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Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
Das Thema hat 403 Beiträge:
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westfale1953 Am: 16.05.2016 11:34:03 Gelesen: 240955# 254 @  
Hallo,

Angebot der Briefmarkenhandlung Bethmann & Brüning, Potsdam aus 1947



Bernhard

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Briefmarkenhändler und Briefmarkensammler früherer Zeiten". Schon 1947 war die Potschta Marke begehrt und wurde im Angebot besonders herausgestellt]
 
stampmix Am: 28.05.2017 14:38:32 Gelesen: 215660# 255 @  
Hallo zusammen,

nachdem es um (wie auch immer) gestempelte Potschta Marken und Briefe eine Zeit lang ruhig war, geht es wieder los:

98. Veuskens Auktion - Los 2820 SBZ Ostsachsen - Michel BI

Beschreibung: 12 Pf. Ziffer 1945, sog. 'Potschta' auf kl. Briefstück, zentr. gest. 'Dresden A 23.6.1945 bb', sig. Richter, Luxus. M€ 800,--

https://www.philasearch.com/de/i_9120_32564/1370030_SBZ_Ostsachsen/43-A98-2820.html?breadcrumbId=1495974898.8962&row_nr=5

ohne Worte
stampmix
 
dietbeck Am: 28.05.2017 15:19:58 Gelesen: 215628# 256 @  
@ stampmix [#255]

Ich denke, es hat nie aufgehört. Nach wie vor werden Briefstücke und Briefe mit bis zu 200 Euro gehandelt. Offensichtlich werden die Erkenntnisse von Strobel einfach ignoriert. Leider eben auch von den Händlern und Auktionatoren.

Wobei man sich ja auf die "Gefälligkeitsstempel" im Michel zurückziehen kann. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man der Philatelie und sauberer Recherche damit einen Bärendienst erweist.

Andererseits ist der Markt eben bereit das entsprechende Geld zu bewilligen. Auch das muss man natürlich akzeptieren, man muss ja nicht mitmachen.

dietbeck
 
stampmix Am: 28.05.2017 15:52:39 Gelesen: 215608# 257 @  
@ stampmix [#255]

Beschreibung: 12 Pf. Ziffer 1945, sog. 'Potschta' auf kl. Briefstück, zentr. gest. 'Dresden A 23.6.1945 bb', sig. Richter, Luxus. M€ 800,--

Hallo zusammen,

vom Prüfzeichen her müsste es sich um Georg Richter handeln, der 1960 verstorben ist. Ist es zulässig, eine so alte Signatur, die vor ca. 60 Jahren die Michel 41 betraf, ohne jeden weiteren Hinweis als Qualitätsmerkmal für die Michel B I zu verwenden?

besten Gruß
stampmix
 
sammler-ralph Am: 28.05.2017 17:41:14 Gelesen: 215559# 258 @  
Wie ich dem Mitteilungsblatt der ArGe DEUNOT entnehmen konnte, ist auch die zweite Auflage des Rundbriefes, der den Artikel von Wolfgng Strobel über die POTSCHTA-Marke enthält, mittlerweile vergriffen. Eine dritte Auflage könnte aufgelegt werden, bei Interesse bitte bei der ArGe vormerken lassen. Die Anschriften findet man unter http://www.deunot.de.

Gruß
Ralph
 
Richard Am: 02.06.2017 18:10:51 Gelesen: 215134# 259 @  
@ stampmix [#255]

Alles was in der Beschreibung steht, ist korrekt. Aber nicht vollständig.

@ sammler-ralph [#258]

Eine dritte Auflage könnte aufgelegt werden, bei Interesse bitte bei der ArGe vormerken lassen.

Auf der Messe Essen habe ich am Philaseiten Stand die Auskunft erhalten, dass noch vier Exemplare Restbestand verfügbar sind. Vielleicht sind sie über diesen Link noch erhältlich [1]. Über Philabuch wurden bisher 60-70 Exemplare dieses aufklärenden Buches verkauft und ich hoffe, dass es noch eine dritte Auflage gibt.

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.philaseiten.de/philabuch/show/167
 
stampmix Am: 25.06.2017 06:28:24 Gelesen: 213368# 260 @  
Hallo zusammen,

neue Erkenntnisse zur Potschta erhält man im YouTube Beitrag RonAleX Briefmarkenecke Teil 22 (OPD Dresden) [1]. In dem 13 min. Filmchen wird ab 3:30 min (bis 8:00 min) die B I [ehemals Mi.Nr.41) ausführlichst vorgestellt. Im Vorlauf wird der Michel mehrfach erwähnt und dass Kontrollratjunkie [2] mal wieder das "Material" stellte.

