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Thema: Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 885 Beiträge:
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merkuria Am: 08.12.2017 22:31:20 Gelesen: 394571# 261 @  
@ Martin52 [#260]

Wie Du in diesem Thema ersehen kannst, beschäftige ich mich eingehend mit allen Unverausgabten der Welt. Von dem von Dir vorgestellten unverausgabten Beatles-Satz habe ich noch nie etwas vernommen. Ein äusserst interessanter Beitrag. Ich werde mal versuchen, weitere Details zu diesen unverausgabten Marken zu finden. Was ich bisher gefunden habe, ist der Mai-Newsletter 2013 der Guernsey-Post [1] wo diese Ausgabe ohne Bilder angekündigt wird. Der von Dir vorgestellte Ankündigungs-Flyer ist mir neu. Auch habe ich noch nie farbige Abbildungen oder gar ein Angebot im Handel/Auktionen für diese Marken gesehen. Entweder wurden diese gar nicht erst produziert oder deren Vernichtung ging wirklich ohne Panne vonstatten.

Scheint mir ein ähnlicher Fall zu sein, wie die Unverausgabten zur Filmgeschichte aus Malta 2002, siehe dazu Beitrag [#254].

Schöne Grüsse
Jacques

[1] https://issuu.com/guernseystamps/docs/phil-news-may_2013
 
merkuria Am: 11.12.2017 09:11:55 Gelesen: 394397# 262 @  
1863 verausgabte St. Lucia eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 1, 4 und 6 Pence. Diese Marken enthielten keine graphische Wertbezeichnung, sondern wurden nur nach Farbgebung unterschieden.

Da man eine Verknappung des Bestandes an 6 Pence Marken smaragdgrün befürchtete, bereitete man 4 Pence Marken schieferblau als Ersatz vor, indem man diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Six / pence versah. Eine Verknappung ist jedoch nie eingetreten, weshalb diese Marken mit dem Behelfsaufdruck auch nie ausgegeben wurden (Mi Nr. II)



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1152. Siegel Auktion vom April 2017 unter der Los Nr. 880 für 650 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.12.2017 08:48:34 Gelesen: 394252# 263 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 912-936) und versah diese mit einem Posthörnchen- Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck ck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1,3,4,5,8,20,42,60 und 80 Pf) ebenfalls mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden von der Hauptpostverwaltung jedoch nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. (Mi Nr. Bizone I/I – IX/I und I/II – IX/II). Trotzdem gelangten diese Wertstufen vereinzelt zur Ausgabe und wurden unbeanstandet als Frankaturen verwendet.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser 18 Unverausgabten mit Attest wurde an der 701. Daniel F. Kelleher Auktion vom Juni 2017 in Danbury/USA unter der Los Nr. 2520 für 170 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.12.2017 09:02:42 Gelesen: 394127# 264 @  
1887/1892 verausgabte Belgisch-Kongo Freimarken mit dem Bildnis von Leopold II. Es wurden die Wertstufen 5,10,25,50 Centimes sowie 5 und 10 Francs ausgegeben. Zwei weitere Wertstufen zu 25 und 50 Francs wurden hergestellt, jedoch nie ausgegeben (Mi Nr. II-III). Diese Unverausgabten kamen nie an den Postschalter, sind aber wohl in grösseren Mengen trotzdem in den Handel gelangt.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wird bei ebay für um die 30 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.12.2017 09:18:33 Gelesen: 393966# 265 @  
1919 verausgabte die Tschechoslowakei unzählige Freimarken aus ehemaligen Restbeständen von österreichischen und ungarischen Markenausgaben (Mi Nr. 40-158). Diese wurden alle mit dem Aufdruck POSTA / CESKOSLOVENSKA / 1919 versehen. Verschiedene weitere solcher Überdruckmarken wurden produziert, jedoch nie ausgegeben:



Österreich Mi Nr. 138, Karl VI. 1 Heller grau

Diese Unverausgabte wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2008 unter Los Nr. 624 für 200 US$ + Aufgeld verkauft.



