Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (237/238/245) Bestimmungsfragen zu Maschinenstempeln
Das Thema hat 250 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3   4   5 6 7 8 9 10 oder alle Beiträge zeigen
 
DL8AAM Am: 18.06.2009 17:48:27 Gelesen: 267909# 76 @  
@ Carolina Pegleg [#47]

Was es mit dieser vermutlich vom Absender aufgebrachten Abstempelung genau auf sich hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich glaube nicht, dass dies postamtlich notwendig war. Ich habe ähnliche gestempelte Stücke allerdings schon gesehen, zumeist eben auf Massenwerbesendungen (hier genannt "junk mail"), die selbst ich mehrheitlich in den Mülleimer schmeisse. Ich halte einmal die Augen offen, ob mir ein Vergleichsexemplar in die Hände fällt aus dem sich Rückschlüsse ziehen lassen.

Ich habe einen gefunden.



Leider passt das hier nicht so ganz in den Topic, da kein "Maschinenstempel" (nur "Spraymaschine") ich hoffe man kann mir verzeihen, vielleicht findet sind ja später mal besser passender Thread.

Mir liegt leider nur dieser Briefausschnitt vor, den ich von einem Mülleimer-Raussucher aus den USA bekommen habe. Es handelt sich um eine (prinzipiell bereits vorausentwertete) "Presorted Standard"-Briefmarke, die durch einen Tintenstrahldrucker direkt beim Versender zusätzlich entwertet wurde. Für mich interessant ist der Zusatz "MAILER'S / POSTMARK / PERMIT / 9619", was frei soviel heisst wie "Genehmigungsnummer 9619 für den Absenderstempel", neben dem stilisierten Datums-/Ortsstempel "MAILED FROM ZIPCODE 84199 / MAY 2005", d.h. der Brief stammte aus Salt Lake City, UT.

Es wirkt fast so, als ob diese Art der Zusatzentwertung von vorausentwerteten Marken "Methode" hat, ggf. doch sogar gefordert oder toleriert ? Kenne die USPS-Bestimmungen aber leider nicht gut genug, um dieses korrekt zu beurteilen.

Gruß
Thomas

BTW, wenn wir schon bei Off-Topic "Tintenstrahl-Maschinen-Entwertungen" sind, ich habe noch einen, der auch in die Kategorie "Großformatentwertungen" passen könnte:



"flat mail"-Entwertung ( d.h. für groß- bzw. unformatige, aber noch flache Sendungen; siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=333&CP=0&F=1#M227 ) einer "Flat Cancelling Machine (FCM)" des Miami P&DC, FL 33152. P&DC = Processing and Distribution Center, das entspricht in etwa unseren Briefzentren. Es handelt sich hier vermutlich das im o.g. Beitrag beschriebene neue "flat sequencing system", dass seit Ende 2008 im Serieneinsatz ist. Datum: Mittwochnachmittag, 10. Dez. 2008. Der Zusatz des Wochentags ist bewerkenswert, wohl um bei längeren Beförderungszeiten eine bessere "Ausrede" (es war ja gerade ein Wochenende dazwischen) parat zu haben.
 
Carolina Pegleg Am: 30.06.2009 23:55:07 Gelesen: 267707# 77 @  
@ DL8AAM [#76]

Bei dem Stempel handelt es sich um einen Absenderstempel, d.h. der Versender hat die Marke bereits vor Einlieferung bei der Post mit einem eigens dafür privat angeschafften Stempel entwertet. Die Möglichkeit der eigenen Stempelung von Poststücken besteht in den USA schon seit 1925. Der Versender muss sich dafür eine Genehmigung einholen, eine "Mailer's Postmark Permit." Es gibt hier eine ganz Reihe Sammler, die sich eine solche Genehmigung eingeholt haben, einerseits vielleicht um das Problem der oft unschönen Stempelung von Sammlerpost zu umgehen, andererseits weil "MPP" gestempelte Sendungen einen eigenen Sammelgegenstand bilden. Es gibt dafür auch eine eigene Interessengemeinschaft, den "Mailer's Postmark Permit Club" (http://www.mppclub.org/index.html), der auch eine Liste dieser Stempel führt.