Keine Silbe zum 2014 erschienenen Rundbrief der DEUNOT: "Die Potschta-Marke in Dresden 1945" [3]; dafür wird abschließend (es soll ja auch hängenbleiben!) erwähnt, dass (vor langer Zeit) ein postfrischer Bogen (nicht irgendwo, sondern bei Köhler Wiesbaden) für 40.000 DM versteigert worden sei. Boah ey!. Er weist zwar mehrfach auf die Notwendigkeit aktueller Prüfungen hin, aber ich musste mir nach soviel Gehirnwäsche gestern erst einmal den Rundbrief nochmals durchlesen, um sicherzugehen, dass ich noch nicht an Altersdemenz leide.

mit bestem Gruß
stampmix

[1] https://www.youtube.com/watch?v=mWA7knn7jOo
[2] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=108703
[3] http://www.philaseiten.de/philabuch/show/167
 
jahlert Am: 25.06.2017 08:50:37 Gelesen: 213313# 261 @  
@ stampmix [#260]

Heureka!

Ich habe beides gefunden: Im Bücherregal finde ich den unscheinbaren Rundbrief vom August 2014, den Ron vermutlich nicht kennt.

Und im Internet finde ich einen 'dummen' Spruch, den ich im vergangenen Jahrtausend mal in einem Kalender gelesen hatte:

"Ein kluger Chef serviert den Tadel im Fingerhut und das Lob im Suppenteller."

Schönen Sonntag, Jürgen
 
Ron Alexander Am: 25.06.2017 10:42:48 Gelesen: 213258# 262 @  
@ stampmix [#260]

Guten morgen,

wenn ich schon erwähnt werde, dann möchte ich auch durchaus Bezug dahingehend nehmen. ;-)

Die Info über den verkauften Bogens etc. Quellen dahingehend können alle aus dem Anhang unterhalb des Videos entnommen werden, dort wird auch auf besagte Auktion verlinkt (Ich lese ja einige Quellen bevor ich ein Video drehe). Auf aufgeführte Quellen habe ich mich dann auch bei der Video Erstellung berufen. Ich habe also "nur" Quelleninhalte wiedergegeben.

Weiterhin hatte ich bis dato einen Michel Spezial 2008, ist dort noch nicht ausgeführt. Grundlegend, den Arge Auszug hatte ich natürlich auch nicht (wie auch, ich bin kein Mitglieder der aufgeführten Arge), damit sähe es auch noch mal anders aus. Wäre ich in jeder Arge Angemeldet über dessen Gebiet ich ein Video drehe, dann hätte ich sicherlich ein Finanzielles Problem wie auch zeitliches um überhaupt alles durchzulesen. Die Bibel wäre dagegen ja schon fast ein Kinderbuch ;-). Ab dem 2014 Michel stellt dieser den Sachverhalt auch anderst dar. Ich habe beim Quercheck erst die Info bekommen das es mit der MiNr. 41 etwas komplizierter ist als gedacht, den Michel Eintrag bis dato aber nicht gelesen da nicht vorhanden. Diese Thematik habe ich hier auch noch mal ausgeführt, als ich dann endlich auch mal den 2017 Michel im Zugriff hatte:
https://www.youtube.com/watch?v=6vv1OHdxHNg
Ab ca.: 10:38

Grundlegend aber im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=mWA7knn7jOo
Bis 06:05 reden ich von Tatsachen. 7:25 dann noch mal, kam sie zum Verkauf oder nicht, aufgrund oben ausgeführter Quellen war für mich dieses Thema nicht abschließend geklärt, dahingehend auch der Hinweis nur geprüfte Stücke zu erwerben.

Die Potschta Marke ist sicherlich eine Bereich der Philatelie an dem man sich die Finger verbrennen kann, ich habe einiges darüber gelesen, wie man auch an den Links erkennen kann die in der Quellenangabe geführt wurden. Ich bin, nach heutigem Stand, in das Fettnäpfchen getreten aber sprichwörtlich ist man danach ja immer schlauer. Dennoch habe ich auf die Prüfung entsprechender Werte und den Zweifel angebracht ob die Marke überhaupt zum Schalterverkauf gekommen sind, dies waren die Annahmen die ich ja ausgeführt hatte. Gebe vollkommen recht, Schwammig gehalten aber auch aus dem einfachen Grund, ich war mir nicht sicher.

