Thema: Die Poststempel Magdeburg bis Ende 1867
Magdeburger Am: 03.10.2015 19:12:09 Gelesen: 7290# 1 @  
Liebe Sammelfreunde,

zur Auswertung suche ich noch weitere Daten von Stempeln. Die ersten Poststempel wurden etwa im April/Mai 1808 eingesetzt. Diese sind auf Initiative der Postmeister angeschafft wurden.

Gesucht wird nur, wo im Ortsnamen entweder "Magdeburg" oder "Magdeburg-Stadt" steht. Zu den Bahnhofsstempel existiert ein eigenes Thema.

Magdeburg-Neustadt war eine eigenständige Stadt. Der Zusatz Magdeburg hat seine Ursache zur Nähe der Stadt und Orte mit dem Namen Neustadt gab es eine Menge.

Einige Stempel wurden 1868 und später weiterverwendet, so dass eine zeitliche Abgrenzung etwas schwierig ist.

Wenn möglich bitte die ganzen Belege einstellen mit 300 DPI.

Ich danke schon einmal für die Unterstützung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Die spätere Zeit würde ich gern extra behandeln, da diese nicht unbedingt zu meinem Augenmerk bis jetzt gehört und ich somit keine Vergleichsmöglichkeiten habe.
 
Magdeburger Am: 04.10.2015 15:53:12 Gelesen: 7248# 2 @  
Liebe Sammelfreunde,

der 1. Poststempel wurde, wie schon oben geschrieben, auf Veranlassung des Postmeisters angeschafft:



Der Brief wurde am 25.August 1808 geschrieben und lief "nebst Anlagen" nach Halle (Saale), wofür 3 Gute Groschen Porto anfielen. Siegelseitig ist nichts.

Der Stempel selbst ist etwa 35 x 4,8 mm.

Nachfolgende Hülle hatte ich mal gehabt:



Der Stempel von Salzwedel vom 13.May 1808 ist hier als Ankunftsstempel gebraucht worden. Der Stempel von Magdeburg als Aufgabestempel muß also mindestens vom gleichem Tage sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 05.10.2015 13:53:08 Gelesen: 7213# 3 @  
Liebe Sammelfreunde,

noch die mir vorliegenden Westphalenstempel:

Aus der Zeit ab Ende 1808 bis Anfang 1810 liegen mir keine Abschläge vor. Erst ab 04.02.1810 liegt mir dieser L1 vor, hier jedoch auf einen Beleg vom 24.05.1810 nach Stendal:



Wahrscheinlich nur Anfang 1811 wurde dieser in Verbindung mit dem Ankunftsstempel als Zweizeiler verwendet. Meist sind diese nicht parallel abgeschlagen wurden:



Der Beleg stammt vom 17.02.1811 und lief nach Bordeaux - daneben mal der Datumsankunftsstempel vom 29.März 1811

Mindestens seit dem 20.Juni 1811 wird ein echter L2 verwendet - mein spätester Abschlag stammt vom 02.09.1813:



Hier auch mein frühster Abschlag auf Brief nach Herrnhut.



Nochmal die beiden Aufgabestempel. Beim linken sind die Abmaße : 46,0 x 5,5 mm und beim rechten 47,6 x 13,6 mm.

Ob es noch mehr gibt, kann ich zur Zeit nicht ausschliessen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 23.03.2016 11:23:00 Gelesen: 6918# 4 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich möchte mal nicht chronologisch, sondern mit einem "besonderen" Zweikreisstempel weitermachen.

Die Besonderheit ist, dass dieser Stempel der einzige Zweikreisstempel war, wo die Uhrzeit austauschbar war. Alle anderen Stempel dieser Form gab es mit festen Uhrzeiten.

Auffallen ist, dass die Uhrzeit immer mit einem abschliessenden "N" vorkommt. Er wurde auch ausschliesslich bei der Briefpost und nicht bei der Fahrpost verwendet.

Seinen mir bekanntesten frühsten Einsatz ist vom 01.08.1863:



Bei nachfolgender Beleg vom 19.06.1865 wurde die Uhrzeit vergessen einzusetzen:



Hier die beiden Stempel + 1 einer dazu:



Der mittlere Abschlag vom 06.12.1864. zeigt schon beginnend den später immer markanten Ausbruch im Aussenkreis.

Bei Ebay werden aktuell zwei Belege angeboten:



Der linke Beleg wird beschrieben [1]:

K2 "MAGDEBURG 21 3 66 / 8-9N" (Feuser 2048 (nur 3 Monate Gültigkeit)) auf Preussen, Mi. 18b.

rechter Beleg [2]:

K2 "MAGDEBURG // 6/4 67 // 7-8N" Versuchsstempel (o 24,5 mm, offener innerer Kreis) auf Preussen, Mi. GS-U27bA.