Das Problem ist bei diesen Absenderstempeln, dass jeder sich hier relativ problemlos eine solche Genehmigung holen kann, egal ob Firma oder Privatmann. Es ist also eigentlich ein uferloses Gebiet, bei dem man praktisch die Briefe anderer MPP Enthusiasten sammelt. "Echte," d.h. nicht-philatelistisch bedarfsgebrauchte MPP-Stempel, wofür du ein Beispiel zeigst, findet man eigentlich nicht so häufig in der Alltagspost. "Ältere" MPP-Bedarfspost habe ich praktisch kaum gesehen (allerdings auch in Wühlkisten nie so darauf geachtet).

Das Design der Stempel ist relativ streng vorgeschrieben. Die modernen sehen alle genau so aus, wie von Dir gezeigt, also vier Wellenlinien mit Zweckinschrift etc. Auf der Webseite des MPP-Clubs werden die über die Jahre wenigen verschiedenen erlaubten Designs gezeigt. Bei den Privatleuten dominieren Gummistempel; bei Deinem Stück aus dem Bedarf eines Versenders von Massendrucksachen wurde der Stempel im Tintenstrahlverfahren aufgebracht.

Jetzt wo ich dies schreibe, erhellt es sich mir auch, worum es sich bei dem von Concordia CA in [#46] gezeigten Stück handeln muss, auch wenn die vorgeschriebene Inschrift "Mailer's Postmark Permit" und die Genehmigungsnummer nicht lesbar abgedruckt ist. Späte Aufklärung, aber immerhin.
 
DL8AAM Am: 01.07.2009 19:40:09 Gelesen: 267666# 78 @  
@ Carolina Pegleg [#77]

Besten Dank!

Das war für mich als US-Sammler etwas ganz NEUES ! Für diese Besonderheiten ist man hier in Deutschland doch weit weg. ;-)

Wenn ich auf deren Web-Unterseite "What is an MPP" zu "Option C" scrolle finde ich etwas, dass nach meinen Englischkenntnissen das Stempeln mit MPPs von bereits vorausentwerteten Briefmarken als möglich beschreibt:

Solution C1: You already have a permit to use a Mailer's Postmark Permit. In this case, all you have to do is to ask your postmaster to pull the Form 3615 you already have on file, put an X the box just to the right of "2." in section B, and circle the words "Precancel Stamp" just to the right of that. That's it. Your one permit number now allows you to use precanceled stamps and/or your Mailer's Postmark Permit.

Das "and" sagt mir, dass also das Abstempeln von vorausentwerteten Marken ("Presorted" etc.) mit MPPs postalisch also auch möglich sein sollte. Interessante Konstruktion. ;-))

Siehe Option B): Scheinbar dürfen sogar Privatleute doch "Bulk Rate" Briefmarken auch für das normale Porto nutzen, z.B. die Presorted Marke "Atlas Rockefeller Center" von 2001 für 10c-Zuzahlung auf das "normales" Porto. Auch dafür bekommt man als Sammler ein Permit. Das räumt mit vielen Mythen auf, dachte immer die Nutzung wäre bechränkt auf die jeweilige Versendungsart und auf die passenden Masseneinlieferer mit teuren Permit.

Aber echte "Bedarfsbelege" sind das dann aber wirklich nicht mehr. ;-)

Gruß
Thomas

FYI, bei Linkadressen möglichst darauf achten, dass keine Klammer (o.ä.) aus dem eigenem Text direkt folgt. Ist zwar grammatikalisch falsch, aber besser immer ein Freizeichen nach der Linkadresse einfügen. Mein Browser sagt, wenn ich aus dem Text "...index.html), der ..." auf den Link klicke, dass die Webseite "...index.html)" nicht gefunden werden kann. Man muss dann manuell die Klammer aus dem Adressfelf löschen, dann klappts wieder.
 
Polen-Anton Am: 06.07.2009 19:50:57 Gelesen: 267566# 79 @  
@ KarlS [#37]

Dass der Stempel Bielefeld 2 den Zusatz Hbf hat, muss nicht wundern. Mehrere Bahnpostämter (also im oder am Bahnhof) haben die Postamtsbezeichnung 2. Das gilt in Deutschland und in Polen.