Auf grundlegende persönliche Spitzen mir gegenüber gehe ich nicht ein. Dies hat m.E. hier oder auch allgemein nichts verloren. Einer Diskussion auf Sachebene finde ich durchaus zielführender und auch nur darauf werde ich eingehen.

Grüße,
Ron
 
olli0816 Am: 25.06.2017 11:38:08 Gelesen: 213218# 263 @  
Hallo zusammen,

ich denke, es ist hinreichend bewiesen, dass die Poschta nicht echt gestempelt geben kann. Was mich etwas irritiert ist die Kritik, dass irgendeine Quellenangabe bei einem kurzen Film zu einem Thema nicht angegeben wurde. Der Autor der Filme hat sicher nicht die Pflicht, alles zu nennen, was es auf dem Markt gibt, egal wie der einzelne darüber denkt.

Wenn man sich z.B. das Agieren großer Auktionshäuser zu dieser Marke anschaut, könnte man meinen, dass die Information "Poschta-Marke gestempelt falsch" dort nicht vorhanden wäre.

Ich nenne hier mal absichtlich einen Namen, obwohl diese Fälschungslose bei anderen Auktionshäusern genauso zu finden sind.

Gärtner hat z.B. in der letzten Auktion insgesamt 5 (!) Lose mit der gestempelten Poschta-Marke als Brief angeboten:

Los 18120 Brief für 200 EURO mit Attest Ströh von 1987 (kein Zuschlag)
Los 18121 Brief mit Eckrand für 300 EURO mit Attest Ströh von 1987 (kein Zuschlag)
Los 18122 Brief für 250 EURO mit Attest Ströh von 1997 (kein Zuschlag), wo über den Stempel fabuliert wurde, als wäre doch die Möglichkeit da, dass er echt wäre. Wird im letzten Satz relativiert, weil man es nicht nachweisen könne (hüstel)
Los 18123 gestempelte Marke auf Briefstück mit Attest Ströh von 2002 für 220 EURO (kein Zuschlag)

Und jetzt kommt der Hammer:

Los 18127 "Schornsteinfeger-Brief" für 800 EURO mit Attest Ströh von 2004 mit einem Zuschlag von 720 EURO. Herzlichen Glückwunsch, lieber Käufer. Wärst Du lieber nach Malle gefahren und hättest einen Eimer Sangria geleert, dann wäre das Geld sinnvoller angelegt gewesen.

Solange solche Geschäfts-Praktiken ganz normal sind (ich bin mir sicher, dass bei Gärtner der Sachverhalt wohlbekannt ist), wird diese Marke gestempelt immer wieder für Leute es wert sein, dass sie Geld dafür ausgeben. Das ist genau das gleiche, wie bei der Deutschen Reich 909 - 910, die mit den nachgestempelten Briefen angeboten werden.

Ich finde dieses Verhalten sehr viel kritischer, als wenn ein Werk - das zugegebenermassen wichtige Informationen enthält - in einem Film für OPD Dresden nicht genannt wird. Der Titel des Filmes hieß ja auch nicht "Die Poschta - warum diese Marke gestempelt immer falsch ist", also ist sie nur ein Thema von mehreren gewesen.

Sicherlich haben die Filme vereinzelt immer wieder mal inhaltliche Fehler oder auch Lücken. Wenn man sich den Aufwand anschaut, empfinde ich sie als verzeihlich. Es ist Arbeit in der Freizeit, so wie viele ihr Hobby auch in der Freizeit ausüben und von daher ist kein Anspruch für Perfektion oder Befindlichkeiten von einzelnen einzufordern. Wenn stampmix es gerne anders sehen möchte, steht es ihm doch frei, einen Film speziell zur Poschta Marke zu entwickeln mit allen Quellenangaben und Informationen, die er für richtig empfindet. Ich würde ihn mir gerne ansehen, soll also konstruktive Kritik sein.

@ Ron: Mach deine Filme weiter, ich schaue sie mir gerne an.

Grüße
Oliver
 
Baber Am: 06.01.2018 06:26:35 Gelesen: 197399# 264 @  
Poschta wird weiterhin als echt gestempelt angeboten.

