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Thema: Philawert und Debrix - die neuen Seiten
Richard Am: 27.10.2015 09:13:46 Gelesen: 13746# 1 @  
Liebe Mitglieder der Philaseiten,
liebe aktive Teilnehmer der Philaseiten Privat Auktion,
liebe an echten Marktpreisen interessierte Sammler und Händler,

wir möchten Ihnen heute unsere in den letzten vier Jahren konzipierte Seite Philawert und den Debrix - Deutscher Briefmarken Index - vorstellen:

http://philawert.de/index/beta

Philawert.de basiert alleine auf den Umsätzen der seit 2008 angebotenen Philaseiten Privat Auktion, in welcher bisher über 31.000 Lose im ausmachenden Betrag von 184.000 Euro gehandelt wurden.

Philawert ist kein Katalog und keine Preisliste - nur eine Auswertung von Auktionsergebnissen !

Nur solche Lose, die in sammlerüblichen Qualitäten zwischen überwiegend privaten Sammlern und zunehmend auch Händlern umgesetzt wurden und die mit ähnlichen Losen (wie Marken, Sätze, Jahrgänge) vergleichbar sind, wurden in Tabellenform erfasst und ausgewertet sowie über Charts (Grafiken der Preisentwicklung) visualisiert.

Am besten Sie sehen sich die Philawert Bund ** Übersicht vom 26.10.2015 an, die von links nach rechts folgende Informationen enthält:



- Sammelgebiet (anklicken, um zugrunde liegende Lose im Detail zu sehen)
- Katalognummer, in der Regel des von uns empfohlenen Michel Katalogs
- Erhaltung (hier **)
- Durchschnittspreis aus den letzten 10 Verkäufen der Auktion in Euro
- Durchschnittspreis im Verhältnis zu den Notierungen eines führenden Katalogs (Michel, teilweise Philotax und andere) in Prozent
- Index: Prozentwert der aktuellen Durchschnittspreise aus den letzten 10 Verkäufen der Auktion im Verhältnis zum Vergleichswert 31.12.2013
- Datum des letzten erfassten Auktionsumsatzes
- Chart (anklicken für optische Darstellung der Informationen)

Der rote Punkt markiert die 10 Katalognummern, die für die Teilindices (z.B. Bund **) ausgewählt wurden. Die grünen und roten Trendpfeile stellen eine Prognose der Preisentwicklung des Philawerts für die kommenden drei bis sechs Monate dar.

Unter der Tabelle ist der Philawert Index Bund ** errechnet. Dieser zeigt, daß die bisher gehandelten 508 Bund ** Lose im Durchschnitt zu 18,0 % Katalogpreis gehandelt wurden und der Durchschnitt für Bund ** seit dem 31.12.2013 um 5,2 % von 100 auf 94,8 % gefallen ist, Sammler ihre Sammlung also noch günstiger ergänzen konnten.

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Mit Klick auf das Sammelgebiet in der Tabelle links erhalten Sie Detailinformationen über die Zahl der gehandelten Lose, deren Handelsdaten (Datum des letzten Gebots), Handelspreise und ggf. Zusatzinformationen, hier am Beispiel der ersten bundesdeutschen Marken 111-112 **:



Die einzelnen zugrundeliegenden Lose, in der Regel mit Abbildung, deren Gebote und weitere Detailinformationen erhalten Sie, sofern Sie als Mitglied der Philaseiten angemeldet sind, durch einen Klick auf das Sammelgebiet an der linken Seite der Tabelle.

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Ergänzt werden die Philawert Seiten durch Grafiken, hier wieder am Beispiel Bund 111-112 ** erläutert:



- Überschrift mit Bezeichnung Sammelgebiet, Katalognummer und ggf. Zusatzinformationen
- die blaue Linie oben zeigt den aktuellen Katalogpreis (100 Euro)
- die schwankende Linie in der Mitte mit Skalierung rechts zeigt die erzielten Auktionspreise in Euro (zuletzt 14 Euro)
- die gestrichelte Linie zeigt für den Fall, dass mindestens 10 ähnliche Lose gehandelt wurden, deren aktuellen Durchschnittspreis (zuletzt 15,90 Euro)
- die Skalierung links zeigt, in welcher Höhe des aktuellen Katalogpreises diese Umsätze gehandelt wurden
- die senkrechten Balken am unteren Rand zeigen an, in welchen Wochen Umsätze in der Auktion stattfanden

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Antworten auf Ihre Fragen:

- Welche Aussagekraft haben die Preise der Philaseiten Auktion ?