Eine mir bekannte Ausnahme - und wahrscheinlich gibt es mehr - ist Oppeln, wo das Hauptpostamt direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs steht, somit auch die Funktion eines Bahnpostamts hat.

Mit freundlichem Sammlergruss,

Polen-Anton
 
Carolina Pegleg Am: 14.07.2009 04:36:53 Gelesen: 267342# 80 @  
@ DL8AAM [#78]

Hier noch ein Brief aus heutiger Post mit Absenderstempelung unter einer "Mailer's Postmark Permit":



Die Marke hat als weitere Besonderheit noch eine Plattennummer in der rechten unteren Ecke (plate number coil = "PNC"). Diese Plattennummern befinden sich bei Rollenmarken alle 2-3 dutzend Marken, sind herstellungsbedingt und haben mit Zählnummern nicht zu tun. Die finden sich bei allen modernen USA Rollenmarken. Man soll also seine USA Massenware gut durchsehen. Stücke mit solchen Nummern werden durchaus gerne gesammelt und sind auch einiges mehr Wert als die "normalen" Marken. Gesammelt wird nach den vorkommenden Nummern, die auch im Michel USA spezial (im Scott sowieso) einzeln katalogisiert und nach Häufigkeit bewertet sind. -- Nur so eine Randbemerkung, weil es sich anbot. Diese Marken sind aber glaube ich schon irgendwo hier einmal diskutiert worden.

Zur Frage MPP und Vorausentwertungen kann ich leider auch nicht mehr beitragen. Ich nehme an, dass die Sache interessanter war, als man noch mit einer solchen Genehmigung als Sammler seine Post mit "klassischen" Vorausenwertungen (mit Ortsname und Bundesstaat) frankieren durfte. Aber genau kenne ich mich damit wirklich nicht aus.
 
DL8AAM Am: 15.07.2009 14:10:01 Gelesen: 267305# 81 @  
@ Carolina Pegleg [#80]

Schöner Beleg !

BTW, zum Thema PNC findet man auf der Webseite des Plate Number Coil Collectors Club (http://www.pnc3.org/index.htm) viele weitere interessante Informationen.

Diese Marken sind aber glaube ich schon irgendwo hier einmal diskutiert worden.

Jou, kurz andiskutiert: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1358#M8 und http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=111



Abb. von deren Unterwebseite http://www.pnc3.org/Data/Flag-whitehouse.htm ("© PNC3 - Permission is granted to quote material in this web site provided that proper credit is given.)

Gruß
Thomas
 
BD Am: 24.07.2009 18:59:37 Gelesen: 267190# 82 @  
Ich würde mich über eine Information über diesen Stempel freuen.

Stammen beide Stempelköpfe von einem Abschlag? Warum erscheint im zweiten die Zahl 1902, das Datum im ersten vom 2 Mai 1900 wird durch den Eingangsstempel vom 14. Mai in Leipzig doch bestätigt. Der Portostempel stammt wohl aus New York, wurde er immer erst dort abgeschlagen und nicht im Aufgabepostamt oder hatte man dies in diesen Fall vergessen?

Mit besten Grüßen BD


 
Jürgen Witkowski Am: 24.07.2009 19:39:26 Gelesen: 267177# 83 @  
@ BD [#82]

Es handelt sich um einen Maschinenstempel der Barry Postal Supply Company of Oswego, New York. In der Stempelfahne befindet sich ein Webeeinsatz für die Ohio Centennial 1902, eine Ausstellung ähnlich einer Weltausstellung. Der Stempel ist nicht sonderlich häufig. Ein vergleichbares Exemplar findest Du hier:

http://www.postalhistorystore.com/servlet/the-16939/Ohio-Centennial-Barry-cancel/Detail

Der Portostempel stammt aus New York, da dort die Post bearbeitet wurde, bevor sie Richtung Europa abging. Nachporto wurde fällig, da es sich bei dem Brief um eine Ganzsache mit Inlandsporto handelt.

MIt besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 24.07.2009 22:17:52 Gelesen: 267163# 84 @  
@ BD [#82]

Concordia hat ja schon alles richtig gesagt. Centennial heisst "Hundertjahrfeier" und es handelt sich um die Jubiläumsausstellung (Ausstellung eher hier im Sinne von Messe gebraucht) zum 100sten Jubiläum des Bundesstaates Ohio in Toledo, Ohio, 1902. Ohio wurde zwar 1803 gegründet, aber so genau nahm man es hier wohl nicht.