Ungarn Postsparmarke, 10 Filler (Heller) violett

Diese Unverausgabte wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 625 für 180 US$ + Aufgeld verkauft.



Ungarn Mi Nr. Porto 8A, Portomarke, 20 Filler (Heller) mit Wasserzeichen

Diese Unverausgabte wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 627 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.12.2017 08:43:56 Gelesen: 393823# 266 @  
1910 plante der Iran/Persien eine Dienstmarkenausgabe zu 2 und 4 Kran, jeweils mit Gold- und Silberrand. Aus mir nicht bekannten Gründen wurden diese Dienstmarken jedoch nie verausgabt. Der Michel wie auch der Scott Katalog listen diese Unverausgabten nicht.




Eine Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion im Juni 2016 unter der Los Nr. 989 für 550 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.12.2017 09:11:39 Gelesen: 393573# 267 @  
1895 plante Ägypten eine Sonderausgabe zur Gründung der Winterfestspiele von Kairo. Aus nicht bekannten Gründen wurde dieser bereits produzierte Satz nicht verausgabt. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel. Im Michel und im Scott Katalog werden diese Unverausgabten nicht gelistet.



Ein kompletter Satz dieser drei Unverausgabten wurde an der 62. Grosvenor Auktion im Juni 2011 in London unter der Los Nr. 181 für 290 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 28.12.2017 00:05:27 Gelesen: 393487# 268 @  
@ merkuria [#237]

Ich habe dazu eine schöne Ergänzung.



Offenbar sind heute 7 Stück der 12 Kreuzer-Marke bekannt:

4 mit Versuchs-Stempel "Franco"
2 mit Federzug-Entwertung
1 mit entfernter handschriftlicher "9"

Dieses Wissen und die zwei Abbildungen entnehme ich der neuen Dokumentation des Auktionshauses Gärtner: "Sammlung Peter Zgonc: Die Briefmarken von Österreich & Lombardei Venetien 1850-1867" von Prof. Dr. Ulrich Ferchenbauer.

Heinz
 
merkuria Am: 29.12.2017 08:18:41 Gelesen: 393427# 269 @  
Für den 29. März 1981 plante die Republik China (Taiwan) eine Sonderausgabe anlässlich des 12. Kongresses der Nationalistischen Kuomintang-Partei [1]. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe und die bereits produzierten Marken wurden vernichtet. Trotzdem sind bis heute fünf Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden, eine davon befindet sich im Postmuseum von Taipeh.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Interasia Auktion im Dezember 2017 in Hongkong unter der Los Nr. 3693 für 368‘000 HK$ (ca. 39‘800 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang
 
merkuria Am: 12.01.2018 10:16:00 Gelesen: 390348# 270 @  
Im Januar 1922 bereitete die italienische Post in Istanbul (Levante) eine Flugpost-Aushilfsausgabe vor. Diese wäre für die Aufgabe von Luftpost auf den Flug Bukarest-Istanbul-Paris der Gesellschaft CIDNA [1] bestimmt gewesen. Dazu verwendete man die 25 Centesimi Eilmarke Italiens (Mi Nr. 85) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck SERVIZIO POSTALE AEREO / PIASTRE 15 sowie einem Flugzeug.

Auf Druck der Lausanner Friedenskonferenz, die eine Schliessung aller ausländischen Postanstalten in der Türkei verlangte, kam es nicht mehr zu dieser Ausgabe. Die bereits produzierten Marken wurden durch Verbrennung vernichtet. Gemäss Literatur sollen zehn Exemplare der Vernichtung entgangen sein und tauchen von Zeit zu Zeit im Handel auf. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der italienische Sassone Katalog führt diese jedoch auf.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 218. Corinphila Auktion vom November 2017 unter Los 4653 für 65‘000 CHF angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/CIDNA
 
