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Thema: Frankatur in zwei Währungen bei Eilzustellung ins Ausland
sentawau Am: 10.11.2014 18:07:11 Gelesen: 3476# 1 @  
Frankatur in zwei Währungen bei Eilzustellung ins Ausland



Die Postordnung von 1929 bestimmt in § 24 III :" Der Absender kann die Gebühr für die Eilzustellung vorausbezahlen oder die Zahlung dem Empfänger überlassen". Auf Grund dieser Bestimmung wurde die abgebildete Karte möglich. Der Absender hat die Zustellungsgebühr in Ostmark vorausbezahlt.

Besitzt jemand ähnliche Frankaturen? Ich habe derartige Doppelfrankaturen bisher nie gesehen.
 
drmoeller_neuss Am: 10.11.2014 18:13:33 Gelesen: 3465# 2 @  
@ sentawau [#1]

Wo sind denn die auf solchen Eilbriefen üblichen Ankunftstempel? Gerade in der DDR war man nicht bescheiden, und viele Eilbriefe haben zusätzlich noch Bahnpoststempel vom Transportweg bekommen.

Ich glaube eher, dass der Eilbotenaufkleber nachträglich angebracht wurde, ebenso der private Stempel "Durch Eilboten". 60 Pfennig waren für eine Postkarte in die DDR ausreichend, in die DDR galt Inlandsporto. Die zugeklebte 50 Pfennig-Marke aus der DDR hat die Deutsche Bundespost nicht gestört, und die DDR auch nicht.
 
Eric Scherer Am: 10.11.2014 19:58:05 Gelesen: 3430# 3 @  
@ sentauwau

Sorry - das ist ein Quatsch. Wenn der Absender vorausbezahlt, ist der Absender der Karte in der BRD gemeint. Nach UPU mussten alle Zusatzfrankaturen für spezielle Sendungen in Wertzeichen des Absendelandes erfolgen. Dies gilt auch für die bis 1971 gültigen internationalen Antwortkarten.
 
Eilean Am: 10.11.2014 22:33:00 Gelesen: 3393# 4 @  
@ sentawau [#1]

Immerhin ist ein Briefträgerstempel, rechteckig, blau, "23" angebracht, womit ein AKS wohl aus Halle gezeigt wird.

Ich glaube aber auch, dass die zugeklebte Marke die Post in der BRD nicht störte, in der DDR erst recht nicht, bzw. man auf Nachgebühr verzichtete, wenn man schon DDR-Marken einsetzte.

Als Postkarte mit 60Pfg richtig frankiert, als Eilbrief hoffnungslos unterfrankiert.

Unterhalb des Eilbotenaufklebers ist noch ein Stempel, den ich aber nicht zuordnen kann.
 
T1000er Am: 10.11.2014 23:03:15 Gelesen: 3382# 5 @  
Die Themenüberschrift ist für diesen Beleg schon fehlerhaft.

Für die Bundesrepublik Deutschland war die DDR nie Ausland!

Schöne Grüße,
T1000er
 
Hobbyphilatelist Am: 11.11.2014 08:02:15 Gelesen: 3342# 6 @  
Keinesfalls handelt es sich hier um eine Eilsendung mit Gebührenvorauszahlung. Die nicht frankaturgültige Marke wurde zusätzlich aufgeklebt und ist bei der Abstempelung durchgerutscht. Die Zettel für die Eilsendung sowie der Stempel wurden nach der Beförderung aufgeklebt bzw. angebracht.

Helmut
 
drmoeller_neuss Am: 11.11.2014 16:30:39 Gelesen: 3280# 7 @  
@ T1000er [#5]

Postalisch war das schon Ausland, die DDR war schliesslich auch Mitglied im Weltpostverein. Es musste auch das Autokennzeichen "DDR" verwendet werden, ein "x" vor der Postleitzahl war nicht mehr erlaubt.

In der Regel galten Inlandsgebühren für den Verkehr in die DRR, aber das war alleine Entscheidung der Deutschen Bundespost. Dass die DDR doch eben nicht Inland war, zeigt sich an bestimmten Versendungsarten, die nur in das Ausland möglich waren.

Briefe durften in die DDR bis 2000 Gramm schwer sein, im BRD-Inland nur 1000 Gramm. Streifbandsendungen waren in die DDR nicht erlaubt, dafür gab es eine "Drucksache zu ermässigter Gebühr".
 
sentawau Am: 13.11.2014 11:09:00 Gelesen: 3215# 8 @  
Zunächst ein Dankeschön an alle, die geschrieben haben!

Dass die Karte problematisch ist, weiss ich. Gegen ihre Beförderung per Eilboten sprechen besonders die fehlenden Durchgangsstempel. Aber was soll der quadratische Stempel des Zustellers auf einem normalen Poststück? Er spricht sehr für eine Sonderzustellung. 50 Pfennig deckten übrigens genau den DDR-Zuschlag für Eilsendungen ab.

Vielleicht liest ein Mitglied der 'Hallensia' diesen Beitrag und kann etwas zum Gebrauch des Zusteller-Stempels sagen.
 
alemannia Am: 13.11.2014 18:52:27 Gelesen: 3153# 9 @  
Eigentlich ist ja schon alles geschrieben worden, der Beleg kann so eigentlich als Eilzustellung nicht echt gelaufen sein.

Vielleicht hatte die Frankatur aufgrund der seinerzeitigen politischen Entwicklung auch nur eine symbolische Bedeutung des Absenders an den Empfänger sein sollen, dass beide deutsche Staaten zusammengehören.

Stempeldatum ist der 8.7.89 und nur 1 Monat später reisten die ersten DDR Bürger über Ungarn nach Österreich aus.

Das sind von mir nur so Gedanken an eine Zeit, die mir stets in Erinnerung bleiben wird.
 
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