, sollte uns das nicht jucken.

Die Karte ist ganz nett - du hast schon schöne Sachen, wirklich wahr!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 08.10.2016 16:42:25 Gelesen: 490133# 397 @  
@ bayern klassisch [#396]

Lieber Ralph,

dafür machen mir die Belege viel zu viel Spaß!

Hier ein Beleg, dem man von der Vorderseite seine Reise nicht ansieht. Geschrieben in Antwerpen, einfach adressiert an "Chalet Habay / Luxembourg". Auf der Rückseite offenbart sich dann der Umweg, den der Brief nahm. Selbst in Belgien ist die Unterscheidung zwischen "Großherzogtum Luxemburg" und "belgische Provinz Luxembourg" nicht jedem Beamten klar. Habay ist allerdings auch kein großes Dorf.

Am Bahnhof in Luxemburg erhielt der Brief seinen ersten Durchgangsstempel, in Luxemburg-Stadt merkte man, dass er falsch geleitet war und sandte ihn zurück nach Belgien. Habay erreichte er noch am gleichen Tag.

Beste Grüße!

Lars


 
bayern klassisch Am: 08.10.2016 22:13:04 Gelesen: 490075# 398 @  
@ Lars Boettger [#397]

Lieber Lars,

auch der kann sich sehen lassen. Du achtest sehr auf die Qualität der Stempel, das merkt man deiner Sammlung schnell an.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.10.2016 13:47:13 Gelesen: 489973# 399 @  
Ich möchte hier ein Streifband zeigen, das am 2.4.1873 von Triest an Signor Clemente Bonavia in Reggio Emilia (die Stadt der italienischen Nationalfahne, zwischen Parma und Modena) geschickt wurde.



Vorderseitig ist der Firmenstempel abgeschlagen, was bei Streifbändern selten vorkommt. Nebenstempel P.D. als Information für die italienische Post über vollständige Bezahlung.

Trotzdem scheint die Sendung nicht angenommen worden zu sein, vorderseitig Reggio gestrichen und durch Trieste ersetzt, Vermerke "??? retro" und "Retour", rückseitig Stempel "Non dimandata" und Durchgangsstempel von Venedig vom 1.5.1873 - also einen Monat später.

Frage: Was bedeutet "Non dimandata"? Offenbar lag die Sendung vier Wochen am Postamt und wurde nicht abgeholt.

Lg, harald
 
briefefan (RIP) Am: 09.10.2016 22:10:44 Gelesen: 489882# 400 @  
@ bignell [#399]

"Non dimandata" = nicht abgeholt.

Gruß von briefefan.
 
fogerty Am: 12.10.2016 21:37:54 Gelesen: 489217# 401 @  
1966 von Flensburg nach Schweden und Retour.



Grüße
Ivo
 
Baber Am: 13.10.2016 12:12:42 Gelesen: 489128# 402 @  
Nachgeschickt als Sparversion

Diese österreichische Ganzsache lief zuerst als Inlandspostkarte zu 1S an einen Herr Molavi in Wien. Dort wohnte er aber offensichtlich nicht mehr, sondern in München. Ein freundlicher Mensch klebte eine 80g Marke für das Auslandsporto von 1,80S zum bereits entwerten 1S Wertstempel hinzu, aktualisierte die Adresse und warf die Karte wieder in den Briefkasten. Die Karte wurde ordnungsgemäß an den Empfänger befördert. Leider kann man die zwei Stempel nicht lesen.



Gruß
Baber
 
briefefan (RIP) Am: 13.10.2016 21:17:52 Gelesen: 489034# 403 @  
@ Baber [#402]

Hallo Baber,

das war zumindest damals (heute noch?) das vom Weltpostverein festgelegte Verfahren der Nachsendung vom Inland in das Ausland.

Belege sind selten.

Gruß von briefefan.
 
Baber Am: 14.10.2016 08:32:05 Gelesen: 488913# 404 @  
@ briefefan [#403]

Hallo Briefefan,

Danke für die Erklärung.

Diese Art der Weiterleitung war mir neu. Ich dachte, das funktioniert offiziell nur, wenn man bei der Post einen Nachsendeantrag gestellt hat und dann kommt meines Wissens keine zusätzliche Frankatur auf den Beleg.

Gruß
Baber
 
Christoph 1 Am: 16.10.2016 21:23:47 Gelesen: 488437# 405 @  
Dieser Brief wäre beinahe wegen einer fehlenden Postleitzahl ein Problemfall geworden. Am Ende hat sich dann aber irgendjemand bei der Post doch noch mit der sehr raumgreifenden Handschrift des Absenders beschäftigt und den Bestimmungsort als "Hattersheim am Main" entziffert. Die fehlende PLZ 6234 war dann schnell ergänzt, der bereits aufgedruckte "Zurück"-Stempel konnte durchgestrichen werden. Eine Rücksendung wäre übrigens schwierig geworden, weil der Umschlag keine Absenderangabe enthält.


 
Helmstedt333 Am: 16.10.2016 22:27:59 Gelesen: 488415# 406 @  
Karte vom 20.1.94 nach Paris postlagernd mit Nachgebühr



Retour in Wiesbaden am 5.4.94
 
Helmstedt333 Am: 16.10.2016 22:56:02 Gelesen: 488404# 407 @  
Brief aus Bensberg nach Leipzig



Über einen kleinen Umweg landete der Brief dann in Cassel.
 
Helmstedt333 Am: 17.10.2016 17:26:24 Gelesen: 488183# 408 @  
Karte aus Hall nach Breslau und wieder zurück:


 
Helmstedt333 Am: 18.10.2016 22:00:48 Gelesen: 487918# 409 @  
Ein Brief aus Österreich nach Tunis und dann nach Rom


 
bignell Am: 18.10.2016 22:54:08 Gelesen: 487905# 410 @  
@ Helmstedt333 [#409]

Ein ganz toller Brief, für den Laufweg recht gut erhalten, dazu die beiden Nachfrankaturen bzw Portomarken aus zwei verschiedenen Ländern, echt klasse.

Lg, harald
 
inflamicha Am: 19.10.2016 20:40:30 Gelesen: 487618# 411 @  
@ Helmstedt333 [#409]
@ bignell [#410]

Bloß nach Rom ging der nicht, sondern nach San Remo.

Gruß Michael
 

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