Die Philaseiten Auktion ist nach unserem Wissen der einzige europäische Handelsplatz, in welchem philatelistische Angebote für jedermann sichtbar und jedermann handelbar kostenfrei umgesetzt werden. Gerade die völlige Kostenfreiheit, das Angebot mehrerer Anbieter und die Nachfrage mehrerer Sammler lassen zumindest in der Theorie statistisch faire Preisbildungen erwarten.

- Die Preise schwanken teilweise innerhalb weniger Monate sehr stark

Korrekt, es gibt Ausreisser in den Preisen, seltener nach unten, etwas öfter nach oben. Dem begegnen wir wo immer es geht mit einem Durchschnittspreis aus den jeweils letzten zehn Umsätzen. Wir zeigen deutlich an, wenn den Durchschnittspreisen weniger als 10 vergleichbare Umsätze zugrunde liegen.

- Wie oft werden die Daten aktualisiert ?

Wir arbeiten jede Woche an der Einarbeitung älterer Auktionsergebnisse und der Ergänzung neuer Auktionsergebnisse. Alle Ergebnisse müssen auf Vergleichbarkeit geprüft und dann einzeln und sorgfältig manuell eingepflegt werden. Dafür ist ein Zeitrahmen von wenigen Tagen bis wenigen Wochen vorgesehen.

- Wie kann ich neue Daten erkennen ?

Neu eingepflegte Auktionsergebnisse sind erkennbar in der "Datum" Spalte der Tabelle, derzeit zum Beispiel der 13.11.2014 für die oberste Beispielzeile. Änderungen sind wenn sinnvoll farbig gekennzeichnet, zum Beispiel grün und rot für einen gestiegenen oder gefallenen Philawert oder einen gestiegenen oder gefallenen Prozentsatz zum Katalogwert.

- Ich kann mein Sammelgebiet nicht finden

Dafür kann es mehrere Gründe geben. Daten erfassen können wir erst, wenn tatsächliche Auktionsumsätze zustande kommen. Von diesen Ergebnissen sind nur rund 50 % statistisch auswertbar und vergleichbar. Wir können auch nicht alle 31.000 gehandelten Lose zuzüglich rund 2.000 Lose pro Quartal sofort erfassen, sondern nehmen uns ein Gebiet nach dem anderen vor. Aktuell sind 7.600 von 15.400 auswertbaren Losen veröffentlicht, täglich kommen neue dazu.

- Zu meinem Sammelgebiet finde ich keine aktuellen Daten im Verhältnis Katalogpreis zu Philawert Durchschnittspreis

Vermutlich sind die Katalogwerte noch nicht vollständig erfasst. Wenn Sie Sammler sind und aktuelle Kataloge (2015 oder eines der Vorjahre) vorliegen haben, sind wir dankbar, wenn Sie uns fehlende Katalogpreise für die gehandelten und erfassten Lose übermitteln. Einzelheiten gerne per Mailanfrage.

- Wie genau sind die Angaben auf Philawert ?

Die aus den Auktionen übernommenen Preisdaten sind exakt übernommen. Sofern Sie fehlerhafte Angaben oder eine falsche Zuordnung der Lose feststellen, informieren Sie uns bitte per Mail, wir überprüfen und korrigieren möglichst umgehend. Eine Haftung für Daten aller Art einschliesslich korrekter Katalog- und Auktionspreise, können wir nicht übernehmen.

- Wofür brauche ich die vielen Daten ?

Die Philawert Daten sollen einen Anhaltspunkt aufzeigen für die tatsächliche aktuelle Preisentwicklung, unabhängig von Katalogen. Sie können helfen, bei künftigen Auktionen Mindestpreise für Angebote und Maximallimite für Gebote festzulegen. Vereinen können sie helfen, eine Empfehlung für den heutzutage üblichen Tausch "Marken gegen Bargeld" zu geben, zum Beispiel für Bund ** auf der Basis 18 % Katalogwert.

