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Thema: DDR: Paketkarten und ihre Frankaturen
Sachsendreier53 Am: 26.11.2012 17:22:26 Gelesen: 14726# 1 @  
[redaktionell verschoben aus dem Thema "Amtlicher Aufkleber: Geschenksendung - keine Handelsware"

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Passend zum Thema ein DDR-Paketschein mit handschriftlicher Bestätigung, "Geschenksendung, keine Handelsware".

Dieser Paketschein aus dem Postamt Sondershausen 2 (Thüringen), wurde mit 4,40 Mark berechnet. Rückseitig ist der am 25.11.1988 ausgestellte Schein, der nach Frankfurt/a. Main adressiert ist, mit 20 Sondermarken Mich.Nr.3182 in sogenannter Dachziegelfrankatur freigemacht.



mit Sammlergruß,
Claus
 
drmoeller_neuss Am: 26.11.2012 18:26:51 Gelesen: 14709# 2 @  
@ Sachsendreier53 [#1]

Philatelistisch interessant ist an der gezeigten Paketkarte, dass der Zuschlag verrechnet wurde. Die 10 + 5 Pfg.-Zuschlagsmarke zum Pioniertreffen in Karl-Marx-Stadt wurde also wie eine 15-Pfg.-Marke gerechnet.

Hat dagegen der Absender die Paketkarte mit Zuschlagsmarken frankiert, wurde nur der Frankaturwert gerechnet.
 
Pommes Am: 26.11.2012 20:30:10 Gelesen: 14680# 3 @  
@ drmoeller_neuss [#2]

Hat dagegen der Absender die Paketkarte mit Zuschlagsmarken frankiert, wurde nur der Frankaturwert gerechnet

--> Also 4,70 M statt 3,40 M, aber wer sonst als der Absender hätte denn frankieren können? Oder verstehe ich Dich hier falsch? (dagegen = an Stelle von, anstatt, stattdessen)

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
waarnstadt Am: 27.11.2012 10:13:42 Gelesen: 14652# 4 @  
@ drmoeller_neuss
@ Pommes

Diese Frankatur mit 10+5 Pfg.-Marken wurde beim Postamt vorgenommen, es bestand nämlich die Anweisung, dass "schwerverkäufliche" Zuschlagsmarken unter voller Anrechnung des Zuschlags auf Paketkarten und teils auch auf Postanweisungen verklebt werden sollten.

Mit besten Grüßen aus Thüringen,
Torsten
 
drmoeller_neuss Am: 27.11.2012 11:14:03 Gelesen: 14644# 5 @  
@ Pommes [#3]

In der Regel wurden Paketkarten vom Schalterpersonal frankiert, teilweise auch nach dem offiziellen Schalterschluss. In der DDR (und zum Teil in der Zeit danach) wurden Zuschlagsmarken nach dem offiziellen Verkaufsende nicht zurückgeschickt, sondern im Innendienst unter Berechnung des vollen Zuschlagswertes auf Postformularen verrechnet. Dann stimmte die Kasse auf dem Postamt. Wie die Post den Zuschlagserlös mit den Zuschlagsempfängern abgerechnet hat, weiss ich nicht.

In Einzelfällen haben auch Kunden Telegrammformulare und Paketkarten frankiert. "Frankaturaufbrauch" gab es auch in der DDR, und die hohen Werte zu 1 M und 1,35 M wurden im Inland für Briefe kaum gebraucht. In diesen Fällen wurde der Zuschlag natürlich nicht mitgerechnet. Ich werde in den nächsten Tagen einmal ein paar Beispiele in einem separaten Thread einstellen.
 
Sachsendreier53 Am: 27.11.2012 18:33:40 Gelesen: 14600# 6 @  
Hier gleich mal der Beweis, dass es auch anders ging:

Ein Paketschein/Karte vom 8.9.1987 aus dem Postamt Pritzwalk (Brandenburg). Hier wurde bei der Freimachung (60 Pf), der Zuschlag (30 Pf) nicht mit angerechnet.

4x Mich.Nr.3118 10(Pf)+ 5(Pf) und 2x Mich.Nr.2950 10(Pf)+ 5(Pf)



mit Sammlergruß,
Claus
 
Pommes Am: 27.11.2012 19:42:06 Gelesen: 14586# 7 @  
@ drmoeller_neuss [#5]

Ich werde in den nächsten Tagen einmal ein paar Beispiele in einem separaten Thread einstellen.