Los aus der 458. Nordphilaauktion vom 22.1.2018



Gruß
Baber
 
Wolfgang Lang Am: 06.01.2018 14:23:01 Gelesen: 197206# 265 @  
Hallo Baber,

ich kann nichts von "gestempelt" oder "echt gestempelt" im Angebot lesen. Das Attest Ströh kennen wir beide nicht, und die darin vermutlich enthaltenen, heute nicht aufrecht erhaltbaren Angaben werden nicht wiedergegeben. Hier wird nach meiner Meinung ein Plattenfehler angeboten, welcher postfrisch kaum niedriger wertet als (irgendwie) gestempelt; und wenn das Stück einen Käufer finden sollte, dann wegen des Plattenfehlers.

Solange im MICHEL für die POTSCHTA (nicht Poschta) bei gestempelt oder Brief eine Zahl steht, werden diese Stücke auf dieser Basis angeboten werden. Du wärst der erste, der seine Marke wegschmeißt.

Schönen Feiertag (in Bayern haben wir CMB)

Wolfgang
 
Markus Pichl Am: 06.01.2018 15:38:48 Gelesen: 197170# 266 @  
@ Wolfgang Lang [#265]

Hallo Wolfgang,

das ist bedingt richtig. Bitte beachte, dass das philatelistische Zeichen für "Briefstück" angegeben wird. Der Katalogwert von "3.200.-" galt früher, siehe z.B. im Michel Deutschland Spezial 2014, für echt und zeitgerecht gestempelt. Heute ist bei diesem Plattenfehler immer noch selbiger Katalogwert vermerkt, nur das dieser nun für "von unbefugter Seite mit echten Poststempeln entwertet." gilt. Der aktuelle Sachverhalt ergeht nicht aus dem Angebot und bedarf der Kenntnis von diesem.

Man kann es aber auch besser gestalten, siehe hier:

Das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer gibt den aktuellen Sachverhalt, bei der nachstehenden Potschta-Marke, in der Losbeschreibung an.





Hier noch einmal im Vergleich das Angebot von Nordphila:





Das Stempelgerät "DRESDEN A16 bb" scheint vornehmlich für die Entwertung von seltenen Briefmarken verwendet worden zu sein:





Oder gibt es den Stempel auch auf unverfänglichen, mit Briefmarken frei gemachten Bedarfsbelegen?

Obendrein scheint noch der "23." als Tagesdatum die vordringliche Datumseinstellung zu sein?

Beste Grüße und einen schönen CMB
Markus
 
dietbeck Am: 06.01.2018 15:49:13 Gelesen: 197148# 267 @  
Dazu ein Stück bei der kommenden PPB-Auktion (Los 1744)

"12 Pfg. POTSCHTA, breitrandiges Prachtstück vom Bogenrand auf Briefstück mit echtem Poststempel DRESDEN N16bb 23.6.45 (zeitnah) entwertet, neues Fotoattest Jasch BPP, Pracht (Mi. 800,-)."

Da wird aus nicht zeitgerecht mal zeitnah gemacht (man beachte das Attest). Und "echter Poststempel ... 23.6.45 ...", das ist doch ein Widerspruch in sich.



http://www.potsdamer-phila-buero.de/images/atteste/A-1744.jpg

Dazu noch diese Aussage im Attest "...nicht abschliessend geklärt...". Ich habe bis heute noch nicht gesehen oder gelesen, was eigentlich nicht abschliessend geklärt ist.
 
Markus Pichl Am: 07.01.2018 08:47:14 Gelesen: 196888# 268 @  
@ dietbeck [#267]

Hallo zusammen,

das vorstehende Attest von Dr. Jasch, Nr. 8096 vom 10.10.2017, kann nur bedeuten, dass Herr Dr. Jasch die Erkenntnisse, welche im August 2014 in Rundbrief Nr. 72 der ARGE Deutsche Notmaßnahmen ab 1945 e.V. veröffentlicht wurden, nicht anerkennen möchte. Dafür gibt es dann nur ein Wort und heißt Inkompetenz. In meinen Augen stellt ein derartig ausgestelltes Attest Betrug am Sammler dar. Mir stellt sich sogar die Frage, ob hier sogar in strafrechtlicher Hinsicht ein Tatbestand vorliegt?