Sammler, die sich für tatsächliche Handelspreise weniger interessieren als für Katalogpreise, oder solche, die sich für Preise überhaupt nicht interessieren, brauchen sich mit Philawert nicht zu beschäftigen.

- Worin liegt der Unterschied von Katalogpreisen und Philawert Preisermittlungen ?

Katalogpreise sind die Wunsch-Verkaufspreise einwandfreier Marken von Händlern im oberen Preissegment, also der teuersten Anbieter. Lesen Sie dazu bitte die Publikation "Wie entstehen die Michel-Preise", die aktuellen Michel Deutschland Spezial Katalogen beigelegt wird. In aller Regel zahlen Sie diese beim Kauf nicht, vor allem jedoch erhalten Sie bei einem Verkauf an Händler nur einen Bruchteil, oft unter 10 % des Katalogpreises. Im Gegensatz dazu zeigt Ihnen der Philawert die Durchschnittspreise, die über die Philaseiten Auktion zwischen Sammlern als Anbieter und Sammlern als Käufer tatsächlich zustande gekommen sind. Zu einem Preis nahe dem Philawert können Sie in aller Regel von Sammlern kaufen oder an Sammler verkaufen.



- Was ist der Debrix 40 ?

Der Debrix 40 ist der Deutsche Briefmarken Index, ermittelt aus den durchschnittlichen Philawert Preisen von je 10 Marken oder Sätzen für Bund und Berlin, jeweils ** und o, insgesamt 40 Marken oder Sätze. Diese 40 Marken oder Sätze sind mit einem roten Punkt hinter der Katalognummer gekennzeichnet. Die Auswahl erfolgt wenn immer es geht, indem regelmässig gehandelte Marken und Sätze mit Katalogwerten über 50 Euro bevorzugt werden.

Der Debrix 40 Index zeigt seit vielen Jahren einen ununterbrochenen Abwärtstrend.



- Was ist der Debrix 100 ?

Der Debrix 100 ist ein marktbreiter Index, der zusätzlich zu Bund und Berlin ** und o noch die Gebiete DDR ** / DDR o / Deutsches Reich ** / Deutsches Reich o / Deutsches Reich Dienstmarken o / und Saarland ** berücksichtigt.

Die Auswertungen der einzelnen Sammelgebiete haben deutlich gezeigt, dass die Sammlerpreise von Briefmarken teilweise entgegengesetzt verlaufen. Eindeutig ist der seit Jahren anhaltende Abwärtstrend bei Bund und Berlin, während DDR sich eher stabilisiert und Marken des Deutsches Reichs einen seit mehreren Jahren anhaltenden Aufwärtstrend aufweisen.



Die Grafiken - weitere finden Sie in den "Kurslisten" der einzelnen Gebiete, zeigen klare Trends - abwärts für Bund und Berlin - neutral bis steigend für die übrigen deutschen Gebiete.

- Wer kann den Service in Anspruch nehmen ?

Philawert ist für die aktiven Teilnehmer an der Philaseiten Auktion jederzeit kostenfrei abrufbar. Aktive Teilnehmer sind solche, die in den jeweils letzten 12 Monaten insgesamt 12 Lose gekauft oder 12 Lose verkauft haben. Wer an der Auktion nicht aktiv teilnimmt, kann den kompletten Service zu 60 Euro + MWSt. jährlich abonnieren und jederzeit mit einer Frist von 10 Tagen zum Ende des Kalenderjahres kündigen.

- Darf ich Tabellen und Grafiken kopieren ?

Alle Tabellen und Grafiken können jederzeit zum Eigenbedarf ausgedruckt werden. Unter Eigenbedarf ist auch die Mitnahme auf Tauschveranstaltungen und Messen zu verstehen sowie deren nicht regelmässige Übersendung an Tauschpartner und die auszugsweise Veröffentlichung in Rundschreiben von Vereinen und Arbeitsgemeinschaften sowie der philatelistischen Presse, jeweils mit Quellenangabe. Nicht gestattet ist die kommerzielle Weitergabe, fragen Sie bitte im Zweifelsfall vorher per e-Mail bei uns an.