merkuria Am: 15.01.2018 09:56:42 Gelesen: 389471# 271 @  
1913/1914 begann Australien mit der Ablösung seiner ersten Freimarken im Buchdruck des Motivs Landkarte mit Känguruh (Mi Nr. 4-18). Dazu verausgabte man zwei Wertstufen zu 1 Penny und 6 Pence im Stichtiefdruck (Mi Nr. 19-20). Zwei weitere Wertstufen zu 2 Pence und 1 Shilling waren im Stichtiefdruck bereits angedruckt, als sich die Postbehörden aus Kostengründen dazu entschlossen, die Nachfolgeausgaben nicht im teuren Stichtiefdruck, sondern im günstigeren Buchdruck herzustellen.

Die unbekannte Anzahl der bereits gedruckten 2 P und 1 Sh Marken wurden vernichtet. Nur je zwei Exemplare je Wertstufe überlebten. Je ein Exemplar kam ins australische Postmuseum, die anderen beiden Exemplare gelangten in die Hände des Sammlers Arthur Grey. Somit sind dies die einzig sich in Privathand befindlichen Exemplare, welche 2015 mit der Auflösung der Sammlung Grey in den Handel kamen.

Der Michel und der Scott Katalog listen diese Unverausgabten nicht.



Die 2 Pence Wertstufe dieser Unverausgabten wurde an der Mossgreen Auktion vom Oktober 2015 in Melbourne/Australien unter Los 18 für 68‘000 A$ (damals ca. 43‘800 €) inkl. Aufgeld verkauft. Die 2 Shilling Wertstufe erzielte auf der gleichen Auktion unter Los 19 einen Zuschlag inkl. Aufgeld von 113‘500 A$ (damals ca. 73‘000 €).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 17.01.2018 21:38:03 Gelesen: 388768# 272 @  
Die unten gezeigte Postkarte ist eine grosse Seltenheit



1913 gab es zum Flugtag in Aarau eine offizielle Postkarte. Es wurde ein Postflug Aarau - Olten und Aarau - Lenzburg durchgeführt. Pilot Oskar Bider flog. Insgesamt wurden meines Wissens 4'500 Postkarten gedruckt, wovon 4'400 befördert wurden. Zur 5 Rappen-Frankatur musste eine Vignette zu 50 Rappen ergänzt werden (Auflage 10'000). Eine "normale" solche Postkarte mit Vignette, geflogen, kostet rund CHF 1'000.

DIESER Beleg aber ist eine sehr seltene Ausnahme. Die Vignette zeigt die Inschrift "STADT AARAU", normal war aber "START AARAU"! Gemäss Zumstein Spezialkatalog ist dies ein "Essai der Flugmarke", von dem nur zwei auf Karte bekannt sind!

Dieser seltene Beleg ist das Spitzenstück einer Flugpost-Spezialsammlung, die im Februar 2018 in Basel verkauft wird (Fernauktion mit "live bidding"). Der Ausruf dieser Rarität liegt bei CHF 18'000.

Heinz
 
merkuria Am: 18.01.2018 10:00:38 Gelesen: 388542# 273 @  


Die Malediven verausgabten am 11. November 1981 eine Sonderausgabe mit dem Internationalen Flughafen von Male [1] (Mi Nr. 945-949).

Diese Ausgabe war jedoch bereits für 1980 vorgesehen und in ähnlichen Abbildungen bereits produziert. Der Flughafen benannte sich damals Hulule Airport. Da man wusste, dass dieser im folgenden Jahr in Male Airport umbenannt werden sollte, verzichtete man 1980 auf eine Ausgabe mit der alten Benennung. Die Ausgabe 1980 wurde vernichtet, trotzdem gelangte eine unbekannte - aber angesichts der tiefen Preise - wohl grosse Anzahl in den Handel.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 204. David Feldman Auktion vom Dezember 2017 in Genf für 120 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mal%C3%A9_International_Airport
 
merkuria Am: 21.01.2018 09:13:21 Gelesen: 387940# 274 @  
Am 3. Juli 2015 verausgabte Kanada eine Sonderausgabe mit kanadischen Unesco Weltnaturerbe-Landschaften (Mi Nr. 3272-3276). Die fünf Wertstufen sollten auch zusammenhängend als Blockausgabe (Mi Block 216) sowie als selbstklebendes Markenheftchen (Mi Nr. 3277-3281) ausgegeben werden.

