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Thema: Aptierte Stempel
Das Thema hat 919 Beiträge:
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reichswolf Am: 02.09.2008 02:57:11 Gelesen: 598922# 1 @  
Ein Brief von 5123 Merkstein-Ritzerfeld mit aptiertem Postgebietsleitzahlenstempel HERZOGENRATH 1 a auf MiNr. 352y. Gelaufen am 29.05.1963 nach Düsseldorf.

Beste Grüße,
Christoph


 
Richard Am: 03.09.2008 14:17:04 Gelesen: 598917# 2 @  
Buzones zeigte im Briefmarken Cafe einen Brief, der einen Hamburger Ortsstempel mit offenbar aptierter Uhrzeit-Gruppe aufweist. Er wird gerade bei Delcampe.com zum Kauf angeboten.

Seine Frage möchte ich gerne anschließen : Weiß jemand was dazu zu erzählen ? :-))
 


doktorstamp Am: 03.09.2008 15:25:27 Gelesen: 598906# 3 @  
@ Richard [#347]

Als Gründe hierfür vermochten vielerlei Ursachen verbergen.

Am einfachsten ist es aber zu glauben, die Datenvorrichtung hat sich verklemmt, bzw. liess sich nicht mehr befestigen, dementsprechend hatte es eine Entfernung (Aptierung) zur Folge.

mfG

Nigel
 
reichswolf Am: 03.09.2008 16:08:36 Gelesen: 598903# 4 @  
Es handelt sich ja scheinbar um einen wiederverwendeten Vorkriegsstempel. Diese sind aufgrund der Mangelsituation nach dem Krieg sehr häufig zu finden, teilweise bis Anfang der 60er Jahre. Dabei wurden auch Stempel reaktiviert, die schwer beschädigt waren.

Aus Aachen sind mir ganz ähnliche Stempel bekannt, ab und zu wurden defekte Uhrzeitgruppen auch durch einen Rechteck ersetzt.

Beste Grüße,
Christoph
 
buzones Am: 03.09.2008 20:52:30 Gelesen: 598885# 5 @  
Hallo

Ich möchte euch nur kurz mitteilen, was TomWolf_de im Briefmarkencafe zu dem Stempel meint:

„Die Uhrzeitgruppe ist nicht aptiert in diesem Hamburger Stempel. Es wurde nur - aus welchen Gründen auch immer - vergessen, eine Uhrzeit einzustellen. Die Typenräder für die Uhrzeit haben alle Ziffern von 0 bis 24, das "-"-Zeichen und natürlich den bekannten Block. Zusätzlich haben die Typenräder aber noch ein Leerfeld. so kenne ich es auch von Esslinger Poststempeln !”

Weiterhin viel Spaß beim Knobeln
wünscht

Ralf
 
Jürgen Witkowski Am: 23.09.2008 00:14:32 Gelesen: 598827# 6 @  
An diesem Stempel wird reichswolf bestimmt seine Freude haben, da Aachen zu seinen Spezialgebieten gehört.

Aptierter Postfreistempel Aachen 1 vom 9.6.51 bei dem man mehr sieht als eigendlich gewollt war.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 23.09.2008 19:19:21 Gelesen: 598799# 7 @  
Wie Carolina Pegleg im Thema "Kanadische "Blackout" Stempel aus der Zeit des 2. Weltkrieges" ausführlich dargelegt hat, wurden Stempel auch aus Geheimhaltungsgründen aptiert. Ein klassisches Beispiel dafür sind Feldpoststempel.

Der gezeigte Stempel ist im Nachhinein wegen seiner markanten Merkmale wieder gut zuzuordnen. Er stammt von einer Stempelmaschine, die von den Deutschen in Riga erbeutet wurde und für Feldpostzwecke umgebaut wurde. Die Stempelmaschine war von hohem Nutzen, da die lettische Stadt Riga ein Knotenpunkt für die Versorgung der im Osten liegenden Einheiten war und auch über ein großes Feldlazarett verfügte. Dadurch wurde ein relativ hoher Postverkehr verursacht.

Die Stempelmaschine wurde ursprünglich von der lettischen Post aus Großbritannien importiert und gehört zu den Unified-Stempelmaschinen. Unter diesem Namen sind Halbstempel-Maschinentypen zusammen gefasst, die ab 1933 einen einheitlichen (unified) Stempelkopf bekamen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 11.10.2008 16:46:26 Gelesen: 598730# 8 @  
Nach dem 2. Weltkrieg dauerte es in Westdeutschland noch bis Mitte der 50er Jahre, dass alle alten Reichspoststempel endgültig aus dem Verkehr gezogen wurden. Bis dahin wurden sie weiter verwendet. Das Beispiel aus München zeigt recht gut, welche Veränderungen durchgeführt wurden, um unerwünschte Inhalte zu entfernen.

Der linke Stempel vom Postamt München 25 c vom 25.10.1943 hat ein Hakenkreuz und den Propagandaspruch "Hauptstadt der Bewegung". Bei dem rechten Stempel vom Postamt München 24 a vom 23.01.1953 sind diese Stellen entfernt worden (aptiert).

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stempelwolf Am: 11.10.2008 18:06:13 Gelesen: 598719# 9 @  
In Stuttgart wurden aptierte Stempel bis 1960 verwendet. Herausgeschnitten wurde "Stadt der Auslandsdeutschen". Sehr schön kann es jeder bei diesem Stempel sehen: 1943 noch mit Text, 1946 und 1960 mit aptiertem Text.