Beste Grüße
Markus
 
dietbeck Am: 07.01.2018 09:14:26 Gelesen: 196859# 269 @  
@ Markus Pichl [#268]

Sehe ich genauso. Hier werden die Ergebnisse der Rundbrief-Recherche schlicht und einfach nicht anerkannt bzw. man lässt sich ein Hintertürchen offen. Und was für mich einfach noch viel schwerer wiegt:

KEINER hat bisher in irgendeiner Form erklärt ob und warum die Rundbriefergebnisse noch irgendwelche Fragen offen lassen sollen. Stattdessen gibt es einfach diese Plattitüden sogar in Attesten. Da behauptet man dann sowas wie "nicht abschliessend", ohne einen faktischen Nachweis solcher Behauptungen führen zu müssen. Traurig.

dietbeck
 
stampmix Am: 07.01.2018 09:28:45 Gelesen: 196849# 270 @  
@ Markus Pichl [#268]

Siehe auch [#260] RonAleX Briefmarkenecke Teil 22 (OPD Dresden) [1].

Da ist noch zuviel Material im Handel, das einen Käufer sucht und nicht abgeschrieben werden soll. "Nicht abgeschlossen" gilt für ziemlich alles irdische, abgesehen von unserer Lebensspanne. Warten wir also weiter auf eine korrigierende Gegendarstellung zum Rundbrief 72.

besten Gruß
stampmix

[1] https://www.youtube.com/watch?v=mWA7knn7jOo - Dort Minuten 4:00 bis 8:00
 
Markus Pichl Am: 07.01.2018 10:04:00 Gelesen: 196829# 271 @  
@ dietbeck [#269]

Vielen Dank für Deine Zustimmung.

@ stampmix [#270]

Zitate, aus besagtem Rundbrief 72:

Etwas 50% aller gefälschten Postschtabriefe und Briefstücke tragen den rückdatierten Stempel DRESDEN A 16 bb 23.6.45

Echte Dienstbriefe und -postkarten mit dem Absender OPD Dresden an Postkunden mit Stempel DRESDEN A 16 bb sind ab Februar 1946. 1945 werden solche Sendungen in der Briefabgangsstelle des Postamts mit dem Stempel DRESDEN A 16 e gestempelt

Den besagten Rundbrief 72, 134 DIN-A5-Seiten über die "Potschta", habe ich seit ca. Oktober 2014 in meinem Literaturbestand, aber erst vorhin wirklich damit angefangen mir diesen durchzulesen. Das Briefstück 43 A c, mit Stempel "DRESDEN A 16 bb 23.8.45", hatte ich gestern rein aus Instinkt gezeigt. Das Kapitel "Der Tagesstempel DRESSDEN A 16 bb in der Kanzlei der Oberpostdirektion Dresden und Stempelfälschungen damit", ist sehr interessant, selbstverständlich ist alles in diesem Rundbrief sehr interessant.

Jetzt frage ich mich natürlich, mit welchem Vergleichsmaterial Herr Ströh BPP eine zeitgerechte Entwertung für dieses Briefstück 43 A c hat attestieren können?

Warten wir also weiter auf eine korrigierende Gegendarstellung zum Rundbrief 72.

Nach meiner Einschätzung fällt die Wartezeit, auf eine Gegendarstellung, weder in die Lebensspanne der Menschheit oder in die vom Planeten "Erde", auf dem wir Leben.

Der Attestwortlaut von Herrn Dr. Jasch verschleiert den derzeitigen philatelistischen Erkenntnisstand.

Beste Grüße
Markus
 
Peter Feuser Am: 07.01.2018 17:19:33 Gelesen: 196607# 272 @  
Das vorstehende Attest von Dr. Jasch, Nr. 8096 vom 10.10.2017, kann nur bedeuten, dass Herr Dr. Jasch die Erkenntnisse, welche im August 2014 in Rundbrief Nr. 72 der ARGE Deutsche Notmaßnahmen ab 1945 e.V. veröffentlicht wurden, nicht anerkennen möchte. Dafür gibt es dann nur ein Wort und heißt Inkompetenz. In meinen Augen stellt ein derartig ausgestelltes Attest Betrug am Sammler dar. Mir stellt sich sogar die Frage, ob hier sogar in strafrechtlicher Hinsicht ein Tatbestand vorliegt?

Mensch, Markus! Du bringst schon wieder den Forenbetreiber in heftigste Verlegenheit und bettelst regelrecht um eine neue Forensperre!

Nee, nee !
 
