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Thema: (?) (5) (7) UdSSR: Briefe bestimmen
10Parale Am: 23.02.2014 17:39:31 Gelesen: 7556# 1 @  
Jetzt brauche ich also doch noch einen Spezialisten. Bei den russischen Briefmarken meines Freundes war auch ein Brief mit einer Art Kontrollstempel aus der Übergangszeit vom Zarenreich in die Sowjetrepublik. Dieser Brief ist echt gelaufen nach Baldenheim im Elsass (Frankreich). Einen ähnlichen Stempel habe ich hier beim Studium bei Harald gefunden. Kann ein "Spezialist" etwas über diesen Stempel sagen? Ich habe hierzu leider kein Material und möchte auch niemand die Arbeit machen lassen.

Gruß

10Parale


 
KaraBenNemsi Am: 01.04.2014 21:27:49 Gelesen: 7193# 2 @  
@ 10Parale [#1]

Hallo 10Parale,

was möchtest Du denn dazu genau wissen?

Oder geht es Dir nur um eine allgemeine Info: Es handelt sich um einen Kontrollstempel der "Sowjetischen Philatelistischen Assoziation" (wirtschaftlich tätige Einrichtung der Sowjetunion, die unter anderem für den Auslandsverkauf sowjetischer Briefmarken sorgte). Soweit mir bekannt ist, hatte dieser Stempel zwei Funktionen:

1. Er entwertete die Tauschgebührenmarke(n), denn der Auslandstausch war seinerzeit gebührenpflichtig und

2. er bestätigte, dass die Einlage durchgesehen und für den Auslandsversand zugelassen war.

Verwender des Stempels war der "Zentrale Kontrollpunkt für Auslandstausch bei der Sowjetischen Philatelistischen Assoziation" in Moskau.

Viele Grüße

KaraBenNemsi

PS: Der Beleg stammt nicht aus der Übergangszeit vom Zarenreich zur SU, sondern schon deutlich aus sowjetischer Zeit. Wenn Du magst, kannst Du uns noch die Vorderseite zeigen.
 
10Parale Am: 02.04.2014 20:08:26 Gelesen: 7146# 3 @  
@ KaraBenNemsi [#2]

Vielen Dank für diese kompetente Antwort, ich habe meinen Freund gleich informiert, vielleicht findet auch er mal den Weg zu philaseiten, obwohl er noch zu denen gehört, die auf PC, Smartphone oder Laptop "noch" verzichten können.

Er hat mir aber die Vorderseite des Briefes zukommen lassen, so dass ich ihn hier einstellen kann. Mich würde jetzt noch interessieren, was dieser Brief wert ist.

Vielen herzlichen Dank.

10Parale


 
KaraBenNemsi Am: 03.05.2014 10:38:55 Gelesen: 6857# 4 @  
@ 10Parale [#3]

Hallo 10Parale,

ich habe mich zur Bewertung des Briefs bei Sammlerkollegen aus der Arge Russland/UdSSR [1] umgehört, weil der Brief nicht unbedingt in mein Sammelgebiet gehört. Nach Auskünften von Dr. Wolfgang Leupold und Werner Weidner sollte sich der Wert des Briefes in einer Spanne von 15-30 Euro bewegen. Legt man das Augenmerk mehr auf die Rückseite mit klarer Abstempelung der Tauschkontrollmarke MiNr. 21, dann ist man real eher bei 30 Euro (die übrigens auch der Bewertung im Michel Spezial entsprechen). Legt man mehr Wert auf den Gesamtbeleg und stellt daher auch die doch mit Mängeln behaftete Frankatur der Vorderseite und die dortigen Stockflecken in die Rechnung mit ein, wird man deutliche Abschläge machen müssen und orientiert sich eher Richtung 15-20 Euro. Letztlich sind dies Anhaltspunkte für eine Bewertung. Der real erzielbare Preis hängt natürlich von weiteren Faktoren ab, wie hier im Forum mehrfach nachzulesen ist.

Viele Grüße

Carsten

[1]: http://www.arge-russland.de

[Beiträge [#1] bis [#7] redaktionell aus dem Russland- in das UdSSR Thema verschoben]
 
Francysk Skaryna Am: 18.05.2014 18:01:51 Gelesen: 6746# 5 @  
Moin,

ich stecke die Frage mal hier rein:

In wie weit war es zu Zeiten der CCCP / UdSSR möglich, Einschreibebriefe an Postfächer zu senden? Ich habe zwei Briefe, bei denen genau dies ganz offensichtlich so geschehen ist.