Am geplanten Ausgabetag bemerkte man, dass eine 1.20 C$ Wertstufe mit dem Motiv des Nationalen Dinosaurier Park ein falsches Bild zeigte welches nicht in diesem Park aufgenommen wurde. Die betroffene Marke (Mi Nr. 3272) sowie die Blockausgabe und die selbstklebenden Markenheftchen wurden eingezogen und vernichtet.

Bereits an Vorausbesteller ausgelieferte Marken, Blocks und FDC waren jedoch nicht mehr verfügbar und gelangten so zu den Sammlern und in den Handel.



Ein FDC dieser Unverausgabten wurde an der 25. Sparks Auktion vom September 2017 in Ottawa unter Los 178 für 180 C$ +Aufgeld verkauft. Die unverausgabte Blockausgabe und das Markenheftchen mit den Selbstklebenden werden bei ebay für zusammen 160 C$ angeboten.



Am 21. August erfolgte eine neue Ausgabe dieser Marke und der Blockausgabe mit berichtigter Darstellung (Mi Nr. 3289 und Block 218).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.01.2018 09:15:30 Gelesen: 386893# 275 @  
Italien bereitete für 1921 die Ausgabe einer Eilmarke für den Auslandverkehr zu 1.20 Lire vor. Die Marken waren fertig produziert als man sich entschied, diese nicht auszugeben. Grund für diesen Entscheid war eine Erhöhung der Eilgebühren per 1. Januar 1922. Im Mai 1924 verwendete man diese 1.20 Lire Marken infolge einer weiteren Erhöhung der Eilgebühren und versah diese mit einem 1.60 Lire Aufdruck (Mi Nr. 205). Ohne diesen Aufdruck kamen die 1.20 Lire Marken nicht an den Postschalter.



Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel wo sie heute mit ca. 100 € gehandelt werden. Michel katalogisiert diese Unverausgabten mit der Nr. 205 F.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
drmoeller_neuss Am: 24.01.2018 10:35:43 Gelesen: 386853# 276 @  
Klasse, was da Merkuria so alles ausgräbt. Und im Falle der kanadischen Marken lernen wir, dass ein Neuheitenabonnement durchaus seine Vorteile hat und nicht nur eine Geldverbrennungsmaschine darstellt, da Frankatur nach ein paar Jahren nur zum halben Postpreis gehandelt wird.

Ich denke (und hoffe), dass die gezeigten Marken noch ihren Weg in die neue Datenbank der Philaseiten findet:

http://www.nicht-im-katalog.de
 
merkuria Am: 24.01.2018 22:25:12 Gelesen: 386555# 277 @  
@ drmoeller_neuss [#276]

Leider werden diese kanadischen Marken ihren Weg nicht in die Datenbank finden. Grund: Michel katalogisiert diese Marke und den 1. Block, da ihm wohl aus dem Vorverkauf stammende Stücke (Mi Nr. 3272 und Block 216) vorgelegen haben.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.01.2018 09:00:17 Gelesen: 385394# 278 @  
1968 sollte in Teheran ein Internationaler Tennis-Kongress stattfinden. Zu diesem Anlass plante der Iran eine Sonderausgabe, welche bereits Monate vor dem Kongresstermin produziert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde der Kongress jedoch in letzter Minute abgesagt, weshalb die Marken nicht verausgabt, sondern vernichtet wurden. Gemäss Literatur sollen 50 Sätze dieser Unverausgabten der Vernichtung entgangen und in den Handel gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2017 in NY unter Los Nr. 870 angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 28.01.2018 16:17:26 Gelesen: 384767# 279 @  
Privatpost Schülke & Mayr - Deutsch Ostafrika