Das ist eine sehr gute Idee und ich freue mich schon.

@ waarnstadt [#4]

Danke natürlich auch für Deine Erklärung.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Pommes Am: 03.07.2013 23:57:34 Gelesen: 13857# 8 @  
Ein Thema, dass nur zwei Tage existiert hat, das darf es doch nicht geben. Ich hoffe es lag nicht an meinen dummen Zwischenfragen.

Daher heute mal eine etwas ramponierte Paketkarte aus "Neufünfland", wie Edgar immer schreibt. ;-)



Ein Paket von Schmölln nach Anvers (Belgien) mit 5,9 kg Gewicht und Ulbrichtmarken als Frankatur (4,10 M). Meine Baustelle, also den Stempel gibt es hier: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/51857 und wen das absendende Unternehmen interessiert: http://www.pws.de/v3/html_d/f_firm.htm .

Zur Karte und den Marken selbst kann ich wenig sagen, weil da bin ich blutiger Anfänger. Genauso bei den belgischen "Bahnstempeln" - ich kann sie auch nicht wirklich entziffern - und wie benennt man die eigentlich richtig? Die Pakete in Belgien wurden ja in diesem Fall nicht von der Post befördert daher eher nicht "Bahnpoststempel" sondern nur "Bahnstempel" oder besser "Bahndienststempel" oder "Eisenbahn-Paketstempel" analog zu den Eisenbahn-Paketmarken oder oder oder?

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Fips002 Am: 19.02.2017 17:59:33 Gelesen: 10384# 9 @  
Paketkarte mit Eilsendung von Steuden (Poststellenstempel 4101), 27.Oktober 1987, nach Plauen für ein Paket von 7,3 kg.

Die Gebühr für ein Paket über 5 bis 10 kg betrug 70 Pf. für Paketsendungen der Zone 1 bis 100 km. Für Wirtschaftspakete der Zone 1, gleiches Gewicht, war die Gebühr 2.- Mark.

Die Gebühr für Eilzustellung ab 01.07.1971 betrug 60 Pf, Gesamtgebühr somit 1,30 Mark.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 20.02.2017 20:28:20 Gelesen: 10335# 10 @  
Paketkarte für ein Wirtschaftspaket, Gewicht 1 kg, Zone 2 über 100 km, von Hirschfelde nach Zeitz.

Ab 01.05.1986 betrug die Gebühr bis 5 kg = 4 Mark.

Stempel Hirschfelde/Sachsen 09.04.1987.



Gruß Dieter
 
Totalo-Flauti Am: 05.06.2022 11:33:12 Gelesen: 2656# 11 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier eine Paketkarte für ein Wirtschaftspaket mit einem Gewicht von 4,9 kg und einer Wertangabe zu 2.000,00 Mark. Versendet wurde das Paket am 27.9.1974 aus Leipzig nach Thal in Thüringen. Grundlage für die Berechnung der Gebühr ist die Postverordnung vom 29.11.1966. Danach waren für ein Wirtschaftspaket in der Entfernungszone 2 (über 100 km) bis 5 kg 2,50 Mark, für die Wertangabe (je 500,00 Mark 20 Pfennig) zusammen 80 Pfennig und die Behandlungsgebühr 60 Pfennig also in Gänze 3,90 Mark zu zahlen. Die Gebühr wurde mit 2x MiNr. 845, 1x MiNr. 937 und 3x MiNr. 1968 dargestellt.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 05.06.2022 11:55:25 Gelesen: 2652# 12 @  
Liebe Sammlerfreunde,

zwei Monate später am 21.11.1974 wurde wieder ein Wirtschaftspaket aus Leipzig nach Thal in Thüringen versandt. Diesmal wurde ein Paket mit einem Gewicht von 8,7 kg und einer Wertangabe zu 5.000,00 Mark versandt. Ab dem 21.11.1974 wurde allerdings die neue Postordnung mit selben Datum in Kraft gesetzt. Für das Paket waren 3,50 Mark bis 10 kg, 2. Entfernungszone über 100 km, 2,00 Mark für die Wertangabe und 60 Pfennig für die Behandlungsgebühr zu zahlen. Die notwendigen 6,10 Mark wurden mit 3x MiNr. 1481. 1x MiNr. 1843 und 1x MiNr. 1967 dargestellt.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
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