 
Jürgen Witkowski Am: 12.11.2008 21:58:04 Gelesen: 598644# 10 @  
Da bei der Wiederaufnahme des Postverkehrs nach dem 8. Mai 1945 durch das Verbot der Verwendung von Postwertzeichen des Dritten Reiches akuter Briefmarkenmangel herrschte, kam es als Notmaßnahme zu Barfrankierungen. Bei dem gezeigten Beispiel vom 24.12.1945 wurde ein aptierter Stempel aus München, ähnlich [#8] benutzt, der noch um das Wort "Bezahlt" ergänzt wurde. Nach Michel: Typ C 1. h)

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
reichswolf Am: 08.03.2010 21:03:42 Gelesen: 598048# 11 @  
@ Concordia CA [#628]

Den von dir gezeigten Stempel kann ich auch auf zwei wie ich finde recht netten Belegen zeigen. Der erste ist eine Drucksache vom 20.01.1948 mit einer Mischfrankatur mit dem Postfreistempel AACHEN 1 c Deutsches Reich über 4 Pfennig und der 2 Pfennig-Marke der II. Kontrollratsausgabe (MiNr. 943). Der Absender, Marken-Belo aus Aachen, hat seine Post stets recht nett freigemacht, so zum Beispiel auch mit Teilbarfrankaturen, Marken mit Bogenecken uvm.



Der zweite Beleg ist ebenfalls eine Drucksache. Hier ist allerdings der Inhalt interessanter als der Umschlag (zumindest nachdem ich Concordias Beleg gesehen habe, bis dahin war mein Beleg mein LD). Ich hoffe, der Inhalt ist nicht zu klein zum lesen.



Beste Grüße,
Christoph
 
westfale1953 Am: 22.01.2012 11:02:42 Gelesen: 600387# 12 @  
Hallo zusammen,

ich bin nicht sicher, ob dieser Stempel von MÜNCHEN 8 28.7.51 auch passt, kann ich nicht exakt zuordnen.

Bernhard


 
Latzi Am: 22.01.2012 12:44:42 Gelesen: 600375# 13 @  
@ westfale1953 [#12]

Dein Stempel ist ein aptierter Stempel, der vor 1945 die zusätzliche Inschrift "München - Hauptstadt der Bewegung" im Kreis angeordnet trug. Er wurde entnazifiziert weiterverwendet, passt aber - denke ich - nicht zu den hier gesuchten.

Gruß
Lars
 
sachsen-teufel Am: 26.02.2012 11:15:35 Gelesen: 594065# 14 @  
Hallo in die Runde,

ich gehe mit meiner Frage mal in diesen Thread, weil ich vermute, das dieser "normale" Tagesstempel aptiert ist, weil die Ortsangabe nicht symmetrisch im Kreisbogen steht.

Zwönitz / o / vom 02.11.1960



Ist dieser Stempel wirklich aptiert ? Wenn ja, was könnte denn aus dem "Vorgänger"-Stempel entfernt worden sein ? Hat vielleicht sogar jemand einen entsprechenden Abschlag ?

Gruß
Michael
 
Postgeschichte Am: 26.02.2012 11:32:47 Gelesen: 594055# 15 @  
@ sachsen-teufel [#14]

Hallo Michael,

aus dem "Vorgänger"-Stempel wurde vermutlich die Postleitzahl (10) entfernt, da diese nicht mehr zutraf. Einen entsprechenden Stempelabschlag kann ich Dir leider nicht zeigen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Jürgen Witkowski Am: 26.02.2012 11:34:48 Gelesen: 594055# 16 @  
@ sachsen-teufel [#14]

Ich denke, dort im Stempel hat vorher (10) ZWÖNITZ gestanden. Die PLZ wurde entfernt, da die Deutsche Post der DDR das nach dem Krieg neu geordnete gesamtdeutsche Postleitzahlensystem bereits 1950/1951 wieder abgeschafft hat. In der Folge wurden die Stempel aptiert.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
sachsen-teufel Am: 26.02.2012 12:03:27 Gelesen: 594048# 17 @  
@ Postgeschichte [#15]

@ Concordia CA [#16]

Danke, das ging ja ruck zuck ! Zwei Antworten, eine Meinung. Ich übernehme das so in meine "hauseigenen" Unterlagen zu diesem Stempel und als Vermutung für die Datenbank.

Schönen Sonntag noch !
Michael
 
Henry Am: 26.02.2012 15:57:00 Gelesen: 594028# 18 @  
@ sachsen-teufel [#683]

Ich wage es, die Aussage der beiden Vorschreiber anzuzweifeln, obwohl ich deren Kompetenz durchaus hoch einschätze. Aber da die Stempelinschriften ja immer symmetrisch waren, erscheint mir der fehlende Platz für (10) zu groß. Außerdem ist vor dem W von Wönitz noch etwas zu sehen, das ein Teil des vorigen Inhalts sein könnte. Könnte evtl. auch eine ausländische Ortsbezeichnung davor gestanden haben?

mit kopfwiegendem Gruß
Henry
 
Latzi Am: 26.02.2012 16:31:26 Gelesen: 594020# 19 @  
Nimmt man die Größe des Platzes und Wikipedia zusammen, dann kommt zumindest auch ein früheres Niederzwönitz in Betracht.
 

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