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Thema: Erfahrungen mit Auktionshäusern: Peter Rapp AG
tangerhompre Am: 11.08.2013 11:00:23 Gelesen: 7741# 1 @  
Mein Erlebnisbericht zu einer Einlieferung aus 3-4 Sammlungen beim Auktionshaus Rapp:

Auszüge aus dem Rapp Angebot von 2011/2012 für Verkäufer:

1.) Der Kunde ist König. Hier machen wir keine Kompromisse.“ „Dienstleistungen“ „auf die Sie bauen können“. „Qualität ist bei Rapp oberstes Gebot. … gilt ohne jede Einschränkung auch für unsere vielfältigen Dienstleistungen.“ und „Jeder Einlieferer darf sich sicher sein, dass er in allen Belangen bestens und ganz individuell betreut wird: von der Beratung, der Begutachtung und der Übernahme. Gleich, wie groß oder wertvoll eine Einlieferung ist: Wir beraten jeden Kunden persönlich, ausführlich, gezielt und diskret. Optimale Präsentation im Luxuskatalog“, „Reelle, marktgerechte Preise“, „Erfolgsorientierte Beratung“, „Vertrauensvolle Zusammenarbeit“, „Individuell abgestimmte Verkaufskonzepte“ oder „Spitzenergebnisse“.

2.) Gemäß dem Punkt „4. Bearbeitung der Einlieferung: Wie Sie sind auch wir daran interessiert, Ihre Briefmarken zu höchstmöglichen Preisen zu verkaufen. Deshalb teilen wir Ihre Einlieferung in optimale Losgrößen auf und nehmen sorgfältige Beschreibungen vor.“ Auf der Rapp-Unterseite „Briefmarken verkaufen! (http://www.rapp-auktionen.com/briefmarken-verkaufen/ ) lieferte ich mit sehr zuversichtlichen Erwartungen VIER Spezialsammlungen bei Rapp ein. Das Ergebnis der Ausarbeitung sollte eine die jeweiligen Spezialsammler ansprechende Aufteilung meiner Einlieferung in mehrere Lose mit jeweils adäquaten Beschreibungen und Abbildungen sein. Analog dazu wurden bei Rapp ALLE DREI Spezialsammlungen von Experten einzeln angeführt als auktionsgeeignet beurteilt und mir für die Zusendung der VIER POSITIONEN Schätzungen und Vorschläge für den Auktionsverkauf angekündigt.

3.) Dann kam die Überraschung. Sowohl entgegen meinen Erwartungen als auch entgegen den Vormitteilungen packte Rapp die VIER Sammlungen zu EINEM Los zusammen. Und das in meinen Augen noch dazu ohne adäquate Beschreibung und Abbildung. Meine gegenüber Rapp geäußerten Befürchtungen eines dadurch vorprogrammierten schlechten Ergebnisses wurden weggewischt. Aufgrund einer 70-jährigen Erfahrung wüsste man schon, wie man gute Ergebnisse erziele. Man würde „stets hervorragende Verkaufsresultate erzielen“ (So auch in Punkt 9 der Rapp-Unterseite http://www.rapp-auktionen.com/briefmarken-verkaufen/ ). Soweit die Prognose von Rapp.

Der tatsächliche Erlös für mich waren dann aber nur äußerst magere 5 % vom Katalogwert! Dabei Einzelwerte 1.000 bis 4.500 € und Unikate. Dies wurde mir damit erklärt, dass MEHR halt nicht drinnen gewesen war. Dabei waren 2 große Sammlungen von einem ehemaligen Prüfer der Türkei, die ich noch 15 Jahre lang mit großem Aufwand ergänzt habe. Alles wichtige und alle Abarten und Plattenfehler waren geprüft!

Mehr war nicht drinnen? Für den Käufer meines Loses war sogar auf eBay sofort „sehr viel mehr drinnen“. Schon am ersten Tag hatte dieser Käufer mit einem kleinen Teil des Loses seinen Kaufpreis wieder herein geholt.

Rapp dazu: Das kann schon mal vorkommen. Und in einem gefühlt wohl schon oft versandtem Satz bekam ich zu lesen: „Unsere Experten haben bei der Bearbeitung Ihrer Einlieferung größte Sorgfalt und ihr langjähriges, fundiertes Fachwissen angewendet. Bei der Einteilung und Beschreibung der Lose ... stützen sie sich auf ihre tiefe Kenntnis der aktuellen Marktlage und berücksichtigen sämtlich wirtschaftliche Aspekte. Dabei ist es ihr höchstes Anliegen, für Sie das bestmögliche Verkaufsresultat zu erzielen.“

Ob nur ich da etwas ganz Anderes darunter verstehe?

Übrigens: Der Käufer meines Loses bekam von einem Freund den Rat, genau mein Los zu bebieten. Der Freund begründete später mir gegenüber seine Empfehlung mit: „ …weil mir aufgefallen ist, dass es weder zum restlichen Angebot irgendwie passt noch adäquat beschrieben und abgebildet (das ist das allerallerwichtigste!) war. Ich arbeite selbst Teilzeit für ein … Auktionshaus, … und bearbeite dort die Briefmarken. Daher weiß ich ganz gut, dass "Marketing" auch in der Philatelie sehr wichtig ist.“

4.) Ich verstehe nicht, was in meinem Fall eines „Eintopfloses aller eingelieferten Sammlungen“ aus den oben angeführten Rapp-Angaben geworden ist. Wo ist „teilen wir Ihre Einlieferung in optimale Losgrößen auf und nehmen sorgfältige Beschreibungen vor“ geblieben? Mir ist völlig unklar, wie es zu so einem Auseinanderfallen von Vorankündigungen und Endergebnis kommen kann. Ich habe mir, nicht zuletzt durch die Selbstdarstellung der Firma Rapp – vom Auktionshaus Rapp, wesentlich mehr erwartet. Jedenfalls NICHT das Gefühl, dass alle anderen Beteiligten die Situation besser einschätzten. „Eine enorme Bieterbeteiligung bei unseren Auktionen stellt höchstmögliche Verkaufspreise und Erlöse sicher“? Oder: „sorgfältigste Begutachtung und Bearbeitung, alle erdenklichen Sicherheiten und den höchstmöglichen Erlös“? Oder: „5. Bearbeitung der Sammlungen: Wie Sie sind auch wir daran interessiert, Ihre Briefmarken zu höchstmöglichen Preisen zu verkaufen. Deshalb teilen wir Ihre Einlieferung in optimale Losgrößen auf und nehmen sorgfältige Beschreibungen vor.“?

Das ALLES empfinde ich bei meiner Einlieferung NICHT verwirklicht, wenn der Käufer meines Eintopfsammelloses über eine verkaufsorientierte Aufteilung wesentlich mehr erzielte.

Ich bin daher nicht in der Lage, eine Empfehlung für das Auktionshaus Rapp auszusprechen.

Ein Einlieferer
 
ligneN Am: 11.08.2013 19:10:22 Gelesen: 7593# 2 @  
Da sind Sie natürlich der Einzige, dem dies je widerfahren ist.

Und eine ganze Rotte wütender FdH (Freunde-des Hauses) wird sich auf Sie stürzen - siehe Kritik an anderem Auktionshaus kürzlich in diesem Forum.

Für Händler ist Rapp ein Pflichttermin, man weiß, warum.

Gruß
LigneN

(im Ironiemodus)
 
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