Soweit unsere kurze Einführung in die neuen Philawert Seiten, an deren Ergänzung und Verbesserung wir weiter arbeiten. Für Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung.

Schöne Grüsse, Richard
 
drmoeller_neuss Am: 27.10.2015 13:29:05 Gelesen: 13669# 2 @  
Soweit so gut.

Mein Kritikpunkt ist, dass die Qualität nicht berücksichtigt wird. Weitere Faktoren, die den Preis beeinflussen, sind die Stellung des Anbieters und die Beschreibung selbst und eine event. vorhandene Prüfung. Gewerbliche Händler sind gesetzlich verpflichtet, die Ware innerhalb einer bestimmten Frist ohne Angabe von Gründen zurückzunehmen. Das schafft zusätzliche Sicherheit und kann zu einem höheren Zuschlag führen. Auch die Versandkosten können für den Zuschlagspreis eine Rolle spielen, ebenso der Sitz des Verkäufers. Einige Bieter kaufen aus Prinzip nur im Inland.

Zurück zum Thema Qualität: Gerade bei Bund ist das ausschlaggebend. Eckstempel bringen kaum 5% vom Katalogwert, während Vollstempel schon einmal Zuschläge über Katalog bringen können. Randstücke bringen einen Aufschlag.

Um die statistische Aussagekraft des "Debrix" beurteilen zu können, sollte für jede Warengruppe (Katalognummer ?) noch die Standardabweichung angegeben werden. Diese Größe ist aus den vorliegenden Daten einfach zu berechnen. Im vorliegenden Beispiel wurde der Satz 111/2 in einer Spannbreite von 12,-- EUR bis 24,-- EUR gehandelt, was hundert Prozent entspricht.
 
Eilean Am: 01.11.2015 16:44:26 Gelesen: 13462# 3 @  
@ drmoeller_neuss [#2]

Die Punkte stimmen alle, allerdings gelten sie für jede Art eines Versuchs der Bewertung und nicht im Besonderen gegen die hier Vorgetragene. Auch bei Michel sind alle Preise von der Qualität, etwaigen Besonderheiten (Rand, etc., Vollstempel / Eckstempel, etc.) und ggf. auch von wem und über welchen Weg man die Marken erwirbt. Wobei bei Michel für den Großteil der Marken auch noch ein Liebhaberpreis eben für diese einzelne Marken im Ladengeschäft dazukommen muss, um 100% Michel zu zahlen.

Den Vorteil sehe ich darin, dass es eben keine Bewertung im eigentlichen Sinn ist, sondern eine Erfassung tatsächlich gezahlter Preise. Und die Streuung rund um den ermittelten Durchschnittspreis kann man ersehen und kann sich eben durch Qualitätsunterschiede ergeben haben. Aber man kann die Tendenzen der Preise gut erkennen. Dies bezogen auf die Einzelmarken und die Entwicklung des ganzen Sammelgebietes. Dafür müsste ich mir etliche Michelkataloge nebeneinander legen.

Im Übrigen kann man sich zu allen Auktionen durchklicken, das ist schon ein Zusatznutzen. Wo sonst kann ich Angaben im Katalog sogar selbst nachvollziehen?

Mit etwas Übung, was es mit den Charts so auf sich hat, finde ich es einen sehr guten Anhaltspunkt der echten Marktpreise und eben nicht xy % Michel.

Gruß
Andreas
 
Richard Am: 19.05.2017 09:13:44 Gelesen: 11753# 4 @  
Liebe Mitglieder und Mitleser,

gestern wurden die letzten Daten für das 1. Quartal 2017 auf der Seite Philawert.de eingegeben und die wichtigsten Änderungen des Philawerts für die Monate Januar bis März 2017 wie folgt ermittelt:



Die weiteren Tabellen auf der Seite http://www.philawert.de/index zeigen, welche Gebiete, Marken und Sätze in den vergangenen 15 Monaten (Januar 2016 bis März 2017) wertvoller wurden oder preiswerter zu haben waren.

Ab heute werden die ersten Daten des 2. Quartals 2017 eingegeben.

Schöne Grüsse, Richard
 
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