Ich sammele die Barry-Stempel ganz gerne. Der allererste amerikanische Werbestempel, und zugleich auch der erste Maschinenwerbestempel weltweit überhaupt, ist auch ein Barry (ab Juli 1899 zur Pan-American Exposition in Buffalo, NY in 1901). Es wurden dann sehr schnell eine ganze Anzahl von Werbestempel eingeführt, aber der Stempel zur Ohio Centennial, auch wenn ich das jetzt nicht genau geprüft habe, gehört mit Sicherheit zu den ältesten zehn Werbestempeln weltweit. Vielleicht ist es sogar der zweitälteste, denn es gibt Deinen Stempel auch mit Daten von 1899. Der erste europäische Maschinenwerbestempel wurde übrigens "erst" 1906 zur Werbung für die Internationale Ausstellung in Mailand benutzt, und zwar von einer Bickerdike-Maschine.
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.07.2009 22:40:46 Gelesen: 267094# 85 @  
Hallo Jürgen

Hier habe ich noch einen Maschinenstempel aus Frankreich.



Dieser Umschlag war vorgestern im Posteingang.

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 27.07.2009 23:23:33 Gelesen: 267088# 86 @  
@ rostigeschiene [#85]

Hierbei handelt es sich um die neuerdings in vielen Ländern übliche Tintenstrahlentwertung, auch als "Spray" (von to spray - aufsprühen) bezeichnet. Von welchem Hersteller die französische Maschine stammt, kann ich Dir leider nicht sagen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.07.2009 00:01:35 Gelesen: 267083# 87 @  
@ Concordia CA [#86]

Jürgen ich danke Dir für die schnelle Antwort.

Nun da es keine Stempelmaschine sondern ein computergesteuerter Druckautomat war der die Marken entwertet hat werde ich eventuell ein neues Album anlegen müssen.

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.08.2009 18:07:22 Gelesen: 267091# 88 @  
Dieser Stempel viel mir bei der Sichtung meiner Germania-Dubletten auf. Zuerst dachte ich an den Flaggenstempel aus der Bickerdike Stempelmaschine 1901-1902.

Doch bei genauerer Betrachtung kamen mir Zweifel, die Kaiserkrone ist hier von zwei anderen Kronen flankiert. Unter diesen Kronen erkenne ich auch noch jeweils ein Posthorn.

Wer kann mir zu diesem Stempel etwas sagen?



Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
reichswolf Am: 01.08.2009 20:00:09 Gelesen: 267073# 89 @  
@ rostigeschiene

Hallo Werner,

das sind keine weiteren Kronen neben der Krone, sondern das ist das Gittermuster. Vgl. http://stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=15695

Beste Grüße,
Christoph
 
winni Am: 01.08.2009 21:39:54 Gelesen: 267056# 90 @  
Hallo Werner

Stempelmaschinentypen mit der Reichspostdienstflagge.

Die Reichspostdienstflagge im Einsatzstück eines Maschinenstempels gibt es bei drei Stempelmaschinen.

Werner schau mal hier ! http://poststempelgilde.com/stempelkunde3.html

gruß

winni
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.08.2009 22:01:18 Gelesen: 267045# 91 @  
@ winni

Hallo Winni

Du hast Recht es ist der Flaggenstempel.

Trotzdem danke, beim nächsten mal werde ich vorher genauer hinsehen. Versprochen.

Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 01.08.2009 22:30:33 Gelesen: 267042# 92 @  
@ rostigeschiene

Nach den Merkmale Perlen oben auf der Krone, gefülltes Kreuz in der Krone und dem gestauchten Posthorn sollte es sich um die Bickerdike-Stempelfahne 12 nach Kohlhaas/Riese handeln. Sie ist in 11 Städten auf insgesamt 18 Maschinen nachgewiesen. Die Columbia-Maschine und die Maschine von Beling & Lübke scheiden nach meiner Meinung hier aus.

Die aktuelle Internetseite ist übrigens unter http://www.poststempelgilde.de/reichspostdienstflagge.html zu finden.