Am 22. Dezember 1891 wurde zwischen dem Gouvernement von Deutsch Ostafrika und der Firma Schülke & Mayr ein Vertrag abgeschlossen, wonach diese zunächst auf Dauer von 1 Jahr mit Trägern eine monatliche Postverbindung von Dar-es-Salaam über Kilossa – Mpapua – Tabora nach den Militärstationen Muansa und Bukoba am Victoriasee herzustellen hatten. Dafür wurden durch die Druckerei Gieseke & Devrient, Leipzig fünf Wertzeichen hergestellt. Sie kamen jedoch nicht mehr zur Verwendung, da wegen der Unsicherheit der Verbindung und häufiger Verluste der Vertrag durch das Gouvernement nicht verlängert wurde.

Anlässlich eines Jubiläums der Firma Schülke & Mayr im Jahr 1939 erschien eine Festschrift, der je ein Satz Nachdrucke dieser Marken beigefügt war. Diese Nachdrucke wurden ebenfalls durch die Druckerei Gieseke & Devrient, Leipzig von den Originalplatten hergestellt.

Hier die Originalmarken:



Hier mein Albumblatt, auf dem auch die Nachdrucke zu sehen sind:


 
merkuria Am: 30.01.2018 08:57:06 Gelesen: 384026# 280 @  
1923 plante die kaiserlich persische Post eine Sonderausgabe anlässlich des 800. Geburtstages des persischen Mathematikers und Poeten Khayyam Hakim Omar. Dazu druckte man Marken in Zeichnung der Freimarken 1909 (Mi Nr. 288-303) in geänderten Farben und versah diese mit einem Aufdruck 1123 / 1923 / OMAR KHAYAM. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken unverausgabt und wurden vernichtet. Eine unbekannte Anzahl gelangte jedoch trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2017 in NY unter Los Nr. 867 mit Attest für 3‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin52 Am: 30.01.2018 15:02:59 Gelesen: 383860# 281 @  
@ merkuria [#261]

Dies war auch das "offizielle" Bulletin der Guernsey-Post. Ich habe es seinerzeit eingescannt, aber nicht aufbewahrt. Es ist anzunehmen, dass die Guernsey-Post diese im Archiv hat - ob sie Zugang gewährt, ist eine andere Frage. Offensichtlich wurden die Marken gedruckt und die FDC produziert, aber vermutlich "restlos" vernichtet, wie das ja bekanntlich mit all solchen Ausgaben der Fall ist, hahahaha.

Dazu noch eine kleine Geschichte vom Hörensagen:

Im Jahre 1980 gab es auch von Liechtenstein fertig gedruckte Olympia-Marken, welche dann aber infolge Russland-Boykott nicht zur Ausgabe kamen. Die vorher ausgesandten Presse-Muster wurden nicht alle retourniert (Journalisten sind eben schusselig, hahaha) zudem wurde eine kleine Anzahl Serien unterschlagen (= geklaut). Die FL-Post, bzw. FL-Regierung tat aber ALLES, um ein eventuelles Angebot solcher Stücke zu verhindern. Das reichte von Straf-Anzeigen bis zu "Deals unter dem Tisch".

Ein solcher Deal soll dem Vernehmen nach mit einer sehr bekannten Berner Firma gelaufen sein: Diese gab an, im "Kunden-Auftrag" solche Serien verkaufen zu wollen, bot diese aber zuerst der FL-Post an. Der Tauschhandel bestand darin, dass die FL-Post im Gegenzug eine unbestimmte Anzahl der damals "guten" Europa 1960 Kleinbogen (Michel-Nr. 398) aus den Beständen des Postmuseums in Vaduz anbot. Die Berner Firma willigte ein, da ein legaler Handel mit den Olympia-Marken ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Und wie das immer ist im Leben: Das "Gute" wird belohnt - wer hat, dem wird gegeben.