Markus Pichl Am: 07.01.2018 17:20:40 Gelesen: 196606# 273 @  
Hallo,

in Attest Nr. 8096, vom 10.10.2017, heißt es zum Stempelgerät DRESDEN A 16 bb wie folgt: " Der Stempel ist im Juni 1945 nicht belegt, ..." und dies entspricht der Abhandlung im Rundbrief 72 der ARGE Deutsche Notausgaben ab 1945

In Attest Nr. 7744, vom 07.07.2017, wurde zum selbigen Stempelgerät wie folgt ausgeführt: " Obwohl der Stempel im Juni 1945 belegt ist, ..."



Ist der fett markierte Textteil, aus Attest Nr. 7744, nur dem Einfügen eines fehlerhaften Textes geschuldet gewesen oder wurde zwischenzeitlich der Rundbrief 72 ausführlicher studiert, dass die Beschreibung in Attest Nr. 8096 den Tatsachen dann schon näher kommt?

Beste Grüße
Markus
 
JoshSGD Am: 07.01.2018 19:55:14 Gelesen: 196490# 274 @  
@ dietbeck [#267]

Ganz Unrecht hat Herr Dr. Jasch nicht, der Stempel ist durchaus echt. Aber über alles andere brauchen wir nicht diskutieren. Der Rundbrief ist bekannt, die Fakten wasserdicht. Die Formulierung im Attest ist mir ebenso aufgestoßen. Sowas ist in großen Konzernen bei Meetings auch üblich. Man hat zwar keine Ahnung, warum alles schief läuft, aber schön verpackt lässt sich alles bei Keksen und hohlen Phrasen gut ertragen. Und so ist das Attest, ohne klare Aussagen, man kann interpretieren wie man will. Gut, als Kaufmann muss man seine Ware gut an den Mann bringen, es nützt nichts, jeder will verdienen.

Gruß
Josh
 
Markus Pichl Am: 07.01.2018 20:48:53 Gelesen: 196434# 275 @  
Hallo,

der nachstehende "Beleg" ziert die Titelseite von besagtem Rundbrief 72. Auf Seite 109/110 wird er als "rückdatierte Fälschung" bezeichnet. Auf Seite 109 ist vermerkt, dass er im Jahr 2008 bei einer Auktion versteigert worden sein soll. Das Auktionshaus wird im Rundbrief nicht genannt.

Die Bilder stammen aus dem Onlinearchiv des Auktionshaus CG, er wurde dort im Juni 2017 in der 37. Auktion versteigert, der Ausruf war Euro 800.- und der Zuschlag erfolgte bei Euro 720.- . Im Jahre 2008 ist er bei CG im Onlinearchiv nicht auffindbar, somit muß es zuvor ein anderes Auktionshaus gewesen sein, bei dem das Stück versteigert wurde.





Beste Grüße
Markus
 
drmoeller_neuss Am: 07.01.2018 22:37:56 Gelesen: 196320# 276 @  
Meines Erachtens lässt die Prüfordnung hier keinen Spielraum und ist eindeutig formuliert:

Ich zitiere aus der Prüfordnung des BPP:

7.2. Echte, aber falsch entwertete Prüfgegenstände (Stempelfälschungen und Stempelverfälschungen) erhalten den Vermerk "Stempel falsch" und das dazu quergestellte Prüfzeichen, und zwar Marken in der Mitte der Rückseite und Briefstücke sowie Ganzstücke zusätzlich vorderseitig neben der Marke bzw. dem Wertstempel oder Stempel.

Auf der BPP-Webseite findet sich dann folgende Erläuterung:

Falsch sind alle Entwertungen, die mit echten, aber nachweisbar rückdatierten Poststempeln von unbefugter Seite vorgenommen wurden (sog. "missbräuchliche Verwendung") und in der Regel auch Entwertungen, die mit echten Poststempeln außerhalb der Postgültigkeit vorgenommen wurden.

Man kann sich schon fragen, warum die Prüfordnung hier nicht konsquent angewendet wird. Oder muss auf das zahlreiche Material im Markt und auf die Anbieter Rücksicht genommen werden?

Und damit zu Wolfgang Lang zurück: Wie der Sammler damit umgeht, ist eine andere Frage und die hat nicht der Prüfer zu entscheiden. Die "Potschta"-Marke und die Umstände, wie diese Entwertungen zustande gekommen sind, haben einen äusserst interessanten politisch-historischen Hintergrund. Ich halte diese Marke für absolut sammelwürdig. Der Stempel auf der Marke wird dadurch aber nicht echter.
 