Soweit ich weiss, war die Zustellung an Postfächer nur möglich, wenn die Abholung über den Schalter lief. Eine Zustellung an Postfachanlagen war dagegen nicht möglich. Das mag so gewesen sein, nur so ganz vorstellen kann ich mit das nicht.

Gruss
 
10Parale Am: 18.05.2014 21:08:19 Gelesen: 6713# 6 @  
@ KaraBenNemsi [#4]

Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Frage. Ich hoffe, ich kann das mal wieder gut machen.

10Parale
 
cilderich Am: 14.01.2017 13:24:56 Gelesen: 5614# 7 @  
Hallo,

ich hätte da eine Kollektion von russischen Blocks zum Gedenken an den 70. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges. Ich kann zwar die Michelnummern nicht benennen, allerdings sind die 2 Blocks mit den abgebildeten Panzern wohl nicht so häufig, da sie aus einem Heftchen mit diesen Blocks stammen. Es gab noch 2 weitere hiervon, die ich auch noch irgendwo hätte und bei Interesse heraussuchen und zeigen könnte.
Beste Grüße cilderich


 
Altmerker Am: 03.12.2017 20:10:20 Gelesen: 4902# 8 @  
Der Beleg birgt dann doch einige Fragen. Die Absenderangabe ist eher spärlich, als Baikal-Amur-Magistrale (BAM), Байка́ло-Аму́рская магистра́ль / БАМ), eine Nummer, möglicherweise Postfach oder Feldpostnummer und ein Stiv. Abgestempelt in Ust-? im Chabarowsker Gebiet. Spannend wird es auf der Rückseite. Ein Feldpoststempel. Besplatno, also kostenfrei. Warum dann auf der Vorderseite für den Inlandbrief 5 Kopeken. Handelt es sich um Post eines Bau-Soldaten an der BAM? Oder gar ein Häftling aus dem Strafvollzug? Ich hoffe, die kollektive Weisheit hilft mir weiter.

Freundliche Grüße
Uwe


 
KaraBenNemsi Am: 03.12.2017 22:14:01 Gelesen: 4889# 9 @  
Hallo Uwe,

sieht für mich erstmal aus wie der normale Brief eines Wehrdienstleistenden. Der Truppenteil 08331 (die Zahl steht für eine militärische Einheit der Roten Armee) war mit seiner Verwaltung laut Google in URGAL. Die Postleitzahl des Absenders (dafür steht die 682071) gehört (zumindest heute) zum Nachbarort Novyj Urgal [1] (also Neu-Urgal). Alles in der Region Chabarowsk (Chabarowskij kraj) gelegen.

Der Dreieckstempel auf der Rückseite ist ein Standardstempel aus dem Herkunftstruppenteil des Absenders der Portofreiheit für Soldaten bewirkte. Ein "Feldpoststempel" ist das nicht, denn der Brief lief nicht über eine Feldpost, sondern über die normale sowjetische Post. Warum die 5 Kopeken? Nun, das war Kleingeld. Wahrscheinlich hatte der Absender diesen Ganzsachen-Umschlag einfach griffbereit rumliegen. In der sowjetischen Zeit wurden Ganzsachen-Umschläge ja massenhaft verkauft und genutzt und wohl auch von Postnutzern ordentlich bevorratet.

Die Angabe "BAM" heißt entweder, dass der Absender - wie Du vermutest - irgendwie bei der BAM eingesetzt war oder es bestimmt den Ort näher (als an der BAM gelegen, da Neu-Urgal eine Bahnneugründung war - ist aber nur eine Vermutung).

Stiv scheint ein Kürzel oder Spitzname für den Absender zu sein.

Vielleicht hilft Dir das weiter bei Deiner Recherche.

Viele Grüße

Carsten

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nowy_Urgal
 
Altmerker Am: 04.12.2017 10:13:11 Gelesen: 4860# 10 @  
@ KaraBenNemsi [#9]

Danke, das hat mir geholfen.

Viele Grüße
Uwe
 
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