Die drei vorkommenden Typen der Reichspostdienstflagge der Bickerdike-Stempelmaschine habe ich als Scan beigefügt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 12.09.2009 15:03:39 Gelesen: 266528# 93 @  
Bei diesem Stempel von Mannheim, 6.4.1967, fällt die ungewöhnliche Anordnung von Ortsstempel - Werbung - Ortsstempel auf. Weiss jemand, um was für ein Modell / Hersteller es sich bei diesem Stempel handelt und den ungefähren Verwendungszeitraum?

Ich habe auch irgendwo noch ein paar Postscheckbriefe, mit ähnlichem Stempel, nach denen ich aber suchen muss. Dies ist allerdings der erste normale Brief mit diesem Stempel, der mir begegnet. Jedenfalls der erste, der mir auffällt.

Arno


 
Jürgen Witkowski Am: 12.09.2009 18:55:43 Gelesen: 266509# 94 @  
@ Carolina Pegleg [#93]

Ich musste etwas suchen, habe aber einen Vergleichsabschlag des Stempels MANNHEIM 2 mq vom 21.1.65 gefunden. Er zeigt, dass es sich um eine Bandstempelmaschine vom Fabrikat Klüssendorf handelt. Entweder fehlte bei Deinem Stempel ein Werbeklischee oder es hat eine Unregelmässigkeit beim Transport durch die Stempelmaschine gegeben. Dadurch entsteht die Ähnlichkeit zu den Abschlägen der Stempelmaschinen der Postscheckämter.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



 
Carolina Pegleg Am: 12.09.2009 20:21:58 Gelesen: 266497# 95 @  
@ Concordia CA [#94]

Vielen Dank für die Aufklärung, Jürgen. Ich habe zwischenzeitlich auch meine traurigen zwei Postscheckbriefe gefunden und in der Tat passen die Abstände mit dem Mannheimer Stempel nicht überein. Mutmasslich fehlt der Werbeeinsatz links aufgrund Überlappung mit der nachfolgenden Sendung (wie bei Sylbe-Maschinen). Er wurde eben offenbar nur so perfekt abgedeckt, dass der Eindruck eines planmässigen Stempelbildes "o x o" entstand, wie er eben sonst nur bei den PSchÄ-Maschinen vorkommt, was mich daher in die irre geführt hat.

Folgefragen:

Kann ich davon ausgehen, dass die bei den PSchÄ eingesetzten Maschinen (was für ein Hersteller ist das denn eigentlich?) ausschliesslich dort eingesetzt wurden, so dass sie als reguläre Poststempel nicht vorkommen können?

Gibt es zu den Klüssendorf-Bandstempelmaschinen eine allgemeine Darstellung? Wie viele Maschinen hat die Post eigentlich davon angeschafft? Von den hier vielfach diskutierten Krag und Sylbe-Maschinen abgesehen: Sind alle modernen deutschen Bandstempel solche von Klüssendorf, oder gab es noch andere Modelle, die ggf. zu unterscheiden sind?

Hier noch ein weiterer Zweifelsfall: Durchlaufende Halbstempelmaschine, oder Bandstempel? Der Abstand Mitte "8" bis Mitte "8" ist 76mm. Der Versatz des Werbeeinsatzes nach rechts lässt eigentlich auf einen Halbstempel schliessen. Nun beträgt aber der Abstand bei dem Mannheimer Stempel auch exakt 76mm. Vielleicht kann jemand auch einmal den Bochmann konsultieren, ob dieser Stempel als Bandstempel bekannt ist.


 
Jürgen Witkowski Am: 13.09.2009 00:17:06 Gelesen: 266483# 96 @  
@ Carolina Pegleg [#95]

>>Kann ich davon ausgehen, dass die bei den PSchÄ eingesetzten Maschinen (was für ein Hersteller ist das denn eigentlich?) ausschliesslich dort eingesetzt wurden, so dass sie als reguläre Poststempel nicht vorkommen können?<<

Die bei den Postscheckämtern eingesetzten Maschinen waren so genannte Velopost-Maschinen, die in einem Durchlauf die Umschläge verschlossen und abgestempelt haben. Sie wurden entwickelt von der Firma Bafra aus Berlin, die später in der durch die Post- und Absenderfreistempel bekannte Firma Francotyp/Postalia aufging. Nach meinem Kenntniststand sind sie nicht zur Entwertung von Frankaturen verwendet worden.