Markus Pichl Am: 07.01.2018 23:43:20 Gelesen: 196285# 277 @  
Hallo,

die Rückdatierung, des zuletzt gezeigten Stempels "(10) DRESDEN N 6 dd 23.6.45", ergibt sich durch ein eindeutiges Merkmal, welches sich in den Abdrucken auf Postschta-Briefen oder Briefstücken, gegenüber zeitgerechten Abschlägen aus Februar/März 1946, letztere dann immer als Ankunftsstempel abgeschlagen, zeigt. Es ist eine kleine Eindellung auf ca. 7 Uhr im Aussenkreis.

Das Attest von Herrn Ströh wurde im Jahre 2004 ausgestellt, jedoch wurde schon im Jahre 2001 das Handbuch "Die Sächsischen Schwärzungen 1945 Band 1 Postgeschichte" (Anderson, Bänsch, Meyer, Porsche) aufgelegt und aus diesem hätte man wohl ableiten können, dass dieser Stempel im Juni 1945 nicht in Verwendung war, weil dort nicht aufgeführt.

Auf das von mir beschriebene Merkmal wird im Rundbrief 72 nicht eingegangen und ich habe es mir durch entsprechendes, in den letzten Stunden im Internet aufgestöbertes Bildmaterial erarbeitet.

Somit handelt es sich, wie drmoeller_neuss schon zweimal hier im Thema treffend aufgeführt hat, im philatelistischen Sinne um eine Stempelfälschung.

Es ist mir schleierhaft, warum es dermaßen viele Fehlatteste, welche von verschiedenen BPP-Prüfern ausgestellt wurden, zu angeblich echt gebrauchten oder angeblich gefälligkeitsgestempelten Potschta-Marken gibt.

@ drmoeller_neuss [#276]

Man kann sich schon fragen, warum die Prüfordnung hier nicht konsquent angewendet wird. Oder muss auf das zahlreiche Material im Markt und auf die Anbieter Rücksicht genommen werden?

Nach meiner Einschätzung wird weniger auf das Material, vielmehr aber auf die zahlreichen Fehlatteste aus der Vergangenheit Rücksicht genommen oder sogar auf beides.

Beste Grüße
Markus
 
drmoeller_neuss Am: 08.01.2018 08:39:54 Gelesen: 196079# 278 @  
Bei dem "Schornsteinfeger-Brief" der Berufsfeuerwehr Dresden [#275] machen mich schon andere Umstände stutzig. Es mag sein, dass es die Adresse und den Schornsteinfeger wirklich gibt und er unter der Adresse nicht auffindbar war. Dann ist der Brief zurückgegangen - übrigens ohne weiteren Poststempel auf dem Umschlag.

Die Dresdner Feuerwehr scheint in diesen Tagen kurz nach dem Krieg hyperaktiv gewesen zu sein: Der Brief ist am 27. Juni 1945 bei der Feuerwehr eingegangen, nachdem der Briefträger einen Tag vorher, am 26. Juni seine Feststellungen auf dem Umschlag gemacht hatte. Dann rennt der rührige Mitarbeiter der Feuerwehr sofort in das Einwohnermeldeamt und lässt dort noch einmal die Adresse überprüfen. Das Ergebnis lag bereits am gleichen Tag vor. So schnell haben Behörden noch nie gearbeitet.

Im übrigen lässt sich feststellen, ob die Berufsfeuerwehr solche vorgedruckten Umschläge in der fraglichen Zeit überhaupt verwendet hat. Die Feuerwehr war jedenfalls nach den Bombenangriffen nur noch bedingt einsatzbereit, nur die Wache in Neustadt war noch intakt. Im November 1938 wurden die Berufsfeuerwehren in die "Feuerschutzpolizei" überführt. Die Umschläge müssen aus der Zeit davor stammen.

http://www.dresden.de/de/rathaus/aemter-und-einrichtungen/unternehmen/feuerwehr/geschichte.php

Jedenfalls bin ich bei den roten Stempeln sehr skeptisch. Mir scheinen sie aus einer jüngeren Zeit aus der DDR zu stammen. Möglicherweise wurde ein "gefälligkeitsgestempelter" Blanko-Umschlag mit einer Adresse und ein paar Stempeln zu einem "posthistorischen" Beleg aufgewertet. Das hätte man auch schon früher nach der Wende feststellen können.
 

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