Definitiv ist bei beiden Belegen der beschriebene Stempel verwendet worden. Der scheinbar offene innere Kreis ist darauf zurückzuführen, dass der Uhrzeit-Einsatz höher war als der Kreis.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

http://www.ebay.de/itm/361516257098
http://www.ebay.de/itm/361516257102
 
Magdeburger Am: 24.03.2016 13:52:32 Gelesen: 6873# 5 @  
Liebe Sammelfreunde,

der Zweikreiser mit fester Uhrzeit soll später in die Betrachtung eingezogen werden. Gleiches wird für den kleiner Einkreiser (Fingerhutstempel), so sein, da er ebenfalls nur mit fest eingravierter Uhrzeit verwendet wurde.

Heute nehme ich den Nierenstempel, den ich irgendwo mal gezeigt habe. Jedenfalls habe ich einiges in der Zwischenzeit dazu bekommen.

Grob lassen sich die Stempel mit und ohne Rahmen unterscheiden. Desweiteren ist der Stempeltext bei den Stempel ohne Rahmen mit abschliessenden Punkt, bei dem mit Rahmen ist kein Punkt vorhanden.

Von jeder Form lassen sich 2 Geräte unterscheiden, so dass insgesamt 4 Geräte im Einsatz waren. Der Verwendungszeitraum läßt sich insgesamt momentan vom 30.10.1826 bis 19.04.1832 nachweisen. Desweiteren wurde ein Stempel 1837 wieder aktiviert, allerdings dann nur bei der Fahrpost eingesetzt.

Als erstes wurde der Stempel ohne Rahmen verwendet.

Type Ia - weiter Abstand zwischen "R" und "G" und schräg stehendes "M" (18.12.1826 / 16.02.1829)
Type Ib - enger Abstand zwischen "R" und "G" und gerade stehendes "M" 30.10.1826 / 13.11.1829)

Dann der mit Rahmen:

Type IIa - weiter Abstand zwischen "U" und "R" sowie unterer Anstrich vom "M" verlängert geht zwischen "RG" durch (06.07.1829 / 07.09.1830)
Wahrscheinlich 1837 nach Pause wieder kurzzeitig im Einsatz gebracht wurden (3 Abschläge bekannt)
Type IIb - enger Abstand zwischen "U" und "R" sowie untere Anstrich vom "M" trifft fast noch die Unterkante des letzten "G" (31.05.1829 / 19.04.1832)
Spätestens ab Mitte 1830 ist das Ausbrechen der untere Randlinie zu beobachten. Abschläge aus der "Endzeit" zeigen fast keine mehr.



Hier sind alle 4 verschiedenen Abschläge mal zusammen.



Hier ein Beleg, der möglicherweise aus dem Jahre 1838 stammen könnte - der Inhalt gibt es jedoch nicht eindeutig her. Der Nebenstempel C1 ist erst ab 1837 regulär verwendet wurden und der reaktivierte Stempel ist Type IIa.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.01.2017 13:07:09 Gelesen: 6339# 6 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute den einzigen Einkreis-Stempel in Grotesk, welcher möglicherweise am 01.08.1867 eingeführt wurde. Der Tag ist ein Donnerstag gewesen, möglich ist also noch ein früheres Datum. Dieser Stempel löste alle bis dahin verwendeten Zweikreisstempel ab.

Durch glücklichen Zufall konnte ist einen Beleg bekommen, welcher auch tatsächlich am 01.08. aufgegeben wurde:



Gelaufen ist er nach Heyde in Holstein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 14.04.2018 16:56:18 Gelesen: 5227# 7 @  
Liebe Sammelfreunde,

jetzt erst einmal ein Artikel, welcher in den Preussenstudien im Dezember unter der Nummer 152/2017 von mir erschienen ist. Schade, dass ich dies nicht als PDF-Datei hochladen kann.





Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 15.04.2018 10:30:09 Gelesen: 5194# 8 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier nun eine Ganzsache, welche auf Grund des Artikel eigentlich (un)möglich sein sollte.



Siegelseitig ist ein Silbergroschen Landbestellgeld notiert worden.

Eine Möglichkeit der doch recht ungewöhnlichen Ortsaufgabe mit dem Magdeburg-Stadt-Stempel könnte sein, dass es ein Kastenbrief war und noch von der Fahrpostdecardierung in den passenden Briefbeutel gelegt wurde. Auch könnte es sein, dass es vergessen wurde einen Stempel der Briefannahme abzuschlagen und bei der Zusammenstellung der Briefbeutel durch die Fahrpostdecardierung dies auffiel und dort dann nachgeholt wurde.

Eventuell gibt es noch andere Erklärungen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 25.11.2019 15:05:29 Gelesen: 3626# 9 @  
Ganzsachen-Umschlag Preußen U 12A gestempelt Magdeburg 31.3.(o.J.) nach Berlin an einen Hauptmann im 8. Leib-Infanterie Regiment.

Entwertung des Wertstempels zu 2 Sgr. erfolgte durch Tinten(blau)stift.



hajo22