>>Gibt es zu den Klüssendorf-Bandstempelmaschinen eine allgemeine Darstellung? Wie viele Maschinen hat die Post eigentlich davon angeschafft? Von den hier vielfach diskutierten Krag und Sylbe-Maschinen abgesehen: Sind alle modernen deutschen Bandstempel solche von Klüssendorf, oder gab es noch andere Modelle, die ggf. zu unterscheiden sind?<<

Ausser einem Kapitel im Bandstempelbuch von Kohlhaas/Riese sind mir keine weiteren Abhandlungen über die Klüssendorf-Bandstempelmaschinen bekannt. Vielleicht hat die ARGE Postautomation noch etwas dazu veröffentlicht, ich habe jedoch nichts finden können.

Zum Stempel aus München habe leider den passenden Bochmann-Katalog nicht. Mein Vergleichstück 8 MÜNCHEN BPA cz vom 5.12.65 ist jedenfalls ein Halbstempel. Hier wird uns ein Münchener Heimatsammler weiter helfen müssen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 14.09.2009 02:32:11 Gelesen: 266450# 97 @  
@ Concordia CA [#96]

Hallo Jürgen,

zunächst einmal Danke soweit. Der Stempel München - Stadt weltberühmter Biere habe ich auch schon häufiger gesehen (als Halbstempel). Wir müssen einmal abwarten, ob jemand diesen Stempel auch als Bandstempel kennt (im Bochmann-Katalog sollte es eigentlich stehen). Weil der Werbeeinsatz so nach rechts gerückt ist, sieht es fast so aus, als ob hier eine Halbstempelmaschine verrückt gespielt und "durchgedreht" hätte. Andererseits kommt mir heute noch der folgende Beleg unter:



Da gibt es denselben Versatz. Für diesen Stempel habe ich den entsprechenden Bochmann-Band (Heft Nr. 30, Serienstempel #708). Er kommt als Bandstempel und auch in den Verwendungsarten J und K vor -- und zwar nur von verschiedenen Postscheckämtern (inkl. PSchA München)! Vom BPA München ist der Stempel nicht gelistet. Allerdings zitiere ich hier aus der Lieferung November 57 und der obige Stempel von Mai 1961 mag ein Verwendungsort sein, der erst später hinzukam.

Mysteriöse Sache.
 
Jürgen Witkowski Am: 16.09.2009 18:37:32 Gelesen: 266371# 98 @  
@ Carolina Pegleg [#95]

Nachdem ich nun den passenden Bochmann-Katalog vorliegen habe, können wir das Rätsel um den Stempel klären: Es handelt sich in der Tat um einen Bandstempel, der zwischen 1966 und 1970 im Einsatz war.

Bei dem Maschinenserienstempel aus Beitrag [#97] wird es so sein, wie Du schon schreibst. In aller Regel sind im Gegensatz zu den Gelegenheitsstempeln bei den Serienstempeln im Bochmann auch nur die Verwendungsorte gelistet, ohne auf die verschiedenen Stempelköpfe einzugehen, da das bei der Vielzahl der Typen kaum machbar ist. Das ist ein typischer Fall, bei dem die Heimat- und Spezialsammler sehr viel weiter in die Tiefe gehen können, als es ein Generalkatalog vermag.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Georgius Am: 12.10.2009 18:50:54 Gelesen: 265825# 99 @  
An die Spezialisten,

wie wäre es denn mit Maschinenstempeln aus Norwegen?

Bin Norwegensammler, aber hatte mich bisher nicht für Die Maschinenstempel interessiert. Wie nennen sich diese Maschinenstempel? Wohlgemerkt, einen besonderen Wert messe ich ihnen nicht zu. Es sind nur Belege aus dem Bedarf von Norwegen nach Deutschland.

Mit besten Sammlergrüßen
Georgius


 
Georgius Am: 12.10.2009 18:54:34 Gelesen: 265821# 100 @  
Hier noch eine maschinengestempelte Warnung:

"Legen Sie keinen Brief in eine Drucksachen-Sendung, das ist verboten!"

Herzliche Grüße
Georgius


 

Das Thema hat 250 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3   4   5 6 7 8 9 10 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.