Die FL-Post wusste nicht mehr, dass Ihr Lager der damals sofort ausverkauften Europa-Bogen eine NUR FÜR DAS POSTMUSEUM von der Firma Harrison & Sons NACHGEDRUCKTE Zweit-Auflage war. Die gewitzten Berner Händler haben das natürlich schnell gemerkt, weil das Drucker-Zeichen nicht genau in derselben Position war, wie bei der Erst-Auflage. Diese oh-so-seltene Variante erhielt flugs die Michel-Nummer 398 II und die hehre Firma konnte im Nachgang doch noch einen gerechten Lohn für ihre Mühe realisieren. Ja, Ja, so kann es gehen - so werden Philatelie-Märchen endlich wahr - fürwahr.
 


merkuria Am: 02.02.2018 11:49:34 Gelesen: 382706# 282 @  
Am 1. April 1920 verausgabte Spanien Flugpostmarken für den Flugverkehr Barcelona-Alicante-Malaga (Mi Nr. 250-254). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1909 (ex Mi 232-240) und versah diese mit dem Aufdruck CORREO AEREO . Nebst den erschienenen Wertstufen 5, 10, 25, 50 Céntimos und 1 Peseta war auch eine Wertstufe zu 30 Céntimos vorgesehen. Diese blieb jedoch unverausgabt (Mi Nr. II). Alle Marken (auch die Unverausgabte) weisen rückseitig eine Kontroll Nr. auf.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 14053 für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.02.2018 09:47:35 Gelesen: 381556# 283 @  
Anfang 1920 begann die Sowjetunion mit der militärischen Vereinnahmung der selbständigen Republik Aserbaidschan [1]. Zu den Vorbereitungen dieser Übernahme gehörte auch die Herstellung von Briefmarken für das neue sowjetische Gebiet. Zu diesem Zweck wurde eine Freimarkenausgabe mit 11 Wertstufen produziert. Die Wertzeichen tragen die russische Inschrift ПерсидскАЯ ПОУТА = Persische Post. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe dieser vorbereiteten Marken und verwendete bis 1921 weiterhin die Freimarken der Republik (Mi Nr. 1-10). Am 22. Oktober 1921 erschienen dann die ersten Ausgaben mit Inschrift ACCP (Aserbaidschanische Sowjetrepublik Mi Nr. 11-12).



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der 672. Daniel F. Kelleher Auktion vom August 2015 in NY unter Los Nr. 3690 für 400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Red_Army_invasion_of_Azerbaijan
 
merkuria Am: 08.02.2018 08:39:19 Gelesen: 380511# 284 @  
Die Republik China verausgabte 1946 Freimarken für die Nordost-provinzen (Mi Nr. Nordostprovinzen 1-5). Dazu verwendete man verschiedene Ausgaben der Republik und versah diese mit einem Aufdruck in chinesisch, bedeutend „Nur für den Gebrauch in Nordost“. Dabei wurde auch eine Ausgabe 10$ auf 100 $ der Republikausgabe Mi Nr. 600 produziert, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im chinesischen Chan Katalog ist sie unter der Nr. NORTH-EAST NEU1 katalogisiert.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Interasia Auktion Hongkong vom Dezember 2017 unter Los Nr. 3603 für 1955 HK$ (ca. 200 €) + Zuschlag verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.02.2018 09:21:32 Gelesen: 380181# 285 @  
Italien verausgabte am 30. Januar/2. April 1941 eine Sonderausgabe zur Italienisch-deutschen Waffenbrüderschaft (Mi Nr. 623-628). Zusätzlich zu den in Zeichnung Hitler/Mussolini im Stahlhelm erschienen Wertstufen 50, 75 Centesimi und 1.25 Lire waren auch Wertstufen zu 10, 20 und 25 Centesimi in dieser Zeichnung vorbereitet, wurden aber nie ausgegeben. Michel erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote, katalogisiert sie aber nicht. Der italienische Sassone Katalog listet diese unter 457A-C.



Eine Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 7. Februar 2018 in NY unter Los Nr. 967 für 160 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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